PowerPoint Präsentation für Grundzüge der Volkswirtschaftslehre Vierte Auflage N. Gregory Mankiw / Mark P. Taylor
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1 PowerPoint Präsentation für Grundzüge der Volkswirtschaftslehre Vierte Auflage N. Gregory Mankiw / Mark P. Taylor Adaptiert durch: Institut für Wirtschaftswissenschaft. Universität Erlangen-Nürnberg Schäffer-Poeschel Verlag für Wirtschaft Steuern Recht GmbH
2 Zehn volkswirtschaftliche Regeln
3 Ökonomie... leitet sich aus dem griechischen Wort für Haushaltsführung ab. Ökonomische Entscheidungen ergeben sich aus der Knappheit der Güter: - Was wird produziert? - Wie wird produziert? (Welche Ressourcen werden eingesetzt?) - Für wen wird produziert (Verteilung)? Daraus ergibt sich eine klassische Definition der Volkswirtschaftlehre: Sie befasst sich mit der Frage, wie eine Gesellschaft knappe Mittel bewirtschaftet Schäffer-Poeschel Verlag für Wirtschaft Steuern Recht GmbH Institut für Wirtschaftswissenschaft. Universität Erlangen-Nürnberg. 3
4 Regel Nr. 1: Menschen stehen vor Alternativen. There is no such thing as a free lunch! 2008 Schäffer-Poeschel Verlag für Wirtschaft Steuern Recht GmbH Institut für Wirtschaftswissenschaft. Universität Erlangen-Nürnberg. 4
5 Regel Nr. 1: Menschen stehen vor Alternativen. Um etwas zu erhalten, müssen wir üblicherweise etwas anderes aufgeben: Kanonen versus Butter, Nahrungsmittel versus Kleidung, Freizeit versus Einkommen (durch Arbeit), Effizienz versus Gleichheit (Gerechtigkeit). Entscheiden heißt, zwischen Alternativen, Handlungsmöglichkeiten oder Zielen zu wählen Schäffer-Poeschel Verlag für Wirtschaft Steuern Recht GmbH Institut für Wirtschaftswissenschaft. Universität Erlangen-Nürnberg. 5
6 Regel Nr. 1: Menschen stehen vor Alternativen. Effizienz versus Gleichheit Effizienz bedeutet, dass mit den knappen Ressourcen der Wert der produzierten Güter und Dienstleistungen maximiert wird. Gleichheit bedeutet, dass der Nutzen dieser Ressourcen nach Gerechtigkeitsprinzipien unter den Mitglieder dieser Gesellschaft verteilt wird Schäffer-Poeschel Verlag für Wirtschaft Steuern Recht GmbH Institut für Wirtschaftswissenschaft. Universität Erlangen-Nürnberg. 6
7 Regel Nr. 2: Die Kosten von dem, was man will, bestehen aus dem, was man dafür aufzugeben hat. Entscheidungen erfordern, dass Kosten und Nutzen von Alternativen verglichen und gegeneinander aufgewogen werden. Weiterer Schulbesuch oder Aufnahme einer Beschäftigung? Hausarbeit oder Biergarten? Vorlesung besuchen oder ausschlafen? Die Opportunitätskosten sind das, was aufgegeben werden muss, um etwas zu erlangen Schäffer-Poeschel Verlag für Wirtschaft Steuern Recht GmbH Institut für Wirtschaftswissenschaft. Universität Erlangen-Nürnberg. 7
8 Regel Nr. 3: Rationale Menschen denken in Grenzbegriffen. Marginale Veränderungen sind kleine, inkrementelle Anpassungen existierender Aktionspläne. Menschen fällen Entscheidungen, indem sie Kosten und Nutzen marginaler Veränderungen abwägen Schäffer-Poeschel Verlag für Wirtschaft Steuern Recht GmbH Institut für Wirtschaftswissenschaft. Universität Erlangen-Nürnberg. 8
9 Regel Nr. 4: Menschen reagieren auf Anreize. Marginale Veränderungen von Kosten und Nutzen motivieren Menschen dazu, ihr Verhalten zu ändern. Eine Alternative wird dann bevorzugt, wenn der marginale Nutzen die marginalen Kosten übersteigt Schäffer-Poeschel Verlag für Wirtschaft Steuern Recht GmbH Institut für Wirtschaftswissenschaft. Universität Erlangen-Nürnberg. 9
10 Regel 5: Durch Handel kann es jedem besser gehen. Menschen ziehen einen Nutzen aus den Möglichkeiten, die Handel bietet. Handel zwischen zwei Ländern führt meist dazu, dass es jedem Land wirtschaftlich besser geht. Handel erlaubt es, sich auf Tätigkeiten zu spezialisieren, die die jeweiligen Handelspartner am besten können Schäffer-Poeschel Verlag für Wirtschaft Steuern Recht GmbH Institut für Wirtschaftswissenschaft. Universität Erlangen-Nürnberg. 10
11 Regel 6: Märkte sind in der Regel eine effiziente Methode der ökonomischen Organisation. In einer Marktwirtschaft werden Ressourcen durch die dezentralen Entscheidungen zahlreicher Unternehmen und Haushalte zugeteilt. Unternehmen und Haushalte interagieren auf den Märkten für Güter und Dienstleistungen. Haushalte entscheiden über ihren Konsum und über ihre Arbeitsleistung. Unternehmen entscheiden über Arbeitskräfteeinsatz, Produktionsweise und Output Schäffer-Poeschel Verlag für Wirtschaft Steuern Recht GmbH Institut für Wirtschaftswissenschaft. Universität Erlangen-Nürnberg. 11
12 Regel 6: Märkte sind in der Regel eine effiziente Methode der ökonomischen Organisation. Adam Smith beobachtete, dass Unternehmen und Haushalte in Märkten zusammenwirken, als ob sie durch eine unsichtbare Hand gelenkt würden. Smith erkannte, dass soziale Interaktion auf Märkten nicht, wie man glauben könnte, in Chaos ausartet. Im Gegenteil: Wettbewerb, Preismechanismen und gut funktionierende Märkte führen zu einer effizienten Allokation der knappen Ressourcen Schäffer-Poeschel Verlag für Wirtschaft Steuern Recht GmbH Institut für Wirtschaftswissenschaft. Universität Erlangen-Nürnberg. 12
13 Regel 7: Regierungen können manchmal die Marktergebnisse verbessern. Ein Marktversagen liegt vor, wenn ein Markt die Ressourcen nicht optimal zuteilt. In diesem Fall kann es sinnvoll sein, wenn die Regierung in diesem Markt interveniert. Ob eine solche Intervention sinnvoll ist, hängt wiederum von den Kosten der Intervention und von Regierungsversagen ab Schäffer-Poeschel Verlag für Wirtschaft Steuern Recht GmbH Institut für Wirtschaftswissenschaft. Universität Erlangen-Nürnberg. 13
14 Regel 7: Regierungen können manchmal die Marktergebnisse verbessern. Markversagen kann verursacht werden durch: Externalität Auswirkung der Handlungen eines Marktteilnehmers auf die Wohlfahrt einer unbeteiligten Person, Marktmacht Die Fähigkeit einer Person oder eines Unternehmens, den Marktpreis signifikant zu beeinflussen Schäffer-Poeschel Verlag für Wirtschaft Steuern Recht GmbH Institut für Wirtschaftswissenschaft. Universität Erlangen-Nürnberg. 14
15 Regel 8: Der Lebensstandard hängt von der Fähigkeit ab, Waren und Dienstleistungen herzustellen. Der Lebensstandard kann auf verschiedene Weise gemessen werden: durch den Vergleich persönlicher Einkommen, durch den Vergleich des Marktwerts der Gesamtproduktion eines Landes Schäffer-Poeschel Verlag für Wirtschaft Steuern Recht GmbH Institut für Wirtschaftswissenschaft. Universität Erlangen-Nürnberg. 15
16 Regel 8: Der Lebensstandard hängt von der Fähigkeit ab, Waren und Dienstleistungen herzustellen. Fast die gesamten Unterschiede in den Lebensstandards können durch die unterschiedliche Produktivität in den verschiedenen Ländern erklärt werden. Produktivität bezeichnet den Wert der Güter und Dienstleistungen, welche in einer Arbeitsstunde produziert werden Schäffer-Poeschel Verlag für Wirtschaft Steuern Recht GmbH Institut für Wirtschaftswissenschaft. Universität Erlangen-Nürnberg. 16
17 Regel 9: Preise steigen, wenn die Zentralbank zu viel Geld in Umlauf setzt. Als Inflation bezeichnet man einen Anstieg des Preisniveaus der Volkswirtschaft. Inflation entsteht durch ein rasches Wachstum der Geldmenge. Wenn die Zentralbank große Mengen von Geld in Umlauf setzt, entsteht Inflation Schäffer-Poeschel Verlag für Wirtschaft Steuern Recht GmbH Institut für Wirtschaftswissenschaft. Universität Erlangen-Nürnberg. 17
18 Regel 10: Eine Gesellschaft hat kurzfristig zwischen Inflation und Arbeitslosigkeit zu wählen. Kurzfristig führt eine Erhöhung der Geldmenge zu steigenden Preisen und steigender Nachfrage, steigender Produktion und sinkender Arbeitslosigkeit: Inflation Arbeitslosigkeit Der Zielkonflikt ist kurzfristig! 2008 Schäffer-Poeschel Verlag für Wirtschaft Steuern Recht GmbH Institut für Wirtschaftswissenschaft. Universität Erlangen-Nürnberg. 18
19 Zusammenfassung Wie Menschen entscheiden 1. Alle Menschen stehen vor abzuwägenden Alternativen. 2. Die Kosten eines Guts bestehen aus dem, was man für den Erwerb eines Guts aufgibt. 3. Rational entscheidende Personen denken in Grenzbegriffen und vergleichen marginale Kosten und marginalen Nutzen. 4. Menschen reagieren auf materielle Anreize Schäffer-Poeschel Verlag für Wirtschaft Steuern Recht GmbH Institut für Wirtschaftswissenschaft. Universität Erlangen-Nürnberg. 19
20 Zusammenfassung Wie Menschen zusammenwirken 5. Handel kann den Nutzen der Handelspartner erhöhen. 6. Märkte sind gewöhnlich ein effizienter Weg, um Handel und Produktion zu koordinieren. 7. Im Falle von Marktversagen können Regierungen manchmal Marktergebnisse verbessern Schäffer-Poeschel Verlag für Wirtschaft Steuern Recht GmbH Institut für Wirtschaftswissenschaft. Universität Erlangen-Nürnberg. 20
21 Zusammenfassung Wie die Volkswirtschaft funktioniert 8. Der Lebensstandard eines Landes hängt von der Produktivität ab. 9. Inflation entsteht durch übermäßiges Geldmengenwachstum. 10. Kurzfristig besteht ein tradeoff zwischen Inflation und Arbeitslosigkeit Schäffer-Poeschel Verlag für Wirtschaft Steuern Recht GmbH Institut für Wirtschaftswissenschaft. Universität Erlangen-Nürnberg. 21
22 Volkswirtschaftliches Denken 2008 Schäffer-Poeschel Verlag für Wirtschaft Steuern Recht GmbH Institut für Wirtschaftswissenschaft. Universität Erlangen-Nürnberg. 22
23 Inhalt Die wissenschaftliche Methode Ökonomische Modelle Das Kreislaufdiagramm Die Produktionsmöglichkeitenkurve Positive und normative Aussagen der Ökonom als Wissenschaftler und als Politiker 2008 Schäffer-Poeschel Verlag für Wirtschaft Steuern Recht GmbH Institut für Wirtschaftswissenschaft. Universität Erlangen-Nürnberg. 23
24 Volkswirtschaftliches Denken Das Studium der Wirtschaftswissenschaft bildet Sie dazu aus... in Alternativen zu denken, wirtschaftliche Zusammenhänge zu verstehen, soziale und private Kosten zu ermitteln und wirtschaftspolitische Entscheidungen zu evaluieren Schäffer-Poeschel Verlag für Wirtschaft Steuern Recht GmbH Institut für Wirtschaftswissenschaft. Universität Erlangen-Nürnberg. 24
25 Wissenschaftliche Methode: Beobachtung, Theorie, erneute Beobachtung Ökonomen verwenden abstrakte Modelle, die die Komplexität der Realität erklären helfen. Sie entwickeln Theorien, sammeln Daten und evaluieren diese Theorien Schäffer-Poeschel Verlag für Wirtschaft Steuern Recht GmbH Institut für Wirtschaftswissenschaft. Universität Erlangen-Nürnberg. 25
26 Die Rolle der Annahmen Ökonomen verwenden Annahmen, um die Erklärung der Realität einfacher zu gestalten. Die Kunst dabei ist, zu entscheiden, welche Annahmen gemacht werden sollen. Ökonomen verwenden unterschiedliche Annahmen, um unterschiedliche Fragen zu beantworten Schäffer-Poeschel Verlag für Wirtschaft Steuern Recht GmbH Institut für Wirtschaftswissenschaft. Universität Erlangen-Nürnberg. 26
27 Ökonomische Modelle Aufbauend auf diesen Annahmen werden Modelle entwickelt. Modelle vereinfachen die Realität, um diese besser zu verstehen. Zwei Beispiele: das Kreislaufdiagramm, die Produktionsmöglichkeitenkurve Schäffer-Poeschel Verlag für Wirtschaft Steuern Recht GmbH Institut für Wirtschaftswissenschaft. Universität Erlangen-Nürnberg. 27
28 Das Kreislaufdiagramm Das Kreislaufdiagramm ist ein visuelles Modell, das zeigt, wie Güter und Geld zwischen Haushalten und Unternehmen über die Vermittlung von Märkten fließen Schäffer-Poeschel Verlag für Wirtschaft Steuern Recht GmbH Institut für Wirtschaftswissenschaft. Universität Erlangen-Nürnberg. 28
29 Das Kreislaufdiagramm Begriffe Produktionsfaktoren Inputs, die für die Produktion von Gütern und Dienstleistungen verwenden werden Arbeit, Kapital, Boden Unternehmen produzieren und verkaufen Güter und Dienstleistungen kaufen und verwenden Produktionsfaktoren (Arbeit, Kapital) Haushalte kaufen und konsumieren Güter und Dienstleistungen besitzen und verkaufen Produktionsfaktoren (Arbeit/Kapital) 2008 Schäffer-Poeschel Verlag für Wirtschaft Steuern Recht GmbH Institut für Wirtschaftswissenschaft. Universität Erlangen-Nürnberg. 29
30 Das Kreislaufdiagramm Märkte für Güter und Dienstleistungen Unternehmen verkaufen Haushalte kaufen Märkte für Produktionsfaktoren Unternehmen kaufen Haushalte verkaufen 2008 Schäffer-Poeschel Verlag für Wirtschaft Steuern Recht GmbH Institut für Wirtschaftswissenschaft. Universität Erlangen-Nürnberg. 30
31 Abbildung 1: Das Kreislaufdiagramm Einnahmen Gütermärkte - Untern. verkaufen - Haushalte kaufen Ausgaben UNTERNEHMEN - produzieren und verkaufen Güter - verwenden Produktionsfaktoren HAUSHALTE - kaufen und konsumieren Güter - verkaufen Faktordienste Güterkäufe Güterverkäufe Produktionsfaktoren Löhne, Mieten und Pacht, Gewinne Faktormärkte - Haushalte verkaufen - Untern. kaufen Arbeit, Kapital, Boden Einkommen = In-/Outputströme = Geldströme 2008 Schäffer-Poeschel Verlag für Wirtschaft Steuern Recht GmbH Institut für Wirtschaftswissenschaft. Universität Erlangen-Nürnberg. 31
32 Die Produktionsmöglichkeitenkurve Die Produktionsmöglichkeitenkurve zeigt die Kombinationen des Outputs, die eine Volkswirtschaft bei Einsatz der verfügbaren Produktionsfaktoren und Produktionsmethoden produzieren kann Schäffer-Poeschel Verlag für Wirtschaft Steuern Recht GmbH Institut für Wirtschaftswissenschaft. Universität Erlangen-Nürnberg. 32
33 Abbildung 2: Die Produktionsmöglichkeitenkurve Produktionsmenge an PC D B C A Produktionsmöglichkeitenkurve Produktionsmenge an PKW 2008 Schäffer-Poeschel Verlag für Wirtschaft Steuern Recht GmbH Institut für Wirtschaftswissenschaft. Universität Erlangen-Nürnberg. 33
34 Produktionsmöglichkeitenkurve Konzepte, die mit der Produktionsmöglichkeitenkurve illustriert werden können: Effizienz, tradeoff, Opportunitätskosten, Wirtschaftswachstum Schäffer-Poeschel Verlag für Wirtschaft Steuern Recht GmbH Institut für Wirtschaftswissenschaft. Universität Erlangen-Nürnberg. 34
35 Abbildung 3: Eine Verschiebung der Produktionsmöglichkeitenkurve Produktionsmenge an PC A E Produktionsmenge an PKW 2008 Schäffer-Poeschel Verlag für Wirtschaft Steuern Recht GmbH Institut für Wirtschaftswissenschaft. Universität Erlangen-Nürnberg. 35
36 Mikroökonomik und Makroökonomik Mikroökonomik (Mikroökonomie) befasst sich mit den einzelnen Elementen der Wirtschaft. Entscheidungen der Haushalte und Unternehmen sowie die Auswirkung dieser Handlungen auf Märkte. Makroökonomik (Makroökonomie) betrachtet die Volkswirtschaft als Ganzes. Beispiele gesamtwirtschaftlicher Phänomene sind Inflation, Arbeitslosigkeit, Wirtschaftswachstum Schäffer-Poeschel Verlag für Wirtschaft Steuern Recht GmbH Institut für Wirtschaftswissenschaft. Universität Erlangen-Nürnberg. 36
37 Der Ökonom als Wissenschaftler und als Wirtschaftspolitiker Wenn Ökonomen die Welt zu erklären suchen, handeln sie als Wissenschaftler. Wenn Ökonomen die Welt zu ändern versuchen, dann handeln sie als Wirtschaftspolitiker Schäffer-Poeschel Verlag für Wirtschaft Steuern Recht GmbH Institut für Wirtschaftswissenschaft. Universität Erlangen-Nürnberg. 37
38 Positive versus normative Aussagen Positive Aussagen sind beschreibend und richten sich darauf, wie die Welt ist. Die Aussagen sind deskriptiv. Normative Aussagen sagen etwas darüber, wie die Welt sein sollte. Die Aussagen sind präskriptiv Schäffer-Poeschel Verlag für Wirtschaft Steuern Recht GmbH Institut für Wirtschaftswissenschaft. Universität Erlangen-Nürnberg. 38
39 Positive versus normative Aussagen Positive oder normative Aussage? Eine Erhöhung des Mindestlohns verursacht Arbeitslosigkeit unter schlecht qualifizierten Arbeitnehmern. Steigende Haushaltsdefizite in den Ländern der EWU führen zu Zinssteigerungen.??? 2008 Schäffer-Poeschel Verlag für Wirtschaft Steuern Recht GmbH Institut für Wirtschaftswissenschaft. Universität Erlangen-Nürnberg. 39
40 Positive versus normative Aussagen Positive oder normative Aussage? Die Einkommensgewinne durch die Mindestlohnerhöhungen sind wichtiger als eine geringe Steigerung der Arbeitslosigkeit. Tabakunternehmen sollten Regierungen für die Kosten der Behandlung von Krankheiten entschädigen, die im Zusammenhang mit Rauchen auftreten.??? 2008 Schäffer-Poeschel Verlag für Wirtschaft Steuern Recht GmbH Institut für Wirtschaftswissenschaft. Universität Erlangen-Nürnberg. 40
41 Warum Ökonomen uneins sind Ökonomen können uneins sein über positive Theorien und damit über das Funktionieren der Wirtschaft, normative Wertvorstellungen und damit über die Ziele von wirtschaftspolitischen Maßnahmen Schäffer-Poeschel Verlag für Wirtschaft Steuern Recht GmbH Institut für Wirtschaftswissenschaft. Universität Erlangen-Nürnberg. 41
42 Tabelle 1: Zehn Vorschläge, denen die meisten Ökonomen zustimmen Vorschläge und Prozentsätze der Zustimmung 1. Eine Deckelung der Mietpreise mindert Quantität und Qualität des Wohnangebots. (93 %) 2. Zölle und Importquoten reduzieren den allgemeinen ökonomischen Wohlstand. (93 %) 3. Flexible oder frei bewegliche Wechselkurse führen zu einer wirksamen Regelung der internationalen Finanzströme. (90 %) 4. Fiskalpolitik (d. h. Steuersenkung und/oder Staatsausgabensteigerung) hat in der unterbeschäftigten Volkswirtschaft eine signifikante stimulierende Wirkung. (90 %) 5. Wenn der Staatshaushalt ausgeglichen wird, so sollte dies über einen Konjunkturzyklus hinweg und nicht für jedes einzelne Jahr angestrebt werden. (85 %) 6. Geldzahlungen steigern die Wohlfahrt der Empfänger mehr als finanziell äquivalente Naturalleistungen. (84 %) 7. Ein großes Defizit des Staatshaushalts hat eine dämpfende Wirkung auf die Volkswirtschaft. (83 %) 8. Mindestlöhne erhöhen die Arbeitslosigkeit der jugendlichen und unqualifizierten Arbeitskräfte. (79 %) 9. Die Regierung sollte die Sozialhilfen nach den Grundsätzen einer negativen Einkommenssteuer umgestalten. (79 %) 10. Steuern und marktfähige Emissionszertifikate bilden einen besseren Ansatz für die Beschränkung von Emissionen als die Festlegung von Schadstoffobergrenzen. (78 %) 2008 Schäffer-Poeschel Verlag für Wirtschaft Steuern Recht GmbH Institut für Wirtschaftswissenschaft. Universität Erlangen-Nürnberg. 42
43 Zusammenfassung Ökonomen versuchen, wirtschaftliche Vorgänge mit wissenschaftlicher Objektivität zu erklären, indem sie mit geeigneten Annahmen Modelle konstruieren. Die Volkswirtschaftslehre wird in Mikroökonomik und Makroökonomik unterteilt. Mikroökonomen studieren das Entscheidungsverhalten von Haushalten und Unternehmen im Kontext von Märkten. Makroökonomen untersuchen Faktoren und Trends, die die Wirtschaft als Ganzes beeinflussen Schäffer-Poeschel Verlag für Wirtschaft Steuern Recht GmbH Institut für Wirtschaftswissenschaft. Universität Erlangen-Nürnberg. 43
44 Zusammenfassung Eine positive Aussage ist eine These darüber, wie die Welt ist. Eine normative Aussage stellt fest, wie die Welt sein sollte. Wenn Ökonomen normative Aussagen machen, handeln sie mehr als Politiker denn als Wissenschaftler Schäffer-Poeschel Verlag für Wirtschaft Steuern Recht GmbH Institut für Wirtschaftswissenschaft. Universität Erlangen-Nürnberg. 44
45 Zusammenfassung Ökonomen machen oft widersprüchliche wirtschaftspolitische Vorschläge entweder weil ihre wissenschaftlichen (positiven) Analysen unterschiedlich ausfallen oder weil sie von unterschiedlichen Werturteilen geleitet werden Schäffer-Poeschel Verlag für Wirtschaft Steuern Recht GmbH Institut für Wirtschaftswissenschaft. Universität Erlangen-Nürnberg. 45
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