Hessen Wisconsin Exchange Fall UW-Superior. Celine Meinshausen. Frankfurt University of Applied Sciences. Studiengang: Wirtschaftsrecht

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1 Hessen Wisconsin Exchange Fall 2014 UW-Superior Celine Meinshausen Frankfurt University of Applied Sciences Studiengang: Wirtschaftsrecht

2 Wie sind Sie auf das Programm aufmerksam geworden? Da mir schon seit Studienbeginn klar war, dass ich unbedingt ein Auslandssemester in einem englischsprachigen Land absolvieren möchte, erkundigte ich mich bei dem Auslandsamt der Frankfurt University of Applied Sciences nach den Möglichkeiten. Da die USA mein Traumziel war und ich bei dem Auslandsamt erfuhr, dass durch das Austauschprogramm Hessen - Wisconsin keine Studienkosten auf mich zukommen würden, war mir klar, dass ich unbedingt meine Chance ergreifen muss und bewarb mich. So kam es dann, dass ich zu einem Vorstellungsgespräch eingeladen wurde und kurz vor Weihnachten eine erhielt, in der ich erfuhr, dass es in dem folgenden Jahr für mich nach Superior geht. Ich war überglücklich. Vorbereitung auf das Auslandssemester Die UW- Superior sowie die Veranstalter des Austauschprogrammes haben sich super um mich gekümmert. Ich bekam z.b. schon sehr früh s vom International Office in Superior. Alle meine Fragen wurden mir beantwortet, und ich bekam sofort einen Platz im Studentenwohnheim, Vorschläge zu meiner Kurswahl etc. Zudem gab es sehr viel Informationsmaterial per Post. Auch das Predeparture-Meeting des Austausch Programmes war enorm hilfreich was Fragen und Vorabinformationen betrifft. Auch habe ich dort meine späteren Mitaustauschler getroffen, die wie ich an der UW-Superior ihr Austauschsemester ablegen würden, sowie zwei reiselustige Stipendiaten mit denen ich später eine Rundreise an der Westküste der USA vor unseren Semester startete. Ich muss wirklich sagen, dass ich mich durch die tolle Organisation der UW-Superior sowie von dem Austauschprogramm sehr sicher fühlte.

3 Die Suche nach einem Roommate Die Uni möchte, dass man als International sich ein Zimmer mit Amerikanern teilt. Ich finde das toll, da man so viel mehr englisch reden muss. Mein Roommate wurde mir durch ein Onlineportal meiner Uni zugewiesen, nachdem ich einige Präferenzen angeben konnte. Bei diesen Präferenzen konnte man bspw. angeben wie wichtig einem Ordnung ist, ob man Musik laut oder mit Kopfhörer hört, etc. Die Tatsache mir ein Zimmer teilen zu müssen, war eine tolle Herausforderung und ich bin über meine Grenzen gewachsen. Studium Das Studium an der UW- Superior ist sehr verschult. Die Kurse sind sehr klein, jeder Professor kennt den Namen seiner Schüler, es herrscht Anwesenheitspflicht und es gibt viele Hausaufgaben und Zwischenprüfungen. Es gab außerdem auch Punkte für das engagierte Mitarbeiten. Ich fand dies gerade zum Verbessern der englischen Sprache super, da ich dadurch gezwungen war viel mitzuarbeiten. Mein Englisch in Wort und Schrift verbesserte sich dadurch sehr schnell. Toll fand ich auch, dass es an der Uni ein sog. Writing Center gibt, bei dem man vor Abgabe der Hausaufgaben seine Arbeiten Korrekturlesen lassen kann. Das nahm mir vor Allem in den ersten Wochen meine Unsicherheit bezüglich meines Englischen Schreibens und bestärkte mich durch das positive Feedback in meinem Selbstbewusstsein diesbezüglich. Ich hatte insgesamt 5 Kurse und schaffte es am Ende des Semesters auf die Dean s List. Ich fand das Studieren dort leichter als in Deutschland, allerdings kann das auch daran liegen, dass dort über das ganze Semester hinweg Einsatz gefragt ist statt nur am Ende des Semesters, wie in Deutschland. Ich muss sagen, dass mir dies besser gefällt und das Altbekannte Bulimie-Lernen so vermieden wird. Auch die Professoren waren sehr engagiert und bemüht um die Studenten.

4 Leben in Superior Superior ist im Grunde genommen ein kleines Dorf. Ohne Auto hat man schon einen Nachteil, das lässt sich nicht leugnen. Allerdings muss gesagt werden, dass der Campus nahezu alles bietet was man braucht. In Fußnähe gibt es eine Kirche, eine Tankstelle, einen ein Dollar Laden, einen DVD Store, einen Subway, einen Burger King, einen Frisör, eine Kneipe und ein Restaurant. Um zu einem großen Supermarkt zu gelangen benötigt man ein Auto, weswegen ich den Meal Plan der Uni dringend empfehle. Der Bus fährt selten. Allerdings haben fast alle Amerikaner ein Auto, sind wirklich hilfsbereit und nehmen einen auch gerne mit, wenn sie irgendwo hinfahren. Die Landschaft in der Umgebung ist wunderschön. Wohnen Im Wohnheim ist es nicht wirklich luxuriös, aber ich denke, dass es sich dort dennoch sehr gut aushalten lässt. Das Zimmer, welches man sich teilt ist sehr klein und es passt nicht viel hinein. Standardmäßig besteht es für 2 Personen aus 2 Betten, 2 Spiegeln, einem kleinen Eckchen zum Aufhängen der Kleidung, einem Stuhl und einem Schreibtisch. Das Bad teilt man sich mit den restlichen Mädchen/Jungs aus dem Gang. Es ist aber sauber und wird regelmäßig geputzt. In meinem Wohnheim gab es insgesamt 1 Gemeinschaftsküche. Ich verbrachte nicht viel Zeit in meinem Zimmer und daher war dieses für mich absolut in Ordnung. Zum lernen gibt es auf dem Campus eine tolle Bibliothek mit Einzelräumen zum lernen, kuscheligen Sesseln vor einem Kamin, Zeitschriften, wenn man einfach schmökern möchte etc. Auch sonst gab es so viel tolle Dinge, die man auf dem Campus machen konnte wie Ausflüge, Klettern an der Kletterwand im Gym, es gab ein tolles Fitnessstudio, ein Schwimmbad, Tennisplätze, Basketballplätze, eine Theatergruppe, Fitnesskurse wie Zumba, Billardtische etc. Abends schauten wir öfter Filme in den

5 Gruppenräumen des Wohnheims oder gingen am Wochenende nach Duluth zum feiern, machten Ausflüge (die Uni bietet viele an) usw. So kam es, dass ich nicht so viel Zeit im Zimmer verbrachte und es mir daher keine Probleme bereitete dieses zu teilen. Ich war in einem Wohnheim direkt am Campus untergebracht, was ich nur empfehlen kann, da das Leben an der UW-Superior am Campus abläuft und man dadurch nicht weit laufen muss (gerade im Winter bei den Minusgraden ist das ein Riesenvorteil). Zwar sind die Wohnheime die etwas außerhalb liegen schöner und neuer, aber ich finde, dass die Entfernung ein zu großer Wermutstropfen ist. Essen Ich aß immer in der Mensa und hatte den Full Meal Plan. Diesen kann ich nur empfehlen. Mit diesem kann man bis 22 Uhr (am Wochenende bis 19 Uhr) essen und es gibt 3x am Tag verschiedene Speisen. Es gab eine Riesenauswahl von allen möglichen Speisen, die ich hier niemals alle aufzählen könnte ohne vieles zu vergessen, und für mich besonders wichtig auch eine Salatbar. Das Angebot war überragend und vergleichbar mit einem 4- Sterne All-Inclusive Urlaub. Wetter Ich bin Ende August in Superior angekommen und ich konnte meine Sommerklamotten noch recht lange tragen. Im Oktober gab es den ersten Schnee und ab November erlebte ich Temperaturen, die ich so noch nie erlebt hatte: Wir hatten teilweise weniger als -20 Grad tagsüber und spätestens zu diesem Zeitpunkt war ich heilfroh direkt auf dem Campus wohnen zu dürfen und schnell von A nach B zu gelangen. Reisen

6 Ich reiste vor meiner Studienzeit in Superior, da ich Weihnachten Zuhause verbringen wollte. Ich reiste mit 2 Jungs, die ich bei dem Predeparture Meeting in Wiesbaden kennengelernt hatte 2 Wochen lang an der Westküste entlang und das war eine ganz tolle Zeit. Auch reiste ich über Thanksgiving nach New York mit einem Austauschkollegen von der UW-Superior, welcher auch über das Hessen-Wisconsin Programm zu der Uni gelangte. Ich empfehle wirklich jedem in dieser Zeit so viel wie möglich zu reisen. Gesundheit Ich hatte zum Glück keine gesundheitlichen Beschwerden während meines Auslandssemesters, außer einer kleinen Erkältung, gegen welche ich bei Walgreens Medikamente gekauft hatte. Ein Krankenhaus ist in der Nähe, zu welchem man sich bei Beschwerden bringen lassen kann. Anerkennung der Kurse an der Heimatuniversität Da ich in Deutschland deutsches Recht studiere und meine BWL- Module alle bereits abgeschlossen hatte, machte ich mir wenig Hoffnung auf eine Anerkennung meiner Leistungen, hoffte aber dass ich mir meine beiden Module Englisch für Wirtschaftsjuristen anerkennen lassen können würde. Dafür hatte ich im Vorhinein nichts geregelt, hatte aber in Deutschland keine Probleme mit der Anerkennung. Fazit Ich kann das Austauschprogramm Hessen-Wisconsin sowie die UW-Superior uneingeschränkt empfehlen. Das halbe Jahr, welches ich dort verbracht habe, gehört zu einer Zeit in meinem Leben die mich sehr geprägt hat und die ich nicht mehr missen

7 möchte. Ich konnte persönlich sehr viel über mich hinauswachsen, konnte mein Englisch verbessern, habe tolle Leute kennen gelernt und habe durch meine Kurswahl vor Ort Kenntnisse erworben, die mir in meinem Jobeinstieg enorm weitergeholfen haben auch wenn ich sie mir nicht anrechnen lassen konnte (ich bin nun im Bereich U.S. Steuerrecht tätig).