Ulrich Bosse. Die äußere Struktur der Schule. Die pädagogischen Leitgedanken. Lernen an und aus Erfahrungen

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Gertrud Lenz
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1 Ulrich Bosse Lern- und Erfahrungsraum für alle Kinder - am Beispiel der Bielefelder Laborschule 5. Herbstakademie ganz!individuell zur Bildungsförderung in der Ganztagsschule in Münster am 30. September Vorstellung der Laborschule Bielefeld 2. Qualitätsdimensionen für Bildungseinrichtungen 3. Lernorte und Lerngelegenheiten in der Laborschule Die äußere Struktur der Schule Laborschule des Landes Nordrhein-Westfalen an der Universität Bielefeld Primarstufe und Sekundarstufe I Staatliche Versuchsschule des Landes NRW und Wissenschaftliche Einrichtung der Uni Bielefeld Angebotsschule Aufnahmeschlüssel entsprechend der sozialen Population Dreizügig mit 65 Schülerinnen und Schülerin pro Jahrgang Jahrgänge 0 bis 10 Alle Abschlüsse von Regelschulen Ganztagsschule Die pädagogischen Leitgedanken Schule als Lebens- und Erfahrungsraum Schule ohne Klassenräume Eine Schule für alle Kinder (Inklusion) Mit Unterschieden leben Schule als Gesellschaft im Kleinen Stufung Leistungsorientierung an individuellen Möglichkeiten der Kinder Schule ohne Noten Lernen an und aus Erfahrungen So wenig Belehrung wie nötig, so viel Erfahrung wie möglich. Je jünger die Kinder, desto ganzheitlicher der Unterricht. Mit zunehmendem Alter wächst die fachliche Gliederung. 1

2 Die Stufung II. Teil: Qualitätsdimensionen für Bildungseinrichtungen Stufe I: Jahrgänge 0 2* Stufe II: Jahrgänge 3 5* * Jahrgangsgemischte Stammgruppen 5 Stufe III: Jahrgänge** 6 7 Stufe IV: Jahrgänge** ** Jahrgangsgemischte Kurse Geborgenheit Raum Öffnung Nähe, Wärme Person DAS KIND Verlässlichkeit Zeit Flexibilität Konzentration Aktion Autonomie-Erfahrung Spontaneität (nach: Prof. Dr. Tassilo Knauf, in Anlehnung an die aristotelische Theaterlehre) Diese Qualitätsdimensionen gelten über den ganzen Tag und für alle Bildungseinrichtungen für Kinder und Jugendliche Illustrationen am Beispiel der Eingangsstufe Strukturen und Leitgedanken der Eingangsstufe Jahrgangsmischung 0 2 in 12 Gruppen auf 4 Flächen Je kleiner die Kinder, desto kleiner die Gruppen Kinder Feste Bezugsgruppen mit einer Lehrerin/einem Lehrer und einer Erzieherin/einem Erzieher am ganzen Tag Individualisierung nach dem Prinzip Jedes Kind ist anders Gemeinsames Lernen in der Gruppe und auf der Fläche Ganzheitlichkeit: Verbindung von Leben und Lernen Klare Rhythmisierung des gesamten Schultags Qualitätsdimension: ZEIT Rhythmisierter gebundener Ganztag der Eingangsstufe Zeit Montag Dienstag Mittwoch Donnerstag Freitag bis bis tägliche individuelle Förderzeit (bis 8.45 Uhr) Lernen I: Projekte, Vorhaben, Lesen, Schreiben, Rechnen, Englisch Lernen II: Projekte, Vorhaben, Lesen, Schreiben, Rechnen, Englisch Lernen III: Projekte, Vorhaben, Lesen, Schreiben, Rechnen, Englisch ruhiger Ausklang Angebote für 32 Kinder im Haus 1 Gleitende Morgenzeit gemeinsames Gruppenfrühstück (ab Uhr) Freie Spielzeit - Pause Mittagszeit Freies Spielen, Essen, Ruhen Lernen III: Projekte, Vorhaben, Lesen, Schreiben, Rechnen, Englisch ruhiger Ausklang Randbetreuung Angebote auf den Flächen 2

3 Qualitätsdimension: RAUM Qualitätsdimension: PERSON Der offene, gegliederte und strukturierte Großraum an der Laborschule Willkommen Vertrauen, Willkommen, Vertrauen Autonomie, Gemeinschaft Anleitung, Gemeinschaft, Anleitung Schutz, Partnerschaft Selbsterfahrung Partnerschaft, Qualitätsdimension: AKTION Konzentration Spontaneität, Konzentration, Spontaneität Erfahrung, Erfahrung Anleitung, Präsentation Anspannung und Entspannung Präsentation, Die Qualitätsdimensionen werden zusammengehalten von einem curricularen Rahmenprogramm: 1. Weltwissen von Kindern 2. Naturwerkstatt 3. Musik, Tanz, Kunst, Theater, Bewegung Der Bauspielplatz ein Ort der Erbauung Teil III: Lernorte und Lerngelegenheiten an der Laborschule 3

4 Die Bibliothek jederzeit lesen können Der Schulzoo Ein Ort für ganz große Gefühle Die Kreativwerkstatt Platz für alle Ideen Die Schuldruckerei Gebt den Kindern das Wort Labore für die Naturforscher Der Schulgarten mit Biotop 4

5 Im Wald Fundstätte von Fossilien, Pilzen. Im Wald auch ein Ort zum Lesen und nicht zuletzt: Spielraum Erfahrungsbereiche Der Umgang von Menschen mit Menschen (Soziale Studien) Der Umgang mit Sachen beobachtend, messend, experimentierend (Naturwissenschaft) Der Umgang mit Sachen erfindend, gestaltend, spielend (Wahrnehmen und Gestalten) Der Umgang mit dem eigenen Körper (Körpererziehung, Sport und Spiel) Der Umgang mit Gesprochenem, Geschriebenem, Gedachtem (Sprache) Der Umgang mit Gesprochenem, Geschriebenem, Gedachtem (Mathematik) Laborschule Zunahme des Wahlunterrichts Altersgemischte Wahlgrundkurse: zwei Wahlkursbänder, in denen auch die Sprache liegt Zunahme des Wahlunterrichts Altersgemischte Wahlgrundkurse: langsamer Beginn der Profilbildung 5

6 Lebens- und Berufsplanung / Praktika Jahresarbeiten 1 Woche Praktikum / Produktion 2 Wochen Praktikum / Dienstleistung 2 Wochen 3 Wochen In jedem Schuljahr muss ab der 8. Klasse eine Jahresarbeit erstellt werden Die Arbeiten sind selbstständige Leistungen der Schülerinnen und Schüler Sie werden außerhalb des Unterrichts erstellt Diese können theoretischen aber auch praktischen Charakter haben Die Jahresarbeiten werden von einem Lehrer oder anderem Experten betreut Die Jahresarbeiten werden auf dem Abschlusszeugnis aufgeführt Jahresarbeiten Reisecurriculum I Jährlich 3tägige Reise in die nähere Umgebung Heimatkundliche Fahrt (1 Woche) Reise in die Steinzeit (1 Woche) Reise ans Wasser (1 Woche) einwöchige Reise in die nähere Umgebung Reisecurriculum II Reise in den Schnee nach Mittelberg Kindergartenpraktikum Berufsfindungsoder Schulpraktikum Schwedenaustausch Besuch Rückin Schweden besuch Low Budget - Fahrt Abschlussfahrt Zusammenfassung: 1. Schule insbesondere die Ganztagsschule muss den Schülerinnen und Schülern Orte und Gelegenheiten für lebensrelevante Erfahrungen bieten. 2. Hierfür muss Schule Lebens- und Erfahrungsraum sein und diesen bewusst gestalten. 3. Schule muss jedem Herausforderungen bieten solche die das Kind bewältigen kann und solche an denen es seine Grenzen erlebt. 4. Sie muss die Zuversicht der Kinder und Jugendlichen stützen und stärken - damit sie mutig zukünftige Herausforderungen anpacken mögen. 6

7 Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit! 7

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