Neurologische Notfälle
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- Jürgen Hofmann
- vor 7 Jahren
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Transkript
1 Neurologische Notfälle Folie 1
2 Apoplexie (Schlaganfall) Akute Hypoxie von Hirngewebe aufgrund einer cerebralen Mangeldurchblutung mit neurologischen Ausfällen Ursachen Arterielle Mangeldurchblutung (Hirnischämie) (80%) (Arteriosklerose, thrombotischer Verschluss) Cerebrale Blutung durch Ruptur von Hirnarterien (20 %) (meist bei Patienten mit Hypertonie) Sehr selten: Hirnvenenthrombose Folie 2
3 Apoplexie (Schlaganfall) Gefahren Bewusstlosigkeit und Hemiparese (Sekundärgefahr durch Sturz) Anstieg des Hirndrucks und damit verbundene Gefahren (z.b. Atemstörungen: Cheyne-Stokes-Atmung) Abgeschwächte oder erloschene Schutzreflexe mit Aspirationsgefahr Letalitätsrate bei ca. 20 % Folie 3
4 Apoplexie (Schlaganfall) Symptome Hemiparese (Schwäche und/oder Gefühlsstörungen einer Körperhälfte, deutlich ausgeprägt meist im Gesicht und am Arm) Sprachstörungen ( verwaschene Sprache oder Unfähigkeit zu sprechen) Sehstörungen (z.b. Doppelbilder) Schwindel mit Gangunsicherheit Übelkeit Bewusstseinsstörungen bis zum Koma Folie 4
5 Apoplexie (Schlaganfall) Symptome Akute Kopfschmerzen/ Vernichtungskopfschmerz (SAB??) Pathologische Atmung (Cheyne-Stokes-Atmung) Blickwendung zur nicht gelähmten Körperseite Herdblick Die Symptome können für wenige Stunden oder dauerhaft bestehen bleiben. Bei einer kurzfristigen Durchblutungsstörung mit schneller Zurückbildung der Symptomatik spricht man von einer TIA (Transitorisch ischämische Attacke). Folie 5
6 Apoplexie (Schlaganfall) Spezielle Maßnahmen Oberkörper hoch lagern, achsengerechte Lagerung des Kopfes Bei instabilen Kreislaufverhältnissen (d.h. in diesem Fall bei RR syst. < 130 mmhg) flach lagern Fixierung der gelähmten Extremität (dort sollten keinerlei Manipulationen wie RR-Messung, venöser Zugang etc. durchgeführt werden!) Schneller BZ-Test (bei Apoplex Symptomatik muss DD auch an eine Hypoglykaemie gedacht werden!) Folie 6
7 Apoplexie (Schlaganfall) Spezielle Maßnahmen Medikamente: Gabe von Mitteln zur Blutdruckregulation (z.b. Akrinor zur RR-Steigerung, z.b. Ebrantil zur RR-Senkung) RR sollte systolisch bei mmHg liegen Zur Blutdrucksenkung ggf. unblutiger Aderlass BZ-Spiegel sollte im Normobereich liegen Temperaturmessung Schnellstmöglicher Transport in Klinik mit Möglichkeit der Computertomographie Folie 7
8 Apoplexie (Schlaganfall) Spezielle Maßnahmen Wenn Voraussetzungen gegeben, Transport in Stroke-Unit (ein freier Platz ist mit der jeweiligen Klinik ggf. persönlich abzuklären) Folie 8
9 Apoplexie (Schlaganfall) Spezielle Maßnahmen Vitale Funktionen in Ordnung? BZ und Temperatur im Normbereich? Keine ausgeprägte Störung des Bewusstseins? Schutzreflexe vorhanden? Sind diese Punkte abgeklärt und keine Probleme in diesen Bereichen zu erwarten, sollte der Patient ggf. auch ohne Notarzt schnellstmöglich in die Klinik verbracht werden. Folie 9
10 Apoplex Ziel der Maßnahmen ist es, die Durchblutung und Sauerstoffversorgung der Infarktrandzone (Penumbra) zu verbessern. Folie 10
11 Epilepsie Ursachen Abnorme, synchrone elektrische Entladung von Nervenzellgruppen aufgrund von: Absetzen der Medikation bei bekannter Epilepsie Drogeneinnahme/Drogenentzug Hypoglykaemie Intoxikationen Frühkindliche Hirnschädigung Begünstigende Faktoren: optische und akustische Reizüberflutung, Schlafentzug sowie Stress Folie 11
12 Epilepsie Gefahren Sturzverletzung Status epilepticus Hypoxie durch Atemstörungen Folie 12
13 Epilepsie Symptome Vor dem Anfall: Aura / Tunnelblick / Initialschrei / plötzliches Hinstürzen Während des Anfalls: Am bekanntesten ist der Grand-mal-Anfall mit folgenden Symptomen: Tonische Phase: Bewusstlosigkeit, meist starre Muskulatur klonische Phase: generalisierter Krampf, Schaum vorm Mund, Zungenbiss, Zyanose, Schwitzen Folie 13
14 Epilepsie Symptome Nach dem Anfall: Einsetzen der Atmung, Erschlaffung der Muskulatur, Amnesie, meist Nachschlafphase (Terminalschlaf) Weitere Symptome können sein: Einnässen, Zusatzverletzungen durch Sturz oder Krampf Folie 14
15 Epilepsie Spezielle Maßnahmen Während des Krampfes steht das Vermeiden von Zusatzverletzungen im Vordergrund (Wegräumen von Gegenständen und Abpolstern) Wenn Patient es zulässt, in der Nachschlafphase (Feststellung der Nachschlafphase durch Kontrolle der Bewusstseinslage!) in stabiler Seitenlage lagern Nach dem Anfall muss eine BZ-Bestimmung erfolgen (wenn möglich auch schon während des Krampfanfalles) Folie 15
16 Epilepsie Spezielle Maßnahmen Medikamente: Zur Durchbrechung des Krampfes Sedativa (z. B. Diazepam, Dormicum i.v oder Tavor buccal) Bei therapieresistentem Status epilepticus muss eine Narkose mit anschließender Intubation durchgeführt werden Folie 16
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