Vorkassezahlung im Internet: Quo vadis?

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1 Seite 1 ISBN Vorkassezahlung im Internet: Quo vadis? Ergebnisse einer Kurzbefragung von Privatpersonen und Online-Händlern

2 Seite 2 Vorwort der Autoren (1/2) Das fehlende Angebot des vom Kunden bevorzugten Zahlungsverfahrens ist eine der häufigsten Ursachen für den Kaufabbruch im Online-Handel. Die Studie Erfolgsfaktor Payment * zeigt, dass 88 Prozent der Kunden den Kauf abbrechen, wenn nur die Zahlung per Vorkasse angeboten wird. Durch das Angebot weiterer Zahlungsverfahren lässt sich die Kaufabbruchquote deutlich reduzieren. Allerdings bieten viele Händler die Vorkassezahlung per Überweisung als Zahlverfahren an, vorrangig deshalb, weil sie vor Zahlungsausfällen und Warenverlust geschützt sind. Dagegen trägt der Kunde bei dieser Zahlungsform das Risiko, dass die Ware nicht bzw. unvollständig oder fehlerhaft geliefert wird. Deshalb ist es nicht verwunderlich, dass viele Kunden davor zurückscheuen, im Internet per Vorkasse zu zahlen. Zudem ist die Zahlung per Vorkasse für den Kunden gegebenenfalls relativ umständlich, da sie hierzu z. B. erst das Online-Banking ihrer Bank aufrufen und die angegebenen Kontodaten des Händlers sowie den Verwendungszweck in das Formular korrekt übertragen müssen. Nachteilig ist zudem, dass der Händler die Bestellung in der Regel erst dann weiterbearbeiten und versenden wird, wenn die Überweisung des Kunden auf seinem Kontoauszug erscheint. Zu beachten ist außerdem, dass die Vorkasse für den Händler nicht kostenlos ist, sondern ebenso wie bei der Rechnung z. B. für den Abgleich des Zahlungseingangs mit den offenen Posten oder für Rückfragen bei Unstimmigkeiten Kosten anfallen können. Diese Kosten können durchaus mehrere Euro je Bestellung betragen. Die bei Vorkassezahlungen auftretende Verzögerungen können durch den Einsatz sogenannter Direktüberweisungsverfahren, wie giropay oder SOFORT Überweisung, vermieden werden.** giropay ist ein Zahlungsverfahren, das von Teilen der deutschen Kreditwirtschaft entwickelt wurde und von einer Vielzahl von Online-Banking-Kunden genutzt werden kann. Wenn der Kunde nach Abschluss der Bestellung in einem Online-Shop dieses Zahlungsverfahren wählt, wird er zum Online-Banking seiner Bank weitergeleitet. Der Kunde loggt sich dort mit seinem Benutzernamen und seiner PIN in den geschützten Bereich ein. Anschließend wird ihm ein bereits mit den Zahlungsdaten und einem passenden Verwendungszweck vorausgefüllter Überweisungsauftrag bereitgestellt, der z. B. noch mit einer TAN zu bestätigen ist. Das Kreditinstitut übermittelt daraufhin eine Zahlungsgarantie an den Händler und leitet den Kunden zurück in den Web-Shop. Der Händler kann daraufhin sofort die Ware versenden. *) Erfolgsfaktor Payment Der Einfluss der Zahlungsverfahren auf Ihren Umsatz ( **) siehe hierzu: Gesamtkosten von Zahlungsverfahren Was kostet das Bezahlen im Internet wirklich? ( 2014

3 Seite 3 Vorwort der Autoren (2/2) SOFORT Überweisung als weiteres Direktüberweisungsverfahren arbeitet ähnlich, jedoch verläuft hier die Kommunikation des Kunden ausschließlich mit SOFORT Überweisung und dem Händler. Dem Kunden wird hierbei nicht direkt im Unterschied zu giropay die Online- Banking-Website seiner Bank angezeigt. Aufgrund der unterschiedlichen Vorzüge der Vorkassezahlung und den Direktüberweisungsverfahren, die sich trotzdem im Grunde ähneln, haben wir im Rahmen einer Online-Befragung erhoben, wie Konsumenten und Online-Händler diesen Zahlungsverfahren gegenüberstehen. Dabei wurde unter anderem ermittelt, was die Gründe für die Nutzung bzw. Nicht-Nutzung der Verfahren sind. Die Ergebnisse werden in dieser Studie vorgestellt. Wir möchten uns an dieser Stelle recht herzlich bei allen Teilnehmern bedanken, die an der Befragung teilgenommen haben, und hoffen, dass sie uns auch in Zukunft unterstützen werden. Wir wünschen Ihnen viel Freude und Gewinn beim Lesen. Stefan Weinfurtner Holger Seidenschwarz Dr. Ernst Stahl Ihr Autorenteam im August 2016 Stefan Weinfurtner, Holger Seidenschwarz, Dr. Ernst Stahl

4 Seite 4 Inhalt Vorkassezahlung im Internet: Quo vadis? Die wichtigsten Ergebnisse auf einen Blick 4 1. Erkenntnisse aus der Sicht von Endkunden 6 2. Erkenntnisse aus der Sicht von Online-Händlern Fazit und Ausblick Informationen zur Stichprobe 20 Kontakt, Unterstützer und Impressum 22

5 Seite 5 Die wichtigsten Ergebnisse auf einen Blick Vor allem die Kreditkarte, PayPal und der Kauf auf Rechnung wurden im letzten Jahr zum Bezahlen genutzt Die Vorkassezahlung wird vor allem genutzt, wenn keine andere Verfahren angeboten werden oder die Nutzung günstiger ist Viele haben giropay als Direktüberweisungsverfahren noch nicht genutzt, kennen es aber giropay-nutzer schätzen die Vertrauenswürdigkeit, Sicherheit und die Schnelligkeit der Zahlung per Direktüberweisungsverfahren Weil Online-Händler giropay oft nicht anbieten, haben es viele Kunden noch nicht genutzt Kosten, Usability sowie Schnelligkeit sind die drei wichtigsten Faktoren bei der Auswahl eines Zahlverfahrens beim Online-Kauf Der Kauf auf Vorkasse wird von drei Viertel der Händler angeboten die Direktüberweisungsverfahren giropay und SOFORT Überweisung von deutlich weniger Händler bieten Vorkasse an, da sie kein Zahlungsausfallrisiko besitzt und von allen Kunden genutzt werden kann Knapp sechs von zehn Händlern haben sich noch nicht mit einer giropay-akzeptanz in ihrem Online-Shop auseinandergesetzt Die drei wichtigsten Anforderungen an ein Zahlverfahren sind Kundenakzeptanz, Kosten und Schutz vor Zahlungsausfall

7 Seite 7 Vor allem die Kreditkarte, PayPal und der Kauf auf Rechnung wurden im letzten Jahr zum Bezahlen genutzt Welche der folgenden Zahlverfahren haben Sie beim Einkaufen im Internet in den letzten 12 Monaten zum Bezahlen genutzt? Kreditkarte PayPal Kauf auf Rechnung 65% 75% 72% Lastschrift 54% Vorkasse per Überweisung SOFORT Überweisung 23% 30% giropay 11% Nachnahme Zahlung per Finanzierung/Ratenkauf 3% 2% Sonstige Verfahren 11% n = (alle Teilnehmer) Ich habe in den letzten 12 Monaten nichts online gekauft 1%

8 Seite 8 Die Vorkassezahlung wird vor allem genutzt, wenn keine andere Verfahren angeboten werden oder die Nutzung günstiger ist Warum haben Sie in den letzten 12 Monaten mit Vorkasse per Überweisung im Internet bezahlt? Andere Zahlverfahren wurden vom Händler nicht angeboten. 46% Die Zahlung mit Vorkasse war die preiswerteste Zahlungsoption. Die Nutzung von anderen Zahlungsverfahren war mit zusätzlichen Kosten verbunden. Bei der Zahlung mit Vorkasse wurde ein Rabatt/eine Vergünstigung vom Händler gewährt. 32% 36% Ich vertraue dem Händler. Daher finde ich die Zahlung mit Vorkasse nicht riskant. Beim Bezahlen mit Vorkasse gebe ich keine sensiblen Bank- oder Kontodaten auf Händlerseiten ein. Mein Online-Banking zum Bezahlen zu nutzen, finde ich komfortabel. Das Bezahlen per Vorkasse geht schnell. Die Überweisung ist sofort im Online-Banking sichtbar. 21% 19% 18% 14% 10% Ich nutze die Bezahlung mit Vorkasse aus Gewohnheit. Sonstiges 5% 6% n = 325 (nur Teilnehmer, die im letzten Jahr mit Vorkasse online bezahlt haben)

9 Seite 9 Viele haben giropay als Direktüberweisungsverfahren noch nicht genutzt, kennen es aber Obwohl Sie giropay im letzten Jahr nicht genutzt haben: Haben Sie giropay zuvor schon einmal genutzt? Ja, ich habe giropay in der Vergangenheit schon genutzt. 17% Nein, ich kenne giropay zwar, habe es aber noch nie genutzt. 66% Nein, ich kannte giropay bisher nicht, hätte es aber genutzt. 7% Nein, ich kannte giropay bisher nicht, hätte es aber auch nicht nutzen wollen. 10% n = 989 (nur Teilnehmer, die im letzten Jahr nicht mit giropay online bezahlt haben)

10 Seite 10 giropay-nutzer schätzen die Vertrauenswürdigkeit, Sicherheit und die Schnelligkeit der Zahlung per Direktüberweisungsverfahren Warum haben Sie giropay zum Bezahlen im Online-Handel genutzt? giropay ist ein vertrauenswürdiges Zahlverfahren. 45% Das Bezahlen mit giropay geht schnell. Beim Bezahlen mit giropay fühle ich mich sicher. Es gelten die hohen Sicherheitsstandards und der Datenschutz meiner Bank. Mein Online-Banking zum Bezahlen zu nutzen, finde ich komfortabel. Beim Bezahlen mit giropay spare ich mir das Abtippen von Überweisungsdaten. Die Zahlung mit giropay war die preiswerteste Zahlungsoption bzw. die Nutzung von anderen Zahlungsverfahren war mit zusätzlichen Kosten verbunden. Andere Zahlverfahren wurden vom Händler nicht angeboten. Die giropay-überweisung ist sofort im Online-Banking sichtbar. Bei der Bezahlung mit giropay bekomme ich meine Ware schneller. Händler, die giropay anbieten, sind seriös. 21% 20% 18% 15% 15% 35% 32% 32% 29% Ich nutze die Bezahlung mit giropay aus Gewohnheit. 9% Mit giropay kann ich auch von unterwegs/mobil bezahlen. Bei der Zahlung mit giropay wurde ein Rabatt/eine Vergünstigung vom Händler gewährt. 4% 6% n = 294 (nur Teilnehmer, die schon einmal mit giropay online bezahlt haben) Sonstiges 12%

11 Seite 11 Weil Online-Händler giropay oft nicht anbieten, haben es viele Kunden noch nicht genutzt Warum haben Sie giropay zum Bezahlen im Online-Handel noch nie genutzt? Die Bezahlung mit giropay wurde nicht angeboten. Ich nutze lieber andere Verfahren. 40% 42% giropay bietet mir keine erkennbaren Vorteile. 35% Ich weiß nicht genau, wie giropay funktioniert. Ich kannte die Vorteile einer Bezahlung mit giropay bislang nicht. Die Bezahlung über mein Online-Banking ist mir zu umständlich. Meine Bank nimmt nicht an giropay teil. giropay bietet keinen Käuferschutz. Ich weiß nicht, ob bzw. wie ich mit giropay von unterwegs/mobil bezahlen kann. Die Zahlung mit giropay kann nicht widerrufen werden. Ich besitze keinen Online-Banking-Zugang. Bei anderen Zahlverfahren gewährt mir der Händler Rabatte/Vergünstigungen. n = 805 (nur Teilnehmer, die noch nie mit giropay online bezahlt haben) Sonstiges 12% 11% 11% 9% 7% 4% 4% 6% 17% 30%

12 Seite 12 Kosten, Usability sowie Schnelligkeit sind die drei wichtigsten Faktoren bei der Auswahl eines Zahlverfahrens beim Online-Kauf Welche sind die wichtigsten drei Aspekte, nach denen Sie als Kunde ein Zahlverfahren im Online-Shop auswählen? Etwaige Kosten, die für die Zahlverfahren anfallen Einfache Nutzung/Handhabung des Zahlverfahrens 57% 55% Schnelle Zahlungsabwicklung 42% Hoher Datenschutz Möglichkeit, die Zahlung zu widerrufen Bekanntheit bzw. Reputation des Zahlungsverfahrens Etwaige Rabatte/Vergünstigungen, die gewährt werden Keine notwendige Registrierung Bekanntheit bzw. Seriösität des Händlers Nutzbarkeit am Handy/Tablet Späterer Zahlungszeitpunkt Wahrung der Anonymität Möglichkeit von Teilzahlungen 24% 22% 20% 16% 16% 15% 10% 6% 4% 0% n = (alle Teilnehmer) Sonstige Aspekte 4%

14 Seite 14 Der Kauf auf Vorkasse wird von drei Viertel der Händler angeboten die Direktüberweisungsverfahren von deutlich weniger Welche Zahlverfahren bieten Sie Ihren Kunden in Ihrem Online-Shop an? PayPal 84% Vorkasse per Überweisung 75% Kreditkarte Kauf auf Rechnung 57% 55% SOFORT Überweisung Lastschrift 34% 40% Nachnahme giropay Amazon Payments 13% 13% 25% giropay wird angeboten, weil es von vielen Kunden in Deutschland genutzt werden kann, für Seriösität und Sicherheit steht, einfach zu integrieren ist und einen schnellen Geldeingang garantiert. Zahlung per Finanzierung/Ratenkauf Sonstige Verfahren 7% 7% n = 193 (alle Online-Händler)

15 Seite 15 Händler bieten Vorkasse an, da sie kein Zahlungsausfallrisiko besitzt und von allen Kunden genutzt werden kann Warum bieten Sie den Kauf auf Vorkasse per Überweisung in Ihrem Online-Shop an? Mit Vorkasse habe ich kein Zahlungsausfallrisiko. Die Ware wird erst nach Zahlungseingang versendet. 83% Vorkasse kann von allen Kunden in Deutschland genutzt werden. 72% Die Bezahlung mit Vorkasse ist ein kostengünstiges Bezahlverfahren. Vorkasse erspart mir Inkasso/Mahnverfahren. 53% 53% Mit Vorkasse zu bezahlen, ist für Kunden einfach. Vorkasse ist eine endgültige Zahlung, die nicht mehr zurückgegeben werden kann. Der Aufwand zum Abgleich offener Posten ist gering. 25% 29% 35% Ich kenne keine Alternativen zur Vorkasse. 1% Sonstiges 9% n = 144 (alle Online-Händler, die Vorkasse in ihrem Shop anbieten)

16 Seite 16 Knapp sechs von zehn Händlern haben sich noch nicht mit einer giropay-akzeptanz in ihrem Online-Shop auseinandergesetzt Warum bieten Sie giropay derzeit nicht zum Bezahlen in Ihrem Online-Shop an? Ich habe mich noch nicht näher mit giropay auseinandergesetzt. 56% giropay ist Kunden zu wenig bekannt. Ich bin mit meinem jetzigen Angebot an Zahlungsverfahren zufrieden. Ich weiß nicht, wie teuer giropay im Vergleich zu anderen Bezahlverfahren ist. 29% 28% 27% Die internen IT-Systeme müssen für giropay angepasst werden. giropay bietet mir keine erkennbaren Vorteile. Die Vorteile von giropay waren mir bislang nicht bekannt. Zu wenig Kunden können giropay nutzen. Die Kosten für die Einbindung von giropay sind zu hoch. 21% 20% 18% 13% 12% Ich verstehe nicht, wie giropay funktioniert. 8% Die Transaktionskosten sind zu hoch. Sonstiges n = 162 (alle Online-Händler, die giropay derzeit nicht in ihrem Shop anbieten) 6% 15% Oft bietet der aktuell genutzte Payment Service Provider oder auch das Shop-System keine Schnittstelle zu giropay an.

17 Seite 17 Die drei wichtigsten Anforderungen an ein Zahlverfahren sind Kundenakzeptanz, Kosten und Schutz vor Zahlungsausfall Was sind aus Ihrer Sicht die wichtigsten drei Anforderungen an ein Zahlverfahren für den Einsatz in Ihrem Online-Shop? Akzeptanz im deutschsprachigen Raum 60% Kosten des Verfahrens 52% Schutz vor Zahlungsausfällen 44% Verbreitung im deutschsprachigen Raum Durchgängigkeit des Bezahlprozesses ohne Verzögerungen/ohne Medienbruch Einfache Integration Einfache und kostengünstige Rückabwicklung von Zahlungen bei Retouren 32% 30% 25% 23% Internationale Verbreitung des Verfahrens 16% Mobile Nutzbarkeit 11% Sonstige Anforderungen 2% n = 185 (alle Online-Händler)

19 *) siehe hierzu: Gesamtkosten von Zahlungsverfahren Was kostet das Bezahlen im Internet wirklich? ( Seite 19 Fazit und Ausblick Die Bezahlung ist ein erfolgskritischer Faktor für Online- Käufe. 88 Prozent der Kunden brechen den Kauf ab, wenn sie nur mit Vorkasse per Überweisung bezahlen können. Dennoch bieten drei Viertel der Online-Händler die Bezahlung per Vorkasse an und das, obwohl Direktüberweisungsverfahren nachweislich komfortabler, kostengünstiger und sicherer sind sowohl für Käufer wie auch für Händler. Händler bieten vor allem deshalb die Bezahlung per Vorkasse an, da sie das Zahlungsausfallrisiko ausschließen wollen und Vorkasse von allen Kunden genutzt werden kann. Was dabei allerdings übersehen wird: Der Schutz vor Zahlungsausfall wird teuer erkauft. Denn die Ware wird vom Händler in der Regel erst dann verschickt, wenn der Zahlungseingang vorliegt. Bis dahin muss die Ware reserviert und gelagert werden, was Kosten verursacht. Auch der Abgleich der Zahlungseingänge mit den offenen Posten und die Zuordnung von Zahlung und Bestellvorgang verursachen zusätzliche Kosten. Noch ärgerlicher ist es für den Händler, wenn die Zahlung ganz ausbleibt und die reservierte Ware wieder in den Online-Shop eingestellt werden muss, mit dem Risiko darauf sitzen zu bleiben. Auch giropay und SOFORT Überweisung stellen aus Sicht des Kunden eine Bezahlung vor Lieferung und somit ein Vorkasseverfahren dar. Allerdings bieten diese beiden Direktüberweisungsverfahren sowohl Händlern als auch Kunden einige Vorteile gegenüber der Vorkassezahlung. Deswegen ist es verwunderlich, dass der Kauf auf Vorkasse von drei Viertel der Händler angeboten wird die Direktüberweisungsverfahren giropay und SOFORT Überweisung aber von deutlich weniger. Denn von den drei wichtigsten Anforderungen an ein Zahlungsverfahren Kundenakzeptanz, Kosten und Schutz vor Zahlungsausfall werden vor allem die beiden letzten bei den Direktüberweisungsverfahren sehr gut erfüllt. Wenn man die Kosten betrachtet, schneiden diese oft sogar besser ab als die Vorkassezahlung selbst.* Allerdings mangelt es bei Direktüberweisungsverfahren zum Teil noch an der Kundenakzeptanz. Dies liegt häufig daran, dass Online-Händler diese Verfahren nicht anbieten oder bei giropay dass dieses Zahlungsverfahren von manchen Kreditinstituten nicht unterstützt wird. Dies führt dazu, dass der Kunde das Verfahren nicht nutzen kann. Die Vorteile sind den Kunden nämlich oft klar: So schätzen Nutzer vor allem die Vertrauenswürdigkeit, Sicherheit und die Schnelligkeit der Zahlung. Die Befragungsergebnisse zeigen also weiterhin Potenzial für die Direktüberweisungsverfahren, gegenüber der Vorkassezahlung aufzuholen und ihre Vorteile auszuspielen.

21 Seite 21 Rahmendaten zur Umfrage Methode: Online-gestützte Befragung Zielgruppe: Online-affine Privatpersonen und Online-Händler Laufzeit der Befragung: Juni Juli 2016 Aufrufe des Fragebogens: Ausgefüllte und verwertete Fragebögen nach Qualitätssicherungsmaßnahmen: 1135 Die Gewinnung von Teilnehmern erfolgte einerseits durch direktes Anschreiben von Teilnehmern oder per Newsletter, andererseits durch breit angelegte Hinweise auf die Umfrage auf den Websites sowie in den Newslettern von Kammern und Verbänden, Dienstleistern und Partnern. Zur besseren Vergleichbarkeit und intuitiven Verständlichkeit werden die meisten Ergebnisse in relativen Größen (Prozentwerte) aufgeführt. Alle Prozentwerte sind auf volle Prozent oder auf die zweite Nachkommastelle gerundet. Die Summe der Prozentwerte kann daher bei einigen Fragen geringfügig von 100 Prozent abweichen. Die Teilnehmerzahl ( n ) sowie die Bedingungen zur Fragestellung werden in der Fußzeile angegeben. Bei Fragen, die weniger als 30 Teilnehmer beantwortet haben, stellen die Ergebnisse Tendenzaussagen dar.

23 Seite 23 Über ibi research Seit 1993 bildet ibi research an der Universität Regensburg GmbH eine Brücke zwischen Universität und Praxis. Das Institut betreibt anwendungsorientierte Forschung und Beratung, arbeitet also mit den Methoden der Wissenschaft an den Themen der Praxis, mit klarem Schwerpunkt auf Innovationen und deren Umsetzung. ibi research konzentriert sich dabei auf die Themenfelder Digitalisierung der Finanzdienstleistungen und des Handels, im E-Business genauso wie im Multikanal und im B2C-Geschäft genauso wie im B2B-Geschäft. Das Forschungsspektrum reicht von der Marktanalyse und Geschäftsmodell-Entwicklung über Prozessgestaltung und Data Analytics bis hin zu Fragen der Governance und Compliance. Zugleich bietet ibi research umfassende Beratungsleistungen zur Umsetzung der Forschungs- und Projektergebnisse an. Kontakt ibi research an der Universität Regensburg GmbH Galgenbergstraße Regensburg Telefon: Telefax:

24 Seite 24 Über giropay giropay ist ein Online-Bezahlverfahren, das von über Banken und Sparkassen angeboten wird und von über 35 Millionen Online-Banking-Kunden genutzt werden kann. Basierend auf dem Online-Banking mit PIN und TAN ermöglicht es die einfache, schnelle und sichere Bezahlung per Online-Überweisung. Bei Beträgen bis 30 EUR kann die Käuferbank auf die Eingabe einer TAN verzichten. Kunden benötigen für die Zahlung mit giropay lediglich ein zum Online-Banking freigeschaltetes Girokonto bei einer teilnehmenden Bank oder Sparkasse. Der Händler erhält unmittelbar nach erfolgreicher Zahlung eine Zahlungsgarantie der Bank und kann somit Waren oder Dienstleistungen sofort und ohne Risiko zur Verfügung stellen. Bei giropay kommuniziert der Kunde ausschließlich mit seiner Bank: Die Online-Überweisung wird in der sicheren Online- Banking-Umgebung des jeweiligen Kreditinstituts durchgeführt. Damit ist garantiert, dass sensible Daten (PIN/TAN) nur zwischen Kunde und Bank ausgetauscht werden. Kein Dritter hat Einblick in persönliche Konto- und Umsatzinformationen. Kontakt giropay GmbH An der Welle Frankfurt am Main Hotline für Privatkunden - Telefon: Hotline für Händler - Telefon: kundenservice@giropay.de

25 Seite 25 Immer aktuell informiert: Der E-Commerce-Newsletter Alle zwei Wochen die wichtigsten Informationen rund um die Themen E-Commerce und E-Payment sowie Neuigkeiten aus dem Projekt E-Commerce-Leitfaden Die aktuelle Ausgabe sowie das Newsletterarchiv sind online einsehbar Kostenlose Anmeldung unter Folgen Sie uns auf Twitter unter

26 Seite 26 Immer aktuell informiert: Der Zahlungsverkehrs-Newsletter Der Zahlungsverkehrs-Newsletter informiert Sie vierzehntägig kostenlos über aktuelle Trends im Zahlungsverkehrsmarkt Die aktuelle Ausgabe sowie das Newsletterarchiv sind online einsehbar Kostenlose Anmeldung unter

27 Seite 27 Impressum Vorkassezahlung im Internet: Quo vadis? Stefan Weinfurtner, Holger Seidenschwarz, Dr. Ernst Stahl ISBN Das Werk einschließlich aller Teile ist urheberrechtlich geschützt und Eigentum der ibi research an der Universität Regensburg (im Folgenden: ibi research). Verwertungen sind unter Angabe der Quelle ibi research 2016: Vorkassezahlung im Internet: Quo vadis? ( zulässig. Befragung, Text, Redaktion und Gestaltung ibi research an der Universität Regensburg GmbH Unterstützung giropay GmbH Bilder ibi research; giropay; istockphoto.com: sndr Herausgeber/Kontakt ibi research an der Universität Regensburg GmbH, Galgenbergstraße 25, Regensburg Telefon: Web: Haftungserklärung Das Werk mit seinen Inhalten wurde mit größtmöglicher Sorgfalt erstellt und gibt den zum Zeitpunkt der Erstellung aktuellen Stand wieder. Dennoch kann für seine Vollständigkeit und Richtigkeit keine Haftung übernommen werden. Durch die Rundung einiger Umfragewerte kommt es vereinzelt zu von 100 % abweichenden Gesamtsummen. Interviews und Kommentare Dritter spiegeln deren Meinung wider und entsprechen nicht zwingend der Meinung von ibi research. Fehlerfreiheit, Genauigkeit, Aktualität, Richtigkeit, Wahrheitsgehalt und Vollständigkeit der Ansichten Dritter können seitens ibi research nicht zugesichert werden. Die Informationen Dritter, auf die Sie möglicherweise über die in diesem Werk enthaltenen Internet-Links und sonstigen Quellenangaben zugreifen, unterliegen nicht dem Einfluss von ibi research. ibi research unterstützt nicht die Nutzung von Internet-Seiten Dritter und Quellen Dritter und gibt keinerlei Gewährleistungen oder Zusagen über Internet-Seiten Dritter oder Quellen Dritter ab. Die Angaben zu den in diesem Werk genannten Anbietern und deren Lösungen beruhen auf Informationen aus öffentlichen Quellen oder von den Anbietern selbst. Die Wiedergabe von Gebrauchsnamen, Warenbezeichnungen, Handelsnamen und dergleichen in diesem Werk enthaltenen Namen berechtigt nicht zu der Annahme, dass solche Namen und Marken im Sinne der Warenzeichen- und Markenschutz-Gesetzgebung als frei zu betrachten wären und daher von jedermann genutzt werden dürften. Vielmehr handelt es sich häufig um gesetzlich geschützte, eingetragene Warenzeichen, auch wenn sie nicht als solche gekennzeichnet sind. Bei der Schreibweise hat sich ibi research bemüht, sich nach den Schreibweisen der Hersteller zu richten. Trotz der Vielzahl an Informationen sowie aufgrund einer dem ständigen Wandel unterzogenen Sach- und Rechtslage kann das Werk jedoch keine auf den konkreten Einzelfall bezogene Beratung durch jeweilige fachlich qualifizierte Stellen ersetzen. ibi research empfiehlt deshalb grundsätzlich bei Fragen zu Rechts- und Steuerthemen und rechtsverwandten Aspekten, sich an einen Anwalt oder an eine andere qualifizierte Beratungsstelle zu wenden. Bei Anregungen, Kritik oder Wünschen zu diesem Werk würden wir uns sehr über Ihre Rückmeldung freuen. Schreiben Sie uns an cceb@ibi.de eine .