1.Prinzipien der chin. Bewegungslehre

Transkript

1 1.Prinzipien der chin. Bewegungslehre Traditionell wurde das Wissen über Qi Gong nur mündlich von Meister zu Meister bzw. von Meister zu Schüler weitergegeben. Das I-Ging >Buch der Wandlungen<, ein chinesisches Weisheits- und Orakelbuch ca vor Christus, basiert auf der Interaktion von Yin und Yang. Naturkräfte werden dargestellt durch die 8 Trigramme, aus denen man 64 Hexagramme kombinieren kann. Diese Hexagramme wurden von den Weisen der inneren Alchemie übernommen. Die 8 Trigramme werden auch heute noch zur Beschreibung des Qi im Körper angewandt. Auch schon in der Zhangou-Periode ( vor Christus) hatten die Chinesen reiche Erfahrung mit der Qi Gong Lehre und Qi geführten Atemübungen. Bei Ausgrabungen aus dieser Zeit wurden Inschriften gefunden auf denen stand: Wenn man tief einatmet, wird sich das Qi vermehren. Wer das Qi leiten kann wird ruhig und kraftvoll sein. Beim Ein- und Ausatmen bewegt sich das Qi (die Energie). Wenn man nach diesen Gesetzen lebt, wird man lange gesund bleiben. Als großer Verfechter von Lebenseinsicht und Medizin war Laotse bekannt, ein Zeitgenosse von Konfuzius. Sein Nachfolger Tsuang-Tzu verstärkte die Konzepte von Körper, Geist und Seele. Er sah das Qi in allen Bereichen des menschlichen Lebens. Das Qi ist ein wiederhallendes Echo philosophischer Geheimnisse des großen Universums. Nach der Verbreitung des Buddhismus in China fusionierten indisch-buddhistische Yoga Elemente mit den alten chinesischen Qi Praktiken. Vorwiegend in den buddhistischen Klöstern wurde Qi Gong zur Stärkung körperlicher und innerer Kraft, zur Erhaltung der Gesundheit praktiziert. Daraus entwickelten sich im Laufe der Zeit unterschiedl. Kampfsportarten wie Shaolin Gung Fu, Tai Ji Quan bzw. Tai Guan Do. Es wurden Bücher über Qi Gong geschrieben, ein Arzt namens Huang Tuo beobachtete Tierbewegungen und stellte dabei fest, daß die Imitation dieser Bewegungen die Gesundheit fördern konnte. Im Shaolin Kloster wurde eine Methode entwickelt, welche die Bewegung der 5 Tiere nachahmten ( Qi Gong der 5 Tiere ) Im Laufe von Jahrhunderten entstanden mehr als 3600 Qi Gong Schulen. Im jetzigen China finden sich ca. 100 Qi Gong Formen, die praktiziert werden. Im heutigen China praktizieren täglich viele Millionen Menschen unterschiedliche Formen des Qi Gong. Eine dieser Formen ist der fliegende Kranich. Der Begründer dieser Form ist Dr. Zhao Yin Xiang, der eine schwere Krankheit hatte und diese Form des Qi Gong praktizierte. Aufgrund seiner Erfahrungen entwickelte er diese Methode weiter und hat damit überzeugende Erfolge erzielt.

2 -2-2. Die 12 Meridiane, 8 Extraleitbahnen und Energiezentren Das Qi bewegt sich im Körper auf Meridianen = Energieleitbahnen. Diese Meridiane durchziehen den Körper wie ein Netz und versorgen ihn mit notwendiger Lebensenergie. Bei der Geburt sind die Meridiane durchlässig, jedoch im Laufe der Jahre können innere oder äußere Einflüsse den Fluß blockieren. Es gibt 12 Meridiane, diese entsprechen 12 Organen und 8 Extra-Energiebahnen, die unabhängig von Organen funktionieren. Diese Extrabahnen können den Ausgleich zum Qi in den 12 Hauptmeridianen schaffen.. Dieses Ergänzungssystem ist jedoch nur über einen bestimmten Zeitraum möglich. Danach stellen sich Schwäche, trockene Haut oder Kälte- Hitze-Symptome ein. Ein gesunder Organismus hat einen ausgeglichenen Qi Haushalt, kräftigen Körper, festes Bindegewebe, Haut leicht feucht, Körpertemperatur ein wenig höher. 6 Hauptmeridiane sind verbunden mit 6 hohlen Organen : Dickdarm, Dreierwärmner Dünndarm, Magen, Gallenblase Blase und 6 Speicherorganen: Lunge, Leber, Milz, Herz, Nieren, Herzbeutel Die Anfangs- und Endpunkte der 12 Meridiane finden sich abwechselnd je 6 in den Händen und 6 in den Füßen. 3. Warum üben wir Qi Gong Im chinesischen und japanischen Energiemodell gilt der Körper als Abbild des Universums und wird durch Umwelt, Klima, Ernährung sowie geistige Faktoren beeinflußt. Lebt ein Mensch in Harmonie mit seiner Umwelt, wird er Gesundheit und spirituelle Stärke erfahren. Lebt er jedoch entgegen der Natur, wird er Ungleichgewicht und Krankheit erleiden. In China glaubt man, daß das Qi aus einer universellen Quelle stammt und in die komplementären Kräfte Yin und Yang unterteilt ist. Diese Kräfte werden von den 5 Elementen = Wandlungsphasen (Wasser, Holz, Feuer, Erde, Metall ) beeinflußt. Durch körperliche und geistige Übungen können diese Elemente sowie der Fluß des Qi im Körper ausgeglichen werden. Es ist also ein Übungssystem zur Stärkung, Gesunderhaltung und Lenkung des Qi verwurzelt in der Philosophie das Taoismus.

3 -3- Im Laufe der Jahrhunderte haben sich im Qi Gong viele hundert unterschiedliche Stile entwickelt. Eine der bekanntesten Arten ist das Qi Gong des fliegenden Kranich. 4.Yin und Yang Yin und Yang, die Kräfte des männlichen und weiblichen und die 5 Elemente, auch 5 Wandlungsphasen genannt, finden sich in allen Dingen des Lebens wieder und sind Grundlage der TCM (traditionellen chinesischen Medizin). Die chinesischen Gelehrten assoziieren Yin mit Begriffen wie weiblich, Unterkörper, rechts, vorne, haut, Körperinneres und Yang mit Begriffen wie männlich, Oberkörper-Kopf, links, hinten, Körperäußeres. Es gibt Yin und Yang Meridiane und Yin und Yang Organe. Krankheit entsteht, wenn Yin und Yang in Disharmonie sind. Typische Yin Krankheiten sind niedriger Blutdruck, Müdigkeit, Blässe, Unterleibsbeschwerden u.v.m. Typische Yang Krankheiten sind hoher Blutdruck, Überaktivität, Reizbarkeit, Entzündungen u.v.m. 5. Die 5 Elemente ( wu-xing ) Die 5 Elemente werden auch als als 5 Wandlungsphasen bezeichnet. Der Begriff Elemente ist dahingehend unrichtig, als daß es sich nicht um die Zuordnung von chemischen Elementen handelt. Es ist keine materielle Substanz, sondern eine Kraft, eine Eigenschaft unseres Universums. Zwischen den 5 Elementen besteht ein genau definiertes Kräfte- und Wirkverhältnis von wiederkehrenden energetischen Zuständen, die den Naturphänomenen innewohnen. Finden sich alle Kräfte der Elemente im Gleichgewicht, so findet sich Harmonie, Gesundheit, Anmut und Schönheit. Die einzelnen Sinne, Organe und Gewebe der Lebewesen werden Elementen zugeordnet, ebenso Gefühle und geistige Fähigkeiten. Sind die Kraftverhältnisse der Elemente ungleich, dann äußert sich das beim Menschen in Unbehagen und Krankheit. Die 5 Elemente sind: Wasser,Holz, Feuer, Erde und Metall. Wasser: Befeuchtet nach unten und läßt Keime wachsen. Holz: Befeuchtet wird aus dem Keim ein großer Baum, aufstrebend und wachsend. Feuer: Feuer verbrennt das Holz und läßt neue Energie entstehen. Erde: Entsteht beim Verbrennen von Holz und erlaubt das Säen, Wachsen und Ernten Metall: Findet sich als Element im Wasser, kann geformt und erhärtet werden. Zu jedem Element findet sich eine Zuordnung der Organe, diese sind:

4 -4- Wasser - der Bauchraum - Blase und Niere Holz - oberer Bauchraum - Leber, Gallenblase Feuer - Herzgegend - Herz, Dünndarm Erde - Solarplexus - Magen,Milz Metall - Kehlkopf, Stirn - Lunge, Dickdarm

5 Übungen aus dem Arbeitsbuch der VHS Tempelhof, Im Reich der Mitte, ISBN X, Klett Verlag

6 -5-7. Literaturhinweise Gerhard Wenzel, Qigong, Quelle der Lebenskraft, ISBN Qigong Akupressur & Selbstmassage, ISBN x, Handbuch Qigong Akupressur & Selbstmassage, ISBN , Kursbuch Die chin. Bewegungsmeditation, Klaus Mögling, ISBN Tai Chi Cuan, Klaus Mögling, ISBN Tai Chi, Die sanfte Körpererfahrung, Klaus Mögling, ISBN Tai Chi Chuan für Einsteiger, Klaus Mögling, ISBN Wu Wei, Lebenskunst des Tao, Theo Fischer, ISBN Nie mehr müde, Inka Jochum, ISBN Qi Gong, Der fliegende Kranich, Astrid Schillings, Petra Hinterthür, ISBN Qigong Heilung mit Energie, Johann Bölts, ISBN

7