PROF. DR. LARS P. FELD* FINANZWISSENSCHAFT I

Größe: px
Ab Seite anzeigen:

Download "PROF. DR. LARS P. FELD* FINANZWISSENSCHAFT I"

Transkript

1 RUPRECHT-KARLS-UNIVERSITÄT HEIDELBERG ALFRED-WEBER-INSTITUT FÜR WIRTSCHAFTSWISSENSCHAFTEN LEHRSTUHL FÜR FINANZWISSENSCHAFT PROF. DR. LARS P. FELD* DIE ÖKONOMISCHE LOGIK DES STAATES SOMMERSEMESTER 2008 * RUPRECHT-KARLS-UNIVERSITÄT HEIDELBERG, ZEW MANNHEIM, UNIVERSITÄT ST. GALLEN (SIAW-HSG), CREMA BASEL, CESIFO MÜNCHEN

2 Die ökonomische Logik des Staates Aufbau der Vorlesung:» Anarchie ( Hauen und Stechen )» Das Zustandekommen des Verfassungsvertrages» Der Inhalt des Verfassungsvertrages» von Hayeks Theorie der sozioökonomischen Evolution» Zusammenfassung 2 SOMMERSEMESTER 2008

3 Anarchie ( Hauen und Stechen ) I Anarchie als Ideal für einen freiheitlich denkenden Menschen (Keine Macht für Niemand)?» Erster Nachteil: Kein Schutz des eigenen Freiheitsbereichs vor den Übergriffen anderer.» Ohne diesen Schutz sind die Freiheiten des einzelnen gering.» Hobbes (1651): Daraus ergibt sich klar, dass die Menschen während der Zeit, in der sie ohne eine allgemeine, sie alle im Zaum haltende Macht leben, sich in einem Zustand befinden, der Krieg genannt wird, und zwar in einem Krieg eines jeden gegen jeden. 3 SOMMERSEMESTER 2008

4 Anarchie ( Hauen und Stechen ) II Anarchie als Ideal für einen freiheitlich denkenden Menschen (Keine Macht für Niemand)?» Zweiter Nachteil: Keine Verwirklichung gemeinsamer Anliegen (öffentliche Güter, Freifahrerproblematik). Der Verfassungsvertrag als Lösung» Hobbes: Die Individuen unterwerfen sich freiwillig einer absoluten Herrschergewalt, dem Leviathan.» Problem: Wer beschränkt den Leviathan? 4 SOMMERSEMESTER 2008

5 Das Zustandekommen des Verfassungsvertrages I Die Verfassung als Bollwerk gegen schlechte Regierungen» Hume, Popper, von Hayek: Wie beschränkt man die staatliche Macht so, dass es schlechten und inkompetenten Herrschern oder Regierungen unmöglich wird, allzu viel Schlechtes anzustellen? 5 SOMMERSEMESTER 2008

6 Das Zustandekommen des Verfassungsvertrages II Die rechtsstaatliche Demokratie als Verfassungsvertrag» Überwindung des Kampfes jedes gegen jeden» gemeinsame Beschlussfassung in gemeinsamen ( öffentlichen ) Angelegenheiten.» Beschränkung der Staatsgewalt. Auch der Staat mit allen seinen Institutionen steht unter dem Recht. The rule of law. Das Spannungsverhältnis zwischen Demokratie- und Rechtsstaatsprinzip. 6 SOMMERSEMESTER 2008

7 Das Zustandekommen des Verfassungsvertrages III Zum Schleier des Nicht-Wissens» Rawls (1971), bei Buchanan und Tullock (1962) als fundamentale Unsicherheit: In einer ursprünglichen Situation kennen die Individuen in einer Gesellschaft ihre zukünftigen gesellschaftlichen Positionen noch nicht. Sie sind daher bereit, einem Verfassungsvertrag zuzustimmen, der die Komponenten Rechtsstaat (incl. rule of law für den Staat) und Leistungsstaat enthält. Voraussetzung: Zustimmung nach Einstimmigkeitsregel. geordnete Anarchie (Buchanan, 1975). Minimax-Regel bei Risikoaversion. 7 SOMMERSEMESTER 2008

8 Der Inhalt des Verfassungsvertrages I Der Rechtsstaat» Zuweisung exklusiver Verfügungsrechte über knappe Ressourcen zur Abgrenzung der individuellen Freiheitsspielräume. Uneingeschränkte Verfügungsfreiheit des Eigentümers. Vertragsfreiheit. Der Rechtsstaat impliziert das Tauschsystem des Marktes. Beschränkung der Vertragsfreiheit für unveräußerliche Rechte. Durchsetzung dieser Regeln durch Gerichte, die Polizei und Streitkräfte. 8 SOMMERSEMESTER 2008

9 Der Inhalt des Verfassungsvertrages II Der Leistungsstaat» öffentliche Güter Landesverteidigung Außenpolitik öffentliche Gesundheit öffentliche Infrastruktur: Verkehr, Elektrizitätsversorgung, Wasserverund -entsorgung, Hochwasserschutz usw.» Verteilungsfragen: Einkommensumverteilung» Nicht aber rechtsstaatliche Fragen 9 SOMMERSEMESTER 2008

10 Der Inhalt des Verfassungsvertrages III Zweistufiges Verfahren zur Entscheidung über die Inhalte von Leistungsund Rechtsstaat» Konstitutionelle Ebene: Individuen legen auf Verfassungsebene mit Einstimmigkeit die rechtsstaatlichen Bestimmungen und die Abstimmungsregeln für den laufenden politischen Prozess fest.» Im laufenden politischen Prozess wird über leistungsstaatliche Anliegen nach diesen Abstimmungsregeln entschieden. 10 SOMMERSEMESTER 2008

11 Der Inhalt des Verfassungsvertrages IV Verfassungsreform» In der Verfassung muss eine Reformklausel enthalten sein, um sich an grundlegende Veränderungen der Welt anzupassen Bsp.: Deutsche Wiedervereinigung» Die anfängliche Zuteilung von Rechten und Entscheidungsregeln muss neu diskutiert werden können.» Zustimmungserfordernis für Verfassungsänderungen wie für die Verabschiedung der Verfassung selbst. 11 SOMMERSEMESTER 2008

12 Der Inhalt des Verfassungsvertrages V Verfassungsreform» Wer soll die Kompetenz haben, die Verfassung zu ändern?» Wer hat die Kompetenzkompetenz?» Individualistische Logik: Die Bürger, die sich der Verfassung unterwerfen, sollten diese selbst besitzen.» Regierung und Parlament sind nur Agenten der Bürger (Prinzipale): Qualifizierte Mehrheiten in den Parlamenten sollten für Verfassungsänderungen nicht genügen. 12 SOMMERSEMESTER 2008

13 Der Inhalt des Verfassungsvertrages VI Verfassungsreform» Delegation der Kompetenzkompetenz entspricht der Souveränitätsaufgabe.» Agenten können nicht mehr an einer Verselbständigung gehindert werden.» Verfassungsänderungen bedürfen der direkten Zustimmung der Bürger, selbst wenn die Handlungskompetenz der Agenten etwa durch ein Verfassungsgericht oder die Unabänderbarkeit bestimmter Verfassungsbestimmungen eingeschränkt wird. 13 SOMMERSEMESTER 2008

14 Von Hayeks Theorien der sozioökonomischen Evolution I Ausgangspunkt ist ebenfalls das ökonomische Verhaltensmodell. Ein Verfassungsvertrag wird hier nicht durch explizite Willensäußerung geschlossen. Die Verfassung entwickelt sich quasi. Spontane Ordnung und abstrakte Regeln 14 SOMMERSEMESTER 2008

15 Von Hayeks Theorien der sozioökonomischen Evolution II Spontane Ordnung» Entsteht endogen durch gegenseitige Anpassung der Akteure.» Der Markt kommt ebenfalls nicht durch den planenden Willen der Individuen zustande.» Selektionsprozess, bei dem sich die jeweils effizienteste Lösung durchsetzt.» Wettbewerb als Prozess, als Entdeckungsverfahren» Dies gilt auch für staatliche Regeln. 15 SOMMERSEMESTER 2008

16 Von Hayeks Theorien der sozioökonomischen Evolution III Abstrakte Regeln» Die spontane Ordnung entsteht nicht voraussetzungslos, sondern innerhalb abstrakter Regeln (allgemeine Verbote). Bsp.: Eigentums- und Wettbewerbsordnung» Aber auch die abstrakten Regeln ergeben sich im Evolutionsprozess.» Ablehnung eines Konstruktivismus: Rechtssysteme sind zu komplex, um konstruiert werden zu können. 16 SOMMERSEMESTER 2008

17 Von Hayeks Theorien der sozioökonomischen Evolution IV Abstrakte Regeln» Konstruierte Rechtssysteme können im Evolutionsprozess nicht überleben.» Maßlose Selbstüberschätzung des menschlichen Könnens.» Nach Hayek werden Regeln für eine Gruppe mehr oder weniger zufällig gefunden.» Durchsetzung der fittesten Regeln: Selektionsprozess.» Nur Gruppen überleben, die überlegene Regeln entwickeln. 17 SOMMERSEMESTER 2008

18 Zusammenfassung I Der Staat als Regulativ, um Hauen und Stechen zu verhindern. Individuelle Anreize zur Schaffung eines Rechtsstaates ( rule of law, government under the law ) und eines Leistungsstaates. Entstehung einer Verfassung aus vertrags-theoretischer Perspektive hinter dem Schleier des Nicht-Wissens 18 SOMMERSEMESTER 2008

19 Zusammenfassung II Verfassungsreform nach Regeln der Entscheidung über eine Verfassung Kompetenzkompetenz des Souveräns (der Bürger). Kritik an der vertragstheoretischen Sicht aus Hayeks Perspektive Survival of the fittest order and the fittest rules 19 SOMMERSEMESTER 2008

20 Zusammenfassung III Survival of the group with the fittest order and the fittest rules. Kritik» Problem des Zirkelschlusses: Regeln (Gruppen) haben überlebt, weil sie am erfolgreichsten sind, und Regeln sind erfolgreich (und sollten deshalb angenommen werden), weil sie überlebt haben.» Fehlen eines klaren Rationalkalküls in Hayeks Ansatz» Individuelle Entscheidungen haben immer auch eine planende (konstruktivistische) Komponente 20 SOMMERSEMESTER 2008

Neue Politische Ökonomie: Die ökonomische Logik des Staates

Neue Politische Ökonomie: Die ökonomische Logik des Staates Neue Politische Ökonomie: Die ökonomische Logik des Staates Vorlesung an der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg SS 2007 Prof. Dr. Lars P. Feld Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg, ZEW Mannheim, Universität

Mehr

Neue Politische Ökonomie

Neue Politische Ökonomie Neue Politische Ökonomie Vorlesung an der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg SS 2007 Prof. Dr. Lars P. Feld Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg, ZEW Mannheim, Universität St. Gallen (SIAW-HSG), CREMA

Mehr

Ordnungspolitik Vorlesung an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg SS 2012

Ordnungspolitik Vorlesung an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg SS 2012 Ordnungspolitik Vorlesung an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg SS 2012 Prof. Dr. Lars P. Feld Albert-Ludwigs-Universität Freiburg Walter Eucken Institut Leopoldina Ordnungspolitik 1 Ordnungspolitik

Mehr

PROF. DR. LARS P. FELD* FINANZWISSENSCHAFT I

PROF. DR. LARS P. FELD* FINANZWISSENSCHAFT I RUPRECHT-KARLS-UNIVERSITÄT HEIDELBERG ALFRED-WEBER-INSTITUT FÜR WIRTSCHAFTSWISSENSCHAFTEN LEHRSTUHL FÜR FINANZWISSENSCHAFT PROF. DR. LARS P. FELD* FINANZWISSENSCHAFT I GRUNDLAGEN DER ÖFFENTLICHEN FINANZEN

Mehr

Ordnungspolitik Sommersemester 2012 Klausur am 07. August 2012

Ordnungspolitik Sommersemester 2012 Klausur am 07. August 2012 Ordnungspolitik Sommersemester 2012 Klausur am 07. August 2012 Name, Vorname: Matrikelnummer: Unterschrift: gewählte Essays: Aufgabe 1 // Aufgabe 2 // Aufgabe 3 Hinweise: Bearbeitungszeit (bitte ankreuzen):

Mehr

PROF. DR. LARS P. FELD* FINANZWISSENSCHAFT I

PROF. DR. LARS P. FELD* FINANZWISSENSCHAFT I RUPRECHT-KARLS-UNIVERSITÄT HEIDELBERG ALFRED-WEBER-INSTITUT FÜR WIRTSCHAFTSWISSENSCHAFTEN LEHRSTUHL FÜR FINANZWISSENSCHAFT PROF. DR. LARS P. FELD* FÖDERALISMUS: GRÜNDE FÜR EINEN FÖDERALISTISCHEN STAATSAUFBAU

Mehr

PROF. DR. LARS P. FELD* FINANZWISSENSCHAFT II

PROF. DR. LARS P. FELD* FINANZWISSENSCHAFT II RUPRECHT-KARLS-UNIVERSITÄT HEIDELBERG ALFRED-WEBER-INSTITUT FÜR WIRTSCHAFTSWISSENSCHAFTEN LEHRSTUHL FÜR FINANZWISSENSCHAFT PROF. DR. LARS P. FELD* Normative Besteuerungsansätze III: Polit-ökonomische Ansätze

Mehr

Neue Politische Ökonomie: Allgemeine und spezifische Interessen in der Politik

Neue Politische Ökonomie: Allgemeine und spezifische Interessen in der Politik Neue Politische Ökonomie: Allgemeine und spezifische Interessen in der Politik Vorlesung an der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg SS 2007 Prof. Dr. Lars P. Feld Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg,

Mehr

Politische Philosophie

Politische Philosophie MICHAEL BECKER/JOHANNES SCHMIDT/REINHARD ZINTL Politische Philosophie 3., aktualisierte Auflage FERDINAND SCHÖNINGH Vorwort der Herausgeber 11 Vorwort 13 I. Einleitung (Michael Becker) 17 II. Gesellschaftsvertrag

Mehr

Finanzwissenschaft. Blankart Kap Reiner Eichenberger

Finanzwissenschaft. Blankart Kap Reiner Eichenberger Finanzwissenschaft Blankart Kap. 1-9 Reiner Eichenberger Kapitel 1: Was ist Finanzwissenschaft? Kern: 1. Ökonomische Theorie staatlichen Handelns 2. methodologischer Individualismus 3. menschliches Verhalten

Mehr

Neue Politische Ökonomie: Comparative Politics

Neue Politische Ökonomie: Comparative Politics Neue Politische Ökonomie: Comparative Politics Vorlesung an der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg SS 2007 Prof. Dr. Lars P. Feld Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg, ZEW Mannheim, Universität St.

Mehr

Inhaltsverzeichnis. Abbildungsverzeichnis 14. Abkürzungsverzeichnis Einleitung 17

Inhaltsverzeichnis. Abbildungsverzeichnis 14. Abkürzungsverzeichnis Einleitung 17 Abbildungsverzeichnis 14 Abkürzungsverzeichnis 15 1 Einleitung 17 2 Doppelter Föderalismus in Europa 2.1 Der europäische Föderalismus 21 2.1.1 Geschichte und derzeitiger Stand der europäischen Integration

Mehr

Theoretische Grundorientierung II: Gleichheit

Theoretische Grundorientierung II: Gleichheit Theoretische Grundorientierung II: Gleichheit Gleiche Freiheit der Individuen und Vereinbarungen zum gegenseitigen Vorteil Der Kontraktualismus Referat am 22. November 2006 von Maria Engelke Inhaltsverzeichnis:

Mehr

Die Irrtümer des Kontruktivismus

Die Irrtümer des Kontruktivismus Die Irrtümer des Kontruktivismus Michael Wohlgemuth Walter Eucken Institut, Freiburg wohlgemuth@walter-eucken-institut.de Obergurgl, 9.9.2011 El sueño de la razon produce monstruos Der Traum / Schlaf der

Mehr

Neue Politische Ökonomie: Zur Entscheidung über das Ausmaß politischer Repräsentation

Neue Politische Ökonomie: Zur Entscheidung über das Ausmaß politischer Repräsentation Neue Politische Ökonomie: Zur Entscheidung über das Ausmaß politischer Repräsentation Vorlesung an der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg SS 2007 Prof. Dr. Lars P. Feld Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg,

Mehr

Liberalismus & Staatsverständnis

Liberalismus & Staatsverständnis Liberalismus & Staatsverständnis Christian Hoffmann 27.10.14 Absolutismus Der Naturzustand ist einer der Gesetzlosigkeit ("Krieg aller gegen alle", "der Mensch ist dem Menschen ein Wolf"). Menschen sind

Mehr

Forschungsperspektiven zu "Constitutional Change"

Forschungsperspektiven zu Constitutional Change Forschungsperspektiven zu "Constitutional Change" Arthur Benz, Nathalie Behnke Symposion "Constitutional Change" des IEV Hagen, 16. Juni 2007 1 Relevanz und Aktualität des Themas häufige Verfassungsreformen

Mehr

PROF. DR. LARS P. FELD* FINANZWISSENSCHAFT I

PROF. DR. LARS P. FELD* FINANZWISSENSCHAFT I RUPRECHT-KARLS-UNIVERSITÄT HEIDELBERG ALFRED-WEBER-INSTITUT FÜR WIRTSCHAFTSWISSENSCHAFTEN LEHRSTUHL FÜR FINANZWISSENSCHAFT * FÖDERALISMUS GRÜNDE GEGEN EINEN FÖDERALISTISCHEN STAATSAUFBAU SOMMERSEMESTER

Mehr

Ordnung in einer arbeitsteiligen Wirtschaft

Ordnung in einer arbeitsteiligen Wirtschaft Stephan Markt Ordnung in einer arbeitsteiligen Wirtschaft Reichweite und Grenzen von akteurszentrierten Ordnungstheorien Metropolis-Verlag Marburg 2004 Inhaltsverzeichnis Abbildungsverzeichnis 15 Einleitung

Mehr

Dr. Thomas Schmitz WS 2004/05 STAATSRECHT III (Bezüge zum Völker- und Europarecht) Gliederung

Dr. Thomas Schmitz WS 2004/05 STAATSRECHT III (Bezüge zum Völker- und Europarecht) Gliederung Dr. Thomas Schmitz WS 2004/05 STAATSRECHT III (Bezüge zum Völker- und Europarecht) Gliederung 1 Einführung I. Der geteilte Planet und seine völkerrechtliche Weltordnung II. Die herausragende Stellung des

Mehr

Materielle Anforderungen an das Entscheidungsverfahren in der Demokratie

Materielle Anforderungen an das Entscheidungsverfahren in der Demokratie Materielle Anforderungen an das Entscheidungsverfahren in der Demokratie Von Georg Jochum Duncker & Humblot Berlin Inhaltsverzeichnis Einleitung 15 I.Teil Das demokratische Entscheidungsverfahren 19 1.

Mehr

Föderalismus: Gründe für einen föderalistischen Staatsaufbau

Föderalismus: Gründe für einen föderalistischen Staatsaufbau eralismus: Gründe für einen föderalistischen Staatsaufbau Vorlesung an der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg SS 2007 Prof. Dr. Lars P. Feld Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg, ZEW Mannheim, Universität

Mehr

nach den politischen Entscheidungsträgern werden jetzt die Akteure in der politischen Exekutive (Behörden) genauer

nach den politischen Entscheidungsträgern werden jetzt die Akteure in der politischen Exekutive (Behörden) genauer Grundzüge der Wirtschaftspolitik 9-1 Prof. Andreas Haufler (SoSe 2009) 9. Bürokratieverhalten und der Leviathan-Staat 9.1. Budgetmaximierende Bürokraten nach den politischen Entscheidungsträgern werden

Mehr

Einführung in die. 9. Vorlesung

Einführung in die. 9. Vorlesung Einführung in die Rechtswissenschaft 9. Vorlesung I. Verhältnis zwischen Staat und Recht? Was ist ein Staat? Wort kommt vom lateinischen status = Zustand und erhält erst allmählich ab dem 16./17. Jhd.

Mehr

PROF. DR. LARS P. FELD* FINANZWISSENSCHAFT II

PROF. DR. LARS P. FELD* FINANZWISSENSCHAFT II RUPRECHT-KARLS-UNIVERSITÄT HEIDELBERG ALFRED-WEBER-INSTITUT FÜR WIRTSCHAFTSWISSENSCHAFTEN LEHRSTUHL FÜR FINANZWISSENSCHAFT * Schattenwirtschaft und Steuerhinterziehung WINTERSEMESTER 2008/2009 * RUPRECHT-KARLS-UNIVERSITÄT

Mehr

Föderalismus: Gründe gegen einen föderalistischen Staatsaufbau

Föderalismus: Gründe gegen einen föderalistischen Staatsaufbau eralismus: Gründe gegen einen föderalistischen Staatsaufbau Vorlesung an der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg SS 2007 Prof. Dr. Lars P. Feld Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg, ZEW Mannheim, Universität

Mehr

D R I HUMAN AND GLOBAL DEVELOPMENT RESEARCH INSTITUTE

D R I HUMAN AND GLOBAL DEVELOPMENT RESEARCH INSTITUTE HUMAN AND GLOBAL DEVELOPMENT RESEARCH INSTITUTE Wiener Friedrich von Hayek Seminar Mai 2014 Human and Global Development Research Institute (DRI) Linking Human and Global Development www.development-institute.org

Mehr

Klassische Theorien des Gesellschaftsvertrags

Klassische Theorien des Gesellschaftsvertrags Vorlesung Einführung in die Rechtsphilosophie Klassische Theorien des Gesellschaftsvertrags 7.11.2012??? Art. 74 I Nr. 22 GG Verfassung 6 I StVG Parlamentsgesetz 41 StVO Verordnung Allgemeinverfügung Mittelalterliches

Mehr

John Rawls Politischer Liberalismus

John Rawls Politischer Liberalismus John Rawls Politischer Liberalismus Übersetzt von Wilfried Hinsch Suhrkamp Inhalt Einleitung (1992) 9 Einleitung (1995) 33 ERSTER TEIL POLITISCHER LIBERALISMUS: GRUNDELEMENTE 1. Vorlesung Grundlegende

Mehr

PROF. DR. LARS P. FELD* FINANZWISSENSCHAFT I

PROF. DR. LARS P. FELD* FINANZWISSENSCHAFT I RUPRECHT-KARLS-UNIVERSITÄT HEIDELBERG ALFRED-WEBER-INSTITUT FÜR WIRTSCHAFTSWISSENSCHAFTEN LEHRSTUHL FÜR FINANZWISSENSCHAFT PROF. DR. LARS P. FELD* DIE GESCHICHTE DER FINANZWISSENSCHAFT SOMMERSEMESTER 2008

Mehr

Grundzüge politischer Systeme der Gegenwart

Grundzüge politischer Systeme der Gegenwart Grundzüge politischer Systeme der Gegenwart Jahrgangsstufen Fach/Fächer Zeitrahmen 11, Lernbereich 11.2.1 Grundzüge politischer Systeme der Gegenwart Sozialkunde 15 Minuten Arbeitszeit Benötigtes Material

Mehr

Europäische Währungsunion: Zwischen wirtschaftspolitischer Überwachung und Wettbewerb

Europäische Währungsunion: Zwischen wirtschaftspolitischer Überwachung und Wettbewerb GES Salon Hamburg, 1. September 2015 Europäische Währungsunion: Zwischen wirtschaftspolitischer Überwachung und Wettbewerb Prof. Dr. Stefan Kooths Prognosezentrum 1 KOOTHS Europäische Währungsunion: Zwischen

Mehr

Verfassungsperspektiven und Legitimation des Rechts der Welthandelsorganisation (WTO)

Verfassungsperspektiven und Legitimation des Rechts der Welthandelsorganisation (WTO) Verfassungsperspektiven und Legitimation des Rechts der Welthandelsorganisation (WTO) Von Markus Krajewski Duncker & Humblot Berlin Inhaltsverzeichnis Einleitung 15 I. Ausgangsüberlegungen 15 II. Verfassungsperspektiven

Mehr

8. Ineffiziente Finanzmärkte Vorlesung an der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg WS 2007/2008

8. Ineffiziente Finanzmärkte Vorlesung an der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg WS 2007/2008 8. Ineffiziente Finanzmärkte Vorlesung an der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg WS 2007/2008 Prof. Dr. Lars P. Feld Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg, ZEW Mannheim, Universität St. Gallen (SIAW-HSG),

Mehr

Ansgar Kortenjann. Der europäische Reformzyklus. Ursachen und Lösungswege aus verfassungsökonomischer Perspektive

Ansgar Kortenjann. Der europäische Reformzyklus. Ursachen und Lösungswege aus verfassungsökonomischer Perspektive Ansgar Kortenjann Der europäische Reformzyklus Ursachen und Lösungswege aus verfassungsökonomischer Perspektive PETER LANG Internationaler Verlag der Wissenschaften -, 30-0Et r VII Vorwort Abbildungs-

Mehr

Rasmus Beckmann, M.A. Universität zu Köln. Liberalismus. Lehrstuhl für Internationale Politik und Außenpolitik Prof. Dr.

Rasmus Beckmann, M.A. Universität zu Köln. Liberalismus. Lehrstuhl für Internationale Politik und Außenpolitik Prof. Dr. Rasmus Beckmann, M.A. Liberalismus Lehrstuhl für Internationale Politik und Außenpolitik Prof. Dr. Thomas Jäger Leitfragen 1. Nennen Sie drei theoretische Perspektiven zur Analyse der internationalen Beziehungen?

Mehr

Institutionenökonomik

Institutionenökonomik Stefan Voigt Institutionenökonomik WILHELM FINK VERLAG MÜNCHEN Inhaltsverzeichnis Vorwort 15 Einführung 17 Teil I: Fragen, Annahmen, Methoden: Die Grundlagen 23 Kapitel 1: Die Grandlagen 25 1.1 Das ökonomische

Mehr

Unterrichtsmaterialien in digitaler und in gedruckter Form. Auszug aus:

Unterrichtsmaterialien in digitaler und in gedruckter Form. Auszug aus: Unterrichtsmaterialien in digitaler und in gedruckter Form Auszug aus: Politische Theorien - Grundlegende Ansätze für das gesellschaftliche Zusammenleben von Platon bis Friedman Das komplette Material

Mehr

Sozialwissenschaftliche Konflikttheorien

Sozialwissenschaftliche Konflikttheorien Sozialwissenschaftliche Konflikttheorien Einführung in die Friedens- und Konfliktforschung Wintersemester 2006/07 Kernbereich der Friedens- und Konfliktforschung K o n f l i k t a n a l y s e & K o n f

Mehr

18. Was bedeutet theoretische Wirtschaftspolitik und was sind ihre Hauptaufgaben?

18. Was bedeutet theoretische Wirtschaftspolitik und was sind ihre Hauptaufgaben? Tutorat Grundlagen der Wirtschaftspolitik im Sommersemester 2014 Seite 40 18. Was bedeutet theoretische Wirtschaftspolitik und was sind ihre Hauptaufgaben? Ziel von Wirtschaftspolitik Feststellung der

Mehr

Schulinternes Curriculum für das Fach Philosophie

Schulinternes Curriculum für das Fach Philosophie 1 Schulinternes Curriculum für das Fach Philosophie Einführungsphase EPH.1: Einführung in die Philosophie Was ist Philosophie? (Die offene Formulierung der Lehrpläne der EPH.1 lässt hier die Möglichkeit,

Mehr

Negative Freiheitsrechte und gesellschaftliche Selbstorganisation

Negative Freiheitsrechte und gesellschaftliche Selbstorganisation Karl-Heinz Ladeur Negative Freiheitsrechte und gesellschaftliche Selbstorganisation Die Erzeugung von Sozialkapital durch Institutionen Mohr Siebeck Inhaltsverzeichnis Einleitung. Teil 1 Zur Rekonstruktion

Mehr

Dietrich Frenzke. Die russischen Verfassungen von 1978 und Eine texthistorische Dokumentation mit komparativem Sachregister.

Dietrich Frenzke. Die russischen Verfassungen von 1978 und Eine texthistorische Dokumentation mit komparativem Sachregister. Dietrich Frenzke Die russischen Verfassungen von 1978 und 1993 Eine texthistorische Dokumentation mit komparativem Sachregister fffift BERLIN VERLAG Arno Spitz GmbH INHALTSVERZEICHNIS Landkarte: Die föderale

Mehr

Der Brokdorf-Beschluss und die Demonstrations-Freiheit

Der Brokdorf-Beschluss und die Demonstrations-Freiheit Worum geht es? In Schleswig-Holstein sollte ein Atom-Kraft-Werk gebaut werden. Viele Menschen haben sich deswegen große Sorgen gemacht. Sie wollten das nicht. Sie haben oft demonstriert. Eine besonders

Mehr

Moderne vertragstheoretische Konzeptionen der Gerechtigkeit: John Rawls vs. James Buchanan

Moderne vertragstheoretische Konzeptionen der Gerechtigkeit: John Rawls vs. James Buchanan Moderne vertragstheoretische Konzeptionen der Gerechtigkeit: John Rawls vs. James Buchanan Rawls - Gerechtigkeit als Fairness Ausgangspunkt: intuitive Überzeugungen. Gerechtigkeit = erste Tugend sozialer

Mehr

Das politische System der Schweiz verstehen

Das politische System der Schweiz verstehen Silvano Moeckli Das politische System der Schweiz verstehen Wie es funktioniert - Wer partizipiert - Was resultiert Inhaltsverzeichnis Einleitung 8 1 Wozu braucht es den Staat? 9 1.1 Grundfragen und deren

Mehr

Föderalismus in Deutschland

Föderalismus in Deutschland Lektürefragen zur Orientierung: 1. Welchen Ebenen gibt es im deutschen Föderalismus? 2. Welche Aufgaben und Kompetenzen haben die einzelnen Ebenen? Diskussionsfragen: 3. Welche Vor- und Nachteile hat eine

Mehr

Olson, Mancur (1996): Big Bills Left on the Sidewalk: Why Some Nations are Rich, and Others Poor, Journal of Economic Perspectives 10 (2), 3-24.

Olson, Mancur (1996): Big Bills Left on the Sidewalk: Why Some Nations are Rich, and Others Poor, Journal of Economic Perspectives 10 (2), 3-24. Olson, Mancur (1996): Big Bills Left on the Sidewalk: Why Some Nations are Rich, and Others Poor, Journal of Economic Perspectives 10 (2), 3-24. Sitzung vom 10.7.2012 Mancur Olson: http://de.wikipedia.org/wiki/mancur_olson

Mehr

Die Zukunft der Finanzierung der Reproduktionsmedizin

Die Zukunft der Finanzierung der Reproduktionsmedizin Maximilian Högn Die Zukunft der Finanzierung der Reproduktionsmedizin Eine ordnungstheoretische Analyse Verlag P.C.O. Bayreuth Inhaltsverzeichnis Abbildungsverzeichnis xiii Abkürzungsverzeichnis xv 1 Einleitung

Mehr

Der Ursprung des Staates

Der Ursprung des Staates Jan Rolin Der Ursprung des Staates Die naturrechtlich-rechtsphilosopische Legitimation von Staat und Staatsgewalt im Deutschland des 18. und 19. Jahrhunderts Mohr Siebeck Inhaltsverzeichnis Einleitung

Mehr

Krise des Neoliberalismus? Thesen zur Dynamik und Wirkung eines Jahrhundertprojekts

Krise des Neoliberalismus? Thesen zur Dynamik und Wirkung eines Jahrhundertprojekts Krise des Neoliberalismus? Thesen zur Dynamik und Wirkung eines Jahrhundertprojekts Symposium des Renner-Instituts am in Wien Vortrag von Institut II Wirtschaftswissenschaft, Bildungsökonomie und Ökonomische

Mehr

Leitbild für Europa: Wettbewerb oder Harmonisierung?

Leitbild für Europa: Wettbewerb oder Harmonisierung? Friedrich A. von Hayek Gesellschaft: Forum Freiheit Berlin, 19. April 2016 Zerfällt die Europäische Union? Zwischen Überzentralisierung und Desintegration Leitbild für Europa: Wettbewerb oder Harmonisierung?

Mehr

Macht und Herrschaft John Locke. Rechtsstaat des Eigentums

Macht und Herrschaft John Locke. Rechtsstaat des Eigentums Macht und Herrschaft John Locke. Rechtsstaat des Eigentums Dr. Alexander Wiehart http://wiehart.wordpress.com John Locke (1632-1704) - Altertumswissenscha0ler, Arzt - Angehöriger der Gentry - Zugang zu

Mehr

Theorien der Gerechtigkeit

Theorien der Gerechtigkeit Bernd Ladwig Theorien der Gerechtigkeit 1. Vorlesung: Zum Begriff der Gerechtigkeit 1. Jedem das seine 1.1 Ulpians Formel 1.2 Formal allgemeine Standards 2. Gleiches gleich behandeln 2.1 Die Binde vor

Mehr

Helge Lothar Batt Verfassungsrecht und Verfassungswirklichkeit im vereinigten Deutschland

Helge Lothar Batt Verfassungsrecht und Verfassungswirklichkeit im vereinigten Deutschland Helge Lothar Batt Verfassungsrecht und Verfassungswirklichkeit im vereinigten Deutschland Helge Lothar Batt Verfassungsrecht und Verfassungswirklichkeit im vereinigten Deutschland Die Dichotomie des Grundgesetzes

Mehr

Staat und Politik

Staat und Politik 2. 2 - Staat und Politik - Grundlagen eines Staates - Staats- und Regierungsformen Grundlagen eines Staates - Fragenkatalog 1. Über welche drei gemeinsamen Merkmale verfügen alle Staaten? 2. Wie hoch war

Mehr

Das Demokratie-Verständnis der Verfassung mit besonderem Blick auf Fragen der Technikgestaltung

Das Demokratie-Verständnis der Verfassung mit besonderem Blick auf Fragen der Technikgestaltung Das Demokratie-Verständnis der Verfassung mit besonderem Blick auf Fragen der Technikgestaltung Alexander Roßnagel Technikgestaltung demokratisieren!? Workshop Partizipatives Privacy by Design Wissenschaftliches

Mehr

DIE POLITISCHE PHILOSOPHIE DES GESELLSCHAFTSVERTRAGS

DIE POLITISCHE PHILOSOPHIE DES GESELLSCHAFTSVERTRAGS WOLFGANG KERSTING DIE POLITISCHE PHILOSOPHIE DES GESELLSCHAFTSVERTRAGS WISSENSCHAFTLICHE BUCHGESELLSCHAFT DARMSTADT INHALTSVERZEICHNIS Vorwort XI I. Politischer Aristotelismus, Naturrecht und Kontraktualismus

Mehr

Williamson (1993), Transaction Cost Economics and Organization Theory, ICC

Williamson (1993), Transaction Cost Economics and Organization Theory, ICC Williamson (1993), Transaction Cost Economics and Organization Theory, ICC Sitzung vom 08.05.2012 Sektion 2: Institutionenökonomik: Alt und Neu Sektion 3: Ein 3-Ebenen-Schema 1 Sektion 4: Der Mehrwert

Mehr

Institutionenökonomik: Einführung. Sitzung vom

Institutionenökonomik: Einführung. Sitzung vom Institutionenökonomik: Einführung Sitzung vom 17.04.2012 Fragen: Wie wird getauscht? Wie sind Transaktionen organisiert? Wann entstehen Märkte? Wann werden Transaktionen anders organisiert? Warum gibt

Mehr

Prüfungsbogen Ethik II: Grundlagen der Politischen Ethik und der Sozialethik SS 2011 (Termin: )

Prüfungsbogen Ethik II: Grundlagen der Politischen Ethik und der Sozialethik SS 2011 (Termin: ) Prüfungsbogen Ethik II: Grundlagen der Politischen Ethik und der Sozialethik SS 2011 (Termin: 25.01.2012) Name: Matrikelnummer: 1. Teil: Kurzfragen Beantworten Sie kurz die folgenden Fragen: 1. Was ist

Mehr

Staatsrecht I: Staatsformen, Demokratie. Vorlesung vom 30. September 2011 PD Dr. Patricia Schiess Herbstsemester 2011

Staatsrecht I: Staatsformen, Demokratie. Vorlesung vom 30. September 2011 PD Dr. Patricia Schiess Herbstsemester 2011 Staatsrecht I: Staatsformen, Demokratie Vorlesung vom 30. September 2011 PD Dr. Patricia Schiess Herbstsemester 2011 Staatsformen: Kriterien für Unterteilung (1/2) Traditionelle Staatsformen (nach Aristoteles)

Mehr

Die Stellung des Präsidenten im politischen System der USA und die inneren Restriktionen amerikanischer Außenpolitik

Die Stellung des Präsidenten im politischen System der USA und die inneren Restriktionen amerikanischer Außenpolitik Universität zu Köln Seminar für Politische Wissenschaft Lehrstuhl für Internationale Politik und Außenpolitik Die Stellung des Präsidenten im politischen System der USA und die inneren Restriktionen amerikanischer

Mehr

1. Theoriensteckbrief: Neo-Funktionalismus

1. Theoriensteckbrief: Neo-Funktionalismus 1. Theoriensteckbrief: Neo-Funktionalismus Bausteine I Definition Was II Prozess Wie III Endziel, Leitbild Wohin IV Akteure Wer V Akteursinteressen/- verhalten VI Institutionen Womit Politische Integration:

Mehr

Fragen. 1. Was bedeutet Ordnungspolitik und wozu ist sie notwendig? Fragen. 1. Was bedeutet Ordnungspolitik und wozu ist sie notwendig?

Fragen. 1. Was bedeutet Ordnungspolitik und wozu ist sie notwendig? Fragen. 1. Was bedeutet Ordnungspolitik und wozu ist sie notwendig? 1. Was bedeutet Ordnungspolitik und wozu ist sie notwendig? 1. Was bedeutet Ordnungspolitik und wozu ist sie notwendig? Sie gibt als Bestandteil der Wirtschaftspolitik den Ordnungsrahmen aller Wirtschaftsprozesse

Mehr

Das Alterssicherungssystem in Deutschland im Rahmen der Neuen Institutionenökonomie

Das Alterssicherungssystem in Deutschland im Rahmen der Neuen Institutionenökonomie Stephan Fasshauer Das Alterssicherungssystem in Deutschland im Rahmen der Neuen Institutionenökonomie Verlag Dr. Kovac VII A Inhaltsverzeichnis A Inhaltsverzeichnis B Tabellenverzeichnis C Abbildungsverzeichnis

Mehr

Die Geschichte der Finanzwissenschaft

Die Geschichte der Finanzwissenschaft Die Geschichte der Finanzwissenschaft Vorlesung an der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg SS 2007 Prof. Dr. Lars P. Feld Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg, ZEW Mannheim, Universität St. Gallen (SIAW-HSG),

Mehr

WILHELM HOFMANN NICOLAI DOSF I DTF.TF.R WOLF. Politikwissenschaft. basics. UVK Verlagsgesellschaft

WILHELM HOFMANN NICOLAI DOSF I DTF.TF.R WOLF. Politikwissenschaft. basics. UVK Verlagsgesellschaft WILHELM HOFMANN NICOLAI DOSF I DTF.TF.R WOLF Politikwissenschaft basics UVK Verlagsgesellschaft Inhalt 1. Grundlagen der Politikwissenschaft 11 1.1 Was heißt hier Wissenschaft? 11 1.1.1 Alltagsnähe der

Mehr

Internationaler Umweltschutz

Internationaler Umweltschutz Rafael Stieger Internationaler Umweltschutz Eine politisch-ökonomische Analyse der Verträge zum Schutz der Ozonschicht PETER LANG Bern Berlin Frankfurt a.m. New York Paris Wien INHALTSVERZEICHNIS 1. EINLEITUNG

Mehr

Neue Institutionenökonomik

Neue Institutionenökonomik Mathias Erlei, Martin Leschke, Dirk Sauerland Neue Institutionenökonomik / 1999 Schäffer-Poeschel Verlag Stuttgart VORWORT VII KAPITEL 1: GRUNDLAGEN 1 1. Ökonomik als Wissenschaft 1 1.1. Das Homo-oeconomicus-Modell

Mehr

Das Politische System Deutschlands

Das Politische System Deutschlands Das Politische System Deutschlands Lehrstuhl für Vergleichende Politikwissenschaft Geschwister-Scholl-Institut Vierte Sitzung: Die Verfassungsprinzipien des Grundgesetzes Pflichtvorlesung im Wintersemester

Mehr

и verlag moderne industrie Recht, Gesetzgebung und Freiheit Band 2: Die Illusion der sozialen Gerechtigkeit Prof. Dr. F. A.

и verlag moderne industrie Recht, Gesetzgebung und Freiheit Band 2: Die Illusion der sozialen Gerechtigkeit Prof. Dr. F. A. Prof. Dr. F. A. von Hayek Recht, Gesetzgebung und Freiheit Band 2: Die Illusion der sozialen Gerechtigkeit Eine neue Darstellung der liberalen Prinzipien der Gerechtigkeit und der politischen Ökonomie

Mehr

Mehrebenenansätze haben sich aus dem funktionalistischen Ansatz entwickelt Supranationalismus

Mehrebenenansätze haben sich aus dem funktionalistischen Ansatz entwickelt Supranationalismus Staatszentrierte vs Mehrebenenansätze Mehrebenenansätze haben sich aus dem funktionalistischen Ansatz entwickelt Supranationalismus Staatszentrierte Ansätze haben sich aus dem Intergouvernementalismus

Mehr

Für Menschenrechte und Säkularisierung stehen

Für Menschenrechte und Säkularisierung stehen EU WAHLEN 2014 Für Menschenrechte und Säkularisierung stehen EHF Memorandum November 2013 ie europäischen Wahlen im Mai 2014 werden für Humanisten in D Europa entscheidend sein. Der Aufstieg von radikalen

Mehr

GLIEDERUNG DER VORLESUNG VERFASSUNGS- RECHTSVERGLEICHUNG I. A. Gegenstand, Methode und Ziel der Veranstaltung Verfassungsrechtsvergleichung

GLIEDERUNG DER VORLESUNG VERFASSUNGS- RECHTSVERGLEICHUNG I. A. Gegenstand, Methode und Ziel der Veranstaltung Verfassungsrechtsvergleichung 1 GLIEDERUNG DER VORLESUNG VERFASSUNGS- RECHTSVERGLEICHUNG I 1 EINFÜHRUNG A. Gegenstand, Methode und Ziel der Veranstaltung Verfassungsrechtsvergleichung I I. Gegenstand II. Methode III. Ziele IV. Die

Mehr

Kontinuität und Diskontinuität in der deutschen Verfassungsgeschichte

Kontinuität und Diskontinuität in der deutschen Verfassungsgeschichte Kontinuität und Diskontinuität in der deutschen Verfassungsgeschichte Von der Reichsgründung zur Wiedervereinigung Seminar zum 80. Geburtstag von Karl August Bettermann Mit Beiträgen von Michael Kloepfer,

Mehr

Richard J.Arnesons 'paternalism' und seine Position zu Grundfreiheiten

Richard J.Arnesons 'paternalism' und seine Position zu Grundfreiheiten Jura Malte Koppe Richard J.Arnesons 'paternalism' und seine Position zu Grundfreiheiten Studienarbeit Westfälische Wilhelms-Universität Rechtswissenschaftliche Fakultät Wintersemester 06/07 Lehrstuhl

Mehr

Rechtsbeachtung und -durchsetzung in GATT und WTO

Rechtsbeachtung und -durchsetzung in GATT und WTO Rechtsbeachtung und -durchsetzung in GATT und WTO Der Erklärungsbeitrag der Ökonomik zu internationalen Rechts- und Politikprozessen Eine neue Synthese mit der Theorie des kommunikativen Handelns von Habermas

Mehr

Inhalt. Basiswissen Staatsrecht I. I. Grundlagen & Rechtsgeschichte 7

Inhalt. Basiswissen Staatsrecht I. I. Grundlagen & Rechtsgeschichte 7 Inhalt Basiswissen Staatsrecht I I. Grundlagen & Rechtsgeschichte 7 II. Die Strukturprinzipien der Verfassung 11 Republik 12 Demokratie 12 Bundesstaat 13 Rechtsstaat 14 Sozialstaat 14 Ewigkeitsgarantie

Mehr

Elinor Ostrom: Die Verfassung der Allmende. Solidarische Ökonomie

Elinor Ostrom: Die Verfassung der Allmende. Solidarische Ökonomie Elinor Ostrom: Die Verfassung der Allmende 1 Ein Spiel zum Auftakt 2 Elinor Ostrom Geboren am 7. August 1933 in Los Angeles Professorin für Politikwissenschaft an der Indiana University in Bloomington

Mehr

Staatsformen/Moderne Demokratie. Ziele. Grundlagen der Demokratie (1/2) Staatsrecht I Vorlesung vom 22. September 2009

Staatsformen/Moderne Demokratie. Ziele. Grundlagen der Demokratie (1/2) Staatsrecht I Vorlesung vom 22. September 2009 Staatsformen/Moderne Demokratie Vorlesung vom 22. September 2009 Herbstsemester 2009 Prof. Christine Kaufmann Ziele Geschichte der Demokratie in den Grundzügen kennen Grundlagen und Prinzipien der Demokratie

Mehr

1. Grundlagen der Politikwissenschaft... 11

1. Grundlagen der Politikwissenschaft... 11 5 Inhalt 1. Grundlagen der Politikwissenschaft...................... 11 1.1 Was heißt hier Wissenschaft?............................. 11 1.1.1 Alltagsnähe der Politik............................ 11 1.1.2

Mehr

Thomas Heidrich. Dasevolutorisch-systemtheoretische Paradigma in der Wettbewerbstheorie. Alternatives Denken zu dem More Economic Approach.

Thomas Heidrich. Dasevolutorisch-systemtheoretische Paradigma in der Wettbewerbstheorie. Alternatives Denken zu dem More Economic Approach. Thomas Heidrich Dasevolutorisch-systemtheoretische Paradigma in der Wettbewerbstheorie Alternatives Denken zu dem More Economic Approach Nomos Inhaltsverzeichnis Kapitel 1: Einleitender Überblick 19 Kapitel

Mehr

Systemwettbewerb in der Europäischen Union

Systemwettbewerb in der Europäischen Union Sebastian Schäfer Systemwettbewerb in der Europäischen Union Eine Fallstudie im Gesellschaftsrecht Verlag Dr. Kovac Hamburg 2013 Inhaltsverzeichnis Kapitel I: Einleitung 11 Kapitel II: Gesellschaftsrecht

Mehr

Deutsche Geschichte I DEO LO G I EN

Deutsche Geschichte I DEO LO G I EN Deutsche Geschichte I DEO LO G I EN Ziele Ziele für heute: Überblick über das Thema Politische Ideologien Überblick über den Zusammenhang mit Deutscher Geschichte Ideologien Politics is who gets what,

Mehr

Inhalt. 1 Grundlagen der Politikwissenschaft

Inhalt. 1 Grundlagen der Politikwissenschaft Inhalt 1 Grundlagen der Politikwissenschaft 11 Was heißt hier Wissenschaft? 1.1.1 Alltagsnähe der Politik 1.12 Wissenschaft und Methode 1.13 Abhängigkeit der Erkenntnis 12 Was heißt hier Politik? 12.1

Mehr

Theorien der Europäischen Integration. LEKT. DR. CHRISTIAN SCHUSTER Internationale Beziehungen und Europastudien

Theorien der Europäischen Integration. LEKT. DR. CHRISTIAN SCHUSTER Internationale Beziehungen und Europastudien Theorien der Europäischen Integration LEKT. DR. CHRISTIAN SCHUSTER Internationale Beziehungen und Europastudien FAKULTÄT FÜR EUROPASTUDIEN WINTERSEMESTER 2016 Föderalismus Begriff oft missverständlich,

Mehr

SOZIALPOLITIK. Vorlesung im WS 08/09

SOZIALPOLITIK. Vorlesung im WS 08/09 SOZIALPOLITIK 1 Vorlesung im WS 08/09 Cirsten Roppel Raum: C 504 Tel.: 201-2714 Mail: roppel@uni-trier.de Sprechstunde nach Vereinbarung 2 Basisliteratur: Ribhegge, H.: Sozialpolitik, München, 2004 Molitor,

Mehr

Inhalt. 1. Grundlagen der Politikwissenschaft l l. 2. Theorien der Politikwissenschaft) 26

Inhalt. 1. Grundlagen der Politikwissenschaft l l. 2. Theorien der Politikwissenschaft) 26 Inhalt 1. Grundlagen der Politikwissenschaft l l 1.1 Was heißt hier Wissenschaft? 11 1.1.1 Alltagsnähe der Politik 11 1.1.2 Wissenschaft und Methode 12 1.1.3 Abhängigkeit der Erkenntnis 13 1.2 Was heißt

Mehr

Inhaltsübersicht der Kurseinheit 1 Seite

Inhaltsübersicht der Kurseinheit 1 Seite Kurs 00530: Ökonomische Theorie der Politik, KE 1, nhaltsübersicht nhaltsübersicht der Kurseinheit 1 0 Was ist Ökonomische Theorie der Politik?... 1 1 Kriterien für eine ideale Entscheidungsregel... 4

Mehr

Die Zukunft Europas: Integrationsbestrebungen versus konkurrierender Nationalstaaten

Die Zukunft Europas: Integrationsbestrebungen versus konkurrierender Nationalstaaten Die Zukunft Europas: Integrationsbestrebungen versus konkurrierender Nationalstaaten Institutionen der EU Europäischer Rat = Gipfeltreffen der Staats- und Regierungschefs der EU-Länder Sie treffen sich

Mehr

Demokratieförderung: Lässt sich Demokratie von außen fördern und erzwingen? 6. Sitzung, 23. November 2005

Demokratieförderung: Lässt sich Demokratie von außen fördern und erzwingen? 6. Sitzung, 23. November 2005 Demokratieförderung: Lässt sich Demokratie von außen fördern und erzwingen? 6. Sitzung, 23. November 2005 Förderung von Demokratie in der Entwicklungspolitik. Ein Positionspapier des BMZ. Der Text ist

Mehr

Wettbewerb und öffentliche Unternehmen in der Finanzkrise

Wettbewerb und öffentliche Unternehmen in der Finanzkrise KIM: Wettbewerb und öffentliche Unternehmen Seite 1 Wettbewerb und öffentliche Unternehmen in der Finanzkrise Konferenz Kommunales Infrastruktur-Management t Berlin, 14. Mai 2009 Professor Dr. Justus Haucap,

Mehr

Public Choice Theory. Kim Leonie Kellermann, M.Sc. M.Sc. Chair of Political Economy

Public Choice Theory. Kim Leonie Kellermann, M.Sc. M.Sc. Chair of Political Economy Public Choice Theory M.Sc. Chair of Political Economy 2 Prof. Dr. Thomas Apolte Public Choice Theory Arbeitsmärkte Interaktion politischer und wirtschaftlicher Systeme Ökonomische Theorie der Revolution

Mehr

Gesetzgebung oder Richterrecht: Vorteile und Nachteile am Beispiel des Arbeitskampfs

Gesetzgebung oder Richterrecht: Vorteile und Nachteile am Beispiel des Arbeitskampfs oder : Vorteile und Nachteile am Beispiel des Arbeitskampfs Prof. Dr. Felix Uhlmann Lehrstuhl für Staats- und Verwaltungsrecht sowie Rechtsetzungslehre Berlin 20. November 2013 oder Prof. Dr. Felix Uhlmann

Mehr

Finanzwissenschaft II Schattenwirtschaft und Steuerhinterziehung

Finanzwissenschaft II Schattenwirtschaft und Steuerhinterziehung Finanzwissenschaft II Schattenwirtschaft und Steuerhinterziehung Vorlesung an der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg WS 2007/2008 Prof. Dr. Lars P. Feld Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg, Universität

Mehr

Facetten der Globalisierung

Facetten der Globalisierung Johannes Kessler Christian Steiner (Hrsg.) Facetten der Globalisierung Zwischen Ökonomie, Politik und Kultur VS VERLAG FÜR SOZIALWISSENSCHAFTEN Inhaltsverzeichnis Abbildungsverzeichnis 11 Tabellenverzeichnis

Mehr

Als Mitglied von Democracy International unterstützt Mehr Demokratie e.v. die hier getroffenen Aussagen.

Als Mitglied von Democracy International unterstützt Mehr Demokratie e.v. die hier getroffenen Aussagen. Als Mitglied von Democracy International unterstützt Mehr Demokratie e.v. die hier getroffenen Aussagen. Hintergrunddossier/ Presse-Memo 22.02.2016 Der Rechtsstaat Wann ist er in Gefahr? 1. Einleitung

Mehr