Sozialraumorientierung und Lebensqualität Prof. Dr. Markus Schäfers
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- Reinhold Gerhardt
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1 Sozialraumorientierung und Lebensqualität Prof. Dr. Markus Schäfers Hochschule Fulda Fachbereich Sozialwesen Rehabilitation und Teilhabe im Sozialraumbezug
2 Mein Vortrag Lebensqualität Behindertenhilfe Sozial-Raum- Orientierung nach Cummins et al. 2002
3 Lebensqualität Partner, Familie, Freunde, Unterstützung Wohlbefinden, keine Sorgen Persönlicher Besitz, Eigentum Mitbestimmung, Mitwirkungsrechte Was ist Lebensqualität? Teilhabe, Einbezogensein Lernmöglichkeiten Selbstbestimmung Gesundheit nach Cummins et al. 2002
4 Konzept Lebensqualität objektiv Lebensqualität subjektiv Lebensbedingungen persönliche Vorstellungen, Bewertungen Einkommen, Wohnverhältnisse, Arbeitsbedingungen, Familienbeziehungen, Sozialkontakte usw. Zufriedenheit, Glück, Zukunftsvorstellungen nach Glatzer & Zapf 1984
5 Lebensqualität Allgemeine Lebenszufriedenheit Wie zufrieden sind Sie insgesamt mit Ihrem Leben? 32% 22% 11% 10% 13% 0,5% 0,5% 1% 2% 4% 5% SOEP 2012; n =
6 Befragung Lebensqualität aus Nutzersicht Menschen mit Behinderung in Wohnheimen Wie bewerten die Bewohner ihre Lebenssituation? Wie zufrieden sind sie? Wie selbstbestimmt leben sie? vgl. Schäfers 2008
7 Befragung Lebensqualität aus Nutzersicht Zufriedenheit sehr niedrige Zufriedenheit eher niedrige Zufriedenheit mittlere Zufriedenheit eher hohe Zufriedenheit sehr hohe Zufriedenheit (Angaben in %, n=129)
8 Befragung Lebensqualität aus Nutzersicht Antworten der Bewohner von Wohneinrichtungen Hier wohnen will ich net, musst aufschreibe! Mann, 48 Jahre alt seit 27 Jahren im Wohnheim Am besten man lässt alles so, wie es ist, sonst eckst du nur an. Frau, 46 Jahre alt seit 24 Jahren im Wohnheim vgl. Schäfers 2008
9 Befragung Lebensqualität aus Nutzersicht Antworten der Bewohner von Wohneinrichtungen Alleine könnte ich keine Wohnung haben, da würde mir die Decke auf den Kopf fallen, dann würde ich irgendwie durchdrehen. Lieber in so einem Wohnheim, ( ) wo Mitarbeiter auch sind, wenn s mir mal schlecht geht und so ( ). Frau, 26 Jahre alt seit 3 Jahren im Wohnheim vgl. Schäfers 2008
10 Befragung Lebensqualität aus Nutzersicht Antworten der Bewohner von Wohneinrichtungen Ja, im Wohnheim ist Alkohol verboten und Kerzen verboten ( ) und ich liebe Kerzen. Ich bin ein furchtbar romantischer Mensch. Ich könnte abends immer Kerzen anhaben und ein Glas Wein oder Bier ( ) und das war im Wohnheim nicht möglich. Frau, 37 Jahre alt vgl. Metzler, Meyer, Rauscher, Schäfers, Wansing 2007
11 Zufriedenheit mit der Wohnsituation Befragung Lebensqualität aus Nutzersicht Zufriedenheit nach Wohnsituation Wohnangebote mit 82% Privatheit und Rückzugsmöglichkeiten individueller Unterstützung 68% 72% 70% 67% 68% Gruppengröße der Wohneinheit (in Personen)
12 Wahlfreiheiten Befragung Lebensqualität aus Nutzersicht Wahlfreiheiten nach Ausmaß des Hilfebedarfs 46% 34% ohne Rollstuhl mit Rollstuhl
13 Befragung Lebensqualität aus Nutzersicht Wahlfreiheiten nach Ausmaß des Hilfebedarfs Wahlfreiheiten Rollstuhlfahrer Fußgänger Erfahrung, aufgrund fehlender Unterstützung auf Unternehmungen verzichten zu müssen 82 % 48 % Erfahrung, lange auf Hilfe warten zu müssen 83 % 52 % An Wochenenden zu festgelegter Uhrzeit aufstehen müssen 36 % 14 % Anteil der Befragten mit Ja-Antworten
14 Botschaft an die Profis Lebensqualität ist nicht direkt herstellbar Fachliche Standards einhalten ist gut! Das garantiert aber nicht, dass die Hilfen den Nutzern aus ihrer Sicht etwas bringen. Nutzer einbeziehen bei der Planung, Gestaltung und Qualitätsbeurteilung der Hilfen Personen- und sozialraumorientierte Hilfen!
15 Gute Hilfen? Selbstbestimmung und Teilhabe Die Hilfen gehen nicht immer von der Person in ihrem Lebensumfeld aus! Was bringen die Hilfen?
16 Hilfen Bedarf: Was braucht und will ein Mensch? Profis stellen den Bedarf so fest, dass das zum Angebot passt Hilfen: Welche Angebote gibt es? vor allem Hilfen in Wohnheimen wenig ambulante Hilfen Qualität: Was bringen die Hilfen? Profis bewerten das Angebot nicht die Experten in eigener Sache
17 Neues Denken! Hilfen müssen von der Person in ihrem Lebensumfeld ausgehen, nicht vom Angebot!
18 Neue Hilfen Bedarf: Was braucht und will ein Mensch? Wie will ein Mensch leben? Welche Vorstellungen von einem guten Leben hat er? Hilfen: Welche Angebote gibt es? Hilfe nach Maß Hilfemix Qualität: Was bringen die Hilfen?
19 Hilfemix stationärer Wohnheimplatz Lebensunterhalt Hilfen zur Haushaltsführung Pflege Teilhabe an Freizeit und Kultur Finanzielle Hilfen: Mietkosten/ Grundsicherung Putzkraft Reinigungsdienst Pflegedienst Sozialer Dienst Nachbarschaftstreff Bekannte
20 Neue Hilfen Bedarf: Was braucht und will ein Mensch? Wie will ein Mensch leben? Welche Vorstellungen hat er von einem guten Leben? Hilfen: Welche Angebote gibt es? Hilfe nach Maß Hilfemix Qualität: Was bringen die Hilfen? Experten in eigener Sache bewerten das Angebot
21 Sozial-Raum-Orientierung und Lebensqualität Lebensqualität Lebensbedingungen persönliche Vorstellungen, Bewertungen Sozial-Raum-Orientierung
22 Sozial-Raum-Orientierte Ansätze
23 Kontakt Prof. Dr. Markus Schäfers Hochschule Fulda Fachbereich Sozialwesen Rehabilitation und Teilhabe im Sozialraumbezug / Homepage Markus.Schaefers@sw.hs-fulda.de
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