Paradigmenwechsel in der Gesundheitspolitik?
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- Rudolph Adler
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1 DBB-Akademie, Okt. Okt Placebo Placebo oder oder Innovation? Die Die (Neben)-Wirkungen der der Gesundheitsreform und und Perspektiven der der Gesundheitspolitik Paradigmenwechsel in der Gesundheitspolitik? Prof. Dr. Jürgen Wasem Alfried Krupp von Bohlen und Halbach- Stiftungslehrstuhl für Medizinmanagement Universität Duisburg-Essen Universität Duisburg-Essen Prof. Dr. Jürgen Wasem 1
2 Überblick: 1. Einleitung 2. Brauchen wir einen Paradigmenwechsel in der Gesundheitspolitik? 3. Bedeutet das GMG einen Paradigmenwechsel? 4. Die Reform nach der Reform und der Paradigmenwechsel in der Gesundheitspolitik 5. Schlussbemerkungen Universität Duisburg-Essen Prof. Dr. Jürgen Wasem 2
3 1. 1. Brauchen Brauchen wir wir einen einen Paradigmenwechsel in in der der Gesundheitspolitik? Beitragssatzstabilität seit 25 Jahren zentraler Maßstab für gesundheitspolitischen Erfolg mit (daran gemessen) nur begrenztem Erfolg 15 % Westen Neue Länder 9 Jahr Universität Duisburg-Essen Prof. Dr. Jürgen Wasem 3
4 GKV GKV leidet leidet allerdings allerdings mindestens mindestens so so sehr sehr an an einem einem Einnahmen- Einnahmen-wie wie an an einem einem Ausgabenproblem Ausgabenproblem Index BIP je Einw. GKV-Leistungsausg. je M. Beitragspfl. Einn. je M Universität Duisburg-Essen Prof. Dr. Jürgen Wasem 4
5 Pro-Kopf-Ausgaben im im dt. dt. Gesundheitswesen Gesundheitswesen im im internationalen internationalen Vergleich Vergleich hoch hoch (2000, (2000, gem. gem. in in US-$ US-$ zu zu ppp; ppp; Quelle: Quelle: OECD OECD 2003) 2003) USA 4540 Österreich 2233 Schweiz 3160 Schweden 2195 Norwegen 2787 Italien 2060 Deutschland 2780 Japan 1984 Luxemburg 2719 Großbritannien 1813 Kanada 2580 Irland 1793 Island 2562 Finnland 1699 Dänemark 2398 Neuseeland 1611 Frankreich 2387 Griechenland 1556 Australien 2350 Portugal 1519 Niederlande 2348 Spanien 1497 Belgien 2293 Tschechien 987 Universität Duisburg-Essen Prof. Dr. Jürgen Wasem 5
6 Outcomes des des deutschen Gesundheitswesens im im internationalen Vergleich durchschnittlich 6 Bei der generellen Lebenserwartung und ihren Zuwächsen und bei krankheitsspezifischen Outcome-Parametern europäischer / OECD- Durchschnitt 6 Performance-Studie der WHO: bei den Industrienationen nur ein mittlerer Platz Universität Duisburg-Essen Prof. Dr. Jürgen Wasem 6
7 Herausforderung Demographie (1): (1): Bevölkerungsentwicklung Altenquotient 65jährige und ältere 20- bis unter 65jährige Jahr Universität Duisburg-Essen Prof. Dr. Jürgen Wasem 7
8 RSA-Profil RSA-Profil (gewichtet (gewichtet EU/BU EU/BU und und Nicht-EU/BU, Nicht-EU/BU, ohne ohne Krankengeld) Krankengeld) für für das das Jahr Jahr 2001, 2001, Gesamtdeutschland 6000 Pro-Kopf-Ausgaben in Männer Frauen Alter Universität Duisburg-Essen Prof. Dr. Jürgen Wasem 8
9 Herausforderung Demographie (2): (2): Beitragssatzprognosen für für die die GKV GKV Autor Jahr Progno -seziel Beitragssatzanstieg in %-Punkten Anmerkungen Dudey ,4 Punkte Trend + Demographie + Einnahmeneffekt Erbsland/ Wille ,5 bis 4 Punkte isoliert Demographie Knappe Punkte Demographie + Versteilerung + Einnahmeneffekt Breyer/ Ulrich ,2 Punkte multivariate Analyse Cassel/ Oberdieck 2001 / Punkte Demographie + Versteilerung + Einnahmeneffekt Raffelhüschen Punkte überprop.ausg.-wachstum + Demographie + Einnahmeneffekt Universität Duisburg-Essen Prof. Dr. Jürgen Wasem 9
10 Schlussfolgerungen: 6 Bisherige Kostendämpfungspolitik ist an ihre Grenzen gestoßen 6 Finanzierungsreform muss Abkopplung der GKV- Einnahmenentwicklung von der allgemeinen Wirtschaftsentwicklung zumindest abmildern 6 Reform der Versorgungsstrukturen muss Produktivitätsfortschritte ermöglichen 6 Der Leistungskatalog bedarf der kontinuierliche kritischen Überprüfung 6 Demographisch bedingte überproportionale Ausgabenentwicklung wird kaum zu vermeiden sein Universität Duisburg-Essen Prof. Dr. Jürgen Wasem 10
11 3. 3. Bedeutet Bedeutet das das GMG GMG einen einen Paradigmenwechsel? (1) (1) 6 Einstieg in den Ausstieg aus der paritätischen Finanzierung (Zahnersatz, Krankengeld, Leistungsausgrenzungen z.b. Sehhilfen, OTC-Präparate) 6 Umgestaltung und Ausbau von Zuzahlungsregelungen (z.b. Praxisgebühr, künstliche Befruchtung, häusl. Krankenpflege) 6 Einführung von finanziellen Anreizsystemen (Boni für Teilnahme an bestimmten Versorgungsformen, wahlweise Selbstbeteiligung, Beitragsrückgewähr) 6 Einstieg in breitere Beitragsbemessung bei Rentnern; Einführung eines Elementes der Steuerfinanzierung 6 Behutsamer Einstieg in Weiterentwicklung der Vertragsstrukturen (med. Versorgungszentren, Deregulierung integrierte Versorgung, Teilöffnung Krankenhäuser für die ambulante Versorgung; Öffnung Vertriebswege Apotheke) Universität Duisburg-Essen Prof. Dr. Jürgen Wasem 11
12 3. 3. Bedeutet Bedeutet das das GMG GMG einen einen Paradigmenwechsel? (2) (2) 6 Bewertung: 6 GMG steht einerseits in der Kontinuität der K-Gesetze und Gesundheitsreformen seit andererseits ist es in mehreren Dimensionen Einstieg in einer umfassendere Gesundheitsreform Vorbote des Paradigmenwechsels Universität Duisburg-Essen Prof. Dr. Jürgen Wasem 12
13 4. 4. Die Die Reform Reform nach nach der der Reform Reform und und der der Paradigmenwechsel in in der der Gesundheitspolitik Gesundheitspolitik Baustellen einer Reform nach der Reform : 6 Finanzierung auf eine stabilere Grundlage stellen 6 Weiterentwicklung des Leistungskataloges 6 Weiterentwicklung des Steuerungssystems Universität Duisburg-Essen Prof. Dr. Jürgen Wasem 13
14 Finanzierung Finanzierung auf auf eine eine stabilere stabilere Grundlage Grundlage stellen stellen 6 Erweiterung des Kreises der Beitragszahler (z.b. Bürgerversicherung)? 6 Veränderungen der Beitragsbemessungsbasis: Verbreiterung der Beitragsbemessungsgrundlagen oder Abkoppelung vom Einkommen (Kopfprämien)? 6 Beschränkung/Beseitigung/Modifikation der beitragsfreien Familienmitversicherung? 6 Fixierung oder Auszahlung des Arbeitgeberanteils? 6 (partieller) Wechsel zum Kapitaldeckungsverfahren / Aufbau eines temporären Kapitalstocks? Universität Duisburg-Essen Prof. Dr. Jürgen Wasem 14
15 Entwicklung Entwicklung von von Kriterien Kriterien für für die die Weiterentwicklung Weiterentwicklung des des Leistungskataloges Leistungskataloges der der GKV GKV 6 Versprechen eines alles umfassenden Leistungskataloges im Pflichtsystem (zumindest) auf mittlere Sicht unrealistisch 6 Nach welchen Kriterien soll eine Beschränkung vorgenommen werden? 6 Medizinische Dringlichkeit? 6 Effektivität? 6 Effizienz? 6 Höhe des Preises? Individuelle Tragbarkeit? 6 Eigenverantwortung? Steuerungseffekt (Reduktion von moral hazard, Erhöhung des Preiswettbewerbs)? 6 Finanzieller Effekt? Universität Duisburg-Essen Prof. Dr. Jürgen Wasem 15
16 Weiterentwicklung des des Steuerungssystems 6 Weitere gesetzliche Maßnahmen zur Überwindung der Sektorengrenzen? 6 Stärkere Einstiege in Einkaufsmodelle? 6 Künftige Rolle des Kassenwettbewerbs? 6 Künftige Steuerung der Arzneimittelversorgung Universität Duisburg-Essen Prof. Dr. Jürgen Wasem 16
17 5. 5. Schlussbemerkungen 6 Das GMG bedeutet einen Einstieg in einen Paradigmenwechsel es kommt erheblich auch auf die Umsetzung an 6 Die Reform nach der Reform ist unausweichlich und kann einen wirklichen Paradigmenwechsel bedeuten 6 Alle drei Ansatzpunkte (Finanzierungssystem, Leistungsumfang, Steuerungssystem) müssen angegangen werden Universität Duisburg-Essen Prof. Dr. Jürgen Wasem 17
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