"Unternehmensziel Qualität" Wettbewerbsvorteile durch Qualitätsmanagementsysteme
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- Eike Franke
- vor 7 Jahren
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1 "Unternehmensziel Qualität" Wettbewerbsvorteile durch Qualitätsmanagementsysteme Gliederung 1. Wettbewerbsfaktor Qualität 2. Der Ablauf 3. Die Ist-Analyse 4. Die Dokumentation 5. Werkzeuge, Methoden, Instrumente 6. Nutzenspotentiale 1. Wettbewerbsfaktor Qualität Die Qualität von Erzeugnissen und Leistungen hat sich in den letzten Jahren zu einem entscheidenden Kriterium für ihre Marktfähigkeit entwickelt. Qualität als Ausdruck der Erfüllung von Kundenbedürfnissen beinhaltet nicht mehr nur Funktions- und Zuverlässigkeitsmerkmale von Produkten, sondern umfasst das
2 gesamte Unternehmen und sein Umfeld. Qualität ist zu einer marktbestimmenden Die Einführung eines Qualitätsmanagementsystems im Unternehmen und dessen Zertifizierung nach der internationalen Normenreihe DIN ISO 9000 stellt einen sichtbaren Nachweis für Qualität im umfassenden Sinne und deren Umsetzung im Unternehmen dar. Aus der Abb. 1 ist ersichtlich, dass in der Region Südwestsachsen bereits 1 / 5 der Unternehmen im produzierenden Gewerbe ein Qualitätsmanagementsystem aufbauen bzw. eingeführt haben. Unternehmensstrategie geworden. Grundlage für diesen wichtigen Schritt bildet eine umfassende, zukunftsorientierte Bewertung des Marktes, der eigenen Strategie und der Kunden. Abb. 2 zeigt einem Ausschnitt von zu überprüfenden Kriterien, nach deren Bewertung eine Entscheidung getroffen werden kann, ob die Einführung eines Qualitätsmanagementsystems und dessen Zertifizierung für das Unternehmen erforderlich ist. Qualitätsmanagementsystem nach DIN ISO 9000
3 Abb.: 3 Erwartungshaltungen an Lieferanten
4 Während in der Vergangenheit in vielen Industriestaaten landesspezifische bzw. keine Normen für Qualitätsmanagementsysteme existierten, steht heute mit der ISO 9000 Normenreihe ein international gültiges Regulatorium zur Verfügung, das von den meisten nationalen Normenwerken In Ergänzung zu den qualitätsrelevanten Kategorien werden in letzter Zeit verstärkt Erfordernisse und Erwartungen für eine umweltgerechte Produktion formuliert. (s. Abb. 3) Obwohl hinsichtlich der Umweltzielsetzung noch Für das Unternehmen resultieren aus der Einführung eines Qualitätsmanagementsystems neue Identitäten und Anforderungen. In Abb. 4 vollinhaltlich übernommen wurde. Die in Abb. 3 dargestellten Erwartungen und Erfordernisse der verschiedenen Interessenpartner eines Unternehmens als Lieferant einer Ware oder einer Dienstleistung zeigen die Allgemeingültigkeit und die Dimension der Normenreihe. viele Fragestellungen zu klären und zu untersuchen sind, besteht vor allem für kleine und mittlere Unternehmen aus personeller sowie aus monetärer Sicht die Notwendigkeit, beide Aufgabenbereich als eine Einheit zu beherrschen. sind wesentliche Eigenschaften eines Qualitätsmanagementsystem als Leitbild eines modernen Unternehmens zusammengefasst. Abb. 4: Forderungen an ein Qualitätsmanagementsystem nach DIN ISO 9000
5 Abb. 5: Organisationsstrukturen und Qualitätsmanagementsystem Die Umsetzung der Anforderungen der ISO 9000 Normenreihe im Unternehmen führt vielfach zu neuen Organisationskonzepten (Abb. 5). Stark arbeitsteile und hierarchische Organisationslösungen beinhalten durch ihre vielen Schnittstellen und Kompetenzregulierungsmechanismen in hohem Maße Hemmnisse beim Aufbau und vor allem bei der Beherrschung von Qualitätsmanagementsystemen. Organisationsstrukturen, die einer unternehmensweiten Qualitätssicherung adäquate sind, bauen auf der Kreativität und dem Verantwortungsbewusstsein der Mitarbeiter auf und müssen ganzheitliche Arbeitsinhalte unterstützen. Prinzipiell sind in der Normenreihe DIN ISO 9000 zwei verschiedene Kategorien von Normen enthalten. Während die Norm ISO 9000 als Leitfaden zur Anwendung des Normenwerkes und zur Auswahl der Qualitätselemente und die Norm ISO 9004 als Leitfaden für den Aufbau des Qualitätsmanagementsystems im Unternehmen fungieren, beinhalten die Normen ISO 9001, 9002 und 9003 die eigentlichen Forderungen an das jeweilige Qualitätsmanagementsystem. Dabei ist für letztere in Abhängigkeit vom jeweiligen Unternehmens- und Produktionskonzept festzulegen, nach welcher Norm das Qualitätsmanagementsystem ausgelegt und damit welche Elemente im Unternehmen gestaltet und beim Audit nachgewiesen werden müssen (Abb. 6).
6 Abb. 6: Elemente der DION ISO 9000-Reihe
7 2. Der Ablauf Abb. 7: Prinzipieller Ablauf für den Aufbau eines Qualitätsmanagementsystems
8 In Abhängigkeit von den jeweiligen Voraussetzungen stellt die Einführung eines Qualitätsmanagementsystems für ein Unternehmen ein komplexes und aufwendiges Projekt dar. Die vorausschauende Planung und die systematische Einführung dieser unternehmensweiten Lösung sichert eine zügige Arbeit sowie einen kostenund zeitgünstigen Ablauf mit hoher Erfolgswahrscheinlichkeit. In Abb. 7 sind die prinzipiellen Schritte für den Aufbau eines Qualitätsmanagementsystems im Unternehmen und mit den erforderlichen Partner dargestellt. Vielfach werden zu diesen Aufgaben externe Berater hinzugezogen, um mit deren Erfahrungen und Methoden betriebliche Hemmnisse besser überwinden zu können. 3. Die IST-Analyse Abb. 8: Methoden und Techniken zur Unternehmensanalyse Der erste umfassende Schritt im Unternehmen ist die Analyse des gegenwärtigen Zustandes. Unter Verwendung von geeigneten Methoden und Techniken (Abb. 8) muss für alle Geschäftsprozesse im Unternehmen der IST-Zustand erfasst werden, wobei sowohl aufbau- und ablauforganisatorische als qualitätsrelevante Merkmale erfasst und dargestellt werden.
9 Zielsetzung für diese umfassende Unternehmensanalyse ist das Aufdecken von Schwachstellen im Unternehmen hinsichtlich der in der ISO 900x beschriebenen Anforderungen. Während vielfach noch der IST-Stand im Unternehmen anhand der einzelnen Elemente der in Frage kommenden ISO- Norm erfasst und analysiert wird, gewinnt zunehmend eine prozessorientierte Erfassung und Analyse an Bedeutung. Die Erfassung und Modellierung von Geschäftsprozessen sowie deren zukünftige, qualitäts- und normenkonforme Gestaltung ermöglicht eine effiziente, ganzheitliche und kontinuierliche Reorganisation des Unternehmens. Abb. 9: Vorgehensweise für eine prozessorientierte Unternehmensanalyse
10 4. Die Dokumentation Abb. 10: Grundstruktur der Dokumentation für ein QM-System Als Grundlage für die Umsetzung des normenkonformen Qualitätsmanagementsystems und als nachprüfbare Darstellung des Konzeptes dienen eine Vielzahl von jeweils unternehmensspezifisch zu erarbeitenden Dokumenten (Abb. 10). Diese Unterlagen bilden einerseits die Basis für die Auditierung des Qualitätsmanagementsystems durch die zertifizierende Einrichtung und andererseits als ständig Bedingt durch die Unternehmensspezifik der Dokumentation erweist sich eine fortzuschreibende Grundlage für die Einführung und Weiterentwicklung des Qualitätsmanagementes im Unternehmen und gegenüber dem Kunden. rechtzeitige Abstimmung mit dem zukünftigen Auditor als zweckmäßig.
11 5. Werkzeuge, Methoden und Instrumente Abb. 11: Qualitätsorientierte Methoden und Werkzeuge Qualität ist kein zufälliges Ergebnis, sondern erfordert eine fundierte Strategie, Motivation und Verantwortung von der Geschäftsführung und allen Mitarbeitern sowie gesicherte Methoden und systematische und kreative Arbeit. In Anbetracht der hohen Wertigkeit von Qualität und deren ständige Gewährleistung wurden für eine qualitätssichere Tätigkeit in den unterschiedlichen Phasen des Wertschöpfungsprozesses geeignete Methoden und Werkzeuge entwickelt, erprobt und verallgemeinert. Abb. 11 zeigt eine Auswahl an qualitätsorientierten Instrumentarien für das produzierende Gewerbe.
12 6. Nutzenspotentiale Abb. 12: Vorteile und Hemmnisse von QM-Systemen
13 Die erfolgreiche Einführung eines Qualitätsmanagementsystems erschließt für das Unternehmen eine Vielzahl von wettbewerbssichernden Vorteilen. Das zielgerichtete Erschließen dieser zukünftigen Unternehmensstärken erfordert jedoch, auch die damit verbundenen Hemmnisse genau zu analysieren und die Umsetzung dieser komplexen Aufgabe beteiligungsorientiert zu planen und durchzuführen. Das Engagement jedes Mitarbeiters basiert auf der Integration und Mitgestaltung vom Beginn an. Diese Vorgehensweise wurde im Rahmen des Projektes SPRINT Projekt: SPRINT 277 Einführung und Verbreitung fortschrittlicher Produktionstechnologien für KMU aus verschiedenen Europäischen Regionen im Rahmen von INNOVATION erarbeitet.
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