KLIMASCHUTZ DURCH RECYCLING. Kühlschrankrecycling in Brasilien Schützt Klima und Ozonschicht
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- Hans Raske
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1 KLIMASCHUTZ DURCH RECYCLING Kühlschrankrecycling in Brasilien Schützt Klima und Ozonschicht
2 Impressum Redaktion: SENS International, Zürich Konzept und Layout: bluish GmbH, Karin Schnelli, Zürich Druck: Hürzeler AG, Regensdorf Auflage: 1000 Exemplare Diese Broschüre wurde klimaneutral auf Recyclingpapier gedruckt. Copyright 2009 SENS International, Zürich
3 SENS INTERNATIONAL SENS International engagiert sich als unabhängige, neutrale und nicht-gewinnorientierte Schweizer Stiftung für den Klimaschutz durch Recycling. Sie hat die Swiss Climate Protection Initiative (SCPI) lanciert und engagiert sich auf europäischer Ebene im WEEE-Forum für höchste Qualität im Recycling von Elektroaltgeräten. Aufbauend auf bald 20 Jahren Erfahrung in der Schweiz beschreitet sie neue, innovative Wege im Ausland. Visionen für das Recycling erarbeitet SENS International im Rahmen ihres Think Tank. Für detaillierte Informationen zu SENS International besuchen Sie auch unsere Internetseite: SENS International hat sich dem Klimaschutz durch Recycling verpflichtet. Die Stiftung strebt einen effizienten und nachhaltigen Klimaschutz an. Sie beschränkt sich nicht auf die Reduktion von Treibhausgasen, sondern misst die von ihr geförderten Projekte ganzheitlich an ihrem ökologischen, sozialen, ökonomischen und technologischen Mehrwert. Sämtliche Projekte müssen den hohen Anforderungen der von SENS International entwickelten Swiss Charter genügen. In Zusammenarbeit mit Partnern entwickelt sie Klimaschutzprojekte auf Basis von FCKW-Rückgewinnung und -Zerstörung und setzt sich auf europäischer Ebene für hohe Qualitätsstandards im Recycling von Elektro- und Elektronikgeräten ein. SENS International baut auf langjährige Erfahrung auf und schlägt neue Wege im Recycling und im Klimaschutz ein.
4 SWISS CLIMATE PROTECTION INITIATIVE Mit der Swiss Climate Protection Initiative (SCPI) baut SENS International in Schwellenländern Recyclinganlagen für FCKW-haltige Kühlgeräte auf. Die geförderten Projekte müssen im Gastland ökologische, soziale, ökonomische und technologische Entwicklungsimpulse auslösen und nach der «Swiss Charter Klimaschutz durch Recycling» zertifiziert sein, deren Hüterin SENS International ist. Pionierprojekt FCKW sind besonders gefährliche Treibhausgase. Sie beeinträchtigen die Ozonschicht und tragen in hohem Masse zum Klimawandel bei. Angesichts ihres enormen Treibhauspotentials spielt die qualitativ hochwertige Zerstörung von FCKW somit eine wichtige Rolle im globalen Klimaschutz. Hier setzt die Swiss Climate Protection Initiative (SCPI) an. Mit der SCPI lanciert SENS International ein Pionierprojekt. Gemeinsam mit dem Partner Fox & Earth Industries AG sowie dessen Tochter Indústria Fox baut sie Industrieanlagen für umweltgerechtes Recycling FCKW-haltiger Kühlgeräte in Schwellenländern auf. Als erste Organisation weltweit konzentriert sie sich auf nachhaltige Klimaschutzprojekte, die auf die Extrahierung und Zerstörung der hochpotenten und ozonschichtschädigend Treibhausgase FCKW abzielen. Das von Fox & Earth Industries AG entwickelte Verfahren erlaubt es, im Kühlgeräte-Recyclingprozess erreichte Reduktionen von Treibhausgasemissionen messbar zu machen. Durch die Zerstörung der Treibhausgase, die von den externen Zertifizierungsstellen SGS und TÜV Rheinland verifiziert wird, erhält die Projektgesellschaft das Recht, Emissionsreduktionszertifikate auszustellen. SENS International verkauft diese als Die SCPI will den Strassensammlern bessere Arbeitsbedingungen bieten. Kühlschränke werden heute über den Autoshredder entsorgt, das FCKW gelangt im Entsorgungsprozess in die Atmosphäre. Werden Kühlgeräte nicht fachgerecht entsorgt, werden FCKW und andere giftige Stoffe wie Quecksilber freigesetzt.
5 Swiss Charter Units an Unternehmen und Private, die Umweltschutz mit sozialem Engagement verknüpfen wollen. Die Erlöse aus dem Zertifikatverkauf fliessen in Sammlung, Transport und Recycling von Altkühlgeräten sowie in Ausrüstung, Weiterbildung und faire Entlöhnung und verbessern somit die Arbeits- und Lebenswelt von Mitarbeitenden und Strassensammlern. SCPI-Klimaschutzprojekte lösen nachhaltige ökologische, soziale, ökonomische und technologische Entwicklungsimpulse aus. Durch die Projektimplementierung werden die Recycling- und Verwertungsquoten erhöht, die Belastung der Umwelt durch deponierte Abfälle weiter verringert und die umweltgerechte Entsorgung von gefährlichen Schadstoffen sichergestellt. Darüber hinaus werden nachhaltige Arbeitsplätze geschaffen. Die Swiss Climate Protection Initiative konzentriert sich in einer ersten Phase auf Brasilien, wo SENS International mit der Projektgesellschaft Indústria Fox zusammenarbeitet. Im Land laufen mehrere Programme zum Austausch von alten Kühlschränken gegen neue energieeffizientere Geräte. Ungelöst bleibt aber das Problem der umweltgerechten Entsorgung: Die meisten Kühlgeräte werden in Brasilien nach wie vor über den Autoshredder entsorgt und das FCKW gelangt in die Atmosphäre. Mit der von Indústria Fox betriebenen industriellen Recyclinganlage kann dies vermieden werden. Die Kühlschränke werden in ihre Einzelteile zerlegt und die Rohstoffe recycelt. Während des Recyclingprozesses werden die FCKW abgesogen und anschliessend zerstört.
6 Vom Projekt zur Swiss Charter Unit Swiss Charter Klimaschutz durch Recycling Einreichen der Methodologie Validierung durch zwei DOE auf Basis der Anforderungen der Swiss Charter Einreichen des Project Design Documents Validierung durch eine DOE auf Basis der Anforderungen der Swiss Charter Projektstart und Investitionsentscheid Projektbetrieb und -monitoring Verifizierung der erreichten Emissionsreduktionen, Verifizierungsbericht der DOE Die von SENS International geförderten Klimaschutzprojekte müssen den hohen ökologischen, sozialen, ökonomischen und technologischen Anforderungen genügen, die in der «Swiss Charter Klimaschutz durch Recycling» festgeschrieben sind. Sie bildet die Basis für Recycling-Projekte zur Reduktion der hochpotenten und ozonschichtschädigenden Treibhausgase FCKW. Die Swiss Charter legt die Rahmenbedingungen für dieses bislang weitgehend unbeachtete Feld des Klimaschutzes fest. Gemäss Swiss Charter muss die erzielte Reduktion der Treibhausgasemissionen real, permanent und messbar sein. Die Messverfahren werden durch unabhängige Zertifizierungsstellen (Designated Operational Entities, DOE) auf Basis der Swiss Charter geprüft und die Emissionsreduktionen verifiziert. Sie müssen komplett, genau und konsistent ermittelt sowie konservativ gerechnet sein. Die Emissionsreduktionszertifikate Swiss Charter Units werden erst dann ausgegeben, wenn die Emissionsreduktionen auch tatsächlich erfolgt und verifiziert sind. Die Swiss Charter ist somit einer der anspruchvollsten Standards im Markt für Emissionsreduktionszertifikate. Sie entspricht dem Leitgedanken des Clean Development Mechanism und lehnt sich an die Standards der Uno-Klimakonvention an, geht aber in ihren Ansprüchen an die nachhaltige Entwicklung noch einen Schritt weiter: Die Projekte müssen im ökologischen, sozialen sowie ökonomischen und technologischen Bereich jeweils mindestens zwei Impulse auslösen. Ausgabe der Swiss Charter Units durch eine unabhängige Registry Verkauf der Swiss Charter Units durch SENS International Ökologische Entwicklungsimpulse: Ressourcenerhalt Energieeffizienz Sorgfältiger Umgang mit giftigen Abfällen Förderung der Biodiversität Schutz der Ozonschicht Soziale Entwicklungsimpulse: Verbesserung der Arbeitsbedingungen Schaffung nachhaltiger Arbeitsplätze Know-how Transfer Kapazitätsbildung SWISS CHARTER Klimaschutz durch Recycling Käufer der Swiss Charter Units werden mit dem SCPI-Label ausgezeichnet. Ökonomische und technologische Entwicklungsimpulse: Multiplikatoreffekte Beitrag zu einer Kreislaufwirtschaft Technologietransfer
7 FCKW die «vergessenen Klimakiller» FCKW sind in Vergessenheit geraten. Doch in ausgedienten Kühlgeräten ist eine riesige Menge FCKW enthalten, die ohne fachgerechte Entsorgung in die Atmosphäre gelangt. Pro FCKW-haltigem Kühlschrank fallen im Schnitt 440 Gramm FCKW an. Das scheint eine kleine Menge zu sein, sie ist aber wegen des enormen Treibhauspotentials des FCKW sehr schädlich für Klima und Ozonschicht. Eine Tonne FCKW-Gas R11 aus der Isolationsschicht von Kühlschränken entspricht gemäss Weltklimarat der Treibhauswirkung von 4600 Tonnen CO 2. Noch belastender ist das FCKW-Gas R12 aus dem Kühlkreislauf: Eine Tonne hat den Treibhauseffekt von Tonnen CO 2. Mit jedem Kühlschrank, der fachgerecht entsorgt wird, können Treibhausgasemissionen im Gegenwert von bis zu 2 Tonnen CO 2 vermieden werden. Das entspricht der Menge CO 2-Emissionen, die jede Schweizer Person laut Bundesamt für Umwelt (BAFU) im Pendler-, Einkaufs- und Freizeitverkehr pro Jahr verursacht km Über eine Strecke von Autokilometer setzt ein Personenwagen durchschnittlich rund 2 Tonnen CO 2 frei. Mit der fachgerechten Entsorgung eines einzigen Kühlschrankes können bis zu 2 Tonnen CO 2 eingespart werden. Die schädigende Wirkung der FCKW hat die internationale Staatengemeinschaft 1987 dazu veranlasst, das Montreal-Protokoll aufzusetzen, mit dem Produktion und Gebrauch ozonschichtschädigender Gase stufenweise verboten wurden. Aus heutiger Sicht weist das Montreal-Protokoll indes einen wichtigen Mangel auf: Der Umgang mit FCKW- Altbeständen ist darin nicht geregelt. Das Kyoto-Protokoll lässt FCKW sogar ganz unberücksichtigt. Dies hat die FCKW zum «vergessenen Klimakiller» werden lassen.
8 SENS International Obstgartenstrasse 28 CH-8006 Zürich Phone +41 (0) Fax +41 (0)
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