Mehrweg-Thermoschutzhauben

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1 System Alliance GmbH Mehrweg-Thermoschutzhauben Isolierwirkung DLG-Prüfbericht 5838 F Kurzbeschreibung der Transportverpackung Anmelder: System Alliance GmbH Industriestraße 5 D Niederaula Telefon: +49 (0) Telefax: +49 (0) @systemalliance.de Die Verpackung der temperatursensiblen Waren besteht aus folgenden Komponenten: handelsüblicher zweiwelliger Karton mit 1286 g/m 2 (+/-10%), Außenbeschichtung aus Kraftpapier mehrfache Umwicklung (> 5) der Kartonage mit Stretchfolie mit einer Stärke von 23 μ hochisolierende Mehrweg-Thermoschutzhaube Das Verpackungssystem wird zum Transport von temperatursensiblen Sendungen verwendet. DLG e.v. Testzentrum Technik und Betriebsmittel DLG-Prüfbericht 5838 F Seite 1 von 5

2 Technische Daten der Thermoschutzhaube/Thermobox* Material (außen) Silberfarbene reflektierende stabile Kunststoff-Folie Folien-Standard LLDPE (Polyethylen low density ) Temperaturbeständigkeit außen/innen von - C bis +70 C Isolierung Polyesterfaser 1 g/m 2 Temperaturbeständigkeit bis +1 C Wärmeübergangskoeffizient: 1,83 W/m 2 K Abmessungen und Gewichte Haube für Palette 80 cm x 60 cm x 100 cm; 1,7 kg Thermobox 58 cm x 78 cm x 44 cm; 1,2 kg Außer den geprüften Größenvarianten sind Thermoschutzhauben und Thermoboxen für unterschiedliche Palettentypen und Gebinde lieferbar. * nach Angaben des Herstellers COMBI-THERM A/S Prüfbedingungen und -durchführung Der DLG-FokusTest Isolierwirkung wurde als Laborprüfung in einer Klimakammer durchgeführt. Zur Ermittlung der Bedingungen für die Testfahrten in der Klimakammer erfolgte die Aufnahme des Temperaturgeschehens als äußere Beanspruchung für die Thermohaubensysteme innerhalb eines realen LKW-Laderaumaufbaus unter Sommerbedingungen, während der Verteilfahrt von Speditionsgütern. Die Fahrten erfolgten am 16. und 17. Juli 07 in der Zeit von ca. 7 Uhr bis ca. 17 Uhr. Dieses ermittelte Temperaturgeschehen (siehe Bild 1) realisiert die Sollkurve der Klimakammer. Als idealisierte Test-Transportgüter wurden Stoffe mit extrem unterschiedlichen thermodynamischen Eigenschaften eingesetzt (spezifische Daten, s. Tabelle 1). Die Testgüter wurden wie vorstehend beschrieben verpackt und mit den Thermohauben bzw. der Thermobox versehen (siehe Bilder 2 und 3). 50 7:00 7: 7:50 8: 8: 9:05 9: 9:55 10: 10: 11:10 11: 12:00 12: 12:50 13: 13: 14:05 14: 14:55 : Bild 1: Sollkurve Klimakammer : :52 Zur Ermittlung des Temperaturgeschehens, außerhalb und innerhalb der Verpackungseinheiten, sind die Verpackungseinheiten jeweils mit 10 Temperaturmesssensoren bestückt. Die Erfassung des jeweiligen Temperaturverlaufs erfolgt kontinuierlich. Hierdurch ist eine Bewertung des Temperaturgeschehens innerhalb der Verpackungseinheiten uneingeschränkt möglich. Als kritische Stelle ist der Temperaturverlauf an der Oberfläche der Transportgüter zu sehen. Tabelle 1: Spezifische Daten der für den Test eingesetzten Stoffe Teststoffe Wärmeleitfähigkeit λ Spez. Wärmekapazität c Dichte ρ W/mK J/kgK kg/dm 3 A Kalksandstein 0, ,6 B Wasser ( C) 0, ,0 DLG-Prüfbericht 5838 F Seite 2 von 5

3 Prüfergebnisse Bild 2: Messaufbau in Klimakammer Thermohaube Der Prüfaufbau ist in Bild 2 gezeigt, den Aufbau des Verpackungssystems zeigt Bild 3. Aufgrund des vorgegebenen Temperaturverlaufs in der Klimakammer nach Bild 1 ergeben sich für den Teststoff A Temperaturverläufe nach Bild 4 und für das Testmaterial B nach Bild 5. Bewertet man die Temperaturverläufe der beiden Transportgüter, so ist klar ersichtlich, dass bei gleichen Umgebungsbedingungen Materialien mit höherer spezifischer Wärmekapazität und nur leicht unterschiedlicher Dichte (siehe Tabelle 1) einen geringeren Temperaturanstieg aufweisen. Bezieht man dies auf den realen Vorgang einer Zustelltour, so lässt sich folgendes ableiten: Bei einem Anstieg der Umgebungstemperatur um etwa 27 C gemessen ab Beginn einer Zustelltour, ca. 7 Uhr; Umgebungstemperatur: ca. 16 C über die Dauer von 5 Stunden, bis ca. 12 Uhr; Umgebungstemperatur: ca. 43 C verändert sich die Temperatur 1 unmittelbar außen am Transportgut (Innenseite Karton) wie folgt: Transportgut A : ca. +5,5 C Transportgut B : ca. +3,2 C In Bild 6 und Bild 7 ist dieser Umstand grafisch dargestellt. Karton mit Stretchfolie Bild 3: Systemaufbau Verpackung 1 angegeben sind hier jeweils die Höchstwerte des Temperaturanstieges zwischen 7 Uhr und 12 Uhr. DLG-Prüfbericht 5838 F Seite 3 von 5

4 50 7:17 7:42 8:07 8:32 8:57 9:22 9:47 10:12 10:37 11:02 11:27 11:52 12:17 12:42 13:07 13:32 13:57 14:22 14:47 :12 :37 16:02 16:17 Außentemperatur Temperaturdifferenz über das Verpackungssystem mit Thermohaube, Stretchfolie und Karton Oberflächentemperatur des Transportgutes A Temperaturverläufe innerhalb des Transportgutes A Bild 4: Temperaturverläufe für Transportgut A (0,790 W/mK; 1000 J/kgK) 50 Außentemperatur Temperaturdifferenz über das Verpackungssystem mit Thermohaube, Stretchfolie und Karton Oberflächentemperatur des Transportgutes B 8:44 9:09 9:34 9:59 10:24 10:49 11:14 11:39 12:04 12:29 12:54 13:19 13:44 14:09 14:34 14:59 :24 :49 16:14 16:39 17:04 17:29 17:44 Temperaturverläufe innerhalb des Transportgutes B Bild 5: Temperaturverläufe für Transportgut B (0,604 W/mK; 4182 J/kgK) Zusammenfassend kann gesagt werden, dass temperatursensible Transportgüter mit einer Wärme kapazität 1000 J/kgK und 4182 J/kgK und einer maximalen Ausgangstemperatur von ca. 16 C bis 18 C, entsprechend handelsüblich (Kartonverpackung mit Stretch folie) und transportsicher verpackt, während des Transportes über den Zeitraum von 5 Stunden und bei einem Anstieg der Um - gebungstemperatur um 27 C (von ca. 16 C auf ca. 47 C) durch die getestete Thermoschutzhaube/ Thermobox vor einem Temperaturanstieg > 5,5 C geschützt sind. Hieraus lässt sich ableiten, dass bei sommerlichen Außentemperaturen von ca. +24 C der passive Temperaturschutz der getesteten Thermoschutzhauben größer 24 Stunden gewährleistet ist. 7:17 7:31 7: 7:59 8:13 8:27 8:41 8:55 9:09 Umgebungstemperatur Oberflächentemperatur Material A 9:23 9:37 9:51 10:05 10:19 10:33 Temperaturveränderung nach 5 Stunden: +5,5 C Bild 6: Temperaturveränderung an Transportgut-Oberfläche Material A Umgebungstemperatur 10:47 11:01 Oberflächentemperatur Material B 11: 11:29 11:43 11:57 12:11 Temperaturveränderung nach 5 Stunden: +3,2 C 12:14 8:44 8:58 9:12 9:26 9: 9:54 10:08 10:22 10:36 10:50 11:04 11:18 11:32 11:46 12:00 12:14 12:28 12:42 12:56 13:10 13:24 13:34 13:38 Bild 7: Temperaturveränderung an Transportgut-Oberfläche Material B DLG-Prüfbericht 5838 F Seite 4 von 5

5 Prüfung Der FokusTest wurde auf der Basis vorgegebener Praxiswerte als Sollwerte unter Laborbedingungen durchgeführt. Aufgrund der vorliegenden Ergebnisse erfüllt die Thermohaube/ Thermobox bezüglich der Prüfkriterien Isolierwirkung die Anforderungen für die Vergabe des Prüfzeichens DLG-FokusTest. Andere Kriterien wurden nicht geprüft. Prüfungsdurchführung DLG e.v., Testzentrum Technik und Betriebsmittel, Max-Eyth-Weg 1, Groß-Umstadt Projektleiter Dipl.-Ing. W. Gramatte Prüfingenieur Dipl.-Ing. W. Sturmfels ENTAM European Network for Testing of Agricultural Machines, ist der Zusammenschluss der europäischen Prüfstellen. Ziel von ENTAM ist die europaweite Verbreitung von Prüfergebnissen für Landwirte, Landtechnikhändler und Hersteller. Mehr Informationen zum Netzwerk erhalten Sie unter oder unter der -Adresse: 12/08 DLG DLG e.v. Testzentrum Technik und Betriebsmittel Max-Eyth-Weg 1, D Groß-Umstadt, Telefon: , Fax: Internet: Download aller DLG-Prüfberichte kostenlos unter: DLG-Prüfbericht 5838 F Seite 5 von 5