PISA-Schock. Schock und IGLU-Entwarnung. Neue Möglichkeiten zur Förderung von lese- rechtschreibschwachen Kindern
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- Henriette Lorentz
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1 Neue Möglichkeiten zur Förderung von lese- rechtschreibschwachen Kindern HD Dr. Gerd Mannhaupt Universität Erfurt 10. I.D.L. Fachvortrag im August 2007 in Herten, Dortmund und Bochum PISA-Schock Schock und IGLU-Entwarnung 2001 PISA 15-jährige sind im Vergleich schwache Leser BRD vernachlässigt v. a. Schüler mit geringer Bildungsunterstützung aus der Familie 2003 IGLU Viertklässler zeigen durchschnittliche bis überdurchschnittliche Leseleistungen Nur vom Wiegen wird die Sau nicht fett! Schule VERA Vergleichende Arbeiten in der Klasse 3 Lernstandserhebungen in den Klassen 8 Schulfähigkeitsprofil Übergang Kindergarten - Grundschule Sprachstandserhebungen im Kindergarten Delfin 4 Kriterien für wirksame Förderung Inhaltlich wissenschaftlich fundiert Lerntheoretisch fundiert Pädagogisch angemessen umgesetzt Fester Plan Klare Anweisungen Lernergerechtes Material Möglichkeiten der Anpassung Wirksamkeit wissenschaftlich nachgewiesen 1
2 Lesen und Schreiben entwickeln sich Lernen und Entwicklung begleiten Lautanalyse, Buchstabenwissen Lautanalyse, Buchstabenwissen Lernwörter, Rechtschreibregeln Grammatik, Syntaktik Grammatik, Syntaktik Textmuster, Stilistik Entwicklungsstand erfassen Förderbedarf feststellen Förderung durchführen Mehr Lernzeit Angepasste Unterstützung Entwicklungsstand erfassen Lauschspiele Reime Sätze, Wörter Silben Anlaute Phoneme Prävention vor dem Schuleintritt ( Hören, lauschen, lernen) HLL-Lauschspiele Lauschspiele 1.1 Geräuschen lauschen Durchführungsvorschlag für die Erzieherin: Man kann das Spiel damit beginnen, dass man mit den Kindern eine Minute lang mit geschlossenen Augen dasitzt und sie anweist, genau den Geräuschen in ihrer Umgebung zu lauschen. Die Kinder lernen schnell, aktiv zu lauschen. Wir lauschen: - Geräuschen draußen - Geräuschen drinnen - Geräuschen in uns selbst (z. B. Herzschlag) - mit geschlossenen Augen - mit offenen Augen Wir hören: - das Brausen des Windes - das Sausen in den Baumkronen - die Geräusche der Autos - Schritte auf Kies, Gras, Fliesen etc. - Hundegebell täglich fast täglich ab und zu 2
3 Material: Bildkarten Reime 2.9 Bilderreime Silben 4.2 Namenball Die Kinder sitzen im Kreis. Die Erzieherin zeigt den Kindern nacheinander Bilder. Jedes Kind wählt jetzt ein Bild und erzählt, was es darstellt. Zuletzt findet es ein passendes Reimwort. Beispiele: Bild Reimwörter (von den Kindern zu finden) Material: Ball Die Erzieherin wirft einem Kind den Ball zu, dieses sagt seinen Vornamen erst komplett und dann in Silben und wirft den Ball dann zu einem weiteren Kind, das daraufhin ebenfalls seinen Namen und dann dessen Silben nennt, usw. Haus Baum Hand Leiter Rose Ball Wal Maus, Laus, Klaus Raum, Saum, Traum, Schaum Sand, Rand, Land Reiter, weiter, heiter, Eiter Dose, Hose, Lose Stall, Knall, Wall, Fall, All Saal, Aal, Tal, Qual Variation: Das Kind nennt den Namen des Kindes in Silben, dem es den Ball zuwirft. Prävention zum Schulanfang 1.7 Reimdomino Wochen Reimen Wörter & Sätze Silben Anlaute Phone- me 3
4 2.7 Satzwettrennen Uwe schreibt. Karten-Nr Nr. 8, 17, 25, 2, 19, 44, 3, 11, 29, 28, 39, 48, 4.7 Silbenmemory Abbildung Arm, Bett, Dach, Affe, Birne, Gabel, Ameise, Banane, Eichhörnchen, Dosenöffner, Federtasche, Gummibärchen, Elke übt Englisch. Pia kauft viele Bonbons. Anleitung: - Verteilen der 24 Karten (Rückseite nach oben) Spiel nach Memoryregeln Aufdecken zweier Karten; Prüfen, ob die abgebildeten Gegenstände die gleiche Silbenanzahl haben; gleiche Silbenanzahl: Einsammeln des Paares und Aufdecken neuer Karten; ungleiche Anzahl: Umdrehen der Karten; Fortsetzung durch das nächste Kind 8.2 Störenfried gesucht 12.4 Wörterbaustelle Beispiele leicht Wal Mut mittel Wind Mund schwer Brot Schwein Anleitung: Auslegen dreier Bildkarten für alle gut sichtbar in eine Reihe: Nur zwei davon stimmen beim Benennen in ihrem Anlaut überein, die dritte passt nicht Gemeinsames Finden der störenden Karte : Umdrehen dieser Karte Benennen und Zusammenschieben der zwei passenden Karten, dabei gedehntes Sprechen des Anlautes Anleitung: Einleitung (Lehrkraft): Stellt euch vor, hier wäre eine Wörterbaustelle und ihr seid die Maurer. Schafft ihr es, aus den einzelnen Bausteinen den Lauten richtige Wörter zu bauen? Verteilen von so vielen Buchstabenkarten oder Anlautbildern an die Kinder, dass daraus zwei oder mehrere sinnvolle Wörter entstehen können 4
5 Ende 1. Klasse Entwicklungsstand Lesen Buchstaben-Lautverbindungen beherrschen Einfach strukturierte unbekannte Wörter erlesen Erste Lernwörter sicher/fließend lesen Laut-Buchstabenverbindungen beherrschen Einfach strukturierte Wörter lauttreu schreiben Wenige Andersschreibungen beherrschen (-en( en, -er, -el 2. Klasse Förderung Lautsynthese mit Silben einfachster Wörter Lesestrategie erarbeiten Wörter nach lautlichen Gesichtspunkten sortieren (An-,, In-,, Endlaut) Schreiben einfachster lauttreuer Wörter Schreibstrategie erarbeiten Beispiele für Lesestrategien Beispiele für Rechtschreib- strategien 5
6 Ende 2. Klasse Entwicklungsstand Lesegeläufigkeit entwickeln Fließendes Lesen wenig geübter Texte Ausnutzen von Regelmäßigkeiten in Wörtern Leseverständnis bei altersangemessenen Texten Erlesen altersangemessener unbekannter Wörter Ende 2. Klasse Entwicklungsstand Alle altersangemessenen Wörter lauttreu schreiben Groß-/Kleinschreibung am Satzanfang Über Lernwortschatz automatisiert geschriebener Wörter verfügen Regelmäßigkeiten für Rechtschreibung nutzen 3. Klasse Förderung Lesegeschwindigkeit erhöhen Muster für Regelmäßigkeiten erarbeiten Leseverständnis forcieren Rechtschreibregeln, -strategien erarbeiten Wortschatz automatisierter Wörter verbreitern Rechtschreibroutinen aufbauen Blitzlesen Unterstützen der Bildung des Lese- Sichtwortschatzes Unterstützung der Nutzung von Metazeichen Demo 6
7 Besser Lesen mit System Besser Lesen mit System Diagnose der Ausgangsleistung Lesetexte auswählen >200 Wörter Fragen dazu formulieren Leichten Text zuerst laut lesen Wörter nach 2/3 Minuten festhalten (Richtige Wörter pro Minute: RWM) Fehler protokollieren (Falsche Wörter pro Minute: FWM) Überforderungsniveau Instruktionsniveau Funktionales Niveau Fragen zum Inhalt > 50 % < 25 RWM > 25 RWM > 80 RWM > 8 FWM 4-88 FWM 2-3 FWM Besser Lesen mit System Ende 3. Klasse Entwicklungsstand Lesegeläufigkeit ausbauen Satzmelodie beim Lesen beachten Lese-Textverständnis ausbauen Lernwortschatz ausbauen Rechtschreibregeln kennen und anwenden Erstes grammatisches Wissen einsetzen können 7
8 Satz- und Wörterdiktat 4. Klasse Förderung 5mal in der Woche 15 Minuten Satz- und Wörterdiktat Lesegeschwindigkeit erhöhen Strategien zum Textverständnis erarbeiten Rechtschreibregeln, -strategien erarbeiten Wortschatz automatisierter Wörter verbreitern Rechtschreibroutinen aufbauen Stunden Trainingsinhalt Textdetektive Theoretische Einordnung Rechtschreibstrategie zu Endlauten 1 Wir werden Textdetektive Analogie Detektiv / Textdetektiv 5 - Realistische Zielsetzung Motivationale Selbstregulation - motivational günstige Kausalattributionen 8 - Überschrift beachten Elaborative Lesestrategien - Bildhaft vorstellen - Textschwierigkeiten klären Metakognitive - Verstehen überprüfen Elaborationsstrategien Lesespiel I Übung 7 - Wichtiges unterstreichen Organisierende Lesestrategien - Wichtiges zusammenfassen - Behalten überprüfen Metakognitive Organisationsstrategie Lesespiel II Übung 5 - Mittel und Ziele Kognitive Selbstregulation - Leseplan Schulte-Körne & Mathwig: Das Marburger Rechtschreibtraining. 8
9 Passung! Vorschläge sind keine Vorschriften Klassenangaben können trügerisch sein Lernstand und fortschritt des Kindes entscheidet Erfolgreiche Förderung verlangt permanentes Diagnostizieren und Anpassen Motivation? Misserfolge beim Lernen führen zu Motivationsverlust Erfolge beim Lernen sind das beste Mittel zum Aufbau von Motivation Besondere Motivationstrainings sind überflüssig Aufmerksamkeit Ich danke für Ihre Aufmerksamkeit! 9
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