Familie im Kontext sozialen Wandels Aktuelle Perspektiven und Herausforderungen

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1 Familie im Kontext sozialen Wandels Aktuelle Perspektiven und Herausforderungen Dr. Corinna Peter, Westfälische Wilhelms-Universität Münster Dr. Johannes Hüning, Familie und Recht, Katholischer Sozialdienst (KSD) Hamm, Lünen, und Werne e.v.

2 I. Das Konzept Familie im Wandel Familie als empirische Vielfalt verstehen Das Modell der Bürgerfamilie als scheinbare Normalfamilie Familie im Plural denken! Dr. Corinna Peter/Dr. Johannes Hüning 2

3 Familie heute ein Überblick Für die meisten Menschen hat Familie nach wie vor eine zentrale Bedeutung und sie ist wichtig für das Wohlbefinden. So geben mehr als drei Viertel der Menschen in den neuen und alten Bundesländern an, dass man eine Familie braucht, um glücklich zu sein (78 bzw. 79 Prozent) (BMFSFJ 2012: 12) Dr. Corinna Peter/Dr. Johannes Hüning 3

4 Familie heute ein Überblick Insgesamt 8,1 Millionen Familien mit minderjährigen Kindern in Deutschland Vielfalt von Familienformen: Bürgerliche Kleinfamilie, Ein-Elternfamilie, Stieffamilien, Regenbogenfamilien, nichteheliche Lebensgemeinschaften etc. Pluralisierung von Familienformen? Dr. Corinna Peter/Dr. Johannes Hüning 4

5 Familie heute ein Überblick Familie im Kontext demographischen Wandels (1) Geburtenrate (2) Heiratsverhalten (3) Scheidungsrate Dr. Corinna Peter/Dr. Johannes Hüning 5

6 Familie ein Begriff Laut einer repräsentativen Studie von 2013 bedeuten Kinder für die meisten Menschen die grundlegende Bedingung, um eine Lebensform als Familie zu bezeichnen (vgl. BIB 2013: 10) Dr. Corinna Peter/Dr. Johannes Hüning 6

7 Familie ein Begriff Familie als eine Lebensform, die mindestens ein Kind und ein Elternteil umfasst und einen dauerhaften und im Inneren durch Solidarität und persönliche Verbundenheit charakterisierten Zusammenhang aufweist (Peuckert 2007: 36). Laut Nave-Herz (2012: 15) weist die Familie folgende konstitutiven Merkmale auf: biologisch-soziale Doppelnatur, ein besonderes Kooperations- und Solidaritätsverhältnis Generationendifferenzierung Dr. Corinna Peter/Dr. Johannes Hüning 7

8 Familie ein Begriff Problematische Definitionsmerkmale gemeinsame Haushaltsführung dauerhafte Verbindung von Mann und Frau mindestens ein eigenes (oder adoptiertes) Kind Generationendifferenzierung Eheschließung Dr. Corinna Peter/Dr. Johannes Hüning 8

9 Familie ein Begriff Familie als Herstellungsleistung `doing family Dr. Corinna Peter/Dr. Johannes Hüning 9

10 Familie und Zeit Familien brauchen Zeit. Das gilt für intensive Phasen im Familienzyklus ebenso wie für die alltägliche Organisation des Familienlebens. Zeit gehört zu den grundlegenden Voraussetzungen, um ein funktionierendes Familienleben führen zu können (BMFSFJ 2012: 9) Dr. Corinna Peter/Dr. Johannes Hüning 10

11 II. Familiale Funktionen Dimensionierung von Familialer Funktionalität o Familiales Erziehungsleitbild o Familiale Binnenstruktur (Familienstruktur) o Familiale Erziehungsumwelt Dr. Corinna Peter/Dr. Johannes Hüning 11

12 Familiale Binnenstruktur Bedeutung von Kindheit heute Alles beim Alten? - Mütterrhetorik Vaterschaftskonzepte: Neue Väter?. weitere Wirkfaktoren Geschwisterbedeutung Großelternerziehung und -betreuung Dr. Corinna Peter/Dr. Johannes Hüning 12

13 Familiale Binnenstruktur Bedeutung von Kindheit heute o Bedeutungswandel von Kindheit o Kindheit und Bildung o Familiale Dynamiken: Übergänge und Folgen für die Kinder Dr. Corinna Peter/Dr. Johannes Hüning 13

14 Familiale Binnenstruktur Alles beim Alten? - Mütterrhetorik o Eine Paradoxie von Gleichzeitigkeiten o Die Mutter als Protagonistin im Erziehungsund Bildungskontext o Leistungserwartung an Mütter o Scheidung und Scheidungsfolgen für Frauen Dr. Corinna Peter/Dr. Johannes Hüning 14

15 Familiale Binnenstruktur Vaterschaftskonzepte: Neue Väter? o Familienleitbilder und Vaterkonzepte o Eine Typologie von Vaterschaft Dr. Corinna Peter/Dr. Johannes Hüning 15

16 Familiale Binnenstruktur Geschwisterbedeutung o Geschwister sind für Erziehung und Bildung von Bedeutung o Großelternerziehung und -betreuung o Großeltern und familiale Erziehungs-, Bildungs- und Betreuungsleistungen Dr. Corinna Peter/Dr. Johannes Hüning 16

17 III. FAZIT Mutter + Vater + Kind = Familie? Hierarchisierung von Familienformen Das `Ringen um einen einheitlichen Familienbegriff: eine Illusion?! Familiale Erziehung, Bildung und Betreuung von Kindern eine mehrdimensionale Herausforderung für Familien Familiale Binnenstruktur und familiale Erziehungsumwelt: Bedingungsfaktoren für Familienerziehung Dr. Corinna Peter/Dr. Johannes Hüning 17

18 Literaturauswahl Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (Hrsg.) (2012): Familienreport Leistungen, Wirkungen, Trends. Verfügbar unter: Anlagen/Familienreport- 2012,property=pdf,bereich=bmfsfj,sprache=de,rwb=true.pdf (Stand: ). Bundesinstitut für Bevölkerungsforschung (BIB) (2013): Familien LEITBILDER. Vorstellungen. Meinungen. Erwartungen. Verfügbar unter: en/familien_ leitbilder_2013.pdf? blob=publicationfile&v=2 ( ). Ecarius, Jutta (2007): Familienerziehung. In: Ecarius, Jutta (Hrsg.): Handbuch Familie. VS Verlag Wiesbaden. S Dr. Corinna Peter/Dr. Johannes Hüning 18

19 Literaturauswahl Lange, Andreas (2007): Kindheit und Familie. In: Ecarius, Jutta (Hrsg.): Handbuch Familie. VS Verlag Wiesbaden Nave-Herz, Rosemarie (2012): Familie heute. Wandel der Familienstrukturen und Folgen für die Erziehung. 5., überarbeitete Auflage. primus verlag. Darmstadt. Peuckert, Rüdiger (2007): Zur aktuellen Lage der Familie. In: Ecarius, Jutta (Hrsg.): Handbuch Familie. VS Verlag. Wiesbaden. S Peuckert, Rüdiger (2012): Familienformen im sozialen Wandel. 8., Auflage. Springer VS. Wiesbaden. Schier, Michaela/Jurczyk, Karin (2007): Familie als Herstellungsleistung in Zeiten der Entgrenzung. In: Aus Politik und Zeitgeschichte. Beilage zur Wochenzeitung Das Parlament. 34/2007. S Dr. Corinna Peter/Dr. Johannes Hüning 19