Flug zur Zugspitze. Bericht von Andreas Krautinger, Sternreporter Sparte Flugsport

Transkript

1 Flug zur Zugspitze Bericht von Andreas Krautinger, Sternreporter Sparte Flugsport Hier ein kleiner Bericht über den Flug zur Zugspitze am 9. April Ein geheimer Wunsch von mir ist, mal die hohen Berge in unserer Umgebung und auch in Österreich abzufliegen. Damit habe ich am Samstag, den 9 April 2006 begonnen. Um so einen Flug durchführen zu können, ist es unbedingt nötig sich über das Wetter zu informieren. Es gibt ja genug Internet Seiten und ach die Wetterinformation für Sichtflug-Flieger (VFR). Da ich gesehen habe dass sich das Wetter zum Wochenende verbessert habe ich gleich bei Hartmut unsere C42 reserviert. Da es alleine nur halb soviel Spaß macht habe ich Gerd Pätzold gefragt ob er mitkommen wolle. Natürlich lässt sich Gerd so einen aufregenden Flug nicht entgehen. Gesagt, getan! Am Flight Planer wurde die Route ausgearbeitet und die wahrscheinliche Flugdauer ausgerechnet. 3 ½ Stunden reine Flugzeit sollten es werden. Am Samstag habe ich mir nochmals die aktuellen Wetterdaten eingeholt. Der Wetterbericht meinte Höhenströmung von SW und an der Alpennordseite ist mit Föhn und Turbulenzen zu rechnen. Eine Alpenüberquerung ist jedoch unproblematisch. Gerd holte mich gegen 9:00 Uhr ab und wir fuhren ohne Umwege direkt auf den Donzdorfer Flugplatz, wo sich unsere C42 befindet. Am Flugplatz angekommen, haben wir die Maschine aus dem Hangar gezogen und eine genaue Vorflugkontrolle gemacht. Sicher ist sicher! Nun kann es losgehen. Nach einer kurzen Warmlaufphase des Motors meldete rollten wir zum Abflugspunkt der Piste 27. Fox Zulu ist abflugbereit, meldete ich dem Turm, ich bekam auch gleich die Startfreigabe: Fox Zulu, start frei nach eigenem ermessen und schönen Flug!. Nun Gas rein und ab geht s. Links Ich und rechts Gerd Pätzold Der Flugweg führte uns über Ulm, Ulmer Münster, der Autobahn entlang in Richtung Kempten und weiter nach Füssen. Bis jetzt war der Flug einiger Maße holprig durch den Wind. Weiter ging es in östlicher Richtung bis wir das Tal in Richtung Garmisch-Partenkirchen erreichten. In der Zwischenzeit sind wir bis auf ft (ca m) gestiegen. Vor uns nun das Wettersteingebirge.

2 Foto: Gerd Pätzold, das Wettersteingebirge Wir sind beeindruckt von den mächtigen Bergen rings um uns. Da wir ja um die Zugspitze fliegen wollen müssen wir noch höher steigen. Rechts unter uns sehen wir nun den Königsee, der noch zugefroren ist und halb links nun die Zugspitze. Mit dem Wind ist es in der Zwischenzeit besser geworden.

3 Foto: Gerd Pätzold, Zugspitze und Königsee Foto: Gerd Pätzold, vor uns die Zugspitze

4 Langsam nähern wir uns dem Ziel, und wir kommen aus dem Staunen nicht mehr heraus. Die Berghänge sind alle noch mit Schnee bedeckt, auch die Schilifte sind in Betrieb. Und hier, die Zugspitze. Futuristisch ragt die Station aus dem Berg. Wir sehen Leute auf der Aussichtsplattform die uns zuwinken. Einfach unglaublich. Ober uns strahlt die Sonne vom blauen Himmel und unter unser ist alles mit Schnee bedeckt und weis. Foto: Gerd Pätzold, Zugspitze

5 Foto: Gerd Pätzold, Zugspitze Foto: Gerd Pätzold, der zugefrorene Königsee

6 Foto: Gerd Pätzold, Inntal Wir haben kurze Hand beschlossen, einen kleinen Abstecher ins Inntal zu machen. Dazu fliegen wir einfach über das Mieminger Gebirge und vor uns liegt nun das Inntal. Um mehr sehen zu können müssen wir Höhe abbauen. Das heißt Motor in den Leerlauf und nun geht es abwärts. Wir fliegen in Richtung Nassereith in Tirol. Linkerhand sieht man die Schisprungschanzen von Stams, wo die österreichischen Springer ausgebildet werden. Nun geht es dem Inn entlang in Richtung Innsbruck.

7 Foto: Gerd Pätzold, Schisprungschanzen von Stams Foto: Gerd Pätzold, Inntal entlang in westlicher Richtung nach Innsbruck

8 Foto: Gerd Pätzold, Mieminger Gebirge wo wir hergekommen sind Leider können wir nicht nach Innsbruck, dazu hätten wir einen Flugplan aufgeben müssen. Als wieder steigen und zurück nach Deutschland über den Fernpass durch das Tal nach Reute und Füssen. In der nähe von Füssen befindet sich das Schloss Neuschwanstein. Dieses müssen wir natürlich auch noch von oben besichtigen. Hier ist es!

9 Foto: Gerd Pätzold, Flug über den Fernpass nach Reute Foto: Gerd Pätzold, Schloss Neuschwanstein

10 Auf geht es nun in Richtung Norden nach Memmingen. Dort befindet sich, ein alter Militärflugplatz mit einer sehr langen Landebahn. Damit ich mich für den Rest der Reise entspannen kann haben wir entschlossen, auf diesem Großen Flugplatz zu landen, einen Kaffee und Kuchen zu uns zu nehmen und den Piloten zu wechseln. Ich meldete mich beim Flugplatz an und flog in die Platzrunde. Also die Landebahn ist wirklich ewig lang für ein UL. Ich habe den Landefreigabe bekommen mit einen Zusatz: Machen sie einen lange Landung. Also meine Landung war wirklich lang. Nach der Landung, schnell die Landegebühr bezahlt, 7,-- und auf zum Kuchen. Der Kaffee und Kuchen war super lecker. Nach kurzer Pause traten wir den Heimflug an. Gerd übernahm das Kommando an Board, holte sich die Abflugsinformation und wir rollten den ewig langen Rollweg zum Abflugspunkt der Piste 24. Ein starker Wind kam aus 270 Grad. Das hatten wir auch beim Starten gemerkt. Aber Gerd hatte alles im Griff. Über einen kleinen Umweg über das ehemalige Sperrgebiet Münsingen flogen wir nach Donzdorf zurück. Ich kann nur jedem Empfehlen, so einen Ausflug zu unternehmen. Wir sind heute noch beeindruckt von diesem Flug.