Fruchtbarkeit von Milchkühen in Brandenburg. Untersuchungen zum Fruchtbarkeitsmanagement

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1 Ministerium für Ländliche Entwicklung, Umwelt und Verbraucherschutz Ministerium für Ländliche Entwicklung, Umwelt und Verbraucherschutz des Landes Brandenburg Referat Presse- und Öffentlichkeitsarbeit Heinrich-Mann-Allee Potsdam Telefon: 0331/ Fax: 0331/ Landwirtschaft, Gartenbau und Ernährung Landesamt für Verbraucherschutz, Landwirtschaft und Flurneuordnung Am Halbleiterwerk Frankfurt (Oder) poststelle@lvlf.brandenburg.de Internet: Fruchtbarkeit von Milchkühen in Brandenburg Untersuchungen zum Fruchtbarkeitsmanagement LVLF Landesamt für Verbraucherschutz, Landwirtschaft und Flurneuordnung

2 Impressum Herausgeber : Ministerium für Ländliche Entwicklung, Umwelt und Verbraucherschutz des Landes Brandenburg (MLUV) Presse- und Öffentlichkeitsarbeit Heinrich-Mann-Allee 103, Potsdam Tel.: 0331/ oder -/ Fax: 0331/ Internet: pressestelle@mluv.brandenburg.de Landesamt für Verbraucherschutz, Landwirtschaft und Flurneuordnung Am Halbleiterwerk Frankfurt/Oder Internet: pressestelle@lvlf.brandenburg.de Autoren: Dr. Peter Zube, LVLF Carola Franke, LVAT Groß Kreutz Druck: Landesamt für Verbraucherschutz, Landwirtschaft und Flurneuordnung Am Halbleiterwerk Frankfurt/Oder At 105/07 Diese Druckschrift wird im Rahmen der Öffentlichkeitsarbeit der Landesregierung Brandenburg unentgeltlich herausgegeben. Sie darf weder von Parteien noch von Wahlwerbern zum Zwecke der Wahlwerbung verwendet werden. Untersagt ist gleichfalls die Weitergabe an Dritte zum Zweck der Wahlwerbung. Nachdruck auch auszugsweise nur mit schriftlicher Genehmigung des Herausgebers. Landesamt für Verbraucherschutz, Landwirtschaft und Flurneuordnung, Sept. 2007

3 Referat 45 Tierzucht, Tierhaltung, Fischerei Neue Chaussee Groß Kreutz (Havel) Abschlussbericht Fruchtbarkeit von Milchkühen in Brandenburg - Untersuchungen zum Fruchtbarkeitsmanagement Bearbeiter: Dr. Peter Zube (LVLF Brandenburg) Carola Franke (LVAT Groß Kreutz) Groß Kreutz, September 2007

4 1 Vorwort Die Milchleistung je Kuh ist in Brandenburg innerhalb der letzten 15 Jahre von kg im Jahr 1992 auf kg im Jahr 2006 gestiegen. Zugleich sind die reproduktiven Leistungen zurückgegangen: - Die durchschnittliche Zwischenkalbezeit der Milchkühe Brandenburgs war 2006 mit 407 Tagen 23 Tage länger als Der Aufwand, um eine Kuh nach der Kalbung erneut trächtig werden zu lassen, ist gewachsen. - Fruchtbarkeitsstörungen verursachen erhebliche wirtschaftliche Verluste. Sie sind in Deutschland mit 19,6 % die häufigste, in Brandenburg mit 12,1 % die zweithäufigste Ursache für Abgänge bei Milchkühen und maßgeblich dafür verantwortlich, dass die durchschnittliche Nutzungsdauer der Milchkühe nur etwa 2,6 Jahre beträgt. Zur Bewertung des Fruchtbarkeitsstatus in Milchviehherden Brandenburgs werden im allgemeinen einige ausgewählte Kennzahlen verwendet, die im Rechenzentrum Vereinigte Informationssysteme Tierhaltung w. V. (VIT) aus den durch die Milchviehbetriebe gemeldeten Einzeltierdaten errechnet werden. Rückschlüsse auf das in den Betrieben praktizierte Management zur Sicherung einer hohen Fruchtbarkeit können daraus nicht abgeleitet werden. Deshalb hat das Referat Tierzucht, Tierhaltung, Fischerei des Landesamtes für Verbraucherschutz, Landwirtschaft und Flurneuordnung Recherchen zum Fruchtbarkeitsregime in einer Reihe von Milchproduktionsbetrieben zum Bestandteil der nachfolgend ausgewerteten Untersuchungen gemacht. Die Vorlage der Ergebnisse aus der Bearbeitung des Themas sollte helfen, den Blick auf die Problembewältigung zu richten. Den Geschäftsführern und Verantwortlichen für das Management der Milchviehherden in den beteiligten Betrieben sei für Ihre Bereitschaft zur Mitarbeit herzlich gedankt. Dank gilt auch der Geschäftsführung der Rinderzucht Berlin-Brandenburg GmbH (RBB), die sich für die Umsetzung des Projektes eingesetzt hat. Sie war Fürsprecher bei der Gewinnung der Betriebe zur Mitarbeit und stellte Protokolle aus der Spezialberatung Fruchtbarkeit zur Auswertung zur Verfügung.

5 2 1. Problem und Aufgabenstellung Inhalt Seite 3 2. Material und Methode Definition verwendeter Kennziffern In die Untersuchungen einbezogene Betriebe und Kühe, Datenerfassung und -auswertung Auswertung von Protokollen aus der Spezialberatung Fruchtbarkeit Recherchen zu Fruchtbarkeitsregimes in ausgewählten Betrieben 7 3. Darstellung und Diskussion der Ergebnisse Erreichtes Niveau der Fruchtbarkeit Durchschnittswerte ausgewerteter Kennziffern der Betriebe Ausgewählte Kennziffern, differenziert nach Betriebsgruppen Brandenburgische Spezialberatung Fruchtbarkeit in Milchviehbeständen 13 Inanspruchnahme, Feststellungen und Schlussfolgerungen Inanspruchnahme der Spezialberatung und Problemlage in den Betrieben Bewertung der Problemlage Empfohlene Maßnahmen zur Verbesserung der Fruchtbarkeit Rückschlüsse aus Wiederholungsberatungen Schlussfolgerungen Schwerpunktsetzungen für das Fruchtbarkeitsmanagement in der Milchviehhaltung Maßnahmen im kalbenahen Zeitraum (Trockenstehphase, Kalbung, Puerperium) Gruppierung von Kühen, Kontrolle der Körperkondition und des Stoffwechsels Brunstbeobachtung, Besamung und Trächtigkeitsfeststellung Kontrolle der Fruchtbarkeit (Kennziffern) Fruchtbarkeitsregime der LVAT Groß Kreutz Rahmenbedingungen Bisher erreichtes Fruchtbarkeitsniveau Maßnahmenprogramm Zusammenfassung und Schlussfolgerungen 37 Literaturverzeichnis 40 Tabellenverzeichnis 42 Anhang: Fragebogen

6 3 1. Problem und Aufgabenstellung Die unter Kontrolle stehenden Milchkühe Brandenburgs erreichten im Prüfjahr 2005/06 im Durchschnitt eine Leistung von kg Milch, darunter rund ein Drittel aller Kühe ( von Stück) eine Leistung von mehr als kg Kühe (4 %) erreichten Leistungen von über kg (LKV Brandenburg, 2006). Zeitgleich zur Steigerung der Milchleistung verschlechtern sich die reproduktiven Leistungen. In der Literatur finden sich zahlreich Belege dafür (z. B. JAHNKE, 2002; ANACKER, 2002; ROSSOW, 2007). Das gilt wie aus Tabelle 1 zu entnehmen ist auch für die Milchkühe in Brandenburg. Tabelle 1: Entwicklung ausgewählter Fruchtbarkeitsmerkmale 1 Merkmal Kategorie ME Abkalberate A - Kühe % 89,6 88,7 88,8 87,5 85,7 84,3 84,0 84,6 84,8 84,5 Alter lebende Kühe Jahre 4,7 4,7 4,6 4,5 4,4 4,4 4,4 4,4 4,4 4,3 Alter gemerzte Kühe Jahre 5,4 5,4 5,3 5,1 4,9 5,0 5,1 5,0 5,0 4,9 EKA Färsen Monate 29,6 29,6 29,6 29,4 28,8 28,3 28,1 27,8 27,5 27,1 ZKZ A - Kühe Tage RZ Kühe Tage ZTZ Kühe Tage NR 90 Kühe % , ,0 NR 90 Färsen % , ,6 BI Kühe 1,9 1,9 1,9 1,9 1,9 2,0 2,1 2,1 2,1 2,2 BI Färsen 1,5 1,5 1,4 1,5 1,8 1,5 1,5 1,5 1,6 1,6 Quelle: Tierzuchtreport Brandenburg ZKZ Zwischenkalbezeit EKA Erstkalbealter RZ Rastzeit ZTZ Zwischentragezeit NR 90 Non-Return-Rate 90 Tage BI Besamungsindex Die Verschlechterung der Non Return-Rate und des Besamungsindexes und die damit einhergehende Verlängerung der Zwischentragezeit um 8 Tage innerhalb von 10 Jahren sind ohne Zweifel Ausdruck bestehender Fruchtbarkeitsmängel bzw. unzureichenden Fruchtbarkeitsmanagements. Verminderte Fruchtbarkeit beeinträchtigt in hohem Maße die Wirtschaftlichkeit der Milchproduktion: Die Kosten für Besamungen und Sterilitätsbehandlungen steigen, die Milchleistung sinkt und die Nutzungsdauer der Kühe wird verkürzt (LOTTHAMMER, K.H.; WITTKOWSKI, R., 1994). Nach ZIEGER (2005) ist jede Kuh im Stall infolge mangelnder Fruchtbarkeit mit 95,- Euro belastet. In Deutschland (ADR, 2006) ist tatsächliche oder vermeintliche Unfruchtbarkeit mit 20,8 % die häufigste, in Brandenburg (LKV, 2006) mit 12,1 % nach Eutergesundheitsstörungen (18,5 %) die zweithäufigste Ursache für Kuhabgänge. Fruchtbarkeit wird durch eine Vielzahl von Faktoren beeinflusst, von denen ohne Zweifel der Qualität des Herdenmanagements die größte Bedeutung zukommt. Beeinträchtigungen der Tiergesundheit und negative Auswirkungen ungenügender Fruchtbarkeit auf die Wirtschaftlichkeit der Milchproduktion zwingen dazu, das Management einer ständigen Kontrolle zu unterwerfen und fortlaufend zu verbessern. Mit der vorliegenden Arbeit war deshalb zu untersuchen, 1. welches Fruchtbarkeitsniveau in brandenburgischen Milchviehherden erreicht ist,

7 4 2. welche Schwerpunkte sich in Betrieben gezeigt hatten, die eine Spezialberatung Fruchtbarkeit in Anspruch genommen haben, 3. welcher Art die Maßnahmen sind, die durch die Betriebe zu festen Bestandteilen ihrer Programme zur Gewährleistung hoher Fruchtbarkeit gemacht worden sind. Im Ergebnis einer kritischen Wertung unter Bezugnahme auf gesicherte Erkenntnisse und in der Literatur veröffentlichte Meinungen sollten Empfehlungen zum Fruchtbarkeitsmanagement sowie für die Kontrolle und Spezialberatung abgeleitet werden. 2. Material und Methode 2.1 Definition verwendeter Kennziffern Kennziffern sind in Übereinstimmung mit den unter 1) abrufbaren Beschreibungen verwendet worden. Danach gelten folgende Definitionen bzw. Formeln zur Berechnung: Besamungsaufwand (BA) Besamungen aller tragend gewordenen Kühe und/oder Färsen Anzahl tragend gewordener Kühe und/oder Färsen Dabei werden Doppelbesamungen nicht berücksichtigt. Besamungsindex (BI) auswertbarer Besamungen aller tragend gewordenen und nicht tragend gewordenen Kühe und/oder Färsen Anzahl tragender Kühe und/oder Färsen Dabei werden Doppelbesamungen nicht berücksichtigt. Brunsterkennungsrate (BER) Anzahl der erkannten Brunsten (unabhängig davon, ob besamt wurde oder nicht ) zwischen dem 45. und 65. Tag nach der Kalbung x 100 Anzahl der zur Brunstbeobachtung vorgesehenen Tiere Brunstnutzungsrate (BNR) Anzahl der Kühe, die nach Ablauf der physiologisch bedingten Mindestrastzeit oder einer betrieblich festgelegten freiwilligen Wartezeit in einem Zeitraum von 21 Tagen erstbesamt wurden x 100 Anzahl der zur Besamung vorgesehenen Kühe Doppelbesamung, DB (= Folgebesamung in der gleichen Brunst) Besamung, deren Abstand zur vorhergehenden Erst- oder Nachbesamung bis zu 10 Tage beträgt Erstbesamung (EB) Erste Besamung einer Färse bzw. erste Besamung einer Kuh nach der Kalbung 1) Hier sind auch Hinweise auf Richtwerte, zum Gebrauch der Kennziffern sowie zur Interpretation der Werte zu finden.

8 5 Fertilitätsstatus (FS) nach DE KRUIF u. a., 1998 Erstbesamungserfolg Zwischentragezeit Besamungsaufwand Freiwillige Wartezeit (FWZ) Betrieblich festgelegte Zeitspanne nach der Kalbung, in der keine Kuh besamt werden soll. Kalberate der A-Kühe (KR) Anzahl Kalbungen von A-Kühen x 100 Durchschnittsbestand an Kühen Non Return-Rate (NR 90) Anzahl Kühe und/oder Färsen, die innerhalb von 90 Tagen nach Erstbesamung (EB) nicht wieder besamt wurden x 100 Anzahl auswertbarer EB von Kühen und/oder Färsen Pregnancyrate (PR) Anzahl Tiere, die in einer Brunstperiode (21 Tage) aus EB tragend geworden sind x 100 Anzahl Tiere, die in diesem Zeitraum zur Brunstbeobachtung / Erstbesamung vorgesehen waren Sie wird aus der BNR und der TREB wie folgt berechnet: BNR x TREB 100 Rastzeit (RZ) Anzahl Tage zwischen Datum der letzten Kalbung und Datum der ersten darauf folgenden Besamung Trächtigkeit aus Erstbesamungen, TREB (= Erstbesamungserfolg, EBE) Anzahl aus EB tragend gewordener Kühe und/oder Färsen x 100 Anzahl Kühe und/oder Färsen mit auswertbaren EB Verzögerungszeit (VZ Anzahl Tage zwischen Datum der Erstbesamung und Datum der Besamung, die zur Trächtigkeit führte. Wiederholungsbesamung, WB (= Nachbesamung) Folgebesamung, deren Abstand zur vorhergehenden Erst- oder Nachbesamung 10 Tage innerhalb der gleichen Laktation überschreitet Zwischenbesamungszeit (ZBZ) Anzahl Tage zwischen zwei aufeinanderfolgenden Besamungen. Dabei werden Doppelbesamungen in der gleichen Brunst nicht berücksichtigt. Zwischenkalbezeit (ZKZ) Zeit zwischen zwei aufeinanderfolgenden Kalbungen

9 6 Zwischentragezeit, ZTZ (= Güstzeit) Zeitraum zwischen der Kalbung und der erfolgreichen Besamung 2.2 In die Untersuchungen einbezogene Betriebe und Kühe, Datenerfassung und -auswertung Fruchtbarkeit ist ein multifaktorielles Geschehen, an dem die individuellen physiologischen Abläufe in der Kuh ebenso beteiligt sind, wie die Managementmaßnahmen (CLAUS, R., 2004). Ein maßgeblicher Ansatz des Projektes bestand deshalb in der Befragung von Betriebsleitern bzw. für die Milchproduktion verantwortlicher Leiter in brandenburgischen Betrieben zum praktizierten Fruchtbarkeitsregime. In die Befragung wurden alle zur Zusammenarbeit bereiten Betriebe einbezogen, die im Zeitraum Juli 2003 bis Juni 2005 die durch die RBB Berlin-Brandenburg GmbH angebotene Spezialberatung Fruchtbarkeit Rind in Anspruch genommen hatten (54 Betriebe), sowie 20 weitere Betriebe, von denen auf Grund verfügbarer Informationen angenommen werden konnte, dass sie über ein gut funktionierendes Fruchtbarkeitsregime verfügen. Darüber hinaus wurden im Rechenzentrum VIT Verden vorliegende Dokumentationen aus den gleichen 74 und 4 weiteren Betrieben, die ursprünglich für die Befragung vorgesehen waren, mit der Zielstellung ausgewertet, das erreichte Fruchtbarkeitsniveau zu bestimmen und zu prüfen, inwieweit Beziehungen zwischen unterschiedlichen Faktoren bestehen. Die Auswertung der Daten erfolgte in zwei Stufen: 1. Für alle 78 einbezogenen Betriebe sind Mittelwerte für die Kennziffern Herdengröße, Erstkalbealter, Milchleistung/Kuh und Jahr (ECM), Zellzahl (SCC), RZ, ZBZ 1. zur 2. Besamung, durchschnittliche ZBZ, BA, BI, NR90, TREB, VZ, ZTZ, ZKZ errechnet worden. Diese Angaben wurden in eigener Bearbeitung durch Angaben zur Freiwilligen Wartezeit (aus Betriebsbefragungen), zur Merzung von Kühen gesamt, Merzungen wegen unzureichender Fruchtbarkeit (lt. Mitteilung vom LKV) und zum Fertilitätsstatus ergänzt. Anschließend wurden für jede der angegeben Kennziffern mittels Programmpaket SAS über alle Betriebe und differenziert nach zuvor definierten Klassen Mittelwert, Minimum und Maximum, Standardabweichung, Varianz und Variationskoeffizient berechnet und Signifikanztests mittels SCHEFFE-TEST durchgeführt (Irrtumswahrscheinlichkeit α <0,05). 2. Analog zur Auswertung der Betriebsdurchschnitte wurden die Einzeltierdatensätze ausgewertet. Hierzu wurden Daten aller Kühe herangezogen, für die im Prüfjahr 2004/05 eine abgeschlossene Laktation und mindestens eine Besamung nachgewiesen wurden. Kühe mit < 250 Melktagen wurden nicht erfasst, ausgenommen wegen Unfruchtbarkeit abgegangene Kühe. In die Auswertung sind Datensätze von Kühen eingeflossen. Außer den o. g. Kennziffern wurden zusätzlich weitere einzeltierbezogene Angaben (z. B. Laktations-Nr, Geburtsverlauf, Abgang infolge Unfruchtbarkeit) erfasst.

10 7 2.3 Auswertung von Protokollen aus der Spezialberatung Fruchtbarkeit Insgesamt lagen 110 Protokolle aus Beratungen in 68 Betrieben vor. In 22 Betrieben war eine zweimalige, in 10 Betrieben eine dreimalige Beratung erfolgt. Alle Protokolle enthalten Angaben zu den Problemen, die Anlass für die Beratung waren, und zu den empfohlenen Maßnahmen. Dabei ist (was nicht anders erwartet werden kann) nicht immer ausdrücklich darauf hingewiesen, welche Maßnahme auf welches Problem abzielt. Im ersten Bearbeitungsschritt wurden sämtliche bestehenden Probleme aufgelistet, verschlüsselt und einer von 5 Problemgruppen zugeordnet. Analog wurde mit der Erfassung von empfohlenen Maßnahmen sowie mit der Erfassung von seit der vorangegangenen Beratung im gleichen Betrieb eingetretenen Veränderungen verfahren, wobei die Zuordnung der Einzelmaßnahmen zu einer von 8 Maßnahmegruppen erfolgte und Veränderungen gruppiert wurden nach Verbesserungen eingetreten, Unverändert und Fruchtbarkeitsergebnisse verschlechtert. Anschließend wurden unter Nutzung von MS Excel die Häufigkeiten angegebener Probleme, empfohlener Maßnahmen und eingetretener Veränderungen ermittelt. Grundsätzlich gilt, dass kein Bezug der Einzelmaßnahme zum Einzelproblem hergestellt wurde. Das wäre nicht möglich gewesen, ohne die eigene (subjektive) Interpretation einzuführen, weil die Berater wegen der häufig bestehenden Komplexität diese Zuordnung nur selten ausdrücklich vorgenommen hatten. 2.4 Recherchen zu Fruchtbarkeitsregimes in ausgewählten Betrieben Die Recherchen erfolgten im Rahmen einer Fragebogenaktion. In 74 von 78 angeschriebenen Betrieben wurde ein Fragebogen für Recherchen zum Fruchtbarkeitsregime in Praxisbetrieben bearbeitet Ein Muster des verwendeten Fragebogens ist dem Bericht als Anlage beigefügt. Überwiegend wurden Alternativfragen gestellt, die mit Ja oder mit Nein zu beantworten waren. Nur in wenigen Fällen wurden weitergehende Angaben angefordert. Sämtliche Antworten (verbale Beschreibungen in verschlüsselter Form) wurden in eine Exceltabelle eingetragen und in dieser Weise für weitere Auswertungen zur Verfügung gestellt. 3. Darstellung und Diskussion der Ergebnisse 3.1 Erreichtes Niveau der Fruchtbarkeit Eine erste Übersicht über das erreichte Fruchtbarkeitsniveau in Milchkuhherden brandenburgischer Betriebe vermittelt eine Auflistung aller Durchschnittswerte von relevanten Fruchtbarkeitskennziffern. Nachfolgend werden darüber hinaus Ergebnisse aus Kennziffernvergleichen zwischen Gruppen von Betrieben bei Klassenbildung nach unterschiedlichen Kriterien dargestellt und diskutiert Durchschnittswerte ausgewerteter Kennziffern der Betriebe Im Mittel erreichten die 78 Betriebe die in der Tabelle 2 ausgewiesenen Kennziffernwerte. Ohne jeden Zweifel spiegelt sich in diesen Zahlen der unbefriedigende Fruchtbarkeitsstatus in den Kuhbeständen wider.

11 8 Tabelle 2: Angaben zu ausgewählten Kennziffern (78 Betriebe) Kennziffer x Min Max. s Erstkalbealter (Tage) ,1 ECM (kg) ,3 SCC (1000) ,5 FWZ (Tage) 1) ,7 RZ (Tage) ,5 ZBZ 1. zu 2. Besamung (Tage) ,6 durchschnittliche ZBZ (Tage) ,3 BA 2,1 1,4 2,9 0,32 BI 2,7 1,5 4,2 0,49 NR90 (%) ,4 TREB (%) ,0 VZ (Tage) ,0 ZTZ (Tage) ,5 ZKZ (Tage) ,8 Merzungen (% zum x -Bestand) ,2 Merzungen wegen Unfruchtbarkeit (%) ,5 FS Quelle: VIT 1) Durch Befragung ermittelt Wegen ihrer herausragenden ökonomischen Bedeutung wird von einer Vielzahl von Autoren die Zwischentragezeit als wichtigste Fruchtbarkeitskennziffer angesehen. Längere Zwischentragezeiten ziehen eine längere Laktationsdauer nach sich. Dadurch steigt zwar die Laktationsleistung, infolge der abnehmenden täglichen Milchmenge mit zunehmender Laktationsdauer sinkt jedoch die Jahresleistung. Lediglich Hochleistungskühen sollte gezielt eine längere Rastzeit gegönnt werden, weil sie durch sehr früh wieder eintretende Trächtigkeit eher überfordert werden könnten und eine längere Zwischentragezeit sich positiv auf die Persistenz ihrer Laktationskurve auswirkt. Das wirtschaftliche Optimum der Zwischentragezeit ist somit je nach Leistungsniveau unterschiedlich. JAHNKE (2002) empfiehlt die in Tabelle 3 ausgewiesenen Zwischentragezeiten und berechnete die darin angegebene Reinertragsminderung je Tag verlängerter Zwischentragezeit über das Optimum hinaus. Eine Zwischentragezeit von 125 Tagen sollte auch bei Hochleistungskühen eingehalten werden, um die Laktationsperiode nicht unnötig zu verlängern. Tabelle 3: Leistungsdifferenzierte optimale Zwischentragezeiten (nach JAHNKE, 2002) Leistungsniveau (kg Milch/Jahr) optimale ZTZ Minderung des Reinertrages je Tag verlängerter ZTZ über das Optimum hinaus , , Dabei wurden der Einfluss der Zwischenkalbezeit auf die Milchleistung und somit auf die Erlöse berücksichtigt und Besamungs-, Medikamenten- und Tierarztkosten

12 9 nach dem Leistungsniveau differenziert erfasst. Reproduktionskosten sind unabhängig von der Zwischentragezeit unter Annahme einer gleichbleibenden Reproduktionsrate von 33 % kalkuliert worden. PLATEN u. KÜCHENMEISTER (2001) nennen unter Berücksichtigung physiologischer wie ökonomischer Aspekte die in Tabelle 4 angegebenen Rastzeiten und Zwischentragezeiten optimal. Tabelle 4: Leistungsabhängige Rast- und Zwischentragezeiten (PLATEN u. KÜCHENMEISTER, 2001) Einsatzleistung (kg) bis bis bis 40 über 40 Jahresleistung (kg) bis bis bis über Rastzeit (Tage) ab bis bis bis 115 Zwischentragezeit (Tage) 42 bis bis bis 115 bis 125 Bei Zugrundelegung dieser Einteilung sind die in die Untersuchung einbezogenen Tiere wie folgt auf die ZTZ-Klassen verteilt (Tab.5). Tabelle 5: Verteilung der Kühe auf ZTZ-Klassen 1) Laktations- ZTZ ZTZ-Klasse (Tage) leistung (Tage) bis 60 > > > > 125 (kg ECM) x n % n % n % n % n % bis > > > alle ) Basis Einzeltierdatensätze ( n = ) Nur 19 % der zur ersten Leistungsklasse gehörenden Kühe liegen innerhalb des Sollwertes für die Zwischentragezeit. In den folgenden Leistungsklassen sind es 46 %, 54 % bzw. 49 %. PLATEN u. KÜCHENMEISTER legten der Einteilung die Jahres-Leistung zugrunde, hier wurde jedoch nach Laktationsleistung eingeteilt. Dadurch ergibt sich sogar ein geschöntes Bild.. Unter Berücksichtigung des leistungsabhängigen Reinertragsausfalles nach JAHNKE (2002) dürfte der Verlust rund Euro betragen. Bezogen auf den Kuhbestand Brandenburgs entspräche das einem Verlust von etwa zwei Millionen Euro. Hierin sind höhere Aufwendungen für die Reproduktion infolge ungünstiger Fruchtbarkeit der Kühe nicht enthalten. Mit hoher Sicherheit kann jedoch davon ausgegangen werden, dass ungünstigere Werte für Fruchtbarkeitskennziffern mit höheren Merzungsraten einhergehen. Die Rastzeit sollte möglichst zwischen 60 Tagen (Leistungsniveau von ca kg Milch) und 100 Tagen (Hochleistungskühe) liegen. Befürchtungen, dass längere Rastzeiten zu geringeren Besamungserfolgen führen könnten, sind unbegründet. JAHNKE (2002) stellte im Ergebnis ihrer Untersuchungen fest, dass die günstigsten Besamungserfolge bei Rastzeiten zwischen 60 und 100 Tagen erzielt werden. Die Verteilung der einbezogenen Kühe nach Rastzeitklassen (Tab. 6) macht deutlich, dass zwar auch zu früh besamt, in erster Linie aber das Optimum überschritten wird. Da die Betriebe im Höchstfalle eine Freiwillige Wartezeit von 70 Tagen

13 10 angegeben haben (vgl. Tab. 2), müssen die Ursachen in mangelnder Brunsterkennung oder in späterer Freigabe zur Besamung wegen gesundheitlicher Störungen gesehen werden. Tabelle 6: Verteilung der Kühe auf RZ-Klassen 1) Laktations- RZ Rastzeit (Tage) leistung (Tage) unter bis über 115 (kg ECM) x n % n % n % n % n % bis > > > alle ) Basis Einzeltierdatensätze ( n = ) Völlig unbefriedigend sind der Erstbesamungserfolg mit durchschnittlich 37 % und der Besamungsaufwand von durchschnittlich 2,1 sowie der Besamungsindex von durchschnittlich 2,7. Als Richtwert kann ein Erstbesamungserfolg im Gesamtbestand von %, ein Besamungsaufwand von unter 1,8 und ein Besamungsindex von 1,8 2,0 angenommen werden. Das ganze Ausmaß des Problems wird noch deutlicher, wenn man die erhebliche Variationsbreite in Betracht zieht. In den Extremfällen liegt der Erstbesamungserfolg bei nur 18 %, der Besamungsaufwand bei 2,9 und der Besamungsindex bei 4,2. Eine Spezialberatung Fruchtbarkeit Rind in Anspruch zu nehmen, waren meist erst aufgetretene Fruchtbarkeitsprobleme der Anlass. Insofern ist nicht auszuschließen, dass die Werte durch die Einbeziehung von 58 beratenen Betrieben unverhältnismäßig stark negativ beeinflusst sind. Für die Gesamtbetrachtung ist das jedoch völlig unerheblich. Auch in den übrigen 20 Betrieben, von denen auf Grund verfügbarer Informationen angenommen werden konnte, dass sie über ein gut funktionierendes Fruchtbarkeitsregime verfügen, liegen die Werte für die entscheidenden Fruchtbarkeitskennziffern in einem nicht akzeptablen Bereich: Die Trächtigkeit aus Erstbesamungen liegt in diesen Betrieben bei 43 %, der Besamungsaufwand bei 2,0, die Zwischentragezeit bei 133 Tagen (vgl. Tab. 12). Als Richtwert für die Zwischenbesamungszeit kann gelten, dass mindestens 50 % aller Kühe mit Mehrfachbesamungen innerhalb von 18 bis 24 Tagen wiederbesamt werden. Im Durchschnitt aller in die Untersuchung einbezogenen Tiere trifft das jedoch nur für 29 % zu (4.239 von Kühen). Abgesehen von Zyklusstörungen, ist mit großer Wahrscheinlichkeit unzureichende Brunsterkennung und -nutzung die Ursache dafür. Nach HEUWIESER (2000) hat die Brunstnutzungsrate vor dem Besamungserfolg, der Fruchtbarkeit des Spermas und der Effizienz der Besamung den stärksten Einfluss auf die Zwischenkalbezeit einer Herde. Bei Konstanz der drei letztgenannten Faktoren sinkt die Trächtigkeitsrate von 68 % bei einer BNR von 80 % auf 43 % bei einer BNR von 50 %. Im Durchschnitt wurde eine BNR von nur 54 % erreicht. Auch der Umstand, dass die Freiwillige Wartezeit offensichtlich nicht in jedem Falle wahrheitsgetreu angegeben wurde (in einem Fall ist die Rastzeit kürzer als die angegebene FWZ); lässt

14 11 nicht daran zweifeln, dass die Brunstnutzungsrate unbefriedigend ist. Als Richtwert können 60 bis 80 % gelten Ausgewählte Kennziffern, differenziert nach Betriebsgruppen Fertilitätsstatus Ein umfassender Ausdruck für den Fruchtbarkeitsstatus ist der Fertilitätsstatus nach DE KRUIF. In diese Kennzahl gehen mit dem Erstbesamungserfolg und dem Besamungsaufwand zwei Kennzahlen ein, die in erster Linie von der physiologischen Verfassung der Tiere beeinflusst werden (gute Befruchtungsfähigkeit des Spermas kann vorausgesetzt und sorgfältige Besamung als überwiegend gegeben angenommen werden), und mit der Zwischentragezeit wird zugleich auch die Zuverlässigkeit der Brunsterkennung (darin eingeschlossen die Ausprägung von Brunstsymptomen) berücksichtigt. Obwohl in der Praxis nicht gebräuchlich, wird diese Kennziffer nachfolgend als Bezugsgröße zur Klassifizierung von Betrieben verwendet. Erreicht wurde ein durchschnittlicher FS von 4 innerhalb eines Variationsbereiches von -39 bis + 54 (vgl. Tab. 2). Selbst die 25 % besten Betriebe erreichten nur einen Fertilitätsstatus von 29, die 25 % schlechtesten einen von 22 (Tab. 7). Werte um etwa 50 sind Ausdruck einer guten Fruchtbarkeit (z. B. EBE = 55, BA = 1,8, ZTZ =105). Ein FS von < 40 weist bereits auf Fruchtbarkeitsprobleme hin. Tabelle 7: Fruchtbarkeitskennzahlen, differenziert nach Fertilitätsstatus Kennziffer Betriebe alle (n = 78) 25 % mit höchsten Werten für den FS 25 % mit niedrigsten Werten für den FS TREB BA 2,1 1,9 2,4 ZTZ FS Basis: Betriebs-Mittelwerte Milchleistungsniveau und Fruchtbarkeit Milchleistung und Fruchtbarkeit der Kühe stehen ohne Zweifel in Konkurrenz zueinander. Dennoch gibt es zahlreiche Beispiele dafür, dass sich die Fruchtbarkeit der Kühe mit steigenden Leistungen keineswegs zwangsläufig verschlechtern muss (Tab. 8). Tabelle 8: Gute Fruchtbarkeit in Hochleistungsherden (PLATEN, 2001) Herde Herdenleistung (kg/kuh u. Jahr) Anzahl der tägl. Brunstkontrollen ZTZ 1) / ZKZ 2) Besamungsaufwand Ø Brandenburg 3) 6.797? 123 / 403 1,9 1. USA 4) x 121 / 401 2,0 2. Deutschland 4) x 124 / 404 1,9 3. Deutschland 4) x 128 / 408 1,9 4. Deutschland 5) x 120 / 400 1,8 5. Deutschland 5) x 110 / 390 2,0 6. Deutschland 5) x 112 / 392 1,8 1) Zwischentragezeit 2) Zwischenkalbezeit Quellen: 3) 4) 5) Tierzuchtreport 1999 Platen, ESDAR-Konferenz Veautier, top agrar 10/00

15 12 Unter diesem Aspekt schien ein Vergleich von Fruchtbarkeitskennziffern zwischen den 25 % Betrieben mit der höchsten Milchleistung und den 25 % Betrieben mit der geringsten Leistung wichtig. Entsprechende Berechnungen auf der Grundlage der Einzeltierdatensätze (n = ) führten zu den in Tabelle 9 ausgewiesenen Ergebnissen: Tabelle 9: Kennziffer Fruchtbarkeitskennzahlen, differenziert nach Milchleistungsniveau 1) alle 78 Betriebe (n = ) 25 % (20 Betriebe) mit höchster Leistung (n = 8.675) kg ECM 25 % (20 Betriebe) mit geringster Leistung (n = 4218) x = x = x = TREB (%) a 38 a BA 2,3 2,4 a 2,3 b ZTZ (Tage) a 137 b Basis: Einzeltierdatensätze 1) Mit unterschiedlichen hochgestellten Buchstaben gekennzeichnete Werte sind signifikant unterschiedlich (α < 0,05). Erstbesamungserfolg, Besamungsaufwand und Zwischentragezeit liegen in beiden Gruppen auf unbefriedigendem, nicht oder nur geringfügig unterschiedlichem Niveau. Der auf der Grundlage der Durchschnittswerte für die Betriebe errechnete Fertilitätsstatus liegt in der Gruppe der 25 besten Betriebe bei 8, in der Gruppe der 25 % Betriebe mit den geringsten Leistungen bei 3. Mangelnde Fruchtbarkeit ist in der Regel ursächlich bedingt durch eine Reihe von Krankheiten, die inzwischen als Produktionskrankheiten gelten (Ketose, Leberverfettung, Mastitiden, Klauenerkrankungen, Nachgeburtsverhaltung, Endometritis, Ovarialzysten, hypocalcämische Gebärparäse und Labmagenverlagerung). Nach REHAGE u. KASKE (2004) hat gegenwärtig allerdings... die Expertise des Betriebsleiters auf die Inzidenz von Produktionskrankheiten einen deutlich größeren Einfluss als das Leistungsniveau per se. Die Voraussetzungen für hohe Milchleistungen und für eine gute Fruchtbarkeit sind im Grunde die gleichen. Ein Herdenmanagement, welches darauf ausgerichtet ist, hohe Milchleistungen zu realisieren, fördert insofern in der Regel auch die Fruchtbarkeit. Daraus erklärt sich, dass die Steigerung der Milchleistung offensichtlich nicht mit einer Verschlechterung der Fruchtbarkeit verbunden gewesen ist. Einfluss der Betriebsgröße Tabelle 10 lässt erkennen, dass Fruchtbarkeitskennziffern in Betrieben mit bis 100 Kühen günstigere Werte erreichen als Betriebe mit größeren Kuhbeständen. Als Ursache dafür kommt sehr wahrscheinlich am ehesten eine aufmerksamere Brunstkontrolle in Betracht. Dafür spricht die Tatsache, dass die Zwischenbesamungszeit in den Betrieben mit < 100 Kühen mit 21 Tagen genau der Länge eines Zyklus entspricht, in den größeren Betrieben jedoch deutlich davon abweicht. Verbunden mit der sichereren Wahl des geeigneten Besamungszeitpunktes mag das entscheidend zur Verringerung der ZTZ beigetragen haben.

16 13 Hinsichtlich des Milchleistungsniveaus unterscheiden sich diese Betriebe von den anderen nicht wesentlich: Die Durchschnittsleistung lag im Mittel aller Betriebe bei kg ECM/Kuh und Jahr, in den Betrieben mit < 100 Kühen bei kg. Tabelle 10: Fruchtbarkeitskennzahlen in Betrieben mit unterschiedlicher Kuhbestandsgröße 1) Kennziffer Bestandsgröße (Anz. Kühe) > > > > 500 alle n = 7 n = 18 n = 24 n = 20 n = 9 n = 78 RZ 91 a 83 a 80 a 82 a 85 a 83 BA 1,8 a 2,2 a 2,2 a 2,1 a 2,0 a 2,1 BI 2,1 a 2,9 b 2,2 b 2,7 ab 2,6 ab 2,7 ZBZ 21 a 28 b 27 b 27 b 25 ab 27 TREB 49 a 34 b 36 b 38 ab 42 ab 38 VZ 38 a 61 b 59 b 56 ab 53 ab 56 ZTZ 129 a 145 a 138 a 138 a 139 a 139 FS 27 a - 3 b 4 ab 5 ab 8 ab 5 Basis: Betriebs-Mittelwerte 1) Mit unterschiedlichen hochgestellten Buchstaben gekennzeichnete Werte sind signifikant unterschiedlich (α < 0,05). Bei Betrieben mit über 100 Kühen sind die Unterschiede zwischen den Klassen statistisch nicht gesichert. Allerdings werden die Werte mit zunehmender Größenordnung der Bestände eher günstiger. Vorteile der besseren Überschaubarkeit der Bestände ohne Nutzung von technischen Hilfsmitteln verlieren sich, sobald die Bestandsgröße etwa 100 Kühe übersteigt. Darüber hinaus entscheidet zunehmend die Nutzung technischer Hilfsmittel (PC, Managementprogramme, Sensorik) über die Qualität des Fruchtbarkeitsmanagements. Auch dürfte die Qualifizierung des Personals eine wesentliche Rolle spielen. 3.2 Brandenburgische Spezialberatung Fruchtbarkeit in Milchviehbeständen Inanspruchnahme, Feststellungen und Schlussfolgerungen Im Auftrag der RBB Rinderproduktion Berlin-Brandenburg GmbH werden seit 2003 Spezialberatungen in brandenburgischen Landwirtschaftsbetrieben zur Fruchtbarkeit in Milchviehbeständen durchgeführt. Die zu jeder Beratung ausgestellten Protokolle geben Auskunft darüber, welche Probleme die Inanspruchnahme der Beratung ausgelöst hatten und welcher Art die Empfehlungen zu deren Beseitigung waren. So geben sie wertvolle Informationen zur Situation im jeweiligen Betrieb Inanspruchnahme der Spezialberatung und Problemlage in den Betrieben In die Auswertung konnten alle Protokolle aus bis Juni 2005 durchgeführten Beratungen einbezogen werden. Bis zu dieser Zeit fanden 110 Beratungen in 68 Betrieben statt, darunter in 22 Betrieben zweimal und in 10 Betrieben dreimal. Überwiegend erfolgte die Beratung auf Anforderung durch die Betriebe, im Ausnahmefall auch nach Vereinbarung mit den Betrieben auf Initiative der RBB GmbH. Insgesamt wurden durch die Berater in den Protokollen 42 Probleme aufgeführt. Diese lassen sich vier Problemgruppen zuordnen. Tabelle 11 gibt Auskunft darüber,

17 14 wie häufig die diesen Gruppen zugeordneten Probleme den Beratungsbedarf ausgelöst hatten. Tabelle 11: Häufigkeit von Problemen, die Beratungsbedarf auslösten Häufigkeit in Betrieben (n = 68) Probleme Anzahl % unbefriedigende Fruchtbarkeit Tierärztliche und sonstige Befunde Brunstbeobachtung und Besamung unbefriedigend Kalbung problembehaftet Von den unter unbefriedigende Fruchtbarkeit zusammengefassten Problemen ist eine zu lange Zwischentragezeit bzw. Zwischenkalbezeit am häufigsten protokolliert (56 Betriebe). Ungünstige Werte für solche Kennzahlen, die erst in der Folge zu diesen langen ZTZ führen (z. B. ungünstige Rastzeit, geringe Trächtigkeit aus Erst- und Nachbesamungen u. a.), werden deutlich weniger häufig genannt. Ungünstige tierärztliche und sonstige Befunde sind weitgehend in Verbindung mit beanstandeten Fruchtbarkeitsergebnissen aufgeführt. Geordnet nach der Anzahl der Betriebe, in denen diese Probleme festgestellt wurden, folgen auf Eutergesundheitsstörungen und Klauenerkrankungen (36 Betriebe) unerwünschte Körperkondition der Kühe (34 Betriebe), Puerperalstörungen und Funktionsstörungen reproduktiver Organe (26 Betriebe) und Stoffwechselstörungen (22 Betriebe). Unter den Letztgenannten steht Ketose (10 Betriebe) an erster Stelle. Von den Problemen, die unter Brunstbeobachtung und Besamung unbefriedigend zusammengefasst sind, stehen unbefriedigende Zwischenbesamungszeiten an erster Stelle (23 Betriebe), gefolgt von zu niedrige Brunsterkennungsrate, Unsicherheit bei der Brunstbeurteilung, Wahl des falschen Besamungszeitpunktes, hoher Anteil Doppelbesamungen (18 Betriebe) und hoher Anteil nicht zyklusgerechter Besamungen (6 Betriebe). In 11 der 12 unter Kalbungen problembehaftet erfassten Betriebe wurden zu hohe Totgeburtenrate, häufige Schwergeburten bzw. zu häufige Geburtshilfe beklagt, in 2 Betrieben Geburtsverletzungen und zu häufige Nachgeburtsverhaltungen Bewertung der Problemlage Durch die Beratung sind vor allem Problembetriebe erfasst worden. Insofern spiegelt das Herdenmanagement in diesen Betrieben gewiss nicht das in brandenburgischen Milcherzeugerbetrieben im Durchschnitt erreichte Niveau wider. Dennoch muss es zu denken geben, dass die Beratung erst angerufen wird, wenn das Kind in den Brunnen gefallen ist. Meist sind es auffällig schlechte Besamungserfolge, fast gleichrangig gehäufte Krankheitssymptome im Kuhbestand, die Anlass zur Inanspruchnahme der Beratung gegeben haben. Nur in wenigen Fällen ist die Inanspruchnahme von Beratung Bestandteil eines systematischen Herdenmanagements. In Tabelle 12 sind Mittelwerte ausgewählter Fruchtbarkeitskennziffern aus dem Prüfjahr 2004/05 für 54 in die Spezialberatung einbezogene Betriebe im Vergleich zu denen aus 20 Betrieben, die bekanntermaßen über ein professionelles Herdenmanagement verfügen, wiedergegeben. Bei der Interpretation ist zu berücksichtigen, dass auch in der Gruppe I einige Betriebe vertreten sind, in denen die Beratung

18 15 Bestandteil einer Prophylaxe gewesen ist. Ohne diese wären die Differenzen zur Gruppe II noch größer. Tabelle 12: Durchschnittliche Werte ausgewählter Kennziffern aus dem Prüfjahr 2004/05 Kennziffer In die Beratung einbezogene Betriebe (Gruppe I) n = 54 Betriebe mit anerkannt gutem Herdenmanagement (Gruppe II) n = 20 kg Milch/Kuh u. Jahr FWZ (Tage) RZ (Tage) ZBZ 1./2. Bes. (Tage) ZBZ ges. (Tage) Besamungsaufwand 2,2 2,0 Besamungsindex 2,8 2,5 NR90 (%) TREB (%) Verzögerungszeit (Tage) Zwischentragezeit (Tage) Zwischenkalbezeit (Tage) Abgänge wegen Unfruchtbarkeit (%) Merzungsrate gesamt (%) FS 0 13,5 Basis: Betriebs-Mittelwerte Wenngleich nicht zeitgleich mit der durchgeführten Spezialberatung erhoben, sprechen die Daten eine sehr deutliche Sprache: Bei gleicher Rastzeit haben die Betriebe der Gruppe I infolge geringerer Besamungserfolge mit durchschnittlich 142 ( ) Tagen eine um 9 Tage längere Zwischentragezeit und mit 410 ( ) Tagen eine um 7 Tage längere Zwischenkalbezeit. Die Abgänge wegen Unfruchtbarkeit sind zwar in gleicher Höhe ausgewiesen, jedoch liegt die Merzungsrate insgesamt lt. Abgangsstatistik in Gruppe I um 2,6 % höher Empfohlene Maßnahmen zur Verbesserung der Fruchtbarkeit In der Regel haben die Berater nach Beschreibung der Problemlage ihre Empfehlungen protokolliert, ohne einen direkten Bezug der Einzelmaßnahme zum Einzelproblem herzustellen. Damit haben sie der meist gegebenen Komplexität Rechnung getragen. Dennoch lassen die Protokolle sehr wohl den Bezug von empfohlener Maßnahme zum anvisierten Problem erkennen. Die von den Beratern gegebenen Empfehlungen wurden 6 Maßnahmegruppen zugeordnet. Tabelle 13 gibt die nach ihrer Häufigkeit geordnete Rangfolge dieser Maßnahmegruppen wieder. In 83 der insgesamt 110 durchgeführten Beratungen sind Empfehlungen gegeben worden, die dem Komplex Brunstkontrolle und Besamung zuzuordnen sind. Offensichtlich waren die Berater zu der Einschätzung gelangt, dass nicht Unfruchtbarkeit der Kühe das Problem ist, sondern die Zuverlässigkeit der Brunstkontrolle und/oder

19 16 die Durchführung der Besamung selbst. So wurde in 48 Betrieben die Empfehlung gegeben, die Brunstkontrolle zu intensivieren, in 43 Betrieben, die freiwillige Wartezeit zweckmäßiger (etwa 60 Tage) zu wählen, in 12 Betrieben, die Durchführung der Besamung selbst zu verbessern. Der Anwendung des Ovsynch-Verfahrens bzw. sonstiger biotechnischer Behandlung wurde dagegen nur ein vergleichsweise geringer Stellenwert eingeräumt (5 Betriebe). Tabelle 13: Häufigkeit der von Beratern empfohlenen Maßnahmen Häufigkeit in Beratungsprotokollen Maßnahmengruppe Anzahl % Verbesserung der Brunstkontrolle und Besamung Verbesserung von Haltung/Hygiene/Management Maßnahmen im Puerperium Optimierung der Fütterung Verbesserung der Kalbung Verbesserung des Trockenstellens 9 8 In 77 Fällen sahen sich die Berater zu Empfehlungen veranlasst, die die Haltungsbedingungen, die Hygiene und das Herdenmanagement betreffen. In 11 Betrieben wurde die Empfehlung zur Verbesserung des Managements nicht weiter spezifiziert. Darüber hinaus sind entsprechend ihrer Rangfolge zu nennen: - Sicherung hoher Hygienestandards, Prophylaxe gegen Klauen- und Eutererkrankungen, Kontrolle der Futtermittel auf Schadstoffgehalt, - Verbesserung der Haltungsbedingungen, - Optimierung der Jungrinderaufzucht, - Überwachung der Stoffwechsellage und Prophylaxe gegen Stoffwechselstörungen, - Etablierung eines Betreuungsregimes i. S. eines 100-Tage-Programmes rund um s Kalben. In 75 Fällen gab es nach Auffassung der Berater Anlass, eine systematische Überwachung des Puerperiums zu empfehlen; in 23 Fällen wurde zu fallspezifischer Medikamentierung geraten. In dem Maßnahmekomplex Fütterung steht in der Rangfolge an erster Stelle die Empfehlung, die Fütterung und die Futterration (insbesondere die Transitration) sowie die Futteraufnahme zu kontrollieren (39 Betriebe). In 23 Betrieben wurde geraten, der Mineralstoffversorgung mehr Aufmerksamkeit zu schenken und eine Aufwertung von Rationen mit Zusatzstoffen (Propylenglycol, saure Salze) und durch Vitaminsupplimentierung in Betracht zu ziehen. 21 Betrieben wurde empfohlen, laktierende Kühe in mindestens zwei Fütterungsgruppen zu versorgen, und in 10 Betrieben wurde der Rat erteilt, eine Transitgruppe einzurichten, die Energiezufuhr bei Laktationsbeginn allmählich zu steigern und Acidose durch Änderung des Fütterungsregimes und Verbesserung der Struktur der Ration vorzubeugen. In 12 Betrieben hielten die Berater es für nötig, zuverlässigere Geburtsüberwachung und höhere Sachkunde zur Geburtshilfe zu empfehlen, in 7 Betrieben, Tiere vor dem

20 17 Kalben nur umzustellen, soweit das eine speziell auf die Kalbung ausgerichtete Routine vorsieht. In wenigen Fällen (3 Betriebe) gab es Anlass, zweckmäßigere Abkalbebereiche mit ausreichender Kapazität zu fordern. Alle Empfehlungen zum Trockenstellen waren darauf gerichtet, mehr Sorgfalt zu sichern und das Management (Fütterung, Infektionsverhütung, Klauenpflege) zu verbessern Rückschlüsse aus Wiederholungsberatungen Insgesamt 42 Beratungen in 32 Betrieben waren Zweit- oder Drittberatungen. In 34 Protokollen von Beratungen in 30 Betrieben wurde darauf eingegangen, ob seit der vorangegangenen Beratung Veränderungen der Problemlage eingetreten waren. Bei 22 Beratungen in 18 Betrieben konnten Verbesserungen festgestellt werden (Tab. 14), in 7 Fällen war die Situation unverändert und in 5 Fällen war sie sogar verschlechtert. Tabelle 14: Verbesserungen seit vorangegangener Beratung Häufigkeit von Art der Veränderung 22 Beratungen 18 Betrieben Deutlich stärkeres Engagement 1 1 Fortschritte in Haltung und Management 3 2 Fortschritte in der Kälber- und Jungrinderaufzucht 1 1 Kondition der Tiere verbessert 6 5 Startergruppe eingerichtet 1 1 Besamung verbessert 1 1 System der Puerperalkontrolle verbessert 2 2 (Leichte) Verbesserung von Fruchtbarkeitsergebnissen 7 5 Durchgreifende Fortschritte werden nur in einem langen Prozess erreicht werden können. In Anbetracht der kurzen Zeitspannen zwischen den Beratungen sind diese Ergebnisse durchaus als Erfolg zu werten. Deutlich wird aber auch, dass Beratung nicht per se hilft. Bei Beratungsresistenz geht jede noch so gute Empfehlung ins Leere Schlussfolgerungen Im Ergebnis der Analyse lassen sich folgende Schlussfolgerungen ziehen: 1. In den Beratungsprotokollen spiegeln sich große Sorgfalt der Berater bei der Erfassung der Problemlage und hohe Fachkompetenz bei der Ableitung geeigneter Empfehlungen zur Verbesserung der Situation wider. 2. Die Spezialberatung wird überwiegend von Betrieben in Anspruch genommen, in denen bereits eine Problemsituation eingetreten ist. Nur in wenigen Fällen ist Beratung Bestandteil eines betrieblichen Fruchtbarkeitsregimes. Negative Auswirkungen unzureichender reproduktiver Leistungen sollten Anlass sein, das zu ändern. Es lohnt sich, mehr Zeit und Mühe zu investieren, ehe unbefriedigende Besamungserfolge dazu zwingen.

21 18 3. Ungünstige Werte von Fruchtbarkeitskennziffern sind nicht unbedingt Resultat einer bestehenden Unfruchtbarkeit von Kühen, sondern häufig Folge unzureichender Brunstbeobachtung/Brunsterkennung. Auch die Durchführung der Besamung muss einer permanenten Qualitätskontrolle unterzogen werden. 4. Eine Verbesserung der reproduktiven Leistungen lässt sich in vielen Fällen durch Besserung der Rahmenbedingungen (Tierhaltung, Hygiene, Optimierung der Aufzucht) erreichen. 5. Notwendig ist eine systematische Überwachung der Stoffwechsellage der Kühe, um erforderlichenfalls frühzeitig korrigieren zu können. 6. Beratung kann nur fruchtbar sein, wenn die verantwortlichen Leiter und Tierbetreuer sich engagiert für die Umsetzung von Empfehlungen einsetzen. 3.3 Schwerpunktsetzungen für das Fruchtbarkeitsmanagement in der Milchviehhaltung In die Befragung sind 74 Betriebe unterschiedlichster Rechtsform mit durchschnittlich 438 ( ) Kühen und mit einer Leistung von ( ) kg FCM/Kuh und Jahr einbezogen worden. Die Reproduktion des Kuhbestandes erfolgt in 72 dieser Betriebe ausschließlich durch Färsen aus eigener Aufzucht; lediglich in zwei Betrieben werden Färsen auch zugekauft. Auf Recherchen zur Kälber- und Jungrinderaufzucht ist verzichtet worden. Die Senkung des Erstkalbealters um etwa 2 Monate innerhalb der letzten 5 Jahre (Tierzuchtreport 2006) ist Ausdruck einer bedeutenden Verbesserung der Qualität der Aufzucht, so dass diese die Fruchtbarkeit kaum mehr entscheidend begrenzen dürfte. In den Antworten auf die im Fragebogen gestellten Fragen spiegelt sich ein breites Spektrum der zur Gewährleistung einer hohen Fruchtbarkeit vorgesehenen bzw. praktizierten Maßnahmen wider. Nachfolgend wird der Versuch unternommen, zu systematisieren und die Ergebnisse aus den Recherchen einer kritischen Wertung zu unterziehen. Dabei wird in erster Linie auf die Verbreitung unterschiedlichster Verfahrensweisen eingegangen werden. Zwar liegt der Gedanke nahe, eine Auswertung von Fruchtbarkeitskennziffern differenziert nach Betriebsgruppen vorzunehmen, die sich bezüglich ihrer Verfahrensweise unterscheiden; wie auf Grund der Komplexität der Zusammenhänge nicht anders zu erwarten, ist das jedoch nicht realisierbar, weil sich bereits bei Einbeziehung nur weniger Maßnahmen keine Betriebsgruppen mehr bilden lassen. Effekte der Durchführung oder des Verzichts auf Durchführung einer einzelnen Maßnahme werden durch Auswirkungen einer Vielzahl anderer Maßnahmen und deren Kombination überlagert Maßnahmen im kalbenahen Zeitraum Auf die Fruchtbarkeit einer Kuh wird schon durch die Qualität der Aufzucht und nach der Erstkalbung mehr oder weniger während der gesamten Zeit zwischen jeweils aufeinanderfolgenden Konzeptionen Einfluss genommen. Dennoch steht außer Frage, dass vor allem während der Zeit rund um s Kalben höchste Aufmerksamkeit vonnöten ist. a. Trockenstehphase Viele Stoffwechselentgleisungen und Krankheiten, die später zu Fruchtbarkeitsproblemen führen, haben ihre Ursache in fehlerhafter Haltung und Fütterung der Tiere

22 19 während des Trockenstehens. Als Hauptforderung gilt die konsequente Unterteilung der Trockenstehperiode in zwei Phasen, ganz gleich wie groß die Herde ist, wie kompliziert sich die separate Haltung und Fütterung der Trockensteher von den laktierenden Kühen und die erneute Trennung der Vorbereiter bzw. Transitkühe von den frühen Trockenstehern gestalten lassen (MALKOW-NERGE, 2005). Von Einzeltieren abgesehen, werden die Kühe in allen Betrieben 6 bis 8 Wochen a. p. trockengestellt. Zwar sind in der Literatur Hinweise darauf zu finden, dass eine kürzere Trockenstehperiode Vorteile bringen kann (KUHN, M., 2007), doch sollte Trockenstellen über einen Zeitraum von 6-8 Wochen weiterhin als gute fachliche Praxis angesehen werden. Aus Tabelle 15 geht hervor, wie hoch der Anteil der Betriebe ist, in denen spezifische Maßnahmen zum Trockenstellen und während der Trockenstehphase durchgeführt werden: Tabelle 15: Häufigkeit der Anwendung spezifischer Maßnahmen zum Trockenstellen und während der Trockenstehphase Maßnahme Betriebe Anz. % Phasenabhängige Haltung von Trockenstehern (Frühtrockensteher, Vorbereitungsgruppe) Haltung in der Vorbereitungsgruppe bis 2 Wochen bis 3 Wochen > 3 Wochen Getrennte Haltung von Färsen und Kühen Trockenstellen unter Antibiotikaschutz darunter alle Kühe nur Problemkühe auch Färsen Euterkontrolle durch Abtasten darunter 1 x mehrfach Klauenschnitt während der Trockenstehphase Prophylaxe gegen Festliegen Prophylaxe gegen Ketose - calciumarme Fütterung der Trockensteher - Fütterung sauer Salze - Vitamin D 3 -Injektion darunter alle Kühe nur Kühe ab 3. Kalbung nur Problemkühen - Calciumgabe nach der Kalbung mindestens eine der Maßnahmen Propylenglycolgaben Glyceringaben Voreninjektion darunter alle Kühe Kühe ab 3. Kalbung nur Problemkühe mindestens eine der Maßnahmen

23 20 Mit nur einer Ausnahme wird in den Betrieben die Forderung nach zweiphasiger Haltung und Fütterung der Trockensteher erfüllt, wobei die Vorbereiter überwiegend 2-3 Wochen a. p. von den Frühtrockenstehern getrennt werden. In 32 Betrieben (43 %) werden hochtragende Färsen von trockenstehenden Kühen getrennt gehalten. 10 von diesen Betrieben realisieren die getrennte Haltung auch in der Startergruppe nach der Kalbung. Wo immer die Stallverhältnisse und Gruppengrößen es gestatten, sollte so verfahren werden. Erstkalbinnen bedürfen der besonderen Fürsorge. Bei gemeinsamer Haltung mit Altkühen können sie sich weniger gut behaupten, so dass sie ihr Futteraufnahmepotential nicht ausschöpfen können und das Energiedefizit in der Frühlaktation übermäßig lange bestehen bleibt. Trockenstellen unter Antibiotikaschutz ist der Regelfall. In 9 % der Betriebe wird diese Maßnahme allerdings ausschließlich auf Problemtiere begrenzt, in einem Betrieb werden auch Färsen einbezogen. Nur etwa die Hälfte der Befragten gibt an, während der Trockenstehperiode eine Euterkontrolle durch Abtasten vorzunehmen. In 12 Betrieben (16 %) wird diese Kontrolle nur einmal durchgeführt. In dem Betrieb, der seine Kühe ohne Antibiotikaschutz trockenstellt, wird auch keine systematische Euterkontrolle vor der Kalbung durchgeführt. Dennoch liegt hier die Mastitishäufigkeit unter 1 % und somit deutlich niedriger als im Durchschnitt der einbezogenen Betriebe. Offenbar kann man es sich in diesem Betrieb in Anbetracht des guten Eutergesundheitsstatus erlauben, auf die genannten Maßnahmen zu verzichten. Mit Rücksicht auf die im allgemeinen bestehenden Schwierigkeiten, eine zufriedenstellende Eutergesundheit zu sichern, gehören Trockenstellen unter Antibiotikaschutz und Euterkontrolle jedoch aus gutem Grund zum Standard. Die Beschränkung des Trockenstellens unter Antibiotikaschutz auf Problemtiere ist sofern unzureichende Eutergesundheit nicht ein generelles Herdenproblem darstellt zu befürworten, Verzicht auf regelmäßige Euterkontrolle vor der Kalbung ist jedoch ein unentschuldbares Versäumnis. Nur in 16 Betrieben (22 %) wird in Verbindung mit dem Trockenstellen bzw. während der Trockenstehperiode (spätestens bis 4 Wochen a. p.) obligatorisch ein Klauenschnitt durchgeführt. Erfahrungsgemäß wird auf einen obligatorischen Klauenschnitt um den Zeitpunkt des Trockenstellens nicht etwa verzichtet, weil die Klauengesundheit permanent überwacht wird und der Gesundheitsstatus das erlaubt, sondern weil man sich nicht bewusst ist, dass die Trockensteher die wichtigsten Tiere im Bestand sind (MAHLKOW-NERGE,2005), und es deshalb an der nötigen Konsequenz fehlen lässt. In 71 Betrieben (96 %) wird mindestens eine der in Tabelle 12 aufgeführten Maßnahmen gegen Festliegen der Kühe durchgeführt. In den meisten Fällen (51 Betriebe) werden mehrere Maßnahmen kombiniert. Wenngleich in zwei Betrieben, die angeben, keine gezielten Maßnahmen durchzuführen, relativ zur Bestandsgröße weniger Festlieger auftreten als im Durchschnitt aller Betriebe, sollte die gezielte Prophylaxe zur Selbstverständlichkeit gehören. In 52 Betrieben (70 %) wird mindestens eine der in Tabelle 12 aufgeführten Maßnahmen gegen Ketose durchgeführt. Bemerkenswert ist in diesem Zusammenhang, dass sich unter den 48 Betrieben, die Propylenglycol oder Glycerin einsetzen, 22 Betriebe befinden, die mit durchschnittlich ( ) kg FCM/Kuh und Jahr eine unter dem Durchschnitt aller Betriebe liegende Milchleistung je Kuh und Jahr erzielten. Andererseits verzichten aber 9 Betriebe mit einer Leistung je Kuh und Jahr von ( ) kg auf den Einsatz dieser Mittel. Dabei erzielte der

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