Gerontopsychiatrische Herausforderungen in der Pflege
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- Elly Brinkerhoff
- vor 7 Jahren
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1 Gerontopsychiatrische Herausforderungen in der Pflege Schweinfurt, 18. Januar 2014 Best Practice im Umgang mit herausforderndem Verhalten. Matthias Matlachowski Dipl. Sozialwissenschaftler (Univ.) Diakonisches Werk Schweinfurt e.v.
2 Was erwartet Sie? Information: Krankheitsbilder Basisinformationen - Zahlen Basisinformationen - Begriffe Erklärungsversuch Äußerungen Impulse: Konzepte/Ansätze Praktische Tipps Gruppenarbeit
3 Basisinformationen - Krankheitsbilder Gerontopsychiatrische Erkrankungen Demenz Depression Suchterkrankungen Ängste Wahnvorstellungen
4 Basisinformationen - Zahlen 1,8 Mio. Demenzerkrankte 2014 in Deutschland 60% der Bewohner von stationären Pflegeeinrichtungen sind dement 11-95% aller Bewohner zeigen herausforderndes Verhalten Aus Sicht der Heimleitung: auch ca % der Mitarbeitenden zeigen herausforderndes Verhalten?
5 Basisinformationen - Begriffe Herausforderndes Verhalten nicht allgemeingültig definiert Häufig gleich gesetzt für Verhalten, das nicht der Norm entspricht dabei besteht die grundsätzliche Auffassung, dass das Verhalten für denjenigen, der sich verhält, immer einen Sinn hat, (Quelle: BMG 2006) Resultat der Unfähigkeit sich verständlich zu machen, also Reaktion auf eine Welt, die einem nicht mehr vertrauensvoll und verlässlich ist
6 Quelle: BMG (2006)
7 Ursachen (1) Körperliche Faktoren: z.b. Chronische Schmerzen, Schlafstörungen, Hunger, Durst, Harndrang, Unterzuckerung, Schilddrüsenüberfunktion, Medikamente (z.b. aktivierende Antidepressiva, Corticoide, Antiepileptika), paradoxe Reaktionen auf Beruhigungs- und Schlafmittel. Ferner Einwirkung von Kaffee oder Alkohol. Auch Entzugssymptome (Tranquilizer, Alkohol). (nach Marx, 2007)
8 Ursachen (2) Psychosoziale Faktoren: z.b. andauernde Unzufriedenheit oder Verbitterung, Langeweile bei Unterstimulation im Alltag, Reizüberflutung, Gefühl entmündigt zu werden, ausbleibende Wertschätzung, Überforderung, Anspannung und Gereiztheit von Bezugspersonen oder häufiger Wechsel von Bezugspersonen. (nach Marx, 2007)
9 Ursachen (3) Neurologisch-psychiatrische Faktoren: z.b. spezifische Persönlichkeitsstile (antisozial, emotional-instabil, histrionisch, narzisstisch); bestehende psychische Erkrankungen (u.a. Frontotemporale Demenz) Milieufaktoren: z.b. Lärm, räumliche Enge, Lichtmangel, Unruhe, usw. (nach Marx, 2007)
10 Quelle: BMG (2006)
11 Konzepte / Ansätze Validation Snoezelen Pflegeoase Milieutherapie Biographiearbeit Basale Stimulation Dementia Care Mapping Selbsterhaltungstherapie Realitäts-Orientierungs-Training Psychobiographisches Pflegemodell
12 Praktische Tipps Milieu Pflege Betreuung Angehörige Medizin
13 Praktische Tipps Milieu Umgebungsgestaltung Vermeidung von Hinlauftendenzen durch Wiedererkennen der Umgebung ( so wie es früher war ) DZ: Auswahl der passenden Bewohner Aquarien können häufig beruhigend wirken Auch stationär: Einführung einer zentralen Dementenbetreuung in Form einer Betreuungsgruppe vgl. ambulant Demenzoase schaffen Beleuchtung beachten
14 Praktische Tipps Pflege Spiegel im Badezimmer/Sanitärbereich Fallbesprechungen im Team nutzen Fallbesprechungen evtl. Funktionsbereichsübergreifend Bezugspflegekraft wechseln Pflegeablauf ändern (spät duschen statt früh, ) eigene Entscheidungen gesteuert ermöglichen (bspw. Auswahl Kleidung) Redufix: Reduzierung von FEM Vermeidung des unnötigen herausfordernden Verhaltens
15 Praktische Tipps Betreuung Hintergrundgeräusche? Sinnstiftende Tätigkeit suchen (z.b. Zwicker an der Tischdecke, ) Biographiebogen leben: kennen, ergänzen und Infos weitergeben (immer wenn ich, dann ) Einsatz von Stofftieren, Puppen, Tieren Evtl. Doku Ausmaß in Langzeit mit Hilfe bspw. Cohen-Mansfield- Assessment-Instrument (CMAI) Künstliche biographisch nicht passende Beschäftigung unbedingt vermeiden
16 Praktische Tipps Angehörige Weniger ist mehr ( mit dem Nicht-mehr-Können des anderen Umgehen lernen und dies zulassen) Risiken vorab klären (Weglaufen, Stürze, ) Allgemein Kommunikation über Verschlechterung des Gesundheitszustandes und Tod (was ist erfolgreiche Pflege im Altenheim? Thematisierung: Unterschied Pflege von Kinder/Alten
17 Praktische Tipps Medizin Begleit-/Parallelerkrankungen (medikamentös) behandeln (Halluzinationen, Schmerzen, ) Korsakow bzw. aktuelle Abhängigkeiten beachten und evtl. dann richtig therapieren Vermeidung von zu vielen Umgebungswechseln -> Ärzte ins Haus holen wo möglich
18 Praktische Tipps Grundsätzlich Herausfinden was der Auslöser für Verhalten ist Versuchen ruhig und gelassen zu bleiben Aggressionen ignorieren/nicht persönlich nehmen Auf eigene Sicherheit achten
19 Weiterführende Informationen Bundesministerium für Gesundheit, BMG, (Hrsg.): Rahmenempfehlungen zum Umgang mit herausforderndem Verhalten bei Menschen mit Demenz in der stationären Altenhilfe (2006) Günther Schwarz, Fachberatung Demenz, Evangelische Gesellschaft Stuttgart, März 2012 // Buches dazu: Umgang mit Demenzkranken (Psychiatrie-Verlag 2009) Marx, T. (2007): Aggression bei Demenzkranken. Unveröffentlichtes Manuskript einer Fortbildungsveranstaltung. u.v.m.
20 Quelle: Cicero Leserpreis, Wolfgang Horsch
21 Was tun Sie? Tiergestützte Betreuung Fixierungen Beschützender Garten Individuelle Beschäftigung Biographiearbeit Medikamente
22 Herzlichen Dank für Ihre Aufmerksamkeit. Diakonisches Werk Schweinfurt e.v. Geschäftsbereich Altenhilfe Matthias Matlachowski Gymnasiumstraße Schweinfurt ' (09721) (09721) (0177) matlachowski@diakonie-schweinfurt.de Matthias Matlachowski Dipl. Sozialwissenschaftler (Univ.) Diakonisches Werk Schweinfurt e.v.
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