Wildtiere in Baden-Württemberg Brückenbau für eine bessere Kommunikation
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- Alwin Hummel
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1 & Angela Lüchtrath Wildtiere in Baden-Württemberg Brückenbau für eine bessere Kommunikation Seminar: Wildtiermanagement Strategien für den Umgang mit konfliktträchtigen Tierarten. Alfred Töpfer Akademie für Naturschutz Dezember 2011
2 Hintergründe Forschungsprojekt Luchs in Baden-Württemberg Umsetzungsprojekt Transfer und Kommunikation Großraubtiere
3 Aktuelle Luchsverbreitung um Baden-Württemberg permanentes Vorkommen sporadische Hinweise Ha rz wal d Sch war z Vog ese n ra b Al e ch s i äb d Ju hw Sc al w Æ Jedes Vorkommen für sich nicht überlebensfähig. Æ Verbund sehr wichtig. er m öh B Pfalz n pe l A
4 Diskussion um Wiederansiedlung in Baden-Württemberg wurde früher heftig geführt! 2004: Gründung der AG Luchs regelmäßige, moderierte Treffen Aufbau transparentes Monitoring langsamer Vertrauensaufbau Versachlichung der Diskussion Forschungsprojekt Luchs in BW partizipativer und interdisziplinärer Ansatz
5 Habitateignung Luchs in Baden-Württemberg?! Verbundsituation Foto: Huckschlag Konfliktpotential, Akzeptanz Mortalität Eignung von Baden-Württemberg als Luchslebensraum? Akzeptanz bei betroffenen Gruppen?
6 Das NIMBY Phänomen: Not In My BackYard Zustimmung hoch mäßig keine nicht betroffen mäßig betroffen sehr betroffen
7 A. Lüchtrath Hintergrund
8 Methoden bestätigte Luchsnachweise Diskussionsgruppen Landwirte Diskussionsgruppen Jäger
9 A. Lüchtrath Ergebnisse Interaktion Luchs Soziale Implikation
10 Soziale Implikationen Ich glaube für die Akzeptanz müssen wir ganz vorne anfangen: WER WILL WARUM den Luchs? A. Lüchtrath
11 Jede Kommunikation hat einen Inhalts- und einen Beziehungsaspekt, wobei letzterer über ersteren dominiert. A. Lüchtrath
12 Konflikte zwischen Gruppen wenn die Ansiedlung des Luchses auch unter dem Aspekt forstwirtschaftlicher Aktivitäten erfolgt, nach dem Motto Die Jäger schießen uns zu wenig Schalenwild und wir kriegen deswegen unsern Wald nicht hoch, dann ist die Akzeptanz für einen Luchs erheblich niedriger. A. Lüchtrath
13 Gedankenexperiment: Sie sind Revierpächter, bezahlen dafür eine nicht unerhebliche Pachtgebühr und verbringen viel Zeit mit der Hege von Wild. Werden in Ihren Augen die Aufgaben der Jägerschaft von der Gesellschaft anerkannt? Wie fühlen Sie sich, wenn von Seiten der Naturschutzverbände eine Kampagne zur Rückkehr des Luchses gestartet wird? Wie fühlen Sie sich, wenn dies unter Federführung Ihres Jagdverbandes geschieht?
14 Erleben von Geringschätzung Sie sind auch bei diesen Mördern?! Das ist ja teilweise auch das Interesse von diesen Verbänden, dass die Jagden aufhören ( ) dann brauchen wir die Jäger endlich gar nicht mehr, dann haben wir den Luchs. Bedrohung der Existenz A. Lüchtrath
15 Existentielle Bedrohung Wir wissen einfach, an was für seidenen Fäden unsere Existenz als Landwirte im Schwarzwald so langsam hängt. Wenn einer von zwei Fäden weg ist, dann sind wir weg! Mit der gesamten Familie! von der Gesellschaft vergessen Bedrohung der Identität A. Lüchtrath
16 Gruppenkonflikt Nichts eint besser als ein gemeinsamer Feind A. Lüchtrath
17 Totalschutz / Käseglocke Wenn eben bestimmte Tierarten unter Naturschutz gestellt werden, da kommen die nicht mehr raus. Selbst wenn man merkt, da hinkt es. (Jäger) (FFH/Rechtliche Auflagen) Ich habe über dreißig Jahre die Erfahrung machen müssen, dass wenn es um solche Dinge gegangen ist, dass wir immer wieder angelogen wurden. (Landwirt) Ohnmacht A. Lüchtrath
18 Gedankenexperiment: Ihre Familie ist seit mehreren Generationen im Besitz von Privatwald. In den vergangenen Jahren fühlten Sie sich in Ihrem Handlungsspielraum durch Naturschutzbestimmungen mehrfach eingeschränkt. Im Falle der Rückkehr der streng geschützten Arten: Hätten Sie Bedenken, dass Ihr Handlungsspielraum weiter eingeschränkt wird? Was für eine Wirkung hat es auf Sie, dass die Beutegreifer strengstens geschützt sind?
19 Ablehnung gegen Wiederansiedlung WIR müssen dafür gerade stehen, dafür dass irgendjemand sagt, der Luchs ist ein possierliches Tierle, den lassen wir jetzt da laufen. (Schäfer) Natürliche Zuwanderung = natürlicher Schaden = akzeptiert. Künstliche Auswilderung = provozierter Schaden = NICHT akzeptiert. (Jäger) WA als Symbol für die Macht bestimmter Gruppen bzw. Ohnmacht der Betroffenen A. Lüchtrath
20 Reaktanzhaltung Druck Widerstand A. Lüchtrath
21 Wie entschärft man diese Dynamik? Akzeptanz der Gruppen und ihrer Werte, Ziele Gegenseitige Anerkennung ihrer Kompetenzen Ermächtigung der Betroffenen: Entscheidungs- und Mitspracherecht im Luchsmanagement A. Lüchtrath
22 Human Dimension Verbandsübergreifendes Umsetzungsprojekt: Transfer- & Kommunikationsprojekt Großraubtiere
23 Projektziele 1. Fundiertes Wissen über Tiere bei Akteuren 2. Kommunikationsstrukturen in vier Modellregionen Projektinhalte Modul Veranstaltungen Modul Kommunikationstraining Modul Öffentlichkeitsarbeit Modul Internetplattform
24 Vier Auftaktveranstaltungen Zielgruppe: Jäger, Förster, LaWi, NatSchü Ziel: Information & Kommunikation! Ortswahl: weniger konfliktträchtige Regionen! Moderationstechniken für Großgruppen
25 Ablauf: 1) Vorträge zu Luchs und Wolf 2) Sachfragen im Plenum 3) Vortrag über Streitpunkt Luchs
26 Ablauf: 4a) gemischte Kleingruppen: moderierte Diskussion über vorgegebene Fragen;
27 Weswegen ist die Kommunikation über Raubtiere zwischen Naturschutz, Jagd, Forst und Landwirtschaft aus Ihrer Sicht problematisch?
28 Was kann man und was können Sie selbst gegebenenfalls tun, um diese zu verbessern?
29 Ablauf: 4b) Stellwandrundgang
30 Ablauf: 5) Zusammentragen der Ergebnisse 6) Ausblick
31 Rückmeldungen über Großveranstaltungen: Zufriedenheit mit Veranstaltung in % N = Sach Info Konflikt Info Diskussion Gesamteindruck Verständnis nicht ausreichend ausreichend
32 Rückmeldungen über Großveranstaltungen: Wurde Verständnis für Bedürfnisse anderer Gruppen gefördert? Angaben in % Forst Jagd NatSch LaWi stimme nicht zu stimme zu
33 Ausblick im Projekt Etablierung von lokalen Fokusgruppen Installation der Internetplattform Kommunikationstraining für Wildtierbeauftragte als Ansprechpartner vor Ort
34 Bild unter:
35 Vielen Dank! grossraubtiere-bw.debw.de Tel.: 0761 / l: micha.herdtfelder@forst.bwl.de Angela Lüchtrath Tel.: 0761 / angela.luechtrath@ifp.uni-freiburg.de Dieses Projekt wurde unterstützt tzt durch: Foto: Krofel
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