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1 BESORGNISWERTE FÜR RADIONUKLIDE IN BÖDEN NACH BODENSCHUTZRECHTLICHEN MASSSTÄBEN LEVELS OF CONCERN FOR RADIOACTIVE CONTAMINATIONS IN SOIL ACCORDING TO SOIL PROTECTION STANDARDS Rainer Gellermann 1 ), Dietmar Barkowski 2), Monika Machtolf 2) 1) Nuclear Control & Consulting GmbH, Braunschweig, Deutschland 2) IFUA-Projekt-GmbH, Bielefeld, Deutschland

2 Blick zurück: Umwelt + ICRP 2

3 Die Botschaften Der Schutz der Umwelt bei ionisierender Strahlung Ist notwendig, wenn Strahlenschutzkultur umfassend verstanden werden soll, ist nicht durch (begründeten) Glauben zu belegen. Ist nicht auf Schutz von Pflanzen und Tiere zu reduzieren. bedarf einer Sachklärung, was damit gemeint ist, (die nicht durch Strahlenschützer allein vorgenommen werden kann). Es gibt gute Gründe anzunehmen, dass ordentlicher Strahlenschutz viel abdeckt man muss es aber belegen können! 3

4 Begriff Umwelt Umwelt in Dt. seit 1980er Jahren etabliert. In StrlSchV mehrfach (deklaratorisch) genannt. In Begründung zur StrlSchV (2001) und in Atomrechtlicher Verfahrensverordnung beschrieben als Auswirkungen eines UVP-pflichtigen Vorhabens auf 1. Menschen, einschließlich der menschlichen Gesundheit, 2. Tiere, Pflanzen und die biologische Vielfalt, 3. Boden, Wasser, Luft, 4. Klima und Landschaft, 5. Kulturgüter und sonstige Sachgüter, sowie die Wechselwirkung zwischen den vorgenannten Schutzgütern.

5 Bodenschutz / Bodenfunktionen Wirtschaftsnutzung Menschl. Gesundheit Nahrungs- Pflanzen/-tiere Boden Archiv Grundwasser Lebensraum 5

6 Prüfwerte und Besorgniswerte für kanzerogene Noxen / Radionuklide Maßstab (zur Prüfung und ggf. Bestätigung eines Gefahrenverdachtes): zusätzliches Krebsrisiko (ZR akz ) pro Lebenszeit (70 Jahre) von ZR akz = 10-5 gefahrenbezogenes Risiko (GR) pro Lebenszeit von GR = ZR akz * 5 = 5 * Effektive D. für gefahrenbezogenes Risiko ( Prüfwert) 1 msv pro Lebenszeit Effektive D. für akzeptables zusätzliches Risiko ( Besorgniswert) 0,2 msv pro Lebenszeit. 6

7 Prüfwertableitung (formal) Orale Bodenaufnahme (Ingestion): 8 Jahre Expositionszeit, 120 g/a Bodenaufnahmerate; PW Ing,rad = (1 msv / 8 a)/120 g/a = 0,0010 msv/g Inhalative Bodenaufnahme (Inhalation): 8 Jahre Expositionszeit 196,8 mg/a Bodenaufnahme; Anreicherungsfaktor 5: PW Inh,rad = (1 msv/8 a)/(0,197 g/a) / 5 = 0,13 msv/g Mit Dosiskoeffizient 2-7 a spezifische Aktivität berechenbar 7

8 Nach bodenschutzrechtlichen Kriterien abgeleitete Besorgniswerte sowie Freigrenzen und Freigabewerte nach StrlSchV zum Vergleich 8

9 Problem Hintergrundwerte Allgemeinen Werte der spezifischen natürlichen Untergrund-Aktivität nach den BGlBb 0,05 Bq/g U-238 und 0,04 Bq/g Th-232 ca. 40 % des nach bodenschutzrechtlichen Vorgaben einzuhaltenden gefahrenbezogenen Risikos bereits durch die naturbedingten Radionuklidgehalte des Bodens ausgeschöpft. Lösbar, wenn künstl. Radionuklide als besondere Noxe betrachtet werden. 9

10 Diskussion Unterscheidung von natürlichen und künstlichen Radionukliden ist eine Arbeitsannahme (zu begründen!). Bodenhorizonte für Beurteilung hier nicht betrachtet. Besorgniswerte beziehen sich auf Schutz der menschlichen Gesundheit. Aussagen über andere Bodenfunktionen (z.b. Boden Nutzpflanze Pflanzenwachstum) sind daraus nicht direkt ableitbar. Im Bodenschutz etablierte Anforderungen an die Begrenzung des Erkrankungsrisikos sind umgerechnet auf Strahlendosen sehr gering (Besorgniswerte 0,2 msv Lebenszeitdosis!), ABER: weniger restriktiv als sie formal erscheinen. 10

11 Schlussfolgerung IFUA-Projekt-GmbH 2016 Die These, dass Boden bei Einhaltung der strahlenschutzrechtlichen Anforderungen auch nach bodenschutzrechtlichen Anforderungen geschützt ist, kann (wahrscheinlich) durch entsprechende Prüfungen belegt werden, wenn der strahlenschutzfachliche Rahmen präzisiert wird (z.b. Aussagen zu Radioaktivität und Pflanzenwachstum).

12 Danke für die Aufmerksamkeit Anschriften der Autoren Dr. Rainer Gellermann Nuclear Control & Consulting GmbH Hinter dem Turme Braunschweig Mail: Monika Machtolf und Dr. Dietmar Barkowski IFUA-Projekt-GmbH Milser Straße Bielefeld Mail: 12

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