Radtouren in Südtirol - Impressionen - Copyright by Jürgen M. Grund, Juli Alle Angaben ohne Gewähr.

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1 Radtouren in Südtirol - Impressionen - Copyright by Jürgen M. Grund, Juli Alle Angaben ohne Gewähr. 1

2 Überblick Die hier beschriebenen Radtouren bieten sich bei einem Kurzurlaub in Südtirol in besonderer Weise an. Aufgrund der jeweiligen Streckenkilometer und zu bewältigenden Höhenmeter sind sie gut geeignet, die Leidenschaft des Rennradfahrens mit dem Kennenlernen von Land und Leuten zu verbinden. Südtirol präsentiert sich dabei als herrliche Urlaubsgegend, die neben Bergen und Pässen auch reizvolle Städte bietet. Nicht zuletzt deuten die unzähligen Obstplantagen und Weinberge auf vielfältige kulinarische Genüsse hin. Die nachfolgenden Erfahrungen und Informationen wurden während eines Südtirolaufenthaltes vom 26. Juni bis 2. Juli 2009 gewonnen und sollen interessierten Radfahrerinnen und Radfahrern Ideen und Perspektiven für ein eigenes Südtirol-Erlebnis bieten. Im Laufe des Aufenthaltes wurden die folgenden Touren durchgeführt: Tagestour/Pass Tageskilometer Tagestour Mendelpass ca. 100 Tagestour: Stilfser Joch und Umbrailpass ca. 70 Halbtagestour: Timmelsjoch ca. 50 Tagestour Sella-Ronda (Sella Umrundung) ca. 60 Halbtagestour Jaufenpass Tipps ca. 45 Die folgenden Tipps sollten interessierte Radlerinnen und Radler auf jeden Fall beachten: Zur Vorbereitung der Touren bieten sich als sehr gute Lektüre der Radtourenführer von Rudolf Geser an: Geser, Rudolf: Die schönsten Alpenpässe mit dem Rennrad, 40 ausgewählte Routen in Deutschland, Österreich, Italien, Frankreich und der Schweiz, 3. Auflage, München Als gute Karte für die Gesamtregion Tirol/Südtirol ist die laminierte Straßenkarte von Borch Map im Maßstab 1: (ISBN ) gut geeignet. Als Unterkunft ist das Hotel*** Filipinum in Meran sehr zu empfehlen. Die Adressdaten lauten: Hotel*** Filipinum, Parinistraße 3, Meran, Telefon , Telefax , Internet: Meran ist als Ausgangspunkt für die Radtouren überdies geografisch günstig gelegen. Es empfiehlt sich dabei per Bahn oder PKW zu den jeweiligen Startpunkten der einzelnen Touren zu gelangen. 2

3 Tagestour: Mendelpass 1 Kaltem Mendelpass 16,0 Fondo 23,0 Cavareno 26,0 Dermulo 43,0 Mezzolombardo 54,0 Mezzocorona 57,0 Rovere della Luna 63,0 Tramin 76,0 Kaltern 86,0 Die Fahrt über den Mendelkamm und die anschließende Tour durch das Nonstal und das Etschtal sind sehr gut zum Einfahren geeignet. Knapp 100 Kilometer und überschaubare Höhenmeter können von trainierten Fahrerinnen und Fahrern problemlos absolviert werden. Die Tour bietet zugleich einen guten Eindruck von der Südtiroler Landschaft und steigert sicherlich die Vorfreude auf manchen auch kulinarischen Genuss. Entlang der Südtiroler Weinstraße können herrliche Weine gekostet werden u. a. ist der weltbekannte Gewürztraminer sehr zu empfehlen. 1 Die Tour wurde gemäß der Beschreibung im Buch von Rudolf Geser (Tour 25: Über den Mendelkamm) durchgeführt. 3

4 Tagestour: Stilfser Joch und Umbrailpass Sponding Prad 2,0 Gomagoi 8,5 Trafoi 12,0 Stilfser Joch 28,0 Umbrailpass 31,0 Münstertal 44,0 Münster 47,5 Glurns 59,0 Sponding 68,0 Mit m. ü. M. gehört das Stilfser Joch als dritthöchster Pass in Europa zu den reizvollsten Herausforderungen ambitionierter Radfahrerinnen und Radfahrer. Die Auffahrt von der italienischen Seite ist aufgrund der 48 auch ausgeschilderten Kehren legendär. Mit zeitweise herrlichem Blick auf den Ortler radelt man durch eine eindrucksvolle alpine Gebirgslandschaft. Von der Passhöhe aus bietet sich anschließend eine beeindruckende Abfahrt über den Umbrailpass in die Schweiz an, den man sozusagen von oben her überquert. Die Schweiz selbst durchfährt man auf einer Strecke von ca. 20 Kilometern bevor es nach der Ortschaft Münster wieder nach Italien geht. Die Rückfahrt führt u. a. über Glurns - eine sehr schöne gestaltete Stadt, die auf jeden Fall einen Zwischenaufenthalt wert ist. Nach rund 70 Kilometern kehrt man wieder an den Ausgangsort Sponding zurück. 4

5 Halbtagestour: Timmelsjoch Gomion Moos im Passeiertal 4,0 Timmelsjoch 25,0 Das Timmelsjoch stellt eine wichtige Verbindung zwischen dem österreichischen Ötztal und Südtirol dar. Tirols schönste Passstraße wurde 1959 gebaut und feiert in diesem Jahr ihr 50. Jubiläum. Die herrliche Aussicht auf eine hochalpine Landschaft lässt auch hier erahnen, welcher Aufwand beim Bau und der Instandhaltung der mautpflichtigen Straße betrieben werden muss. Aufgrund des starken Schneefalles ist die Strecke erfahrungsgemäß nur von ca. Ende Mai bis Mitte Oktober geöffnet. Bei der Räumung müssen im April bis zu acht Meter hohe Schneemassen beseitigt werden. Startet man bereits von San Leonardo im Passeiertal dann bewältigt man 27 Streckenkilometer und rund Höhenmeter. Von der idyllisch gelegenen Ortschaft Gomion bzw. dem eigentlichen Beginn der Passstraße in Moos im Passeiertal ist es etwas kürzer. Die Passstraße ist relativ steil und verfügt über Steigungen von 12 bzw. 13 %. Bei der Abfahrt sollten neben dem hochalpinen Charakter der steilen Strecke auch einzelne wenig beleuchtete Tunnels beachtet werden. 5

6 Tagestour: Sella Ronda 2 Wolkenstein 0,0 Grödner Joch 9,5 Corvara 19,5 Campolongopass 25,5 Arabba 29,0 Pordoijoch 38,0 Sellajoch 48,5 Wolkenstein 57,5 Die Umrundung des Gebirgsstocks der Sella in den Dolomiten ist eine reizvolle und sportlich durchaus interessante Angelegenheit. Dabei bietet sich die Möglichkeit an einem Tag problemlos vier Pässe zu bewältigen: Grödner Joch (2.137 m. ü. M.), Campolongopass (1.875 m. ü. M.), Pordoijoch (2.236 m. ü. M.) und Sellajoch (2.240 m. ü. M.). Darüber hinaus sind vor allem die landschaftlichen Eindrücke dieser besonderen Gebirgslandschaft mehr als beeindruckend. Die Auffahrt entlang den 33 Kehren zum Prodijoch gehört zu den schönsten Passstraßen in Europa und es lohnt sich durchaus - oben angekommen - eine längere Pause einzulegen. Hierbei sollte man mit der Seilbahn auf den Saß Pordoi fahren - gutes Wetter vorausgesetzt ist einem eine herrliche Aussicht gewiss. Für ambitionierte Rennradfahrerinnen und fahrer ist ein kurzer Halt beim Denal zu Ehren von Fausto Coppi ein echtes Muß. Das Denal befindet sich bei der Abfahrt vom Pordoijoch in Richtung Sellajoch und erinnert an den zweimaligen Gewinner der Tour de France (1949 und 1952) und fünfmaligen Sieger beim Giro d Italia. Der italienischer Radrennfahrer Fausto Coppi - genannt il Campionissimo - lebte von 1919 bis Die Tour wurde gemäß der Beschreibung im Buch von Rudolf Geser (Tour 20: Sella-Ronda: die Sella-Umrundung) durchgeführt. 6

7 Halbtagestour: Jaufenpass Steckenübersicht St. Leonhard im Passeiertal 0,0 Jaufenpass 23,0 Als Ausgangspunkt für die Auffahrt zum Jaufenpass bietet sich - wie beim Timmelsjoch - St. Leonhard im Passeiertal an. Bei einer Steigung von 12% gelangt man nach etwas mehr als 20 Kilometern auf die Passhöhe (2.094 m. ü. M.). Hierbei werden gut Höhenmeter überwunden. Beim Jaufenpass handelt es sich um den nördlichstgelegenen Alpenpass in Italien. Er stellt die kürzeste Verbindung zwischen Meran und Sterzing dar. Dabei verbindet er die Sarntaler Alpen im Süden und die Stubaier Alpen im Norden. Besondere Gipfel in der Umgebung des Jaufenpasses sind der Jaufenspitz (2.481 m. ü. M.) und der Saxner (2.359 m. ü. M.). 7