Seit meiner Kindheit bin ich Typ-1-Diabetiker. Im November 2004 wurde eine präemptive Nieren-Pankreas-Transplantation durchgeführt.
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- Brigitte Auttenberg
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1 Andreas Müller, 48 Jahre Seit meiner Kindheit bin ich Typ-1-Diabetiker. Im November 2004 wurde eine präemptive Nieren-Pankreas-Transplantation durchgeführt. Nach dem Eingriff fühlte ich mich das erste Mal seit meiner Kindheit wieder intakt. Ein Gefühl wie neugeboren. Und eine unendliche Dankbarkeit für den Spender, der mir diese Chance gegeben hat. Leider hat sich ein halbes Jahr später gezeigt, dass die Bauchspeicheldrüse einen bösartigen Tumor hatte und ich nur durch eine Notoperation mit dem Leben davongekommen bin. Trotz des Erlebten hege ich keinerlei Wut oder Hass. Ich bin ein ruhigerer und gelassener Mensch geworden, ich habe gelernt, wieder auf die kleinen Dinge im Alltag und im Leben zu achten und mich daran zu freuen.
2 Frank Hasenpatt, 49 Jahre Ich habe als Diplom-Betriebswirt gearbeitet, bis mich 1993 eine Herzmuskelentzündung für vier Monate außer Gefecht gesetzt hat. Nach der Transplantation im September 1998 wurde mir ein Schrittmacher implantiert, um das neue Herz zu unterstützen. Ich hatte viele positive Erfahrungen durch die Transplantation: Ich habe es geschafft! Mein Leben wurde gerettet! Mir geht es wieder gut! Das Leben macht Spaß! Aber es hat auch Schattenseiten: Meine Leistungsfähigkeit ist begrenzt. Finanzielle Einschnitte durch die Frührente. Einige meiner Mitpatienten sind schon verstorben. Habe ich eine normale Lebenserwartung?
3 Gerda Rasche, 56 Jahre Angehörige In den Jahren vor Ullys Transplantation habe ich seinen gesundheitlichen Niedergang miterleben müssen, und nur eine Transplantation konnte uns helfen. Während der Wartezeit haben wir beim BdO durch den Kontakt mit anderen Transplantationspatienten Hilfe und Unterstützung gefunden, und ich bin dankbar für das neue Leben, das Ully und mir mit der Transplantation geschenkt wurde.
4 Heike Müller, 39 Jahre Angehörige Ich bin für Organspende, weil sie betroffenen Menschen das Leben retten und verbessern kann. Es ist ein Geschenk für und an das Leben. Ich engagiere mich im BdO und bin Ansprechpartner für Angehörige, denn oftmals werden die Sorgen und Fragen der Angehörigen vergessen, und es tut gut, mit jemanden sprechen zu können.
5 Ulrich Mandel, 49 Jahre Seit meiner Jugend war ich durch einen angeborenen Herzfehler nicht in der Lage, Sport zu treiben und mich körperlich stark zu betätigen. Ich habe Industriekaufmann gelernt wurde ich in der Medizinischen Hochschule Hannover transplantiert. Durch die Transplantation wurde mir ein neues Leben geschenkt. Somit feiere ich jedes Jahr zweimal Geburtstag. Es haben sich für mich ganz neue Möglichkeiten ergeben; so kann ich jetzt wieder sportliche Aktivitäten wie Nordic Walking, Fitness-Studio und Fahrradfahren ausüben.
6 Horst Wuttke, 64 Jahre Seit 1994 herztransplantiert Die Transplantation bedeutet für mich ein neues Lebensgefühl. Das Leben wieder ohne Angst genießen zu können.
7 Maria Steuer, 56 Jahre Maria Steuer wurde nur mit einer Niere geboren, was den Ärzten damals gar nicht auffiel. Erst nach 10 Jahren wurde bei einer eingehenden Untersuchung festgestellt, dass ihre einzige und mittlerweile chronisch überlastete Niere über diese Zeit so weit geschädigt wurde, dass als Ausweg nur noch die Dialyse blieb. In der Zwischenzeit hat Maria Steuer zweimal ein neues Organ geschenkt bekommen: Die erste Niere wurde sofort akut abgestoßen, die zweite nach sieben Jahren. Danach wartete sie weitere vier auf ein neues Spenderorgan. Da es mir mit der Dialyse recht gut ging, habe ich die Wartezeit nicht so belastend empfunden. Die Unterstützung ihrer Mutter hat ihr in diesen Jahren sehr geholfen. Seit 13 Jahren lebt sie ein fast normales Leben mit ihrer mittlerweile dritten Niere. Ihre Freizeit verbringt sie am liebsten in der Natur, vor allem wenn im Frühling die Bäume, Wiesen und Rapsfelder blühen. Mein Spender war ein junger Mann, und ich bin ihm und seinen Angehörigen unendlich dankbar.
8 Ralf Uschkereit, 47 Jahre Wie viele Leidenswege von Erkrankten, fing auch dieser mit einer ärztlichen Diagnose an: Hepatitis-B-Infektion. Zunächst versuchte Ralf Uschkereit trotz der Infektion ein halbwegs normales Leben zu führen. Nach einigen Jahren bildete seine Leber eine Zirrhose. Es folgten eine Hepatitis-C-Infektion, später sogar Leberkrebs. Nachdem ihm eine Ärztin trotz neuester Therapie keine Hoffnung mehr aufs Überleben machte, kämpfte er trotzdem weiter. Ein anderes Ärzteteam machte ihm kurz darauf wieder Hoffnung. Er kam auf die Transplantationsliste und wurde als High Urgent Patient nach nur wenigen Stunden Wartezeit operiert. Nach siebenstündiger Transplantation erwachte Ralf Uschkereit mit einer neuen Leber, die ihm ein neues Leben schenken sollte. Viele Komplikationen machten aber neue wochen- und monatelange Klinikaufenthalte und sogar eine weitere Transplantation nötig. Schuld daran waren natürlich auch seine vielen Vorerkrankungen. Nach einer langen und sehr schweren Zeit kann Ralf Uschkereit nun aber ein halbwegs gesundes Leben führen.
9 Hannes Camin, 7 Jahre Noch in der Schwangerschaft erfuhr Anja Camin, dass ihr Baby einen angeborenen Herzfehler hatte: die linke Seite des Organs arbeitete nicht. Im Mutterleib war dies kein Problem, aber nach der Geburt lebensbedrohlich. Natürlich haben wir uns an diesen Strohhalm geklammert, erinnert sich Anja Camin. Tatsächlich wurde das Leben ihres Sohnes drei Tage nach der Geburt während einer siebenstündigen Operation gerettet. Trotz aller Bemühungen der Ärzte verschlechterte sich der Zustand von Hannes rapide. Bald war klar, dass der kleine Junge nicht ohne ein Spenderherz überleben würde. Nach nur drei Monaten wurde ein Herz für meinen Jungen gefunden. Heute ist er ein vitaler Junge, der genauso wild ist wie seine gleichaltrigen Spielkameraden. Dank des Geschenks des Lebens durch einen anderen kleinen Menschen. Mit großem Herz.
10 Julia Nandelstaedt, 25 Jahre Eigentlich war für Julia Nandelstaedt schon eine Lebendspende vorgesehen. Ihre Mutter war bereit, ihr eine ihrer eigenen Nieren zu schenken, es gab sogar schon einen Termin für die Transplantation. Dann aber meldete sich Eurotransplant mit der Nachricht, dass man ein passendes Organ für sie gefunden hätte. Die Ärzte sagten, ein Lottogewinn wäre wahrscheinlicher, als so schnell ein ideales Organ zu finden. Als sie damals aufwachte, hatte sich ihr ganzes Leben komplett verändert. Ich kann jetzt eigentlich fast alles machen, was ich vorher gemacht habe, aber man schätzt das Leben und jeden einzelnen Tag viel mehr, unterstreicht Julia Nandelstaedt. Sie freut sich darüber, wieder reiten zu können und beim Volleyball und Skifahren mischt sie wie früher aktiv mit. Aber weil ich am Abgrund gestanden habe, weiß ich, wie schnell so etwas vorbei sein kann. Nach ihrer Transplantation schätzt sie auch die Kleinigkeiten des Lebens.
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