Sozialreferat. Telefסּn: Telefax: Amt für Soziale Sicherung S-I-AB 4

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1 Telefסּn: Telefax: Sozialreferat Seite 1 von 7 Amt für Soziale Sicherung S-I-AB 4 Personalentwicklungsmaßnahme Demenz in Münchner Alten- und Pflegeeinrichtungen Ausweitung der Finanzierung Sitzungsvorlage Nr / V Beschluss des Sozialausschusses vom (SB) Öffentliche Sitzung I. Vortrag der Referentin Mit Beschluss vom (Sitzungsvorlage Nr / V 06935) legte das Sozialreferat die Notwendigkeit zur Weiterführung der Personalentwicklungsmaßnahme Demenz im vollstationären Pflegebereich für zwei Jahre vor. Das Hauptziel dieser Maßnahme ist es, in den Münchner Pflegeeinrichtungen den Umgang mit den Demenzkranken und das Verständnis für die Demenzerkrankung berufsgruppenübergreifend zu verbessern und zu fördern. Aus den aktuellen Berichten der kooperierenden Bildungseinrichtungen zeigt sich deutlich, dass dieses Ziel in einem hohen Maß erreicht wurde. Es wird beschrieben, dass sich durch die Fortführung der Personalentwicklungsmaßnahme Demenz das Verständnis für Menschen mit Demenz im Gesamten verbesserte und sich der wertschätzende Umgang in Bezug auf die Zielgruppe veränderte. Außerdem spiegelt sich die Veränderung auch im besseren Miteinander innerhalb der Mitarbeitenden der Pflegeeinrichtung wieder. Weitere Beispiele sind unter Punkt 1.2 benannt. Während sich im Jahr 2010 nur 37 Münchner Pflegeeinrichtungen an der Maßnahme beteiligten, waren es in 2012 überraschenderweise insgesamt 42 Pflegeeinrichtungen. Im Jahr 2013 kommt noch eine weitere Pflegeeinrichtung hinzu, so dass von insgesamt 55 Pflegeeinrichtungen 43 erreicht werden. Diese Tatsache ist fachlich eine sehr erfreuliche Entwicklung, wirft jedoch gleichzeitig das Problem der unzureichenden Finanzierung auf, das bei der Vorlage im Jahr 2011 nicht vorhersehbar war. Mit dieser Vorlage wird die Ausweitung der Finanzierung vorgeschlagen, um die Durchführung der Personalentwicklungsmaßnahme Demenz für das letzte Jahr dieser Maßnahme zu sichern. Zusammenfassung In den Jahren 2008, 2009 und 2010 wurde die Personalentwicklungsmaßnahme Demenz mit Mitteln in Höhe von jährlich ,00 Euro gefördert.

2 Seite 2 von 7 Nach Abschluss der Maßnahme im Jahr 2010 standen noch ,44 Euro zur Verfügung. Ausgehend von der Zahl der in 2008 bis 2010 teilnehmenden Pflegeeinrichtungen und den Erfahrungen, dass aufgrund von Planungsschwierigkeiten und Personalengpässen in den beteiligten Pflegeeinrichtungen fest vereinbarte Fortbildungseinheiten wiederholt nicht stattfanden, wurden für die Jahre 2012 und 2013 in der oben benannten Beschlussvorlage nur weitere ,00 Euro zur Fortführung der Personalentwicklungsmaßnahme Demenz beantragt und per Stadtratsbeschluss bewilligt. Daraus ergab sich die Gesamtsumme von insgesamt ,44 Euro für beide Förderjahre 2012 und Nachdem sich wie unter Punkt I. beschrieben in 2012 mehr vollstationäre Pflegeeinrichtungen an der Personalentwicklungsmaßnahme Demenz beteiligen, reichen die finanziellen Mittel für das zweite Schulungsjahr 2013 nicht mehr aus (siehe Ziffer 1.3). Eine Sicherung, der für dieses Jahr geplanten Fortbildungseinheiten ist somit nicht gegeben und die bewährte Personalentwicklungsmaßnahme müsste gestoppt werden. Es wird beantragt, der Ausweitung der Finanzierung in Höhe von ,06 Euro aus dem Budget für die Weiterführung in 2013 zuzustimmen. 1. Ausgangslage Für die Jahre 2012 und 2013 wurde durch den Münchner Stadtrat mit Beschluss vom (siehe oben) eine Gesamtsumme von ,44 Euro zur Weiterführung der Personalentwicklungsmaßnahme Demenz genehmigt und zur Verfügung gestellt. 1.1 Informationen zum Verlauf der Personalentwicklungsmaßnahme Demenz Zur Weiterführung der Personalentwicklungsmaßnahme Demenz wurden in 2012 neben der Evaluation des im Jahr 2010 für jede beteiligte Pflegeeinrichtung individuell erstellten Konzeptes weitere Themenschwerpunkte gesetzt. Ausgehend von den individuellen Evaluationsergebnissen waren dies Wissensvermittlung und vertiefung Sensibilisierung der Neueinsteigerinnen und Neueinsteiger thematisch: Migration, Freiheitsentziehende Maßnahmen/FEM, Psychopharmaka, Werdenfelser Weg 1 Die Fachabteilung im Amt für Soziale Sicherung, Hilfen im Alter und bei Behinderung, organisierte im Februar 2012 eine Veranstaltung, zu der alle Münchner Pflegeeinrichtungen, deren Trägervertretungen, die Fachstelle Pflege- und Behinderteneinrichtungen Qualitätsentwicklung und Aufsicht (FQA) / Heimaufsicht, die Beschwerdestelle 1 verfahrensrechtlicher Ansatz im Rahmen des geltenden Betreuungsrechts mit dem Ziel der Reduktion von Fixierungen und Freiheitsentziehenden Maßnahmen in vollstationären Pflegeeinrichtungen

3 Seite 3 von 7 für Probleme in der Altenpflege sowie alle beteiligten Bildungseinrichtungen eingeladen wurden. Referent war Herr Uwe Brucker, Fachgebietsleiter Pflegerische Versorgung, Medizinischer Dienst des Spitzenverbandes Bund der Krankenkassen e.v. Essen. Er hat mit seinem Vortrag Freiheitsentziehende Maßnahmen sind inhuman und überflüssig. Der Werdenfelser Weg 2 die Teilnehmenden der Veranstaltung sensibilisiert. Durch das andauernde Engagement der Kooperationspartnerinnen und Kooperationspartner 3 konnte im Jahr 2012 erreicht werden, dass sich weitere fünf Pflegeeinrichtungen für die Personalentwicklungsmaßnahme Demenz interessierten und auch entsprechend Fortbildungseinheiten bei den jeweiligen Bildungseinrichtungen planten. Für das Jahr 2013 hat sich zu den bestehenden 42 eine weitere Pflegeeinrichtung für die Personalentwicklungsmaßnahme Demenz angemeldet. 1.2 Erste Ergebnisse der Weiterführung und Fazit In den vollstationären Pflegeeinrichtungen, in denen bereits eine Evaluation erfolgen konnte, ergab sich als ein übereinstimmendes Ergebnis, dass sich das Verständnis für Menschen mit Demenz im Gesamten verbessert hat. Hervorgehoben wurde hier von allen Beteiligten, dass die berufsgruppenübergreifenden Schulungen (d.h. Küche, Hauswirtschaft, Technik, Verwaltung, Pflege, Betreuung) dabei von besonderer Bedeutung sind. Mithilfe dieser Personalentwicklungsmaßnahme wird ein wichtiger und nachhaltiger Beitrag für die Pflegebedürftigen geleistet, wie z.b. das verbesserte Verstehen der Demenzerkrankung. Die Mitarbeitenden der Pflegeeinrichtung gewinnen an Fachkompetenz, um auf herausforderndes Verhalten und alltägliche Fragestellungen zum Thema Demenzerkrankung professioneller zu reagieren. Die Einbindung aller Berufsgruppen, der Leitungsebene sowie die Einbindung von gerontopsychiatrischen Fachkräften erfolgte wie in den Vorjahren. Es ist auch eine deutliche Verbesserung der berufsgruppenübergreifenden Kooperation, z.b. der gemeinsamen Suche nach individuellen Lösungen für spezifische Einzelfälle (wie z.b. Essenswünsche) festzustellen. Dabei spielt eine besondere Rolle, dass mehr miteinander gesprochen wird. Die Personalentwicklungsmaßnahme Demenz hat somit zum Verständnis der Berufsgruppen bzw. unterschiedlichen Fachbereiche füreinander immens beigetragen, indem in den einzelnen Häusern auch das gegenseitige Kennenlernen und damit dann auch Miteinander-reden gefördert und ermöglicht wurde. Teilweise war es in Häusern das erste Mal, dass die verschiedenen Professionen so miteinander an einem Tisch saßen und durch die Beleuchtung des Themas Demenz zu gegenseitigen Aha -Erlebnissen fanden. Die aktive Teilnahme 2 Entsprechender Vortrag ist auch auf folgender Internetseite präsentiert: 3 aufschwungalt, Berufsfachschulen für Altenpflege: Stiftung Katholisches Familien- und Altenpflegewerk, Bildungszentrum für Pflege, Gesundheit und Soziales München, Evangelische PflegeAkademie, Hans-Weinberger-Akademie der Arbeiterwohlfahrt e.v., Heimerer Schulen

4 Seite 4 von 7 der Leitungsebene an der Maßnahme erlebten die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter durchweg als positiv, u.a. auch im Sinne der Wertschätzung für sich und ihre Arbeit. Mit dem Thema Demenz konnten die Mitarbeitenden der jeweiligen Pflegeeinrichtungen in hohem Maße motiviert und durch das gemeinsame Erarbeiten von Lösungen eine Wertschätzung auch für das eigene Handeln erkennen und genießen. Dieses wiederum führte zu einem nicht zu unterschätzendem Nebeneffekt : Die Mitarbeitenden entwickelten über diese Maßnahme eine hohe Identifikation zu ihrer Einrichtung und somit auch zu ihrer beruflichen Aufgabe. Die Maßnahme führte auch dazu, dass der Umgang mit dem hoch sensiblen Thema Freiheitsentzug professioneller ist. Das Bild eines Pflegebedürftigen, der an Demenz erkrankte, war vor wenigen Jahren noch als falsches und störendes Verhalten des komischen alten Menschen geprägt, dieses hat sich mit Unterstützung durch die Personalentwicklungsmaßnahme Demenz umgewandelt in das Wissen um die Besonderheit des Krankheitsbildes Demenz. Durch diesen Kenntnisgewinn wurde auch hier eine hohe Aufmerksamkeit im Pflegealltag erreicht. Der Umgang mit den Bewohnerinnen und Bewohnern ist zugleich sensibler und professioneller und führt letztlich dazu, dass weniger Anwendungen von freiheitsentziehenden Maßnahmen erfolgen. Mithilfe dieser Personalentwicklungsmaßnahme wird ein wichtiger und nachhaltiger Beitrag geleistet, um die Anwendung der Freiheitsentziehenden Maßnahmen zu reduzieren (Empfehlung der Münchner Pflegekonferenz vom ). Die Heimaufsicht FQA der Landeshauptstadt München bestätigt in ihrem Qualitätsbericht auch, dass die Anwendungen von freiheitsentziehenden Maßnahmen in den Münchner Pflegeeinrichtungen zurückgegangen sind 5. Die Personalentwicklungsmaßnahme Demenz bildet insgesamt eine gute Ergänzung zu den in der Landeshauptstadt München bestehenden Programmen, die das Ziel verfolgen, die Lebensqualität der pflegebedürftigen Menschen zu stärken, die Arbeitszufriedenheit der in diesem Bereich tätigen Menschen zu fördern und die Nachhaltigkeit der Programme wie Heiminterne Tagesbetreuung zu sichern. Die Personalentwicklungsmaßnahme Demenz befindet sich inzwischen im sechsten Jahr (zunächst über Stiftungsmittel 6 ) und sie ist in dieser Form als bundesweit einzigartiges Erfolgsprojekt zu bezeichnen. 1.3 Verfahren in 2012 Nachdem alle Bildungseinrichtungen die Anträge für 2012 fristgerecht eingereicht haben, wurde anhand der Unterlagen festgestellt, dass bei geplanter Durchführung die finanziellen Mittel für die Personalentwicklungsmaßnahme Demenz für das Jahr 2013 möglicherweise nicht ausreichen würden Bekanntgabe Qualitätsbericht 2009 und 2010 der Münchner Heimaufsicht Sitzungsvorlage Nr / V Beschlussvorlage Verbundsystem speziell für eine durchgängige Versorgung von Menschen mit Demenz (Sozialausschuss am ) sowie Sitzungsvorlage Nr / V 10688

5 Seite 5 von 7 Daher legte die Fachabteilung eine sofortige Kürzung fest und kündigte bei den durchführenden Bildungseinrichtungen an, dass für das Jahr 2013 voraussichtlich eine weitere Kürzung erforderlich sein wird. Anders als in den Vorjahren wurde festgestellt, dass unerwarteterweise der größte Teil aller Fortbildungen antragsgemäß durchgeführt worden waren. Dies war bei den Planungen jedoch nicht vorhersehbar, nachdem in den vergangenen Jahren Fortbildungseinheiten aufgrund diverser Probleme nicht stattgefunden haben. Ebenso war nicht damit zu rechnen, dass mehr als 10 % der Pflegeeinrichtungen für die Personalentwicklungsmaßnahme Demenz neu gewonnen werden würden. Eine exakte Berechnung der Gesamtkosten für 2012 konnte erst nach Abrechnung aller tatsächlich durchgeführten Fortbildungseinheiten erfolgen. Im Januar 2013 stellt sich die finanzielle Situation nun wie folgt dar: Gemäß der Abrechnungen haben die Bildungseinrichtungen für das Jahr 2012 für die durchgeführten Fortbildungen von den gesamt ,44 Euro einen Betrag von ,50 Euro ausgeschöpft. Die noch verfügbaren Mittel für das Jahr 2013 belaufen sich somit nur noch auf insgesamt ,94 Euro. 1.4 Weiteres Vorgehen Um den fachlich positiven Weg in 2013 sicher fortzusetzen, schlägt die Fachabteilung vor, für insgesamt 43 Pflegeeinrichtungen jeweils maximal 50 Fortbildungseinheiten (Stundensatz zu brutto 87,50 Euro) als Rahmen vorzugeben. Die Reduzierung von ursprünglich 60 Fortbildungseinheiten auf 50 Fortbildungseinheiten ist gerechtfertigt, da aufgrund der finanziellen Rahmenbedingungen die Maßnahme erst ab April 2013 (nach Beschluss der Vorlage) weitergeführt werden kann. Es ergibt sich aus dieser Berechnung die Summe von ,00 Euro, zu der für die Bildungseinrichtungen pro Einrichtung Euro Organisationspauschale hinzu kommen (21.500,00 Euro). Somit ergibt sich eine Gesamtsumme in Höhe von ,00 Euro. Zum Abschluss der Maßnahme findet eine Ganztagsveranstaltung mit Darstellung der Best Practice Beispiele und einem Fachvortrag durch eine externe/einen externen Fachreferentin/Fachreferenten statt. Hierzu sind finanzielle Mittel in Höhe von ca ,00 Euro angesetzt. Abzüglich der aus dem Jahr 2012 noch verfügbaren Mittel in Höhe von ,94 Euro ergibt sich als zusätzlichen Finanzierungsbedarf für 2013 die Summe in Höhe von 178,308,06 Euro. Die Mittel hierfür stehen im Referatsbudget (Restefonds X325.SOZ.ALLG) zur Verfügung.

6 Seite 6 von 7 Anhörung des Bezirksausschusses In dieser Beratungsangelegenheit ist die Anhörung eines Bezirksausschusses nicht vorgesehen (vgl. Anlage 1 der BA-Satzung). Der Korreferentin, Frau Stadträtin Demirel, dem Verwaltungsbeirat, Herrn Stadtrat Dr. Babor, der Stadtkämmerei, dem Referat für Gesundheit und Umwelt, dem Kreisverwaltungsreferat-FQA/ Heimaufsicht, der Beschwerdestelle für Probleme in der Altenpflege, der Gleichstellungsstelle für Frauen, dem Seniorenbeirat und dem Sozialreferat/Stelle für interkulturelle Arbeit ist ein Abdruck der Sitzungsvorlage zugeleitet worden. II. Antrag der Referentin 1. Das Sozialreferat wird beauftragt, die Personalentwicklungsmaßnahme Demenz im Jahr 2013 fortzuführen. Die hierfür erforderlichen Mittel in Höhe von insgesamt 178,308,06 Euro stehen im Referatsbudget zur Verfügung. Die Kosten sind in voller Höhe zahlungswirksam (Innenauftrag Einzelmaßnahmen, Finanzposition ). 2. Dieser Beschluss unterliegt nicht der Beschlussvollzugskontrolle. III. Beschluss nach Antrag. Der Stadtrat der Landeshauptstadt München Die Vorsitzende Die Referentin Christine Strobl Bürgermeisterin Brigitte Meier Berufsm. Stadträtin

7 Seite 7 von 7 IV. Abdruck von I. mit III. über den Stenographischen Sitzungsdienst an das Direktorium Dokumentationsstelle an die Stadtkämmerei an das Revisionsamt z.k. V. Wv. Sozialreferat 1. Die Übereinstimmung vorstehenden Abdrucks mit der beglaubigten Zweitschrift wird bestätigt. 2. An das Sozialreferat, S-III-M An das Sozialreferat, S-Z-F An das Kreisverwaltungsreferat, KVR I/ 24 An den Seniorenbeirat An die Gleichstellungsstelle für Frauen An den Behindertenbeauftragten/Behindertenbeirat An das Referat für Gesundheit und Umwelt An die Beauftragte des Oberbürgermeisters für den Altenpflegebereich z.k. Am I.A.

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