Greiveldinger Laurence

Transkript

1 Die künstlerische Auseinandersetzung mit den eirızelnen Objekten begaım bereits bei der Kreation der Silhouetten. Bereits hier veränderte die eigentliche Bedeutung der Fotos die ich hierfiir benutzte. Anstatt einfache Platten zu nehmen nahm ich Fotos von mir in verschiedenen Altern, und projizierte sie in Lebensgröße an die Wand und komite sie so abzeiclmen. Ich veränderte also den ursprünglichen Sinn der Fotos. Auch setzte ich mich künstlerisch mit verschiedenen Objekten meiner Ausstellung auseinander. Zumal Objekte aus meiner Zeit als Schwimmerin, versuchte ich anders zu verstehen. So schrieb ich zu verschiedenen Utensilien, wie die Flossen und den Badeanzug, aber auch zu Objekten aus meiner Kindheit, zum Beispiel dem Schnuller und zu einigen Fotos ganz genau aut, was diese Objekte fiír mich bedeuteten. So stellte ich das Objekt zuerst vor, als das was wir ihn kemie, zum Beispiel die Flossen, die wir beim Schwimmen benutzen mn schneller voran zu kommen oder mn zu tauchen. Darm notierte ich den Simi den das Objekt fiir mich hatte. So waren die Flossen für mich kein Utensil das ich während des Trainings gemocht habe, sondem ich habe es gehasst. Dies lag wahrscheinlich daran dass wir un- 1

2 sere Flossen auf eine bestimmte Länge abschneiden mussten und sie so nicht mehr dazu dienten um schneller voran zu kommen, sondem mn mehr Muskeln in den Beinen aufzubauen. Dies war besonders anstrengend, da ich die Beinarbeit sowieso beim Schwimmen nicht besonders mochte. Auch der Muskelkater am Tag danach, fiihrte dazu dass ich die Flossen nicht besonders mag. Auch war ich während des Trainings, bei der Arbeit mit Flossen immer die Langsamste, und auch das ließ mich diese Dinger immer melır hassen. Ein weiteres Objekt mit dem ich mich künstlerisch auseinandergesetzt habe ist der Badeanzug. Wir kennen den Badeanzug als ein Objekt das wir anziehen um schwimmen zu gehen oder um aın Strand zu liegen. Für mich jedoch hatte der Badeanzug eine ganz andere Bedeuttmg. Er war das Kleidungsstück, das ich im Alter von 12 bis 18 Jahren, fast öfter anhatte als normale Kleidung. So war es auch besonders wichtig um nicht irgendeinen Badeanzug zu kaufen. Bei Einkauf erwies sich dies oft als sehr schwierig da es hier in Luxemburg nicht selır viele Geschäfte gibt die Badeanzüge verkaufen, die für den Schwiınınsport geeignet sind. So haben diese Badeanzüge einen ent- 2

3 scheidenden Nachteil. Nach etwa 10 bis 20 Runden im Wasser, ließen die Fasem im Badeanzug bereits nach, und man konnte durch die Anzüge hindurch sehen. Sie wurden also ganz einfach durchsichtig. Da wir es uns jedoch nicht leisten korınten alle 2 Wochen neue Badeanzüge zu kaufen, zogen wir einfach 2 dieser durchsichtigen Badeanzüge übereinander. Dies hatte zum einen den Effekt, dass man nun nicht mehr hindurch sehen konnte, und zum anderen, dass diese beiden Anzügen zudem noch während des Trainings eine abbremsende Wirkung hatte, was wiederum den Muskelaufbau förderte. Zudem kam jedoch noch ein anderer, relativ schmerzhater Punkt der dieser Trainingsbadeanzug auslöste. Da ich mich zum Teil bis zu 20 und 25 Stunden pro Woche im Wasser oder im Kraftsaal befand und ich dabei natürlich immer einen Badeanzug trug, provozierte das ewige Tragen wunde Stellen am Hals, unter den Armen und um die Oberschenkel herum. Diese wunden Stellen rieb man sich zum Teil blutig auf: da durch das Wasser die Haut besonders weich wurde. Verschiedene Salben urıd Fette wie Vaseline halfen lıier, aber auch nur bedingt. Dies war die besondere Bedeutung die der Trainingsbadeanzug für mich 3

4 hatte. Es gab jedoch auch noch den Wettbewerbsanzug. Dies war kein besonderer Badeanzug, sondem eine Art Ganzkörperanzug. Man erhielt ihn in verschiedenen Sclmitten (3/4 Schnitt, Ganzkörperanzug ohne Arme, Garızkörperanzug mit Armen, usw.). Die Zeit, die man brauchte uın einen solchen Anzug anzuziehen betnıg etwa_ 20 bis 30 Minuten, da diese Badeanzüge wie eine zweite Haut sein sollten. Zum Teil musste man sich Plastiktüten an die Füße binden um überhaupt die Anzüge über die nassen und feuchten Füße und Körper zu bekomınen. Auch das Tragen in diesen Anzügen war zu Anfang nicht besonders bequem, zumal rıicht im trockenen Zustand. Zudem hatte ich immer das Gefiihl dass diese zweite Haut einreißen würde, wemi ich mich bückte usw. Eine weitere künstlerische Auseinandersetzung mit einem Objekt war der Schnuller (siehe Anhang 3). Da ich als Kind einen besonderen Bezug zu Schnullem hatte und sich diese Sichtweise heute wiederum geändert hat, habe ich das Objekt verändert. Dabei wollte ich die besondere Bedeutung die der Schnuller früher hatte und heute noch hat darstellen. Ich befestigte also kleine Schildchen an den Schnuller auf dem verschiedene Emotionen, wie Trost, Gebor- 4

5 genheit, Sicherheit usw. draufstehen. Auch die Bedeutung die der Schnuller heute fiir mich hat, nämlich ein Objekt das man fiir die eigene Stieftochter immer dabei haben muss, wurde auf den Schildchen klar dargestellt. 5