Prävention von und Umgang mit suizidalem Verhalten. Ein Leitfaden für den Arbeitsplatz.

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1 Prävention von und Umgang mit suizidalem Verhalten. Ein Leitfaden für den Arbeitsplatz. Eva Dumon & Prof. Dr. Gwendolyn Portzky Unit for Suicide Research Ghent University The Euregenas Project has received funding from the European Union under the Public Health Programme The sole responsibility for the content of this publication lies with the author and the Executive Agency is not responsible for any use that may be made of the information contained therein. This work is part of EQUITY ACTION which has received funding from the European Union, in the framework of the Health Programme. The sole responsibility for this work lies with the author

2 2 of 45 Prävention von und Umgang mit suizidalem Verhalten. Ein Leitfaden für den Arbeitsplatz. Prävention von und Umgang mit suizidalem Verhalten Ein Leitfaden für den Arbeitsplatz. Eva Dumon & Prof. Dr. Gwendolyn Portzky Unit for Suicide Research, Universität Gent Euregenas 2014 Danksagung Das vorliegende Dokument wurde gemeinsam durch die Forschungsstelle Suizidforschung der Universität Gent, Leiter des Arbeitspaketes 6, in Kooperation mit der Flämischen Regierung entwickelt. Unterstützt wurde die Zusammenarbeit durch die Zuarbeit folgender Partner und interessierter Akteure Partner des Euregenas Projektes (die Liste aller Partner entnehmen Sie Seite 34); Wissenschaftlicher Beirat des Projektes; Teilnehmer der regionalen Netzwerktreffen. Die regionalen Netzwerke wurden in fünf teilnehmenden Regionen gegründet, um die Entwicklung und Implementierung der Leitfäden zu unterstützen und Kooperationen zwischen Akteuren und Experten im Bereich Suizidprävention aus Politik, Gesundheitswissenschaften/Public Health, Öffentlichkeit zu fördern. [In diesem Leitfaden verwendete Symbole wurden von Freepik und IcoMoon entwickelt]

3 3 of 45 Prävention von und Umgang mit suizidalem Verhalten. Ein Leitfaden für den Arbeitsplatz. Inhalt Zusammenfassung 4 1. EINLEITUNG 5 2. STRATEGIEN DER SUIZIDPRÄVENTION AM ARBEITSPLATZ Gewährleistung eines sicheren und gesunden Arbeitsplatzes Ausbau psychologischer Gesundheitsangebote Aus- und Weiterbildung von Führungskräften und Mitarbeitern Zugang zu tödlichen Mitteln einschränken PRAKTISCHE HILFSMITTEL 19 WERKZEUG 1 Fakten zum Thema suizidales Verhalten Epidemiologie Verbreitete Mythen Suizidales Verhalten verstehen 22 WERKZEUG 2 - Wie können betroffene Beschäftigte identifiziert werden und wie geht man mit ihnen um? Welche Warnsignale gibt es? Wie geht man auf Warnsignale ein? 27 WERKZEUG 3 Was ist nach einem Suizid (Versuch) zu tun? Die Zeit nach einem Suizidversuch Die Zeit nach einem Suizid Der Verlust eines Angehörigen durch Suizid ABSCHLIESSENDE CHECKLISTE 37 ÜBER EUREGENAS 38 LITERATURVERZEICHNIS 41

4 4 of 45 Prävention von und Umgang mit suizidalem Verhalten. Ein Leitfaden für den Arbeitsplatz. Zusammenfassung Suizid stellt gegenwärtig ein großes Public-Health-Problem dar, welches verhindert werden kann. Warum ist es jedoch bedeutsam, das Thema Suizidprävention am Arbeitsplatz aufzugreifen? Und welche Strategien und Maßnahmen können angewendet werden? Der vorliegende Leitfaden wurde im Rahmen des Euregenas Projektes entwickelt. Er zielt darauf ab, ähnliche Fragen beantworten zu können, liefert Leitlinien und praxisnahe Instrumente für Arbeitgeber, (Personal-) Manager, Arbeitsmediziner, wie sie suizidales Verhalten am Arbeitsplatz abwenden können und wie der Umgang in Krisensituationen aussehen kann, bspw. bei einem Suizidversuch oder Suizid eines Mitarbeiters. Der Leitfaden ist in vier Abschnitte gegliedert: Die EINLEITUNG gibt einen Einblick, warum Suizidprävention in das berufliche Umfeld zu integrieren ist. Weiterführend werden STRATEGIEN arbeitsplatzbezogener Suizidprävention, wie Förderung der psychischen Gesundheit, Sensibilisieren von Managern und Personal, Einschränkung des Zuganges zu tödlichen Substanzen, aufgezeigt und erläutert, auf welche Art und Weise eine gesundheitspolitische Einbettung dieser Maßnahmen bedeutend ist. Eine Reihe von praktischen INSTRUMENTEN stellen dar, wie Mitarbeiter identifiziert werden können, die Suizidgedanken mit sich tragen. Ebenso geben diese Instrumente Hilfestellungen für den Fall eines erfolgten Suizides oder -versuches eines Mitarbeiters. Abschließend soll eine praktikable CHECKLISTE dazu dienen, alle wichtigen Aspekte im Rahmen der Suizidprävention am Arbeitsplatz zusammenzufassen. Da bereits einige andere Länder im Bereich psychische Gesundheit und Suizidprävention aktiv sind, erweist es sich als sinnvoll, begleitend zum vorliegenden Leitfaden ggf. auf regionale und nationale Richtlinien zum Thema zurückzugreifen. Der Leitfaden ist in verschiedenen Sprachen verfügbar und kann unter folgendem Link heruntergeladen werden:

5 5 of 45 Prävention von und Umgang mit suizidalem Verhalten. Ein Leitfaden für den Arbeitsplatz. 1. Einleitung 1. Hintergrund und Ziele des Leitfadens Der vorliegende Leitfaden richtet sich an Schlüsselakteure im beruflichen Umfeld: Arbeitgeber, (Personal-)Manager, Berufsberater, Arbeitsmediziner, Ausschüsse für betrieblichen Arbeits- und Gesundheitsschutz, usw. Ziel ist es, Hintergrundinformationen über suizidales Verhalten zu geben, über mögliche Strategien und Instrumente zur Prävention am Arbeitsplatz aufzuklären und über bewährte Beispiele aus der Praxis zu informieren. Demnach leistet der Leitfaden einen Beitrag zur Suizidprävention im beruflichen Umfeld. Die formulierten Empfehlungen basieren auf einer Analyse regionaler Bedürfnisse verschiedener Akteure und einer umfassenden Recherche themenbezogener Literatur und guter Praxisbeispiele im Rahmen des Euregenas-Projektes, Arbeitspaket 4. Darüber hinaus wurde eine internationale Literaturrecherche zur arbeitsbezogenen Suizidprävention unter Nutzung von Web-Science ( ) durchgeführt. 2. Wieso ist es wichtig, Suizidprävention am Arbeitsplatz durchzuführen? Das Thema Suizid betrifft viele Beschäftigte Suizidprävention erfordert einen themenübergreifenden Ansatz, denn das Thema nimmt sowohl im Gesundheitssektor, als auch in nicht gesundheitsassoziierten Bereichen einen bedeutenden Stellenwert ein. Das Thema Suizid betrifft insbesondere Männer und Frauen mittleren Alters. Ein Großteil dieser Personengruppe verbringt täglich viel Zeit am Arbeitsplatz, welcher das Thema Suizid zu einer Aufgabe des Arbeits- und Gesundheitsschutzes, welcher Suizidprävention integrieren sollte. Der andere Teil von Männern und Frauen im beschriebenen Alter ist bspw. jedoch nicht berufstätig, arbeitslos, krankgeschrieben oder bezieht Invalidenrente. An dieser Stelle

6 6 of 45 Prävention von und Umgang mit suizidalem Verhalten. Ein Leitfaden für den Arbeitsplatz. gilt es zu beachten, dass auch diese Personengruppe Aufmerksamkeit und Betreuung in Bezug auf Suizidprävention benötigt. Häufig unterstützen Unternehmen und Institutionen Präventionsmaßnahmen bspw. in den Bereichen ausgewogene Ernährung, Herz- Kreislauferkrankungen oder Brustkrebs. Jedoch ist es ebenso bedeutsam, den Blick auf die Prävention von Suizid zu lenken. Arbeitsbezogene Faktoren können die Entwicklung von suizidalen Gedanken und Verhalten beeinflussen Der Zusammenhang zwischen Arbeit und Gesundheit ist häufig schwierig zu messen und das Thema Suizid für sich stellt eine komplexe Aufgabe dar, ohne eine spezifische einzelne Ursache. Vielmehr ist die Entstehung suizidalen Verhaltens auf eine Wechselwirkung von biologischen, psychischen und sozialen zurückzuführen (Hawton & van Heeringen, 2009). Mehr zum Thema suizidales Verhalten können Sie dem TOOL 1 auf Seite 20 entnehmen. Verschiedene Einflüsse, wie auch arbeitsbedingte Faktoren, können bei der Entstehung von suizidalem Verhalten von Bedeutung sein. Das betrifft insbesondere Stress am Arbeitsplatz, Mobbing und Belästigung oder Arbeitslosigkeit, welche die Wahrscheinlichkeit erhöhen, dass vor allem vulnerable Personen eher betroffen sein können. Der Einfluss von Stress am Arbeitsplatz Berufsbedingter Stress stellt einer der häufigsten arbeitsbedingten Gesundheitsprobleme dar. Mit der 4. Europäischen Erhebung über Arbeitsbedingungen wird gezeigt, dass 22,3% der Arbeitnehmer unter Stress am Arbeitsplatz leiden (Eurofound, 2007). Als zugrunde liegende Risikofaktoren werden hohe Anforderungen am Arbeitsplatz (z. B. hohe Arbeitsbelastung), das Gefühl geringerer Kontrolle über die eigene Arbeitsleistung, fehlende Partizipation, Unstrukturiertheit, mangelnde Kommunikation mit dem Vorgesetzten, Risikoexposition (z. B. Umgang mit Chemikalien, Arbeiten in großer Höhe), ein eingeschränktes Privatleben, Arbeitsplatzunsicherheiten, genannt. Der wohl stärkste

7 7 of 45 Prävention von und Umgang mit suizidalem Verhalten. Ein Leitfaden für den Arbeitsplatz. berufliche Einflussfaktor, welcher auf die psychische Gesundheit wirkt, ist die Kombination aus hoher Arbeitsanforderung und geringer Kontrolle, und einem Ungleichgewicht aus großer Anstrengung und geringer Gegenleistung (Stans & Candy, 2006). Diese Aspekte zählen zu den Risikofaktoren der häufigsten psychischen Erkrankungen und erhöhen das Risiko der Entwicklung suizidalen Verhaltens. Der Einfluss von Mobbing und Belästigung am Arbeitsplatz Die Europäische Erhebung über Arbeitsbedingungen ergab, dass innerhalb der EU 4% der Arbeitnehmer von Mobbing und/oder Belästigung im vergangenen Jahr betroffen waren (Eurofound, 2012). Das Erleben von Mobbing oder Belästigung am Arbeitsplatz hinterlässt Spuren. Auf der Grundlage einer kürzlich durchgeführten Studie berichten 52% der Personen, die Mobbing am Arbeitsplatz erleben, über suizidale Gedanken oder suizidales Verhalten (Pompili et al., 2008). Dabei ist davon auszugehen, dass die Häufigkeit der Exposition gegenüber Mobbing mit dem von Suizidgedanken oder -verhalten einhergeht, wobei Depression nur einen Teil der Wirkung erklärt (Balducci, Alfano, & Fraccaroli, 2009). Der Einfluss von Arbeitslosigkeit und wirtschaftlichen Krisen Auch Arbeitslosigkeit, welche insbesondere in Zeiten wirtschaftlicher Krisen eine Rolle spielt, kann ebenso dazu beitragen, Suizidgedanken oder -verhalten bei gefährdeten Personen aufkommen zu lassen. Einigen Studien ist zu entnehmen, dass die Selbstmordraten mit zunehmender Arbeitslosigkeit steigen (Lin, 2006). Dieser Effekt werde besonders während Wirtschaftskrisen deutlich: steigt die Arbeitslosigkeit um 1%, so steigt auch die Rate der Suizide um 0,8% (Stuckler, Basu, Suhrcke, Coutts & McKee, 2009). Mit Blick auf die Auswirkungen der Wirtschaftskrise von 2008 zum Thema suizidales Verhalten zeigt eine Studie in 54 Ländern Europas und Amerikas, dass eine zunehmende Arbeitslosigkeit vor allem bei Männern mit höheren Suizidraten einhergeht (Chang, Stuckler, Yip, und verbunden Gunnell, 2013). Dieser Zusammenhang bestand vornehmlich in Ländern mit einer niedrigen Arbeitslosenquote vor der Wirtschaftskrise. Allerdings existieren in diesem Zusammenhang viele Diskussionen: andere Studien zeigen keinen klar ursächlich Verbindung zwischen den genannten Aspekten (Fountoulakis et al., 2014). Darüber hinaus sind die Auswirkungen der Krise nicht auf Länder übertragbar, die bereits Maßnahmen unternehmen, um ihre Bevölkerung in Zeiten von Wirtschaftskrisen und

8 8 of 45 Prävention von und Umgang mit suizidalem Verhalten. Ein Leitfaden für den Arbeitsplatz. Arbeitslosigkeit zu schützen. In einigen Ländern wäre die steigende Suizidrate auch durch die Tatsache erklärbar, dass es während Wirtschaftskrisen Budgetkürzungen, bspw. im Gesundheits- und Sozialwesen gibt (Stuckler, Basu, Suhrcke, Coutts & McKee, 2009). Neben dem Einfluss auf die Arbeitslosigkeit bewirkt die Wirtschaftskrise auch Veränderungen in Firmen, die dann gezwungen werden, sich neu zu strukturieren, zu verkleinern oder ggf. zu schließen. Diese Veränderungen können demnach auch dazu beitragen, psychosoziale Risiken und negative gesundheitliche Auswirkungen, sowohl auf die Arbeitnehmer als auch den Arbeitgeber zu begünstigen (Kieselbach, Nielsen & Triomphe, 2010) führen. Zusammenfassend ist zu sagen, dass insbesondere in Zeiten von wirtschaftlichen Krisen ein Schwerpunkt der Suizidprävention am Arbeitsplatz und darüber hinaus notwendig ist. Diese Maßnahmen sollten sich sowohl auf Arbeitnehmer als auch auf Arbeitslose konzentrieren. Gesunde und sichere Arbeitsplätze fördern gesunde und leistungsfähige Mitarbeiter Personalleiter und Arbeitsmediziner können einen wichtigen Beitrag dazu leisten, auf die (psychische) Gesundheit ihrer Mitarbeiter zu achten und sie rechtzeitig in eine entsprechende gesundheitliche Betreuung einzubinden. Letztlich ist jenes Personal, was sich verstanden, ausreichend versorgt, betreut, unterstützt und informiert fühlt, auch gesünder und effektiver und produktiver im Unternehmen. Nach Angaben der Europäischen Agentur für Sicherheit und Gesundheitsschutz am Arbeitsplatz gibt es folgende Vorteile eines sicheren und gesundheitsfördernden Arbeitsplatzes: Wohlbefinden und Zufriedenheit am Arbeitsplatz, Gesunde, motivierte und produktive Mitarbeiter, Verbesserung der Gesamtleistung und Produktivität, Geringere Fehlzeiten und Fluktuationen, Reduktion von Kosten und Belastung für die gesamte Gesellschaft,

9 9 of 45 Prävention von und Umgang mit suizidalem Verhalten. Ein Leitfaden für den Arbeitsplatz. Einhaltung gesetzlicher Vorschriften IM FOCUS: Hochrisikogruppen Verschiedene Berufe erhöhen das Risiko suizidalen Verhaltens. Beispielsweise wurden diese für die Berufsgruppe der Ärzte (Hawton, Agerbo, Simkin, Platt, & Mellanby, 2011), landwirtschaftliche Mitarbeiter und Künstler beschrieben (Andersen, Hawgood, Klieve, Kolves, & De Leo, 2010). Ein bedeutender Faktor, welcher für das erhöhte Suizidrisiko in bestimmten Berufsgruppen verantwortlich ist, ist die Verfügbarkeit bzw. der Zugang zu Mitteln, die den Tod herbeiführen können (z. B. Zugang zu Arzneimitteln, Schusswaffen oder Pestiziden) und auch die Kenntnisse über die Wirkung dieser Mittel (Stallones, Doenges, Dik, & valley, 2013). Weiterhin sind es sozioökonomische Faktoren, die einen entscheidenden Aspekt bei der Erklärung berufsbedingter Suizidraten darstellen. Eine aktuelle Studie zum Thema Suizid und assoziierte berufliche Hochrisikogruppen zeigte einen signifikanten Anstieg der Suizidraten bei handwerklichen Berufen (Roberts, Jaremin, & Lloyd, 2013).

10 10 of 45 Prävention von und Umgang mit suizidalem Verhalten. Ein Leitfaden für den Arbeitsplatz. 2. Strategien der Suizidprävention am Arbeitsplatz Verschiedene Strategien können entwickelt werden, um die psychische Gesundheit von Mitarbeitern zu verbessern und diese zu schützen und suizidales Verhalten abzuwenden. Eine Literaturrecherche ergab, dass folgende Inhalte verschiedener Präventionsprogramme am Arbeitsplatz eine Rolle spielen: Aus- und Weiterbildung von Führungskräften und Mitarbeitern, Entwicklung von unterstützenden Netzwerken und die Zusammenarbeit von internen und externen Ressourcen (Takada & Shima, 2010). Jedoch lässt sich kein einfaches Rezept formulieren, um Suizide zu verhinden. Darüber obliegt Manager und Arbeitgeber meist nur eine Gatekeeper - Funktion. Bevor spezifische Strategien in die Praxis umgesetzt werden, ist eine entsprechende Ausbildung ebenso nötig wie eine enge Zusammenarbeit mit Medizinern und Fachkräften im Gesundheitsbereich, die im Bereich der psychischen Gesundheit aktiv sind. Darüber hinaus ist es bei der Umsetzung verschiedener Strategien entscheidend, dass diese in die Arbeitssicherheit und Gesundheitspolitik des Unternehmens eingebettet werden und im Einklang mit anderen Richtlinien stehen, bspw. Personalwesen, Förderung der psychischen Gesundheit, Prävention von Mobbing oder Burnout. It is important that organizations put in place preventive policies to minimize the chance of suicide (e.g., effective anti-bullying and antiharassment procedures) and to have in place clear crisis management systems to deal with a sudden death, an employee who becomes suicidal, or an employee who completes suicide. (Kinder & Cooper, 2009)

11 11 of 45 Prävention von und Umgang mit suizidalem Verhalten. Ein Leitfaden für den Arbeitsplatz. Nachfolgend werden vier Schlüsselstrategien zur Prävention suizidalen Verhaltens am Arbeitsplatz fokussiert: 1. Einen sicheren und gesunden Arbeitsplatz bereitstellen und aufrechterhalten 2. Psychologische Gesundheitsdienstleistungen stärker nutzen 3. Weiterbildung von Führungskräften und Mitarbeitern 4. Zugang zu tödlichen Mitteln beschränken ❶ Gewährleistung eines sicheren und gesunden Arbeitsplatzes Initiativen zur Suizidprävention sollten speziell im Rahmen von Arbeitsschutz und gesundheitspolitischen Maßnahmen eingebettet werden, ebenso im Allgemeinen am Arbeitsplatz. Ein sicherer und gesundheitsschützender Arbeitsplatz ist ein Bereich, an dem sich Arbeitnehmer und Arbeitgeber geschätzt und sicher fühlen, wo dem Thema Stress Raum gegeben wird und wo Mitarbeiter ein gewisses Maß an Kontrolle über ihre eigene Tätigkeit haben. Die Europäische Agentur für Sicherheit und Gesundheitsschutz am Arbeitsplatz veröffentlichte kürzlich einen strategischen Rahmenplan für Gesundheit und Sicherheit am Arbeitsplatz. Dieser kann in allen europäischen Sprachen im Internet abgerufen werden: DIE INVESTITION IN EINEN GESUNDEN UND SICHEREN ARBEITSPLATZ BEDEUTET: Förderung der psychischen Gesundheit und Entstigmatisierung psychischer Probleme. Die Aufrechterhaltung der psychischen Gesundheit am Arbeitsplatz kann durch unterschiedliche Maßnahmen und auf verschiedenen Ebenen (politisch, organisatorisch, individuell) erreicht werden. Bspw. gelingt dies durch die Organisation von Sensibilisierungsmaßnahmen (ein initialer Zeitpunkt könnte der World Mental Health Day am 10. Oktober, sein), die Entwicklung von psycho-edukativen Programmen, Weiterbildung zur Stärkung der eigenen Widerstandfähigkeit, Zeitmanagement, Stressmanagement usw.

12 12 of 45 Prävention von und Umgang mit suizidalem Verhalten. Ein Leitfaden für den Arbeitsplatz. Es besteht Evidenz für den Einfluss von arbeitsplatzbezogener Förderung der psychischen Gesundheit. Der Return on Investment (ROI) ist bis zu fünf Mal größer als die Investitionskosten und können innerhalb eines Jahres wiedererlangt werden (McDaid, 2011). Vermeidung und Verringerung von Mobbing. Durch die Etablierung von Anti-Mobbing- Strategien und Programme. Erweiterung der Unterstützung und psychologischer Gesundheitsdienste für Arbeitnehmer. Lesen Sie hierzu mehr auf Seite 13. Vermeidung und Verringerung von Stress am Arbeitsplatz und Erhöhung der Widerstandsfähigkeit von Beschäftigten. Durch den Einsatz von Strategien und Programmen zum Stress-Management und durch die organisatorische Umstrukturierung kann Stress am Arbeitsplatz reduziert werden. Untenstehendes Beispiel soll verdeutlichen, welche Kriterien man einsetzen kann, um arbeitsbedingten psychischen Stress festzustellen. IM FOCUS: Risikoscreening von arbeitsbedingtem psychischen Stress Geschäftsführern von Unternehmen ist es möglich, einen positiven Einfluss auf die Höhe bzw. Stärke des arbeitsbedingten psychischen Stresses auszuüben, wenn folgende Fragen Berücksichtigung finden. Die Umsetzung verschiedenener Maßnahmen beginnt mit einer Beurteilung der Arbeitsbedingungen und möglichen Stressoren (Parldon, 2013): Existieren Möglichkeiten für Mitarbeiter, die Reihenfolge und Arbeitsbelastung der Aufgaben zu ändern? Sind die Mitarbeiter vertraut mit den Abläufen und sind sich ihrer Kompetenzen und Verantwortungen bewusst? Sind die Beschäftigten regelmäßig mit emotionalem Stress konfrontiert, mit Themen wie Krankheit, Tod oder bedrohlichen Situationen? Gibt es Wechselschichten und Nachtarbeit?

13 13 of 45 Prävention von und Umgang mit suizidalem Verhalten. Ein Leitfaden für den Arbeitsplatz. Stehen die Mitarbeiter unter hohem Zeitdruck? Ist es möglich Arbeitszeiten ohne Probleme zu planen? Werden regelmäßige Pausen eingehalten? Bei der Bewertung dieser Risikofaktoren ist es wichtig, die Mitarbeiter bei der Identifizierung von relevanten Handlungsfeldern zu beteiligen, sie auf den aktuellen Stand bzgl. der Risikobewertung zu bringen, Daten von Externen auswerten zu lassen und sicherzustellen, dass die konzipierten Maßnahmen auch in die Tat umgesetzt werden. IM FOCUS: Kampagne gesunde Arbeitsplätze On the website you can find tools and resources to manage stress and psychosocial risks at the workplace (available in all European languages). Die Europäische Agentur für Sicherheit und Gesundheitsschutz am Arbeitsplatz startete die Kampagne Gesunde Arbeitsplätze den Stress managen mit dem Ziel, das Bewusstsein über psychische, physische und soziale Risiken zu erhöhen, welche zu Stress am Arbeitsplatz führen können. Auf der Website finden Sie in allen europäischen Sprachen Instrumente und Hilfsmittel, um Stress und psychosoziale Risiken am Arbeitsplatz zu bewältigen.

14 14 of 45 Prävention von und Umgang mit suizidalem Verhalten. Ein Leitfaden für den Arbeitsplatz. ❷ Ausbau psychologischer Gesundheitsangebote Psychische Gesundheitsprobleme sind bei Angestellten verbreitet und bedürfen verstärkten Gesundheitsdienstleistungen im Arbeitsumfeld. Um dieses Ziel zu erreichen, sollte an Arbeitsplätzen zumindest grundlegende Unterstützung angeboten werden, sofern ein Mitarbeiter diese benötigt. Sie schließt die Wiedereingliederung an den Arbeitsplatz nach Krankheit aufgrund psychischer Probleme ein. Mental health problems are common: 20% of workers in the EU report poor mental wellbeing (5 th European Working Conditions Survey, 2012). Stehen ausreichend Mittel zur Verfügung, sollte stärker in Beratungs- und Unterstützungsprogramme investiert werden. Bei der praktischen Umsetzung ist dabei die Unterstützung auf politische Ebene unerlässlich. Diese Aspekte erfordern eine definierte betriebliche Gesundheitsstrategie, die sowohl Prävention als auch in die Behandlung von Erkrankungen investiert. Da sich berufsbezogene Gesundheitssysteme von Land zu Land unterscheiden können, ist es möglich, dass dies ggf. eine Barriere für eine erfolgreiche Suizidprävention darstellen könnte. Die erwähnten Programme können folgende Aspekte berücksichtigen: Screening der Beschäftigten Bis zu 90% suizidgefährdeter Personen leiden unter einer psychischen Störung. Vorsorgeuntersuchungen mit Blick auf Probleme der psychischen Gesundheit und psychiatrische Erkrankungen bei Mitarbeitern und eine anschließende Bereitstellung von Unterstützungsmaßnahmen kann verhindern, dass sie suizidalen Handlungen nachgehen und sie darin bestärken, im beruflichen Alltag leistungsfähig zu bleiben. Da ein Screenings ein schwieriges und auch sensibles Thema darstellen, sollten entsprechende Maßnahmen nur durch geschulte Spezialisten oder Arbeitsmediziner durchgeführt werden.

15 15 of 45 Prävention von und Umgang mit suizidalem Verhalten. Ein Leitfaden für den Arbeitsplatz. Entwicklung spezifischer Versorgungsprogramme Verschiedene Betreuungsprogramme wurden beispielsweise für Arbeitnehmer mit depressiven Störungen entwickelt und zeigten positive Ergebnisse. Forschungsarbeiten zum Thema telefonische Öffentlichkeitarbeit und Pflegemanagement bei Mitarbeitern mit depressiven Störungen verdeutlichten im Vergleich zu einer Kontrollgruppe die Effektivität, einerseits in der Reduktion kranker Mitarbeiter und auf der anderen Seite in der Verbesserung ihrer Leistungsfähigkeit (Wang et al., 2007). Demnach ist die Investition in derartige Programme zu empfehlen. Anregung (und Ermutigung) zum Handeln und zur Nachsorge Betroffene Mitarbeiter müssen über verschiedene interne und externe Gesundheitsdienste aufmerksam gemacht werden und dazu angeregt werden, diese auch zu nutzen. Anschließend wird empfohlen, eine Nachsorge wahrzunehmen. Unterstützung bei der Wiedereingliederung Die Wiederaufnahme einer Beschäftigung nach psychischen gesundheitlichen Problemen sollte erleichtert und unterstützt werden. Weiterführende Informationen können den Empfehlungen auf Seite 27 entnommen werden. Wichtig: Beachten Sie gefährdete, benachteiligte und besonders schutzbedürftige Personen! Einige Personengruppen sind besonders anfällig für die Entwicklung suizidaler Gedanken und suizidalen Verhaltens. Demnach ist besonders an dieser Stelle von Bedeutung, diesen Menschen stärkere Aufmerksamkeit zu schenken: Personen, die einen Verwandten durch Suizid verloren haben Menschen, die einen Verwandten durch Suizid verloren haben, auch als Hinterbliebene bezeichnet, tragen selbst ein höheres Risiko eine physische oder psychische Erkrankung oder sogar suizidales Verhalten zu entwickeln (Beautrais, 2004; Qin, Agerbo, & Mortensen, 2002). Wenn also Mitarbeiter einen Lebensgefährten verlieren, ist es wichtig, deren Gesundheit zu überwachen und ihnen gezielt Unterstützung anzubieten. Wie man mit dem

16 16 of 45 Prävention von und Umgang mit suizidalem Verhalten. Ein Leitfaden für den Arbeitsplatz. Suizid eines Angehörigen von Mitarbeitern umgehen sollte, kann in grundlegenden Leitlinien im Teil 3 des Leitfadens nachgelesen werden. Ein entsprechender Katalog wurde für Hinterbliebene im Rahmen des Euregenas Projektes erstellt und ist unter dem Link /publications verfügbar. Lesbische, schwule, bisexuelle, oder transsexuelle Menschen (LGBT) Diese Personengruppen sind, aufgrund ihrer sexuellen bzw. geschlechtlichen Identität, oft mit zusätzlichen Stressoren im Leben (bspw.: während ihres Coming-Out, Diskriminierung oder Belästigung am Arbeitsplatz usw.) konfrontiert, welche ein höheres Risiko für das Auftreten suizidaler Gedanken oder suizidalen Verhaltens mit sich bringen (King et al., 2008). Eine kürzlich durchgeführte Studie zeigte, dass ca. 19% der genannten Personen, die in der EU leben, aufgrund sexuellen und geschlechtlichen Identität in den letzten 12 Monaten Diskriminierung am Arbeitsplatz ausgesetzt waren (European Union Agency for Fundamental Rights, 2012). Daher benötigt gerade dieser Schwerpunkt besondere Aufmerksamkeit und bestimmte Initiativen. ❸ Aus- und Weiterbildung von Führungskräften und Mitarbeitern Im Allgemeinen bezeichnet man die Aus- und Weiterbildung von Personen, die verstärkt auf Warnsignale suizidgefährdeter Personen eingehen sollen und in Krisensituationen entsprechend reagieren können als sogenanntes Gatekeeper-Training. Dieses hat sich als eine wirksame Strategie in der Prävention von Suizid gezeigt (Hierzu finden Sie weitere Informationen in den allgemeinen Leitlinien zur Suizid Prävention, verfügbar unter /publications.) Bei der Organisation dieser Weiterbildungen ist es erforderlich, internen und externen Experten auf dem Gebiet der psychischen Gesundheit einzubinden, die später für die Umsetzung verantwortlich sind. Diese Fachleute sollten Experten auf dem Gebiet der Suizidprävention sein und ebenso Erfahrung in der Umsetzung solcher Weiterbildungen besitzen. Viele Programme zur Suizidprävention wurden im Arbeitsumfeld entwickelt und umgesetzt (z. B. in Krankenhäusern, bei Polizei und Industrie) und haben dazu beigetragen, einen Wissenszuwachs über suizidales Verhalten herbeizuführen und Einstellungen hinsichtlich des Umgangs mit suizidgefährdeten Personen zu verbessern, in einigen Fällen zeigte sich sogar ein positiver Einfluss

17 17 of 45 Prävention von und Umgang mit suizidalem Verhalten. Ein Leitfaden für den Arbeitsplatz. auf die Suizidraten (Cross, Matthieu, Cerel, & Knox, 2007; Gullestrup, Lequertier, & Martin, 2011; Mishara & Martin, 2012). Es wird empfohlen, die beschriebenen Programme in umfangreichere Aktionen und Interventionen einzubetten, ggf. auch stärker in eine berufliche Gesundheitspolitik innerhalb des Unternehmens. Themen, wie Stress Management, Prävention von Burn-Out und Förderung der psychischen Gesundheit usw., sollten dabei Gegenstand sein. IM FOCUS: MATES in construction MATES in construction (MIC) ist eine Organisation, mit dem Ziel, die Suizidraten zu reduzieren und die psychische Gesundheit und das Wohlbefinden innerhalb der australischen Bauindustrie zu verbessern. Die Organisation wurde ins Leben gerufen, nachdem Untersuchungen zeigten, dass Suizidraten von Männern, die in der Industrie tätig sind, höher waren als der Durchschnitt der Männer. Die Organisation betreibt mehrere (evidenzbasierte) Trainingsprogramme, die darauf abzielen, ein besseres Bewusstsein über Suizid am Arbeitsplatz zu schaffen und es dadurch ermöglicht wird, einen einfacheren Zugang zu Hilfe und Unterstützung hervorzubringen und praktische, professionelle und angemessene Hilfe sicherzustellen. Diese Programme umfassen: Allgemeine Aufklärungsarbeit zur Suizidprävention aller Beschäftigten. Eine spezifische Ausbildung der Arbeitnehmer für die Tätigkeit eines Assists oder Unterstützers. Dabei ist ein Assist ein Beschäftigter, der ausgebildet ist, Kollegen in Krisensituationen Sicherheit zu bieten, um sie zeitgleich einem Unterstützer oder Personen vorzustellen, die professionelle Hilfe bieten können. Der Unterstützer kann mit einem Ersthelfer verglichen werden. Sie werden mit Personen, die Suizidgedanken hegen, Gespräche führen und ihnen Sicherheit bieten. Mit nur ganz einfachen Fertigkeiten gelingt es den Unterstützern, sich den Ängsten und Sorgen der jeweiligen Personen anzunehmen und angemessen zu reagieren, letztlich mit dem Ziel, eine Art Vertrag oder Sicherheitsplan für den Arbeitnehmer herzustellen. Weitere Informationen zum Projekt MATES in construction können unter folgendem Link abgerufen werden

18 18 of 45 Prävention von und Umgang mit suizidalem Verhalten. Ein Leitfaden für den Arbeitsplatz. ❹ Zugang zu tödlichen Mitteln einschränken In Berufen mit einfachem Zugang zu der Medikamenten, Schusswaffen, scharfen Gegenständen oder Pflanzenschutzmitteln ist es von Bedeutung, eine sichere Lagerung dieser Dinge zu gewährleisten. Mit Blick auf Pestizide hat beispielsweise die WHO-Initiative über die Auswirkungen von Pestiziden auf die Gesundheit (2006) hat HAT Approbation Reihen der Gemeinschaft Maßnahmen zur sicheren Lagerung von Pestiziden zu fördern. Dazu gehören: Bereitstellung von verschlossenen Transportbehältern zum Lagern von Pestiziden in landwirtschaftlichen Einrichtungen Förderung einer zentralen Lagerung von Pestiziden Aufklärung von Nutzern von Pestiziden über gesundheitliche Risiken, die mit dem Einsatz von Pestiziden, der sicheren Verwendung, Lagerung und Entsorgung von Pestiziden verbunden sind. Darüber hinaus ist es von Bedeutung, alle Arbeitsplätze, die Sprung- oder Fallmöglichkeiten darstellen, zu sichern. Dächer sollten ebenso gesichert werden, z. B. durch entsprechende Zäune. Und, wenn möglich, sollten auch Fenster mit Schlössern gesichert werden. Zusätzlich ist es für Arbeitnehmer, die Tätigkeiten in großer Höhe oder über Dächern ausführen müssen, wichtig, einen speziellen Fallschutz anzubringen (z. B. Verankerungen oder Geländer) IM FOCUS: Working minds Working minds ist eine amerikanische Organisation, die verschiedene Instrumente und Netzwerke bereitstellt, um an Arbeitsstätten zum Thema Suizidprävention unterstützend in den Themen Prävention, Intervention und Postintervention und zur Seite zu stehen. Sie entwickeln arbeitsplatzbezogene Suizidpräventionsnetzwerke, bieten Weiterbildungen an und versuchen, dem Thema Suizidprävention am Arbeitsplatz einen Platz zu geben, beispielsweise durch Marketing Kampagnen. Viele praktische Richtlinien und Hilfsmittel können der Webseite entnommen werden.

19 19 of 45 Prävention von und Umgang mit suizidalem Verhalten. Ein Leitfaden für den Arbeitsplatz. 3. Praktische Hilfsmittel Werkzeug 1 S. 20 Fakten zum Thema suizidales Verhalten Werkzeug 2 S. 22 Wie können betroffene Beschäftigte identifiziert werden und wie geht man mit ihnen um? Werkzeug 3 S. 26 Was ist nach einem Suizid (Versuch) zu tun?

20 20 of 45 Prävention von und Umgang mit suizidalem Verhalten. Ein Leitfaden für den Arbeitsplatz. WERKZEUG ❶ Fakten zum Thema "suizidales Verhalten" Suizidale Gedanken und suizidales Verhalten können als eine Art komplexen Prozess angesehen werden, der von Suizidgedanken reichen kann, über die Planung eines Suizids, bis hin zum Suizidversuch oder letztlich im Suizid enden können. Suizidales Verhalten ist die Folge der Interaktion biologischer, genetischer, psychologischer, soziales, umweltbezogener und individueller Faktoren (Hawton & van Heeringen, 2009). Diese Informationsbroschüre legt die Epidemiologie dar, greift gängige Vorurteile auf beschreibt ein Erklärungsmodell zu suizidalem Verhalten. 1. Epidemiologie Suizid stellt ein erhebliches Public Health Problem in Europa dar, mit einer durchschnittlichen Prävalenz von 11,8 Personen auf Einwohner (Eurostat, 2010). Suizid betrifft Menschen aller Altersgruppen, Kulturen und Bevölkerungsgruppen. Die Suizidraten sind in der Gruppe der unter 15-Jährigen am niedrigsten und am höchsten bei Personen über dem 70. Lebensjahr, was für beide Geschlechter und nahezu alle Gebiete der Welt zutrifft, obwohl das Alters-Geschlechter-Muster der Suizidraten im Alter zwischen 15 und 70 Jahren je nach Region variieren (World Health Organization, 2014). Suizidversuche geschehen viel häufiger als Suizide an sich. Forschungsarbeiten zeigen, dass nichttödliche Suizide zehn Mal häufiger auftreten als tödliche Suizide. In einigen europäischen Regionen zeigt sich das nicht-tödliche suizidale Verhalten insbesondere in der Gruppe der Jugendlichen (Nock et al., 2008). Jeder Suizid und Suizidversuch wirkt sich auch auf andere Menschen aus entweder direkt oder indirekt. Tod durch Suizid hat gravierende Auswirkungen auf die Hinterbliebenen, wie Ehepartner, Eltern, Kinder, Familie, Freunde, Kollegen, und Klassenkameraden, die zurückgelassen

21 21 of 45 Prävention von und Umgang mit suizidalem Verhalten. Ein Leitfaden für den Arbeitsplatz. werden, sowohl unmittelbar als auch längerfristig. Beispielsweise existiert ein höheres Risiko pathologischer Trauerarbeit und ein entsprechend höheres Suizidrisiko (Young et al., 2012). Es wird geschätzt, dass sich jeder Suizid direkt auf sechs bis vierzehn Familienmitglieder oder Freunde auswirkt (Clark & Goldney, 2000; Jordan & McIntosh, 2011). 2. Verbreitete Mythen Suicide kann nicht verhindert werden Eine der häufigsten Vorurteile zum Thema suizidales Verhalten ist, dass dieser nicht verhindert werden kann. Jedoch tragen suizidgefährdete Personen gemischte Gefühle zum Tod mit sich herum. Selbst schwer depressive Menschen erleben Zweifel bis zum letzten Moment und stehen vor der Entscheidung leben zu wollen oder dem Wunsch nachzugehen ihren Schmerz zu beenden. Darüber hinaus existieren wissenschaftliche Arbeiten über die präventive Wirkung verschiedener Interventionen. Suizid ist eine normale Reaktion auf eine abnormale Situation Suizid ist keine normale oder adäquate Reaktion auf bspw. extreme Stressfaktoren im Leben. Suizid ist vielmehr eine ungewöhnliche und inadäquate Reaktion auf eine nicht normale Situation. Im Leben muss jeder häufig mit Stresssituationen oder negativen Ereignissen umgehen, jedoch entwickeln in diesem Zusammenhang nur wenige Suizidgedanken oder -pläne. Es existieren viele falsche Vorstellungen über suizidales Verhalten. Einige der häufigsten werden in der nachstehenden Liste aufgegriffen. Gespräche über Suizid erhöhen das Risiko suizidalen Verhaltens Wenn eine Person über Suizidgedanken spricht, sollte dies nicht nur al seine Art Ruf nach Aufmerksamkeit interpretiert werden. Vielmehr ist es der Schmerz der Betroffenen, der zeigt, wie verzweifelt und emotional erschöpft sie sind. Gespräche über suizidale Gedanken oder Pläne erhöht nicht die Hoffnungslosigkeit oder die Absicht, die Gedanken und Pläne auch umzusetzen. Im

22 22 of 45 Prävention von und Umgang mit suizidalem Verhalten. Ein Leitfaden für den Arbeitsplatz. Gegenteil das Gespräch über Suizidgedanke in einem persönlichen Rahmen kann eine vorbeugende Maßnahme sein und Leben retten durch die Motivation, Hilfe aufzusuchen. Forschungsarbeiten haben deutlich dargelegt, dass suizidales Verhalten ein vielschichtiges multifaktorielles Geschehen darstellt. Suizidales Verhalten beruht nicht nur auf einer einzelnen Ursache und entwickelt sich als Wechselwirkung zwischen Risikofaktoren und schützenden Faktoren. Personen, die über Suizid sprechen, werden diesen nicht begehen Der Großteil derer, die einen Suizidversuch unternehmen oder wirklich Suizidopfer sind, kommunizieren ihre Gedanken vor dem Suizidversuch. Es ist daher wichtig, jeden Ausdruck suizidaler Gedanken ernst zu nehmen und die Betroffenen zu ermutigen, Hilfe zu suchen. Lesen Sie mehr über andere Vorurteile auf: 3. Suizidales Verhalten verstehen Risikofaktoren sind jene Eigenschaften, die Wahrscheinlichkeit eines Individuums erhöhen, Suizidgedanken zu hegen, einen Suizid zu versuchen oder zu begehen. Risikofaktoren sind: das Vorliegen psychiatrischer Erkrankungen (z. B. Depressionen, Drogenabhängigkeit), somatischer Erkrankungen (z. B. chronische Schmerzen), frühzeitige negative Lebenserfahrungen (z. B. früher Verlust von Eltern, Missbrauch), persönliche Eigenschaften (z. B. Hoffnungslosigkeit, Impulsivität), und ein zurückliegendes Suizidverhalten. Risikofaktoren entsprechen keiner statischen Größe und können sich von Land zu Land unterscheiden. Schutzfaktoren sind Eigenschaften, die es weniger wahrscheinlich machen, Suizidgedanken zu hegen, einen Suizid zu versuchen oder zu begehen. Beispiele für mögliche Schutzfaktoren sind: ein positives Selbstbild, ein angemessenes Problemlöseverhalten, die Fähigkeit, Hilfe zuzulassen, soziale Unterstützung.

23 23 of 45 Prävention von und Umgang mit suizidalem Verhalten. Ein Leitfaden für den Arbeitsplatz. Abbildung 1 beschreibt ein integriertes Modell. Es basiert auf den Auswirkungen, die biologische, psychologische, psychiatrische und soziale Risikofaktoren auf die Entwicklung von suizidalen Verhalten haben können. Das Modell konzentriert sich auf drei Schlüsselfaktoren: Merkmalsabhängige Faktoren: wie genetische, biologische und psychologische Faktoren (z. B. Serotonin, Persönlichkeits- und kognitive psychologische Störungen); Zustandsabhängige Eigenschaften, wie Depression und Hoffnungslosigkeit, beeinflusst von anderen Stressoren (z. B. wirtschaftliche Krisen, soziale Probleme, häusliche Gewalt), mit Bewältigungsstrategien, die für die aktuellen Stressoren verwendet werden können oder durch eine psychiatrische Erkrankung; Grenzwertfaktoren, welche eine Gefahr steigernde oder schützende Wirkung haben können. Beispielsweise, können Medienberichte über Suizid die Schwelle zum Suizidverhalten verringern, während ein leicht zugängliches Gesundheitssystem eine schützende Wirkung hat Menschen von der Entwicklung suizidaler Gedanken abhält.

24 24 of 45 Prävention von und Umgang mit suizidalem Verhalten. Ein Leitfaden für den Arbeitsplatz. Figure 1: An explanatory model of suicidal behaviour (adapted from van Heeringen, 2001) Genetische Faktoren Frühe Lebenserfahrungen Biologische Faktoren Psychologische Faktoren ANFÄLLIGKEIT Soziale Probleme Psychiatrische Störungen Stressfaktoren Faktoren, die ein bestimmte Schwelle erhöhen oder erniedrigen können Risikoverstärker: Unkritische Medien - berichterstattung Beispiele von Suiziden Zugang zu tödlichen Substanzen Mangelhafte Unterstützung sozialen Umfeld im Protective: Sensible Medienberichterstattung Kenntnis von Unterstützungsund Gesundheitsangeboten Zugang zu psychologischen Versorgungsangeboten Soziale Unterstützung Diagnose und Behandlung Präventionsprogramme SUIZIDALES VERHALTEN

25 25 of 45 Prävention von und Umgang mit suizidalem Verhalten. Ein Leitfaden für den Arbeitsplatz. WERKZEUG ❷ Wie können betroffene Beschäftigte erkannt werden und wie geht man mit ihnen um? Im Rahmen der Suizidprävention ist es insbesondere für den Arbeitgeber wichtig, aufmerksame Personalverantwortliche und Personen, die mit Präventionsarbeit vertraut sind, um sich zu haben, die gefährdete Mitarbeiter frühzeitig identifizieren und entsprechend eingreifen. Früherkennung und eine frühzeitige Überweisung können dabei helfen, psychische Probleme und suizidales Verhalten rechtzeitig anzugehen. Warnsignale für suizidales Verhalten und wichtige Hinweise für Interventionen sind untenstehend aufgeführt. Es wird empfohlen, frühzeitig einen Psychiater hinzuzuziehen, sobald ein Mitarbeiter als gefährdet identifiziert wurde. 1. Welche Warnzeichen gibt es? Im ersten Tool wurden Risikofaktoren betrachtet wie psychische Störungen oder ein zurückliegender Suizidversuch welche das Langzeitrisiko eines Individuums, suizidales Verhalten zu erlangen, erhöhen. Neben diesen Risikofaktoren haben Experten auf dem Gebiet der Suizidprävention versucht, direkte und indirekte Anzeichen zu definieren, welche einen Suizidversuch in naher Zukunft wahrscheinlich machen. Deutliche Anzeichen für einen baldigen Suizidversuch sind demnach Verhaltensweisen, die erkennen lassen, dass eine Person über einen Suizid nachdenkt, ihn plant, oder sich mit dem Im Gespräch (oder in schriftlicher Form) darauf hinweisen, sterben, sich verletzen oder Suizid begehen zu wollen. Im Gespräch (oder in schriftlicher Form) darauf aufmerksam machen, hoffnungslos zu sein oder keinen Grund zu haben, weiterzuleben. Im Gespräch (oder in schriftlicher Form) zu erwähnen, im Schmerz gefangen zu sein oder diesen unerträglich zu fühlen. Im Gespräch (oder in schriftlicher Form) angeben, sich als Last für andere zu fühlen. Nach Möglichkeiten zu suchen, Suizid zu begehen, wie der aktiven Suche nach Methoden im Internet oder den Zugang zu Schusswaffen, Pillen oder ähnlichen Dingen zu suchen. Direkte Anzeichen

26 26 of 45 Prävention von und Umgang mit suizidalem Verhalten. Ein Leitfaden für den Arbeitsplatz. Tod auseinandersetzt, ggf. sogar davon besessen zu sein scheint. Warnzeichen für Suizid können ausgesprochen sein, in schriftlicher Kommunikation erscheinen, in Medien auftauchen oder durch andere Mitarbeiter berichtet werden. Andere Warnsignale zeichnen sich eher durch indirekte Verhaltensänderungen aus, die darauf hinweisen, dass eine Person ein Problem der psychischen Gesundheit hat, die suizidale Gedanken oder Pläne einschließen können. Das Risiko ist dann höher, wenn ein spezifisches Verhalten erst neu aufgetreten ist oder kürzlich in seiner Häufigkeit oder Stärke zugenommen hat, und, wenn es in Zusammenhang mit einem schmerzhaften Ereignis, Verlust oder Veränderung steht. Denken Sie daran, dass es in diesen Fällen besser ist, schneller und intensiver zu reagieren, als abzuwarten, wenn Sie der Meinung sind, dass ein Mitarbeiter gefährdet sein könnte. VERÄNDERUNGEN DER LEISTUNGSFÄHIGKEIT Verschlechterung der Arbeit Gleichgültigkeit bei vorher aktiven Personen unerklärliche Abwesenheit oder Verspätung (Neue) Unfähigkeit, sich zu konzentrieren (Neue) Unfähigkeit, die Arbeit zu beenden VERÄNDERUNGEN DER SOZIALEN FÄHIGKEITEN Veränderung im sozialen Miteinander Rückzug von Kollegen, Isolation VERÄNDERUNGEN DER PERSÖNLICHKEIT, STIMMUNG oder des VERHALTENS z. B. extreme Stimmungsschwankungen, ängstliches oder aufgeregtes Verhalten, unkontrollierte Wut oder rücksichtsloses Verhalten,... ERHÖHTER ALKOHOL- oder DROGENKONSUM VERÄNDERTE ESS- UND SCHLAFGEWOHNHEITEN Indirekte Zeichen Weitere Warnzeichen können unter nachgelesen werden.

27 27 of 45 Prävention von und Umgang mit suizidalem Verhalten. Ein Leitfaden für den Arbeitsplatz. 2. Wie geht man auf Warnzeichen ein? Wenn Sie Warnzeichen erkennen und Sie die Fähigkeiten und den Mut besitzen zu handeln und mit einem Mitarbeiter zu sprechen, so sollten drei wesentliche Aspekte Berücksichtigung finden (s. untenstehende Abbildung). ACHTUNG! Da es sehr herausfordernd und anstrengend sein kann über dieses sensible Thema, insbesondere über suizidale Gedanken, zu sprechen, ist es wichtig, dass jene Personen, die ihre Hilfe anbieten, ebenso Unterstützung erfahren. Andererseits ist es nicht jedem Leiter, Arbeitgeber oder Personalmanager möglich, diese Art von Konversation zu führen und Antworten auf die speziellen Fragen zu finden. Fehlen Kompetenzen oder Fähigkeiten so ist es ratsam, den Angestellten zu einem qualifizierten Psychologen weiterzuvermitteln. 1. Zeigen Sie Unterstützung 2. Fragen Sie nach suizidalen Gedanken 3. Weitervermitteln 1. Zeigen Sie Unterstützung Sprechen Sie mit dem Mitarbeiter in einem vertrauten und privaten Rahmen. Zeigen Sie Ihre Sorge und erklären Sie, warum Sie besorgt sind durch die Erwähnung, was Sie an Ihrem Angestellten bemerkt haben (z. B. bestimmte Warnzeichen oder Veränderungen im Verhalten oder der Leistungsfähigkeit). 2. Fragen Sie nach suizidalen Gedanken Es ist eine falsche Vorstellung zu glauben, dass Suizidgedanken entstehen, wenn man das Thema kommuniziert. Fragen Sie Ihren Mitarbeiter nach seinen Gedanken, seinen oder ihren Gefühlen. Erkennt er oder sie, dass ein psychisches Problem vorliegt, so befragen Sie ihn/sie Schritt für Schritt, beginnen Sie mit allgemeinen Fragen und gehen weiter über zu spezifischen Fragen, besonders zum Thema Suizid: ALLGEMEINE FRAGEN zum psychischen Zustand, über Hoffnung, Zukunft, den Sinn des Lebens. Einige Beispiele:

28 28 of 45 Prävention von und Umgang mit suizidalem Verhalten. Ein Leitfaden für den Arbeitsplatz. o o o o o Wie geht es Ihnen momentan? Wie sehen Sie Ihre Zukunft? Welche Pläne haben Sie für die Zukunft? Haben Sie das Gefühl, dass Ihnen alles zu viel ist? Denken Sie daran, dass das Leben nicht lebenswert ist? Haben Sie Hoffnung, dass es besser wird? SPEZIFISCHE FRAGEN über suizidale Gedanken und Pläne. Einige Beispiele: o Denken Sie über den Tod nach oder darüber, Ihr eigenes Leben zu beenden? o Hatten Sie jemals den Gedanken, sich selbst zu verletzen oder umzubringen? o Denken Sie im Moment darüber nach Ihr Leben zu beenden? Denken Sie über Suizid nach? o Welche speziellen Gedanken hegen Sie? o Seit wann haben Sie diese Gedanken? Hatten Sie viele solcher Gedanken in den letzten Wochen? Wie oft haben Sie diese Gedanken? Wie oft denken Sie während des Tages darüber nach? o Was bringt Sie dazu über Suizid nachzudenken? o Gibt es einen speziellen Plan im Hinterkopf? Wie sieht dieser Plan aus? Über welche Methoden denken Sie nach? Welche Vorbereitungen haben Sie getroffen? o Hatten Sie bereits jemals solche Gefühle und Gedanken? Wodurch wurden diese ausgelöst? Wie gehen Sie damit um? Haben Sie jemals versucht, Ihr Leben zu beenden? 3. Weitervermitteln Gehen Sie sicher, dass Sie Kontaktdaten von lokalen und nationalen Hilfsstellen vorliegen haben. Nehmen Sie alle Suiziddrohungen ernst. Bleiben Sie ruhig, hören Sie aufmerksam zu, ohne zu urteilen, drücken Sie Unterstützung und Hilfe aus. Nutzen Sie die Möglichkeit und die Verfügbarkeit professioneller Hilfe und bieten Sie Hilfe an. Sie können bspw. dabei unterstützen, Bratungstelefone zu suchen oder Websites oder auch Hilfe bei der Suche nach einem Psychologen.

29 29 of 45 Prävention von und Umgang mit suizidalem Verhalten. Ein Leitfaden für den Arbeitsplatz. Stellen Sie sicher, dass die Betroffenen geschützt werden (bis er oder sie Hilfe erfährt). Fragen Sie nach, wen sie anrufen oder vertrauen können. Wenn die Situation jedoch zu kritisch erscheint, bitten Sie um Hilfe (z. B. Anruf einer Beratungsstelle oder des Rettungsdienstes). Versprechen Sie nicht, das Gespräch vertraulich zu behandeln. Ist eine Person gefährdet, müssen Sie sofort handeln. Ist die Situation akut, behandeln Sie diese als Notfall und rufen Sie den Notdienst, eine Hotline für Suizidprävention, den Hausarzt des Mitarbeiters, oder nehmen Sie die Person direkt mit in das nächstgelegene Krankenhaus. Mehr Gebote und Verbote, wie man mit einer suizidgefährdeten Person ein Gespräch führen sollte, können unter nachgelesen werden. Hilfsmittel ❸ Was ist nach einem Suizid (Versuch) zu tun? Wird ein Unternehmen oder eine Institution mit einem tragischen Zwischenfall, wie einem Suizid oder Suizidversuch eines Mitarbeiters konfrontiert, sollte der Arbeitgeber in der Lage sein, mit dieser Situation professionell und sensibel umzugehen. Um eine derartige Situation zu überwinden, die Kontrolle zu bewahren und das Beste aus der Sache zu machen, ist es ratsam, einen vorbereiteten Krisenplan zu Stelle zu haben. Dieser sollte einen Kommunikationsleitfaden beinhalten, um mit allen Beteiligten in einen Austausch zu treten: Personal, Angehörige und Medien. In dem vorliegenden Tool werden Kernaspekte eines solchen Krisenplanes aufgeführt, der im Fall eines Suizides oder Suizidversuches eines Mitarbeiters zum Einsatz kommen kann. Darüber hinaus bietet dieses Tool Hilfestellung für Mitarbeiter in der Trauerarbeit, wenn ein Angehöriger Suizid begangen hat. Es kann leicht, entsprechend der vorliegenden Bedürfnisse einzelner

30 30 of 45 Prävention von und Umgang mit suizidalem Verhalten. Ein Leitfaden für den Arbeitsplatz. Unternehmern und Betriebe, an andere Rahmenbedingungen angepasst und auch erweitert werden. Ein Krisenplan kann, je nach Arbeitsplatz, ganz unterschiedlich aussehen, das hängt von der Art der Arbeit ab (z. B. Ärzte, Landwirte, Arbeit im Handel), der Größe und Struktur des Unternehmens, der Verfügbarkeit von psychiatrischen Diensten, usw. Die beste Art und Weise, einen entsprechenden Krisenplan zu erstellen, ist, die wichtigsten Akteure einzubinden, wie den Arbeitgeber, die Beschäftigten, Personalmanager, das Verwaltungspersonal, Arbeitsmediziner, Mitglieder des Arbeitsausschussen, usw. Es wird empfohlen, Hilfe und Unterstützung von externen Experten für Suizidprävention/oder Psychologen hinzuzuholen, da solche Situationen emotional sehr intensiv aufgenommen werden und ggf. Nachahmungsverhalten bei anderen Kollegen auslösen könnte. Krisenpläne sollten häufig angepasst werden, um langfristig sinnvoll und effektiv zu sein! 1. DIE ZEIT NACH EINEM SUIZIDVERSUCH Der Umgang mit einem Suizidversuch eines Mitarbeiters kann eine schwierige Aufgabe darstellen. Bevor Sie erste Maßnahmen ergreifen, entscheiden Sie, welche Person im Unternehmen dazu geeignet ist, auf die Beschäftigten zuzugehen und sie in der Situation zu unterstützen. Gibt es niemanden, der für diese Situation geschult ist, so nutzen Sie professionelle externe Hilfe eines Psychologen. Untenstehend finden Sie drei wichtige Schritte, die Sie beachten sollten, wenn Sie mit einem Suizidversuch eines Mitarbeiters konfrontiert sind.

31 31 of 45 Prävention von und Umgang mit suizidalem Verhalten. Ein Leitfaden für den Arbeitsplatz. 1. SUCHEN SIE DEN KONTAKT ZU DEM MITARBEITER, DER DEN SUIZIDVERSUCH BEGANGEN HAT Zeigen Sie, dass Sie sich sorgen. Fragen Sie nach, welche Informationen an die anderen Kollegen weitergegeben werden dürfen. Informieren Sie den Mitarbeiter darüber, was die anderen Kollegen bereits wissen oder, welche Gerüchte aufgetaucht sind. Bieten Sie Ihre Hilfe an und erkundigen Sie sich, ob es Dinge im Arbeitsumfeld gibt, die Probleme verursacht haben und geändert werden sollten (z. B. in Bezug auf Belästigung, Arbeitsbelastung oder Management usw.) Erkundigen Sie sich, ob (professionelle) Hilfe vorhanden ist. Überlegen Sie, wer den Mitarbeiter bei seiner Rückkehr an den Arbeitsplatz beraten und vorbereiten kann. Fragen Sie nach, was der Mitarbeiter von Ihnen erwartet, und geben Sie deutlich an, welche Möglichkeiten es gibt und wo Grenzen zu ziehen sind. 2. INFORMIEREN SIE DIE KOLLEGEN Wenn Sie es mit dem betroffenen Mitarbeiter abgesprochen haben, informieren Sie die Kollegen über den Unfall. Nutzen Sie zur Unterstützung den Kommunikationsleitfaden, den Sie auf Seite 29 dieses Leitfadens finden. 3. PREPARING THE RETURN TO THE WORKPLACE Die Rückkehr an den Arbeitsplatz nach einem Suizidversuch sollte gut vorbereitet und mit dem Betroffenen durchgesprochen werden. Superfriend, eine australische Stiftung für Gesundheitsförderung, hat einen spezifischen Leitfaden erstellt, der es Angestellten erleichtern soll, nach psychischen Problemen wieder an ihren Arbeitsplatz zurückzukehren. Die Empfehlungen können unter folgendem Link heruntergeladen werden:

32 32 of 45 Prävention von und Umgang mit suizidalem Verhalten. Ein Leitfaden für den Arbeitsplatz. 2. DIE ZEIT NACH EINEM SUIZID Nachstehend sind 5 Schritte beschrieben, die es erleichtern sollen, nach einem Suizid zu angemessen zu reagieren. 1. Informationen beschaffen 2. professionelle Hilfe hinzuziehen 3. Gespräche führen und Unterstützung anbieten 4. Gesundheit der Führungskräfte schützen 1. Informationen beschaffen Leiter von Unternehmen sollten zunächst alle notwendigen Informationen beschaffen und sich über die offizielle Ursache des Todes im Klaren sein (durch den Austausch mit dem Lebenspartner, der Familie, der Polizei, dem Untersuchungsrichter, usw. je nach nationaler Gesetzgebung). Sind die Informationen nicht aussagekräftig, sollte erwähnt werden, dass die Todesursache noch ermittelt wird und sobald wie möglich mitgeteilt wird. Denken Sie daran, dass es häufig Gerüchte gibt (die meist ungenau sind), und wenden Sie sich an die Mitarbeiter mit dem Hinweis, dass Gerüchte verletzend sein können und unfair gegenüber dem Verstorbenen, seiner Familie, engen Kollegen und seinen Freunden sein können. 2. PROFESSIONELLE HILFE HINZUZIEHEN Der Umgang mit den Folgen eines Suizides kann sehr fordernd für Führungskräfte sein. Es wird empfohlen, Experten hinzuzuziehen, die in Krisensituationen unterstützend zur Seite stehen. Vor allem Betriebe und Institutionen können davon profitieren, Kontakte zu externen Gesundheitszentren herzustellen. Die Hilfe dieser Anlaufstellen ist wichtig und kann sehr nützlich und unterstützend für Führungskräfte und Beschäftigte sein.

33 33 of 45 Prävention von und Umgang mit suizidalem Verhalten. Ein Leitfaden für den Arbeitsplatz. 3. GESPRÄCHE FÜHREN UND UNTERSTÜTZUNG ANBIETEN Kommt es zu einem Zwischenfall, wie einem Suizidversuch oder einem Suizid eines Mitarbeiters, ist es wichtig, zeitnah Gespräche zu suchen und zu führen. Die Aussagen sollten dabei gut vorbereitet werden und mindestens die folgenden Aspekte berücksichtigen: Kommunikationsleitfaden als Unterstützung nach einem Suizid (versuch) Geben Sie korrekte Informationen über den Vorfall wieder Zerstreuen Sie Gerüchte durch die Wiedergabe korrekter Informationen über den Vorfall (wie zuvor mit den Angehörigen und/oder der Polizei und/oder dem Mitarbeiter, im Falle eines Suizidversuches, besprochen). Konzentrieren Sie sich auf die wirklichen Tatsachen und präsentieren keine "sensationellen" Details (z. B. von der Methode, dem Ort, von Gründen,...). Teilen Sie Ihren Kollegen, im Falle eines Suizides, Informationen zur Beerdigung mit (Ort, Zeit, Möglichkeiten der Teilnahme während der Arbeitszeit). Geben Sie suizidalem Verhalten einen Rahmen Formulieren Sie die Ausführung des Suizids als eine Reaktion auf unerträgliche emotionale Probleme und Schmerzen Betonen Sie, dass suizidales Verhalten ein komplexes Geschehen ist und nicht nur durch einen Faktor ausgelöst wird. Bringen Sie an, dass Suizid keine heroische oder romantische Handlung darstellt Weitere Fakten und Mythen können Sie auf den Seiten nachlesen Alle erreichen Die Betreuung der Mitarbeiter ist ein wichtiger Aspekt der Prävention, da sie dern Trauerprozess erleichtert und Nachahmungstaten verhindern kann. Sorgen Sie für ein sicheres Klima, wo es Ihren Mitarbeitern möglich ist, über ihre Gefühle zu sprechen, z. B. in kleinen Gruppen oder im persönlichen Gespräch. Erklären Sie, dass Wut und Schuldgefühle häufig und normal sind. Stellen Sie Informationen für Mitarbeiter bereit, wo sie psychologische Unterstützung erhalten, wenn sie diese benötigen. Verweisen Sie auf verfügbare schriftliche Ratgeber, Hilfsdienste (innerhalb des Arbeitsplatzes und/oder außerhalb) oder stellen Sie Notrufnummern zur Verfügung.

34 34 of 45 Prävention von und Umgang mit suizidalem Verhalten. Ein Leitfaden für den Arbeitsplatz. Letztlich ist es wichtig, mit Umsicht der Mitarbeiter zu gedenken. Einen Suizid als romantischen, dramatischen oder heroischen Akt darzustellen, könnte das Risiko erhöhen, empfängliche Mitarbeiter anzustecken. Versuchen sie daher, alle Todesfälle ähnlich zu behandeln. Stellen Sie sicher, dass Ihre Mitarbeiter eine Person haben, der sie ihre Gefühle mitteilen können und, wenn es ggf. schon üblich in Ihrem Unternehmen ist, denken Sie an die Organisation eines Gedenkgottesdienstes und Erinnerungsbuches. 4. AUCH FÜHRUNGSKRÄFTE SOLLTEN AUF IHRE GESUNDHEIT ACHTEN Die Auseinandersetzung mit den psychischen Problemen von Mitarbeitern, und im speziellen mit einem Suizid oder einem Suizidversuch eines Mitarbeiters, kann ebenso Führungskräfte beeinflussen. Gefühle, wie Schuld oder Verantwortung könnten aufkommen, z. B. die schuldig zu sein an Stressoren im Unternehmen, oder die Schuld auf sich zu nehmen, die Probleme des Mitarbeiters nicht erkannt zu haben. Diese Gefühle sind normal und treten häufig auf, können allerdings eine Menge Druck auf eine Führungskraft ausüben und Gesundheit und Arbeit beeinflussen. Deshalb ist es wichtig, auch die Gesundheit von Führungskräften zu kontrollieren und, wenn nötig, psychologische Beratung zukommen zu lassen, insbesondere dann, wenn Warnzeichen erkennbar sind. Als solcher kann eine Führungskraft eine Modellfunktion für andere Kollegen innehaben. Das zählt ebenso für Beteiligte, die in die Abwicklung und Koordinierung solcher Krisensituationen involviert sind, z. B. Arbeitsmediziner und Psychiater. Auch sie sollten ihre Gesundheit überwachen. ACHTUNG: Kommunikation mit Medien! Ein Suizid eines Mitarbeiters kann die Medien stark anziehen. Hierfür ist es günstig, bereits eine Pressemitteilung vorbereitet zu haben. Raten Sie Ihren Mitarbeitern, nicht mit Reportern usw. zu sprechen und verweisen Sie die Medien auf den Pressesprecher des Unternehmens. Der Pressesprecher sollte sich der schädlichen Auswirkungen, die es auf die Medien haben kann, wenn man über einen Suizid spricht, bewusst sein und er sollte sorgfältig entsprechend der Leitlinien

35 35 of 45 Prävention von und Umgang mit suizidalem Verhalten. Ein Leitfaden für den Arbeitsplatz. agieren, wie z. B. die Handlung zu dramatisieren, nicht die Art und Weise oder den Ort des Suizides zu benennen, er sollte sich optimistisch zeigen und auf Beratungsstellen verweisen. Ein umfangreicher Leitfaden für Medienfachleute (oder Pressesprecher) zum Umgang mit Nachrichten über Suizid ist verfügbar unter /publications 3. DER VERLUST EINES ANGEHÖRIGEN DURCH SUIZID Verliert ein Mitarbeiter einen geliebten Menschen durch Suizid, wird er/sie mit starken Gefühlen zu kämpfen haben, die eine Rückkehr an den Arbeitsplatz erschweren. Der Verlust und die Trauer, mit denen sich die Person auseinandersetzen muss, kann die Arbeitssituation auf verschiedene Art und Weise verändern, z. B. kann es enorme Auswirkungen auf die Fähigkeit zur Konzentration haben und auf die Beziehungen zu Kollegen. Arbeitgeber können eine entscheidende Rolle in der Unterstützungsarbeit der trauernden Person spielen, begonnen mit der Anerkennung und Rücksichtnahme bei Verlust und Trauer. Mitarbeiter, die sich verstanden und versorgt fühlen, erfahren oft eine schnellere Erholung. Wichtige Punkte, die es zu beachten gilt* BEMÜHEN SIE SICH, KONTAKT ZU DEN MITARBEITERN HERZUSTELLEN Meiden Sie den betroffenen Mitarbeiter nicht. Suchen Sie Kontakt, indem Sie mit dem Mitarbeiter reden über alltägliche Dinge und aber auch die persönliche Situation/die Gefühle. ZEIGEN SIE IHRE ZUWENDUNG UND SCHAFFEN SIE RAUM FÜR GESPRÄCHE Erkundigen Sie sich regelmäßig danach, wie die Person sich fühlt (auch nach dem ersten Jahr!). Führen Sie ein Gespräch, so ist es am wichtigsten, aktiv zuzuhören. Fühlen Sie sich nicht in der Lage zu reagieren oder zu agieren, so kommunizieren Sie es auch. Bleibt ein betroffener Mitarbeiter der Arbeit fern, so zeigen Sie Ihren Beistand durch die Sendung von Grußkarten, s, Blumen, Denken Sie an verstärkte Anteilnahme zu besonders schwierigen Zeiten, z. B. an Geburtstagen oder in der Urlaubszeit.

36 36 of 45 Prävention von und Umgang mit suizidalem Verhalten. Ein Leitfaden für den Arbeitsplatz. BIETEN SIE FLEXIBILITÄT AN bei den Arbeitszeiten oder zusätzlichem Urlaub. Kehrt die betroffene Person zur Arbeit zurück, passen Sie die Arbeitslast der Belastbarkeit des Beschäftigten an (einige verspüren den Wunsch, das Arbeitspensum zu minimieren, andere möchten es so beibehalten). INFORMIEREN SIE DEN MITARBEITER ÜBER MÖGLICHE HILFE ODER UNTERSTÜTZUNG o Im Rahmen des Arbeitsplatzes: verweisen Sie auf Gesundheitsdienste, Arbeitsberater oder Arbeitsmediziner. o Extern: verweisen Sie auf lokale Gesundheitsdienste, wie Beratungsstellen und Selbsthilfegruppen. Eine Übersicht über Selbsthilfegruppen innerhalb der Euregenas Regionen ist unter der Seite verfügbar. RICHTEN SIE EINE RICHTLINIE EIN, WIE MIT TRAUER AM ARBEITSPLATZ UMGEGANGEN WERDEN SOLL Es empfiehlt sich, eine Art Richtlinie einzuführen, wie mit Trauer am Arbeitsplatz umgegangen werden sollte. Diese kann praktische Regelungen beinhalten, ebenso wie Übungen. Beispielsweise können sowohl Führungskräfte als auch Mitarbeiter darin ausgebildet werden, andere Mitarbeiter oder Kollegen in ihrer Trauer zu unterstützen. *Angepasst an die Informationsbroschüre Rouwen (na zelfdoding) op de Werkvloer, der flämischen Arbeitsgruppe Suizidüberlebender Werkgroep Verder.

37 37 of 45 Prävention von und Umgang mit suizidalem Verhalten. Ein Leitfaden für den Arbeitsplatz. 4. ABSCHLIEßENDE CHECKLISTE Herzlichen Glückwunsch, Sie sind am Ende dieses Leitfadens angekommen. Jetzt sollten Sie damit vertraut sein, Arbeitsplätze zu verbessern und diese in gesunde und suizid-freie Plätze zu überführen. Unten sind die wichtigsten Punkte des Leitfadens aufgeführt und in einer praktischen Checkliste zusammengefasst, um Sie sicher auf dem Ihrem Weg zu begleiten. Arbeitsplätze können als Beispiele guter Praxis im Bereich der Suizidprävention fungieren, wenn: ❶ Stress wird als solcher anerkannt und Initiativen werden umgesetzt, um den Arbeitsstress zu die Widerstandsfähigkeit der Mitarbeiter zu erhöhen. ❷ ❸ Anti-Mobbing-Programme werden umgesetzt. Initiativen werden ergriffen, um das Bewusstsein für die Förderung der psychischen Gesundheit zu erhöhen und psychische Gesundheitsprobleme nicht zu stigmatisieren. ❹ Psychologische Hilfe für Arbeitgeber und Angestellte ist verfügbar, enthält Screeningprogramme und Empfehlungen für eine weitere Betreuung oder externe ❺ Unterstützung. Gatekeepers sind im Bereich Suizidprävention geschult, sie kennen Warnsignale und wissen, wie sie mit suizidgefährdeten Mitarbeitern umgehen sollen und wie sie diese an professionelle Kontaktstellen weiterverweisen. ❻ ❼ Der Arbeitsplatz ist sicher, Zugang zu tödlichen Mitteln ist begrenzt. Es existiert ein Krisenplan für den Fall, dass ein Suizid oder ein Suizidversuch eines Mitarbeiters stattfindet.

38 Über Euregenas Das Projekt Euregenas trägt zur Prävention suizidaler Verhaltensweisen & Gedanken in Europa bei, indem es Strategien zur Suizidprävention entwickelt und auf regionaler Ebene implementiert. Dies kann für die Europäische Union als Beispiel guter Praxis dienen. Das Projekt vereint 15 europäische Partner aus 11 europäischen Regionen mit unterschiedlichen Erfahrungen im Umgang mit Suizidprävention (siehe Abbildung 1). Abbildung 1 Die Euregenas Regionen Universitätsklinikum Verona (AOUI-VR) Italy Flemish Agency for Care and Health (VAZG) Belgium Region Västra Götaland (VGR) - Sweden Romtens Foundation (ROMTENS) - Romania Flanders National Institute for Health and Welfare (THL) - Finland Unit for Suicide Research, University Ghent (UGENT) Belgium Fundación Intras (INTRAS) Spain Servicio Andaluz de Salud (SAS) Spain Fundación Pública Andaluza Progreso Y Salud (FPS) - Spain Mikkeli University of Applied Sciences (MAMK) - Finland Technische Universität Dresden (TUD) Germany Regional Public Health Institute Maribor (RPHI MB) Slovenia West Sweden (WS) Sweden De Leo Fund (DELEOFUND) Italy Maribor Cumbria County Council (CCC) - United Kingdom This work is part of EQUITY ACTION which has received funding from the European Union, in the framework of the Health Programme. The sole responsibility for this work lies with the author

39 Zur Verbesserung bereits bestehender Angebote wurde die innovative Methode des regionalen Clustermanagements gewählt. Dies entspricht dem Second Programme of Community Action in the Field of Health (European Commission, , siehe policy/ /). Durch die Unterstützung regionaler Interventionen und Kampagnen, welche sich an die Zielgruppen und Stakeholder außerhalb des Gesundheitssystems richten, zielt das Projekt auf die Implementierung des Mental Health Pacts im Hinblick auf folgende Schwerpunkte ab: 1) Prävention von Suizid 2) Destigmatisierung psychischer Erkrankungen 3) Gesundheitsförderung im Jugendalter Im Folgenden werden die Ziele des Euregenas Projekts aufgezeigt: Die Identifizierung und Katalogisierung bereits bestehender Beispiele guter Praxis zur Suizidprävention auf regionaler und lokaler Ebene; Die Durchführung einer Bedarfsanalyse für die Stakeholder; Die Entwicklung und Verbreitung von Richtlinien und Toolkits zur Suizidprävention und für Strategien zur Sensibilisierung für die Thematik; Die Entwicklung technischer Spezifikationen für die Integration einer digitalen gesundheitsorientierten Suizidprävention; Die Verbesserung der Fähigkeiten und des Kenntnisstandes lokaler und regionaler Experten (z. B. Psychologen, Psychotherapeuten, Allgemeinmediziner). This work is part of EQUITY ACTION which has received funding from the European Union, in the framework of the Health Programme. The sole responsibility for this work lies with the author

40 40 of 45 Übersetzung Arbeitsplatz_final.docx Zur Erreichung der einzelnen Ziele wurde das Projekt in eine Reihe von Arbeitspaketen (AP) unterteilt. Das Euregenas Projekt besteht insgesamt aus 8 Arbeitspaketen: 3 horizontale Arbeitspakete zur Koordination, Dissemination und Bewertung sowie 5 vertikale Arbeitspakete (siehe Abbildung 2). Abbildung 2: Euregenas Arbeitspakete AP 4 : Online Archiv und Bewertung relevanter Bedarfslagen Ziel: die Entwicklung eines online verfügbaren Archivs, um Informationen zur Bedarfsanalyse wichtiger Interessensgruppen bereitzustellen. Dies stellt die Basis für die APs 5,6,7 & 8 dar. AP 5: Entwicklung eines digitalen Modells Ziel: Alle notwendigen Informationen bereitstellen, um die Erstellung einer digitalen Unterstützung der psychischen Gesundheit zu fördern und diese in ein Präventionsrahmenprogramm einzuarbeiten. Mit Blick auf die Suizidprävention sollte die digitale Umsetzung an die lokalen Bedarfslagen in allen europäischen Regionen und an regionale Gesundheitsorganisationen anpassbar sein. AP 6: Entwicklung von Richtlinien und Toolkits Ziel: Entwicklung allgemeiner Richtlinien für Strategien zur Suizidprävention, sowie spezifischer Toolkits mit dem Ziel das Bewusstsein für die Suizidprävention innerhalb der Zielgruppen zu fördern. AP 7: Entwicklung und Testung eines Trainingsmoduls Ziel: die Entwicklung eines Trainingsmoduls für Allgemeinmediziner sowie die Testung des Trainingsmoduls in fünf ausgewählten Regionen. Das Hauptziel ist hierbei Allgemeinmedizinern relevantes Wissen zur frühzeitigen Erkennung und Überweisung bei einem suizidalen Risiko anzubieten. AP 8: Erleichterung der Auffindbarkeit und Verbesserung der Erreichbarkeit von Selbsthilfegruppen für Überlebende Ziel: Entwicklung einer Toolbox für Gruppenleiter von Selbsthilfegruppen und Erstellung eines Katalogs (Informationen zu Anlaufstellen und Selbsthilfegruppen für Hinterbliebene) Vertragsnummer

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