Einführung in die Problematik der Langzeitarchivierung elektronischer Dokumente
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- Helene Arnold
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1 Einführung in die Problematik der Langzeitarchivierung elektronischer Dokumente Vortrag von: Michael Wellhöfer 20. April 2000 Gliederung Einleitung Beschreibung der Problematik Vorstellung der Lösungsansätze Vorstellung des OAIS-Referenzmodells 1
2 1. Einleitung Hohe Fortschrittsgeschwindigkeit in der Computerbranche ( Gesetz von Moore ) immer stärkere Technologisierung der Arbeit es entstehen immer mehr digitale Dokumente Beispiele digitaler Dokumente Text ( z.b. Word-Dokumente ) Bilder ( alle Formate, eingescannte Dokumente ) Ton ( z.b. Wav- oder MP3-Dateien ) Video ( z.b. Mpeg oder AVI ) HTML 2
3 Die Gefahren Unterschätzung der Problematik der Langzeitarchivierung dig. Dokumente Vertrauen auf Standards und heutige Methoden zur Lösung zukünftiger Probleme Verlust von wichtigen wissenschaftlichen, kulturellen und wirtschaftlichen Datenbeständen 2. Beschreibung der Problematik Digital documents last forever - or five years, whichever comes first ( Rothenberg, 1997 ) 3
4 Kernattribute digitaler Dokumente Maschinenlesbarkeit perfekt reproduzierbar elektronische Transportierbarkeit Unterstützung von Suchfunktionen Bearbeitung mit entspr. Software 2.1 Die Problematik der Speichermedien Magnetbänder Disketten CD-ROM DVD 4
5 Begrenzte Lebensdauer Lebensdauer der Speichermedien begrenzt realistischer Schätzwert: 10 Jahre maximal danach sind die Medien nicht mehr zuverlässig es treten Datenverluste auf oder Dokumente werden zerstört Rasante Entwicklung Ständige Neuentwicklungen mit höherer Kapazität Veraltung der alten Speichermedien Herstellersupport läßt dann stark nach 5
6 Hardwareabhängigkeit Speichermedien sind auf Lesegeräte angewiesen Lesegeräte entwickeln sich synchron auch hier nachlassender Herstellersupport Gerätetreiber o.ä. für neue BS werden nicht mehr entwickelt daraus folgt: das Speichermedium ist nicht mehr nutzbar Metadaten Beschreibung des Inhalts der Speichermedien nötig bei steigender Kapazität wird dies immer komplizierter und aufwendiger Metadaten spielen eine wesentliche Rolle für digitale Dokumente unterstützen z.b. Such- und Verwaltungsfunktionen 6
7 2.2 Die Problematik der Softwareabhängigkeit Software interpretiert die Bitfolge eines digitalen Dokuments sie gibt damit der abstrakten Bitfolge erst einen Sinn ohne interpretierende Software besitzt die reine Bitfolge keine Information für uns Abhängigkeit von BS Software ist an bestimmte BS gebunden BS entwickeln sich mit der Hardware Portierung der Software auf neue BS nötig diese Portierung wird nicht immer möglich sein wenn möglich, muß darauf geachtet werden, ob verlustfrei portiert wurde 7
8 Trugschluß Standards Standards leben nicht ewig neue Standards machen Migration nötig Verlustproblem, vor allem bei kommerzieller Software genaue Beobachtung der Entwicklung nötig, um nicht die Zeit zu verschlafen 3. Lösungsansätze Speichern auf phys. Materie (Metall o.ä.) Schaffung von langlebigen Standards Verantwortung übergeben an Computermuseen alle drei Ansätze sind ungeeignet 8
9 3.1 Migration Konvertierung von Generation zu Generation in der Praxis erprobte Verfahrensweise dig. Dokumente sind immer auf dem aktuellen Stand der Zeit Probleme bei Migration Neue Formate können u.u. alte Funktionen nicht mehr bereitstellen Informationsverlust durch geänderte Konzepte und Paradigmen Verlust des originalen Aussehens beschreibende Metadaten sind also nötig 9
10 3.2 Emulation Emulationspaket bestehend aus: Digitalem Dokument originaler Software (zum Betrachten und/oder Bearbeiten) originalem Betriebssystem Emulatorspezifikation Metadaten Vorteile der Emulation das digitale Dokument bleibt in Originalform erhalten nur die Metadaten müssen migriert werden ein Emulator reicht für viele Dokumente 10
11 Probleme der Emulation noch nicht praktisch erprobt zukünftige Verwendbarkeit wird angezweifelt Zuverlässigkeit der Emulatoren 3.3 Metadaten Daten, die Daten beschreiben Metadaten bieten standardisierte Informationen über: Identität Authenzität Inhalt Struktur Kontext Verwaltungsanforderungen 11
12 Warum Metadaten? Verwaltung digitaler Dokumente Unterstützung von spezifischen Archivfunktionen Dokumentation der Lebensgeschichte eines digitalen Dokuments 4. Das OAIS-Referenzmodell Entwicklung im Auftrag der ISO ein Ziel: Archivierung von Raumfahrtdaten allgemeines Modell ohne Beschränkung auf bestimmte Daten oder Institutionen derzeit in der Überprüfung durch die ISO, evtl. Übernahme als ISO-Referenzmodell 12
13 Die funktionalen Einheiten Ingest Archival Storage Data Management Administration Access Das Datenmodell im OAIS Unterscheidung von: SIP (Submission Information Package) AIP (Archival Information Package) DIP (Dissemination Information Package) 13
14 Die Unterschiede der Informationspakete Das SIP wird vom Produzenten geliefert, es enthält u.u. nicht alle zur Archivierung nötigen Daten Das AIP wird im Archiv von den fünf funktionalen Einheiten verarbeitet und gespeichert Das SIP ist die Kundenversion des AIP, nichtbenötigte Daten fehlen Aufbau eines Informationspaketes 14
15 Inhalt der PDI (Preservation Description Information) Reference Information Context Information Provenance Information Fixity Information Daraus folgt, das die PDI den Hauptanteil der Metadaten enthält. Zukunft des OAIS keine direkten Implementationsvorschriften, sondern nur konzeptionales Modell daher Ausbau- und Anpassungsfähig Teile des OAIS sollen im NEDLIB- und Cedars-Projekt verwendet werden 15
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