Finanzielle Grundlagen des Managements Übung
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- Johanna Langenberg
- vor 7 Jahren
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1 Finanzielle Grundlagen des Managements Übung Agenda 1. Übung 1: Der Jahresabschluss und die Jahresabschlussanalyse 2. Übung 2: Die Analyse der Gewinnsituation und Profitabilität 3. Übung 3: Die Bewertung einzelner Investitionen 4. Übung 4: Die Bewertung von Unternehmen Prof. Dr. Harald Hungenberg Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg Fachbereich Wirtschaftswissenschaften Lehrstuhl für Unternehmensführung 1
2 Hintergrundinformation Teil 1 Ein Unternehmen steht vor der schwierigen Aufgabe, sich zwischen zwei unterschiedlichen Strategien entscheiden zu müssen. Um dazu in der Lage zu sein, soll eine Bewertung der beiden Optionen durchgeführt werden. Im Finanzbereich des Unternehmens wird überwiegend auf das traditionelle Rechnungswesen zurückgegriffen, zentrale Instrumente sind die Bilanz, GuV und der Cash Flow. Erst kürzlich wurde aber ein wertorientiertes Steuerungssystem eingeführt, um die Wertsteigerung des Unternehmens besser beurteilen zu können. Das eingesetzte System ist mit dem Economic Value Added (EVA) vergleichbar, wurde nur auf die spezifischen Anforderungen des Unternehmens angepasst. Allerdings wurde erkannt, dass das bestehende System nicht abschließend in der Lage ist, bei der Bewertung der Strategien zu helfen. Die bisherige Planung verfügt zwar über Plan-Bilanzen und GuVs für die nächsten 3 Jahre, jedoch haben die geplanten Strategien einen längeren Zeitfokus. Deshalb erscheint dem Unternehmen der Einsatz eines neuen Verfahrens, die Discounted Cash Flow (DCF)-Methode, als sinnvoll. Um die Wirkung der beiden Strategien zu ermitteln, wurde beschlossen, zunächst den aktuellen Wert des Unternehmens zu ermitteln. Da der finanzielle Planungsprozess gerade stattgefunden hat, liegt die Plan-GuV für dieses Jahr vor (siehe separate Darstellung, Jahr 1). Zur Ermittlung des DCF wurden zudem folgende Informationen zusammengetragen: 2
3 Hintergrundinformation Teil 2 Für die Ermittlung des Cash Flows liegt die Information vor, dass die Abschreibungen den größten Teil der sonstigen betrieblichen Aufwendungen ausmachen. Die geplante Höhe der Abschreibungen, basierend auf den Vermögenswerten, beträgt 25 Mio. Euro. Der verbleibende Teil entsteht durch Rückstellungen. Im nächsten Jahr (Jahr 2) ist eine Veränderung der Abschreibungspolitik notwendig. Dadurch werden sich die Abschreibungen anschließend um 9 Mio. Euro erhöhen. Und da die bisherigen Rückstellungen nicht die zukünftige Belastung decken, sollen die jährlichen Zuführungen zu den Rückstellungen erhöht werden. Mit jährlich zusätzlich 4 Mio. Euro ab Jahr 2 kann diese Lücke geschlossen werden. Für die Zeit nach Jahr 1 bestehen einige zentrale Planungsparameter weiter fort: Durch operative Anstrengungen wird eine jährliche Reduktion des Kostenanteils der Herstellkosten in Höhe von 4% erwartet. Durch Umstrukturierungen können die allgemeinen Verwaltungskosten jährlich um 4% reduziert werden und die Vertriebskosten um 2%. Zusätzlich soll berücksichtigt werden, dass die sonstigen betrieblichen Erträge jährlich um 2% steigen. Abgesehen von diesen Änderungen bleiben alle weiteren GuV-Positionen, der Umfang der nichtzahlungswirksamen Aufwendungen sowie die Steuer-Rate von 30% unverändert. 3
4 Hintergrundinformation Teil 3 In Jahr 1 ist ein Investitionsvolumen von 25 Mio. Euro geplant. Im Anschluss werden jeweils die abgeschriebenen Werte reinvestiert, um die Substanz des Unternehmens zu erhalten. Am Ende des dritten Jahres sollen die Produktionskapazitäten jedoch abgebaut werden, da der Markt ab dem vierten Jahr jährlich um 5% schrumpft. Im Zuge des Abbaus der Kapazitäten sollen Produktionsanlagen für 5 Mio. Euro verkauft werden. Um die Kapitalkosten des Unternehmens ermitteln zu können, wurden folgende Informationen zusammengetragen: Für die Bankverbindlichkeiten wurde ein durchschnittlicher Zinssatz von 8% ermittelt. Des Weiteren ist davon auszugehen, dass eine risikofreie Anlage derzeit mit 3% verzinst wird, während ein Marktportfolio durchschnittlich 8% Rendite verspricht. Aus einer separaten Bewertung kommt die Information, dass der Verschuldungsgrad nach Marktwerten 1,5 beträgt und nach Buchwerten 3. Die aktuelle Verschuldung liegt bei 200 Mio. Euro. Allerdings gilt das Unternehmen auch als überdurchschnittlich riskant. In diesem Zusammenhang wurde bereits davon gesprochen, dass das Unternehmen ein Beta von 2 ausweist. 4
5 Hintergrundinformation Teil 4 Plan-GuV (Jahr 1) Umsatzerlöse % Herstellungskosten % Bruttoergebnis vom Umsatz % Vertriebskosten 26 9% Allg. Verwaltungskosten 31 10% Sonst. betr. Erträge 35 12% Sonst. betr. Aufwendungen 27 9% EBIT 65 22% EBITDA 90 Finanzergebnis 5 2% EBT 60 20% Steuern vom Einkommen und Ertrag 18 6% Jahresüberschuss 42 14% 5
6 Aufgabenstellung Mit den zuvor beschriebenen Hintergrundinformationen sind Sie in der Lage, den Wert des Unternehmens zu berechnen. Bearbeiten Sie dazu die folgenden Aufgaben: 1. Ermitteln Sie zunächst die Zahlungsreihe auf Basis der Cash Flows des Unternehmens. 2. Ermitteln Sie die Kapitalkosten des Unternehmens als dessen WACC. 3. Ermitteln Sie mit Hilfe der Discounted Cash Flow (DCF)-Methode den Unternehmenswert sowie den Shareholder Value. 6
7 Führen Sie eine Unternehmensbewertung mit verschiedenen Verfahren durch und geben Sie eine Verkaufspreisempfehlung Aufgabe 2: Durchführung einer Unternehmensbewertung Aufgabenstellung Auf Basis der zuvor beschriebenen Hintergrundinformationen lassen sich verschiedene Verfahren zur Bewertung von Unternehmen anwenden. Da ein sehr ähnliches Vergleichsunternehmen existiert, für das ein Marktwert besteht, ist auch eine relative Bewertung mit Hilfe von Multiples möglich. 1. Führen Sie auf Basis des Vergleichsunternehmens B eine relative Bewertung des Unternehmens A durch. Nutzen Sie dazu den Umsatz-, den EBITDA- und den EBIT- Multiple. 2. Der unterschiedliche WACC kann auf einem unterschiedlichen Risiko der Firmen beruhen. Nehmen Sie deshalb eine (Risiko-) Adjustierung der Multiples um 10% vor und führen Sie die Bewertung erneut durch. 3. Welcher Verkaufspreis sollte nun gewählt werden? Vergleichen Sie dazu die zuvor ermittelten Werte und ziehen Sie auch eine (interne) DCF-Ermittlung hinzu. 7
8 Führen Sie eine Unternehmensbewertung mit verschiedenen Verfahren durch und geben Sie eine Verkaufspreisempfehlung Aufgabe 2: Durchführung einer Unternehmensbewertung Hintergrundinformation Für ein Unternehmen (Unternehmen A) soll eine Unternehmensbewertung vorgenommen werden, da die Eigentümer es verkaufen möchten. Jedoch gestaltet sich die Bewertung, die für die Diskussion des Verkaufspreises fundamental ist, als schwierig. Problematisch ist dabei weniger die interne Bewertung, sondern vielmehr der Einbezug der Preise, die derzeit üblicherweise im Markt für vergleichbare Unternehmen gezahlt werden. Glücklicherweise wurde erst kürzlich ein Wettbewerber (Unternehmen B) von einem anderen Unternehmen gekauft. Unternehmen B ist zwar etwas größer als Unternehmen A, aber in Struktur, Produktportfolio und Profitabilität relativ ähnlich. Für Unternehmen B wurde ein Kaufpreis von 250 Mio. Euro bezahlt. Neben dem Kaufpreis sind über das Unternehmen noch weitere Informationen für das aktuelle Jahr bekannt. Im Vergleich zu Unternehmen A zeigt sich wie folgt: Umsatz FK EBITDA EBIT FCF WACC Unternehmen A 251,5 50,0 51,3 40,2 20,6 11% Unternehmen B (Referenz) 364,1 40,0 65,0 49,4 23,4 10% 8
9 Ermitteln Sie den Wert bzw. die Wertsteigerung eines Unternehmens Aufgabe 3: Unternehmenswert mit dem DCF und dem EVA Aufgabenstellung Ein Unternehmen plant für 2015 folgende Umsätze und Kosten (in Euro): Umsatz Materialaufwand Personalaufwand SbA Abschreibung Das betriebsnotwendige Vermögen beträgt 6 Millionen Euro. Die Investitionsstrategie sieht vor, dass jährlich der 1,5-fache Wert der Abschreibungen investiert wird, um als Unternehmen mit der gesamten Substanz zu wachsen. Mit diesen Informationen zur Planung lässt sich die geplante Wertsteigerung des Unternehmens ermitteln. 1. Ermitteln Sie den geplanten Economic Value Added (EVA) für das Jahr Um den EVA ermitteln zu können, verwenden Sie einen WACC von 10% und einen Steuersatz von 40%. 2. Ein anderes Verfahren, um den Wert eines Unternehmens ermitteln zu können, ist das Discounted Cash Flow (DCF)-Verfahren. Ermitteln Sie den DCF des Unternehmens für den Beginn des Jahres Um den DCF ermitteln zu können, unterstellen Sie, dass alle zuvor genannten Planwerte für 2015 und alle weiteren Annahmen konstant bleiben. 3. Mit dem EVA und dem DCF haben Sie nun zwei Verfahren, die den Wert bzw. die Wertsteigerung widerspiegeln. Was sind die Unterschiede zwischen den beiden Verfahren? 9
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