Folgen und Reihen. Katharina Brazda 9. März 2007

Größe: px
Ab Seite anzeigen:

Download "Folgen und Reihen. Katharina Brazda 9. März 2007"

Transkript

1 Katharina Brazda 9. März 2007 Inhaltsverzeichnis 1 Folgen Definition von Folgen - explizite und rekursive Darstellung Wachstumsverhalten von Folgen - Monotonie und Beschränktheit Konvergenz und Limes von Folgen Arithmetische Folgen Geometrische Folgen Reihen Definition von Reihen Konvergenz und Summen von Reihen

2 1 Folgen 1.1 Definition von Folgen - explizite und rekursive Darstellung Reelle Folgen sind unendlich lange Listen reeller Zahlen. Formal sind (reelle) Folgen Funktionen von den natürlichen Zahlen N = {0, 1, 2, 3,... } in die reellen Zahlen R. Jeder natürlichen Zahl n N wird also eine reelle Zahl R zugeordnet. Man schreibt für eine Folge: ( ) n N bzw. (a 0, a 1, a 2, a 3, a 4,... ) In der Schule wurde zumeist mit a 1 begonnen sowie folgende Notation mit Spitzklammern... verwendet: bzw. a 0, a 1, a 2, a 3, a 4,... Jede einzelne, in einer Folge vorkommende reelle Zahl heißt Folgenglied zum Index n. Kurz wird auch als n-tes Folgenglied bezeichnet. Schließt man eine endliche Menge J N an Indizes aus (d.h. man lässt nur Folgenglieder mit n N \ J zu), so zeigt man dies durch ( ) n N\J an. Schreibweisen mit anderen Buchstaben als Indizes sind klarerweise völlig gleichwertig, solange diese nur denselben Indexbereich durchlaufen. Anstatt ( ) n N kann man beispielsweise auch (a k ) k N, (a j ) j N oder gar (a α ) α N für ein und dieselbe Folge schreiben - n, k, j oder α sind nur Platzhalter für natürliche Zahlen. Im Unterschied zu den ungeordneten Mengen sind Folgen, die zwar dieselben Glieder besitzen, welche aber in anderer Reihenfolge angeordnet sind, verschieden! So gilt etwa für die Mengen {2, 4, 6, 8,...} = {4, 2, 8, 6,...}, aber für die entsprechenden Folgen (2, 4, 6, 8,...) (4, 2, 8, 6,...). Eine Folge ist durch Angabe aller ihrer Glieder vollkommen bestimmt. Da dies im Fall einer unendlichen Folge unendlich viele sind, benötigt man ein sogenanntes Bildungsgesetz der Folge, welches verbal deskriptiv, explizit oder rekursiv angegeben werden kann. Es sei unterstrichen, dass das Bildungsgesetz einer unendlichen Folge (und damit die Folge selbst) aus nur endlich vielen bekannten Folgengliedern niemals eindeutig festgestellt werden kann! Um alle Folgenglieder zu bestimmen ist es ausreichend, die Funktion f : N R mit = f(n) zu kennen. Die Darstellung einer Folge vermöge einem Bildungsgesetz in Form obiger Funktion f bzw. der zugehörigen Zuordnungsvorschrift n heißt explizite Darstellung (oder auch Termdarstellung) der Folge. Einfache Beispiele für reelle Folgen in expliziter Darstellung sind gegeben durch: = c R und damit (c) n N = (c, c, c, c, c,... ) = 1 n (n 1) und damit ( 1 n) n N\{0} = (1, 1 2, 1 3, 1 4,... ) = ( 1) n und damit ( ) ( 1) n = (1, 1, 1, 1, 1,... ) n N = 3 2n und damit (3 2n) n N = (3, 1, 1, 3, 5,... ) = 2 n+1 und damit (2 n+1 ) n N = (2, 4, 8, 16, 32,... ) Katharina Brazda 2 9. März 2007

3 Ist die Folge dadurch gegeben, dass jedes Glied mit Hife von vorhergehenden Gliedern bestimmt ist, so spricht man von einer rekursiven Darstellung der Folge bzw. einer rekursiv definierten Folge. Das Bildungsgesetz besteht aus einer Rekursionsformel, durch die ein jedes Folgenglied mit gewissen früheren Gliedern in Verbindung gebracht wird. Zusätzlich müssen noch entsprechende Anfangsglieder der Folge vorgegeben werden. Im Gegensatz zu einer Folge in expliziter Darstellung können die Glieder einer rekursiv gegebenen Folge also nur schrittweise nacheinander berechnet werden. Das Paradebeispiel einer rekursiv gegebenen Folge ist die sogenannte Folge der Fibonacci-Zahlen : = (n 2) mit a 0 = 0 und a 1 = 1 und damit ( ) n N = (0, 1, 1, 2, 3, 5, 8,... ) Jedes Glied dieser Folge ist (ab dem Index n = 2) die Summe jener zwei Glieder, die unmittelbar davor kommen. Die Fakultät mit der Zuordnungsvorschrift n n! := (n 1) n gibt Anlass zu einer Folge mit Gliedern = n!, die sich wie folgt ebenfalls rekursiv definieren lässt: n! = n (n 1)! (n 1) mit 0! = 1 und damit (n!) n N = (1, 1, 2, 6, 24, 120, 720,... ) 1.2 Wachstumsverhalten von Folgen - Monotonie und Beschränktheit Stellt man eine reelle Folge als Funktion von N nach R dar, so besteht der Funktionsgraph aus einzelnen Punkten mit den Werten der Folgenglieder als y-koordinaten, die jeweils über den diskreten Stellen 0, 1, 2, 3,... aufzutragen sind. Genauso wie man nun eine Funktion auf ihr Wachstumsverhalten hin untersuchen kann, stellen sich die Fragen nach Wachstum oder Abfall, ihrer Monotonie oder der Beschränktheit auch für Folgen. Gilt für alle Indizes n 0 einer (reellen) Folge ( ) n N 1 < 1 1 = ( = const.), so nennt man die Folge 1 1 > streng monoton wachsend monoton wachsend konstant monoton fallend streng monoton fallend. Nach dieser Definition ist jede streng monoton wachsende (bzw. fallende) Folge auch monoton wachsend (bzw. fallend). Folgen, deren Glieder abwechselnd positive und negative Werte annehmen, heißen alternierend. Eine reelle Folge ( ) n N bezeichnet man als nach oben (bzw. unten) beschränkt, falls es eine Zahl c R gibt, sodass alle Folgenglieder kleiner (bzw. größer) gleich c sind. Formal lautet diese Bedingung: c R n N : { an c c } : ( ) n N ist { nach oben beschränkt nach unten beschränkt Die Zahl c heißt dann obere (bzw. untere) Schranke der Folge. Weist eine Folge ( ) n N sowohl eine obere Schranke c oben als auch eine untere Schranke c unten auf, so sind alle Folgenglieder betragsmäßig durch eine Zahl c max( c oben, c unten ) > 0 beschränkt, weshalb man definiert: c R n N : c : ( ) n N ist beschränkt Demnach ist eine Folge genau dann beschränkt, wenn alle ihre Glieder innerhalb eines beschränkten Intervalls I R liegen. Alle Folgen, die nicht beschränkt sind, werden unbeschränkt genannt. } Katharina Brazda 3 9. März 2007

4 Beispiele: Monotonie: Die Folge (3n 2 + 1) n N ist (streng) monoton wachsend. Beweis: Sei n N, n 0, dann ist = 3n = 3(n 1) und daher gilt: 1 = 3n ( 3(n 1) ) = 3n (3n 2 6n ) = 6n 3 > 0 (d 1 vorausgesetzt ist) Es ist also 1 > 0 d.h. 1 < und somit ist (3n 2 + 1) n N (streng) monoton wachsend. Das Nachweis, dass eine Folge (streng) monoton fällt, geht analog mit der Bedingung 1 >. Beschränktheit nach oben: Die Folge ( 2n 1 n+5 ) n N ist nach oben beschränkt durch 3. Beweis: Sei n N, dann gilt: Die Ungleichung 2n 1 n+5 2n 1 3 (n + 5) (wegen n N ist n + 5 > 0) n + 5 2n 1 3n n ist wahr für alle n N 3 ist somit richtig, d.h. 3 ist eine obere Schranke von ( 2n 1 n+5 ) n N. Im Fall der Beschränktheit nach unten verfährt man analog mit einer unteren Schranke. Weitere Beispiele: ( n 3 ) n N (streng) monoton wachsend, beschränkt nach unten - untere Schranke ist z.b. 0 (7 4n) n N (streng) monoton fallend, beschränkt nach oben - obere Schranke ist z.b. 7 (1 1 n+1 ) n N (streng) monoton wachsend, beschränkt - alle Folgenglieder liegen in [0, 1) (( 1 n+3 )2 ) n N (streng) monoton fallend, beschränkt - alle Folgenglieder liegen in (0, 1 9 ] (( 1) n ) n N alternierend, beschränkt - alle Folgenglieder liegen in [ 1, 1] (( 2) n ) n N alternierend, unbeschränkt Katharina Brazda 4 9. März 2007

5 1.3 Konvergenz und Limes von Folgen Falls sich die Folgenglieder bei stets wachsendem Index n unbegrenzt einer bestimmten reellen Zahl ähern (bzw. ihr beliebig nahe kommen), sagt man, dass die Folge ( ) n N für n gegen Unendlich gegen a konvergiert. Dann heißt a der Limes oder Grenzwert der Folge ( ) n N und man schreibt lim = a oder a für n n Dass sich die Folgenglieder der Zahl a R unbegrenzt nähern, bedeutet formal, dass gilt: ε > 0 N N n N : a < ε In Worten: Zu jedem (noch so kleinen) reellen ε > 0 hat es immer einen Folgenindex N N zu geben, sodass für alle (späteren Indizes) n N die Ungleichung a < ε gilt. Anders ausgedrückt müssen sich die Glieder mit n N um weniger als ε vom Limes a unterscheiden bzw. sollen sie alle innerhalb des offenen Intervalls (a ε, a + ε) = {x R a ε < x < a + ε} R liegen, welches als ε-umgebung von a R bezeichnet wird. Folgen, die einen solchen Grenzwert besitzen, nennt man konvergent und alle anderen Folgen heißen divergent. Folgen ( ) n N, die gegen 0 konvergieren (d.h. mit lim n = 0), bezeichnet man als Nullfolgen (vgl. Abbildung 1). Übersteigen ab einem bestimmten Index sämtliche Folgenglieder alle vorgegebenen Schranken, so sagt man, dass die Folge bestimmt divergent gegen plus Unendlich ist und man schreibt: lim n =. Unterlaufen die Folgenglieder analog alle noch so kleinen reellen Zahlen, heißt die Folge bestimmt divergent gegen minus Unendlich, was zu lim n = notiert wird. Es lässt sich zeigen, dass eine jede Folge entweder keinen oder genau einen Limes besitzt - der Limes einer Folge ist also eindeutig bestimmt (Eindeutigkeit des Limes). Beispiele (Nachweis der Konvergenz direkt aus ihrer Definition): Es gilt: lim n 1 n = 0. Beweis: Nach der Definition der Konvergenz ist für die Folge mit Gliedern = 1 n dass ε > 0 N N n N : 1 n 0 < ε Sei nun ε > 0, dann gilt: zu zeigen, 1 n 0 < ε 1 n < ε 1 n < ε n > 1 ε Wählt man N N als die zu 1 ε R nächstgrößere natürliche Zahl, so gilt für alle n N, dass 1 n 0 < ε. Der Beweis ist damit fertig. Gibt man etwa in obigem Beispiel ε = 0.01 vor, so gilt die entscheidende Ungleichung 1 n 0 < ε für alle n N mit n > 1 ε = = 100, d.h. ab N = 101. ( Es gilt: lim 7 n n+2 + 3) = 3. Beweis: Sei ε > 0, dann gilt: ( 7 n+2 + 3) 3 < ε 7 n+2 < ε 7 ε < n + 2 n > 7 ε 2 7 Damit ist n+2 0 < ε für alle Indizes n N N mit N > 7 ε 2 erfüllt (ist z.b. ε = 0.1 vorgegeben, so ist 7 ε 2 = 70 2 = 68 und man kann N = 69 wählen). Katharina Brazda 5 9. März 2007

6 Es gilt: lim n c = c oder c c (n ), d.h. konvergent gegen c (wegen c c = 0 < ε erfüllen die Folgenglieder für jedes ε > 0 die nötige Ungleichung) 3 2 =1/n 1 0 ε ε a 1 a a a a a a a a a n Abbildung 1: Konvergenz der Nullfolge ( 1 n ) n N\{0}: Man erkennt, dass die Glieder = 1 der Folge für das n vorgegebene ε > 0 ab dem Index N = 4 innerhalb des Intervalls ( ε, ε) (ε-umgebung von 0) liegen, bzw. die Ungleichung 0 < ε erfüllen. Konvergenzkriterien für Folgen: Um festzustellen ob eine Folge ( ) n N gegen eine (erratene oder sonst wie gegebene) reelle Zahl a konvergiert, hat man per Definition für ein beliebiges, aber vorgegebenes ε > 0 einen Folgenindex N N anzugeben, ab dem für alle Folgenglieder mit n N die Ungleichung a < ε richtig ist. Allerdings muss hierfür bereits ein Kandidat a R als prospektiver Limes vorhanden sein. Trifft man die falsche Wahl, d.h. konvergiert die Folge tatsächlich gegen eine andere Zahl b a, kann direkt aus der Definition auch keine Konvergenz gezeigt werden. Sogenannte Konvergenzkriterien für Folgen ermöglichen es, über die Konvergenz oder Divergenz einer Folge zu entscheiden, ohne direkt die Definition der Konvergenz zu benutzen bzw. einen geeigneten Kandidaten als Limes zu benötigen. Nach dem Konvergenzkriterium von Cauchy ist eine reelle Folge konvergent, falls sich alle Folgenglieder ab einem bestimmten Index beliebig nahe kommen, d.h. formal muss ε > 0 N N n, m N : a m < ε gewährleistet sein. Es lässt sich also Konvergenz nachweisen ohne den Limes der Folge zu kennen. Hierbei ist wichtig, dass es sich um eine reelle Zahlenfolge mit reellem Limes handelt. Katharina Brazda 6 9. März 2007

7 Jede konvergente Folge ist auch beschränkt - umgekehrt kann also eine unbeschränkte Folge keinen Grenzwert besitzen, was einem Divergenzkriterium gleichkommt. Ein besonders nützliches Konvergenzkriterium ist der Satz von der monotonen Konvergenz, nachdem jede monoton wachsende (bzw. fallende) und nach oben (bzw. unten) beschränkte Folge einen Grenzwert besitzt. Um jedoch konkret den Limes einer konvergenten Folge zu berechnen, bietet es sich an, zu versuchen, in ihr (gliedweise) die Summe, das Produkt oder den Quotienten einfacherer, bereits als konvergent bekannter Folgen zu erkennen. Der gesuchte Limes ergibt sich dann mit Hilfe der entsprechenden Rechenregeln für Limiten. Rechenregeln für Limiten: Sind ( ) n N und (b n ) n N zwei konvergente Folgen, so konvergieren auch die (gliedweisen) Summenfolge ( +b n ) n N, die Produktfolge ( b n ) n N sowie als Spezialfall davon die mit c R skalar multiplizierte Folge (c ) n N. Für die entsprechenden Limiten gelten die folgenden Rechenregeln: lim ( + b n ) = lim + lim n n lim ( b n ) = ( lim a ) ( n lim n n lim (/b n ) = ( lim a ) ( n / lim n n n b n n b n n b n ) ) und insbesondere falls lim b n 0 n lim (c ) = c lim n n Erfüllen sämtliche Glieder zweier konvergenter Folgen ( ) n N und (b n ) n N ab einem Index die Ungleichung b n, so gilt diese auch für die Limiten, d.h. es ist dann lim n lim n b n. Lassen sich die Folgenglieder ab einem bestimmten Index nach oben und unten durch die Glieder zweier gegen denselben Limes konvergenten Folgen ( ) n N und (b n ) n N abschätzen, so konvergiert auch die Folge (c n ) n N und besitzt denselben Limes wie ( ) n N und (b n ) n N : lim = a = lim b n und N N n N : c n b n = lim c n n n n = a Weitere Beispiele: 5 2 n+1 3 (n ), d.h. konvergent gegen 5 (Anwendung des Satzes von der monotonen Konvergenz: es handelt sich um eine beschränkte, monoton wachsende Folge. Oder mit Hilfe der Rechenregeln für Limiten: die Folge ist Differenz zwischen der konstanten Folge (5) n N und der Nullfolge ( 2 n+1 ) n N) 8n3 n 3+4n = 8 1/n2 3 3/n = 2 (n ), d.h. konvergent gegen 2 (Benutzung der Rechenregeln für Limiten) 1 n 2 0 (n ), d.h. Nullfolge (Einschachtelung: für n N gilt 0 1 n 2 1 n und wegen 0 0, 1 n 0 muss auch 1 n 2 0) ( 1) n (n ), d.h. divergent (die betragsmäßige Differenz aufeinanderfolgender Glieder ist stets gleich 2, sodass es keine reelle Zahl gibt, von der sich alle Folgenglieder ab einem bestimmten Index an um weniger als 1 unterscheiden - die Folge besitzt demnach keinen Limes) 6n (n ), d.h. bestimmt divergent gegen plus Unendlich (jede noch so große Schranke wird ab einem gewissen Index von allen nachfolgenden Folgengliedern übertroffen) Katharina Brazda 7 9. März 2007

8 1.4 Arithmetische Folgen Eine Folge, bei der die Differenz je zweier aufeinander folgender Folgenglieder konstant ist, heißt arithmetische Folge. Rekursiv lauten die Glieder einer arithmetischen Folge ( ) n N ab n 1, wobei von einen gegebenen Startwert a 0 ausgegangen wird: = 1 + c wobei c R (const.) Eine arithmetische Folge beschreibt ein (diskretes) lineares, streng monotones Wachstum (c > 0) oder Abfallen (c < 0). Für c = 0 handelt es sich um konstante Folgen mit Gliedern = a 0. Da die Glieder arithmetischer Folgen stets konstanten Abstand voneinander haben, divergieren diese Folgen immer (außer im Fall c = 0, wo es sich um konstante und damit konvergente Folgen handelt). Setzt man die Rekursionsbedingung sukzessive auch in die Glieder 1, 2 usw. ein und bildet = 1 + c = 2 + 2c = 3 + 3c =..., erkennt man leicht, dass die Glieder einer arithmetischen Folge durch = a 0 + n c für n N gegeben sind. Dies entspricht einer Geradengleichung im R 2 bzw. einer (affin) linearen Funktion auf R, welche die y-achse (Ordinate) in a 0 schneidet und die Steigung c besitzt (erweitere den diskreten Index n N zur kontinuierlichen Variablen x R). 1.5 Geometrische Folgen Eine Folge, deren Quotient von unmittelbar aufeinander folgenden Gliedern konstant ist, wird als geometrische Folge bezeichnet. Die die geometrische Folge ( ) n N für n 1 definierende Rekursionsbedingung ist zusammen mit einem gegebenen Anfangsglied a 0 : = q 1 wobei q R (const.) Beginnend mit a 0 > 0, stellen geometrische Folgen ein (diskretes) exponentielles, streng monotones Wachstum (q > 1) oder ein ebensolches Abfallen (0 < q < 1) dar. Für q = 1 ergibt sich die konstante Folge = a 0 und bei q = 0 ist = 0 (n 1). Für q < 0 ist die geometrische Folge alternierend. Die geometrische Folge (a 0 q n ) n N ist im Fall q < 1, d.h. 1 < q < 1 eine Nullfolge. Im Fall q > 1 divergiert sie. Insgesamt ist die geometrische Folge also für 1 < q 1 konvergent. Treibt man die einfache Rechnung = q 1 = q 2 2 = q 3 3 =... weiter, erhält man = q n a 0 für n N als das Bildungsgesetz für geometrische Folgen. Ist q > 0, so erkennt man darin wegen q n (ln q) n = e die Exponentialfunktion auf R, welche die y-achse in a 0 trifft und um den Faktor ln q im Exponenten skaliert ist. Etwa wird das Gesamtkapital K n, welches sich bei jährlicher Verzinsung eines Grundkapitals K 0 von p % nach n Jahren angesammelt hat, durch die sogenannte Zinseszinsformel beschrieben. Sie lautet K n = K 0 (1 + p 100 )n und stellt eine geometrische Folge (K n ) n N mit q = 1 + p 100 dar. Katharina Brazda 8 9. März 2007

9 2 Reihen 2.1 Definition von Reihen Grob gesagt sind (unendliche) reelle Reihen unendliche Summen reeller Zahlen. Für eine reelle Folge ( ) n N gibt die Folge der Partialsummen (bzw. Teilsummen) mit den Gliedern S k = k n=0 = a 0 + a 1 + a a k Anlass zur Reihe (S k ) k N. Eine Reihe ist demnach eine spezielle Folge der Form (a 0, a 0 + a 1, a 0 + a 1 + a 2, a 0 + a 1 + a 2 + a 3,... ) welche wie folgt notiert wird: n N oder n=0 2.2 Konvergenz und Summen von Reihen Eine Reihe heißt konvergent, falls die zugehörige Folge der Partialsummen (S k ) k N konvergent ist. Ihr Limes S wird als Summe der Reihe bezeichnet und man schreibt S = als Abkürzung für n=0 oder S = n N S = lim S k = lim k k Ist eine Reihe n=0 konvergent, so haben ihre Glieder eine Nullfolge zu bilden, d.h. es hat für n zu gelten. Die Umkehrung dieser Aussage gilt nicht! Beispiel einer Reihe, die divergent ist obwohl ihre Glieder eine Nullfolge bilden, ist die harmonische Reihe n=1 1 n. Obigem Kriterium kommt daher die Rolle eines Divergenzkriteriums zu, da es jede Reihe, deren Glieder nicht gegen Null gehen als divergent enttarnt. Die geometrische Reihe n N qn = 1 + q + q 2 + q besteht aus der Partialsummenfolge der geometrischen Folge (q n ) n N wobei q R konstant ist. Zieht man die Gleichungen k n=0 S k = 1 + q + q q k q S k = q + q q k + q k+1 voneinander ab, kürzen sich Terme gleicher Potenz weg und man erhält S k (1 q) = 1 q k+1. Daraus folgt die geometrische Summenformel, nach welcher für die k-te Partialsumme der geometrischen Reihe gilt: k q n = 1 qk+1 1 q n=0 Im Limes k stellt (q k+1 ) k N eine Nullfolge dar, sofern nur q < 1 ist. Somit lautet die Summe der (unendlichen) geometrischen Reihe: n N q n = 1 1 q Für q 1 ist die geometrische Reihe divergent. sofern nur q < 1 Katharina Brazda 9 9. März 2007

10 Beispiele: n N ( 1 2) n = = = 2 ( ) n N 1 n 2 = = = 2 3 Katharina Brazda März 2007

Wirtschaftsmathematik

Wirtschaftsmathematik Hochschule Darmstadt FB Mathematik und Naturwissenschaften Wirtschaftsmathematik für die Betriebswirtschaftslehre (B.Sc.) Sommersemester 207 Adam Georg Balogh Dr. rer. nat. habil. Adam Georg Balogh E-mail:

Mehr

3 Folgen, Reihen, Grenzwerte 3.1 Zahlenfolgen Definition: Eine Folge ist eine geordnete Menge von Elementen an (den sogenannten Gliedern ), die

3 Folgen, Reihen, Grenzwerte 3.1 Zahlenfolgen Definition: Eine Folge ist eine geordnete Menge von Elementen an (den sogenannten Gliedern ), die 3 Folgen, Reihen, Grenzwerte 3.1 Zahlenfolgen Definition: Eine Folge ist eine geordnete Menge von Elementen an (den sogenannten Gliedern ), die eindeutig den natürlichen Zahlen zugeordnet sind ( n N, auch

Mehr

Folgen und Reihen. Folgen. Inhalt. Mathematik für Chemiker Teil 1: Analysis. Folgen und Reihen. Reelle Funktionen. Vorlesung im Wintersemester 2014

Folgen und Reihen. Folgen. Inhalt. Mathematik für Chemiker Teil 1: Analysis. Folgen und Reihen. Reelle Funktionen. Vorlesung im Wintersemester 2014 Inhalt Mathematik für Chemiker Teil 1: Analysis Vorlesung im Wintersemester 2014 Kurt Frischmuth Institut für Mathematik, Universität Rostock Rostock, Oktober 2014... Folgen und Reihen Reelle Funktionen

Mehr

1 Folgen und Stetigkeit

1 Folgen und Stetigkeit 1 Folgen und Stetigkeit 1.1 Folgen Eine Folge ist eine durchnummerierte Zusammenfassung von reellen Zahlen. Sie wird geschrieben als (a 1, a 2, a 3,...) = (a n ) n N. Es ist also a n R. Der Index n gibt

Mehr

Konvergenz einer Folge. 1-E1 Ma 1 Lubov Vassilevskaya

Konvergenz einer Folge. 1-E1 Ma 1 Lubov Vassilevskaya Konvergenz einer Folge 1-E1 Ma 1 Lubov Vassilevskaya Konvergenz einer Folge: Inhalt Drei Verhaltensmuster von Folgen. Beispiele 1 ) = 1 n, = n n +1, 2 ) = ( 1)n n +1 n und ihre graphischen Darstellungen.,

Mehr

Folgen und Reihen. 1 Konvergenz

Folgen und Reihen. 1 Konvergenz Folgen und Reihen Man betrachte viele Zahlen hintereinander geschrieben. Solche Folgen von Zahlen können durch nummeriert werden. Es entsteht eine Zuordnung der natürlichen Zahlen zu den Gliedern der Folge.

Mehr

( Mathematik verstehen 6, Kapitel 7,S.116 ff) Eine Folge ( ) kann man auch als eine f: auffassen, die jeder von 0

( Mathematik verstehen 6, Kapitel 7,S.116 ff) Eine Folge ( ) kann man auch als eine f: auffassen, die jeder von 0 Factsheet 1 Folgen und Reihen Folgen ( Mathematik verstehen 6, Kapitel 7,S.116 ff) Wichtige Begriffe und Defintionen: (Zahlen)Folge.. (a n *) mit (a 1, a 2,.), oder ( a o, a 1, a 2, ), a n n-tes Folgenglied

Mehr

Folgen. Eine (unendliche) (Zahlen)folge ist eine Abbildung. dann als. notiert, und das wird abgekürzt mit. nennt man die Folgenglieder.

Folgen. Eine (unendliche) (Zahlen)folge ist eine Abbildung. dann als. notiert, und das wird abgekürzt mit. nennt man die Folgenglieder. Folgen Eine (unendliche) (Zahlen)folge ist eine Abbildung Statt dann als schreibt man auch oder ähnlich, die Folge wird notiert, und das wird abgekürzt mit. Die nennt man die Folgenglieder. Mathematik

Mehr

Ferienkurs Analysis 1, SoSe Unendliche Reihen. Florian Beye August 15, 2008

Ferienkurs Analysis 1, SoSe Unendliche Reihen. Florian Beye August 15, 2008 Ferienkurs Analysis 1, SoSe 2008 Unendliche Reihen Florian Beye August 15, 2008 1 Reihen und deren Konvergenz Definition 1.1. Eine reelle bzw. komplexe Reihe ist eine unendliche Summe über die Glieder

Mehr

Wenn man eine Folge gegeben hat, so kann man auch versuchen, eine Summe. a 0 + a 1 + a 2 +

Wenn man eine Folge gegeben hat, so kann man auch versuchen, eine Summe. a 0 + a 1 + a 2 + 8 Reihen 38 8 Reihen Wenn man eine Folge gegeben hat, so kann man auch versuchen, eine Summe a 0 + a + a 2 + zu bilden. Wir wollen nun erklären, was wir darunter verstehen wollen. Zunächst kann man die

Mehr

GRUNDLAGEN MATHEMATIK

GRUNDLAGEN MATHEMATIK Mathematik und Naturwissenschaften Fachrichtung Mathematik, Institut für Numerische Mathematik GRUNDLAGEN MATHEMATIK 2. Folgen Prof. Dr. Gunar Matthies Wintersemester 2015/16 G. Matthies Grundlagen Mathematik

Mehr

Folgen und Reihen. Bernhard Ganter. Institut für Algebra TU Dresden D Dresden

Folgen und Reihen. Bernhard Ganter. Institut für Algebra TU Dresden D Dresden Folgen und Reihen Bernhard Ganter Institut für Algebra TU Dresden D-0062 Dresden bernhard.ganter@tu-dresden.de Folgen Eine (unendliche) (Zahlen)folge ist eine Abbildung f : N R. Statt f (n) schreibt man

Mehr

= (n 2 ) 1 (Kurzschreibweise: a n = n 2 ) ergibt die Zahlenfolge 1, 4, 9, 16, 25, 36,.

= (n 2 ) 1 (Kurzschreibweise: a n = n 2 ) ergibt die Zahlenfolge 1, 4, 9, 16, 25, 36,. 2 Folgen, Reihen, Grenzwerte 2.1 Zahlenfolgen Definition: Eine Folge ist eine geordnete Menge von Elementen an (den sogenannten Gliedern ), die eindeutig den natürlichen Zahlen zugeordnet sind (n N; auch

Mehr

Folgen und Reihen. Kapitel Zahlenfolgen

Folgen und Reihen. Kapitel Zahlenfolgen Kapitel 2 Folgen und Reihen 2. Zahlenfolgen Definition. Eine Folge reeller Zahlen a 0,a,a 2,..., die gewonnen wird durch eine Vorschrift, die jeder natürlichen Zahl n N genau eine reelle Zahl a n zuordnet,

Mehr

Konvergenz und Divergenz einer unendlichen Reihe. 5-E Ma 2 Lubov Vassilevskaya

Konvergenz und Divergenz einer unendlichen Reihe. 5-E Ma 2 Lubov Vassilevskaya Konvergenz und Divergenz einer unendlichen Reihe 5-E Ma 2 Lubov Vassilevskaya Folgen und Reihen: Beispiele Unter dem Bildungsgesetz einer unendlichen Reihe n i= versteht man einen funktionalen Zusammenhang

Mehr

Numerische Verfahren und Grundlagen der Analysis

Numerische Verfahren und Grundlagen der Analysis Numerische Verfahren und Grundlagen der Analysis Rasa Steuding Hochschule RheinMain Wiesbaden Wintersemester 2011/12 R. Steuding (HS-RM) NumAna Wintersemester 2011/12 1 / 26 1. Folgen R. Steuding (HS-RM)

Mehr

3. Folgen und Reihen. 3.1 Folgen und Grenzwerte. Denition 3.1 (Folge) Kapitelgliederung

3. Folgen und Reihen. 3.1 Folgen und Grenzwerte. Denition 3.1 (Folge) Kapitelgliederung Kapitelgliederung 3. Folgen und Reihen 3.1 Folgen und Grenzwerte 3.2 Rechenregeln für konvergente Folgen 3.3 Monotone Folgen und Teilfolgen 3.4 Ein Algorithmus zur Wurzelberechnung 3.5 Reihen 3.6 Absolut

Mehr

Kapitel 5 Reihen 196

Kapitel 5 Reihen 196 Kapitel 5 Reihen 96 Kapitel 5. Definition und Beispiele 97 Das Material dieses Kapitels können Sie nachlesen in: MICHAEL SPIVAK, Calculus, Kapitel 22 DIRK HACHENBERGER, Mathematik für Informatiker, Kapitel

Mehr

LS Informatik 4 & Folgen und Reihen. Buchholz / Rudolph: MafI 2 38

LS Informatik 4 & Folgen und Reihen. Buchholz / Rudolph: MafI 2 38 3. Folgen und Reihen Buchholz / Rudolph: MafI 2 38 Kapitelgliederung 3.1 Folgen und Grenzwerte 3.2 Rechenregeln für konvergente Folgen 3.3 Monotone Folgen und Teilfolgen 3.4 Ein Algorithmus zur Wurzelberechnung

Mehr

Folgen und Reihen. Wirtschaftswissenschaftliches Zentrum Universität Basel. Mathematik für Ökonomen 1 Dr. Thomas Zehrt

Folgen und Reihen. Wirtschaftswissenschaftliches Zentrum Universität Basel. Mathematik für Ökonomen 1 Dr. Thomas Zehrt Wirtschaftswissenschaftliches Zentrum Universität Basel Mathematik für Ökonomen Dr. Thomas Zehrt Folgen und Reihen Literatur Referenz: Gauglhofer, M. und Müller, H.: Mathematik für Ökonomen, Band, 7. Auflage,

Mehr

Folgen und Reihen. Inhaltsverzeichnis. Fragen und Antworten. (bitte nur für den Eigengebrauch verwenden)

Folgen und Reihen. Inhaltsverzeichnis. Fragen und Antworten. (bitte nur für den Eigengebrauch verwenden) Fragen und Antworten Folgen und Reihen (bitte nur für den Eigengebrauch verwenden) Inhaltsverzeichnis 1 Folgen und Reihen 2 1.1 Fragen............................................... 2 1.1.1 Folgen...........................................

Mehr

a 0, a 1, a 2, a 3,... Dabei stehen die drei Pünktchen für unendlich oft so weiter.

a 0, a 1, a 2, a 3,... Dabei stehen die drei Pünktchen für unendlich oft so weiter. 7 Folgen 30 7 Folgen Wir betrachten nun (unendliche) Folgen von Zahlen a 0, a, a 2, a 3,.... Dabei stehen die drei Pünktchen für unendlich oft so weiter. Bezeichnung Wir bezeichnen mit N die Menge der

Mehr

Die anderen Folgen in Beispiel 3.1 sind nicht geometrisch. So ist etwa für die Folge mit b n = 1 n b 3 = 2 b 2 3, aber b 4

Die anderen Folgen in Beispiel 3.1 sind nicht geometrisch. So ist etwa für die Folge mit b n = 1 n b 3 = 2 b 2 3, aber b 4 Ebenso ist jede Folge mit der Vorschrift d n = q n für ein festes q R geometrisch. Die anderen Folgen in Beispiel 3.1 sind nicht geometrisch. So ist etwa für die Folge mit b n = 1 n b 3 = 2 b 2 3, aber

Mehr

Häufungspunkte und Satz von Bolzano und Weierstraß.

Häufungspunkte und Satz von Bolzano und Weierstraß. Häufungspunkte und Satz von Bolzano und Weierstraß. Definition: Sei (a nk ) k N eine konvergente Teilfolge der Folge (a n ) n N.Dannwirdder Grenzwert der Teilfolge (a nk ) k N als Häufungspunkt der Folge

Mehr

Folgen und Reihen. Thomas Blasi

Folgen und Reihen. Thomas Blasi Folgen und Reihen Thomas Blasi 02.03.2009 Inhaltsverzeichnis Folgen und Grenzwerte 2. Definitionen und Bemerkungen............................. 2.2 Konvergenz und Beschränktheit.............................

Mehr

,...) ist eine Folge, deren Glieder der Null beliebig nahe kommen. (iii) Die Folge a n = ( 1) n + 1 n oder (a n) = (0, 3 2, 2 3, 5 4, 4 5

,...) ist eine Folge, deren Glieder der Null beliebig nahe kommen. (iii) Die Folge a n = ( 1) n + 1 n oder (a n) = (0, 3 2, 2 3, 5 4, 4 5 3 Folgen 3.1 Definition und Beispiele Eine Abbildung a : Æ Ê heißt (reelle) Zahlenfolge. Statt a(n) schreiben wir kürzer a n und bezeichnen die ganze Folge mit (a n ) n Æ oder einfach (a n ), was aber

Mehr

Kapitel 3: Folgen und Reihen

Kapitel 3: Folgen und Reihen Kapitel 3: und Reihen Stefan Ruzika Mathematisches Institut Universität Koblenz-Landau Campus Koblenz Stefan Ruzika (KO) Kapitel 3: und Reihen 1 / 29 Gliederung 1 Grundbegriffe 2 Abbildungen und elementare

Mehr

Mathematischer Vorbereitungskurs für das MINT-Studium

Mathematischer Vorbereitungskurs für das MINT-Studium Mathematischer Vorbereitungskurs für das MINT-Studium Dr. B. Hallouet b.hallouet@mx.uni-saarland.de SS 2018 Vorlesung MINT Mathekurs SS 2018 1 / 20 Vorlesung 4 (Lecture 4) Folgen Sequences Vorlesung MINT

Mehr

3.1 Folgen. ,...) die Folge der sogenannten Hauptbrüche in Q. Mathematik I WiSe 2005/ y = (y n ) n N = ( 1 3, 1 9, 1 27, 1 81, 1

3.1 Folgen. ,...) die Folge der sogenannten Hauptbrüche in Q. Mathematik I WiSe 2005/ y = (y n ) n N = ( 1 3, 1 9, 1 27, 1 81, 1 Kapitel 3. Folgen und Reihen 3.1 Folgen Eine Folge ist eine durchnummerierte Zusammenfassung von reellen Zahlen. Sie wird geschrieben als a = (a 1, a 2, a 3,...) = (a n ) n N. Es ist also a n R. Der Index

Mehr

Vorbereitungskurs Mathematik zum Sommersemester 2015 Folgen und Reihen

Vorbereitungskurs Mathematik zum Sommersemester 2015 Folgen und Reihen Vorbereitungskurs Mathematik zum Sommersemester 2015 Folgen und Reihen Susanna Pohl Vorkurs Mathematik TU Dortmund 12.03.2015 Folgen und Reihen Folgen und Grenzwerte Rechenregeln für konvergente Folgen

Mehr

Ferienkurs Analysis 1

Ferienkurs Analysis 1 Skript Ferienkurs Analysis 1 Fabian Hafner und Thomas Baldauf TUM Wintersemester 2016/17 04.04.2017 Das Skript wurde teilweise übernommen vom Skript des Ferienkurses WS 2014, verfasst von Andreas Wörfel.

Mehr

2 Folgen und Reihen. 2.1 Folgen in C Konvergenz von Folgen. := f(n)

2 Folgen und Reihen. 2.1 Folgen in C Konvergenz von Folgen. := f(n) 2 Folgen und Reihen 2.1 Folgen in C 2.1.1 Konvergenz von Folgen Eine Folge komplexer Zahlen ist eine Funktion f : N C. Mit a n schreibt man (a n ) n=1, (a n ) oder auch a 1, a 2,.... := f(n) (a n ) heißt

Mehr

Numerische Verfahren und Grundlagen der Analysis

Numerische Verfahren und Grundlagen der Analysis Numerische Verfahren und Grundlagen der Analysis Rasa Steuding Hochschule RheinMain Wiesbaden Wintersemester 20/2 R. Steuding (HS-RM) NumAna Wintersemester 20/2 / 20 2. Reihen R. Steuding (HS-RM) NumAna

Mehr

Mathematischer Vorbereitungskurs für das MINT-Studium

Mathematischer Vorbereitungskurs für das MINT-Studium Mathematischer Vorbereitungskurs für das MINT-Studium Dr. B. Hallouet b.hallouet@mx.uni-saarland.de SS 2017 Vorlesung 4 MINT Mathkurs SS 2017 1 / 20 Vorlesung 4 (Lecture 4) Folgen Sequences Vorlesung 4

Mehr

D-INFK Analysis I FS 2017 Prof. Dr. Özlem Imamoglu. MC-Fragen Serie 1. Einsendeschluss: Freitag, der :00 Uhr

D-INFK Analysis I FS 2017 Prof. Dr. Özlem Imamoglu. MC-Fragen Serie 1. Einsendeschluss: Freitag, der :00 Uhr D-INFK Analysis I FS 2017 Prof. Dr. Özlem Imamoglu MC-Fragen Serie 1 Einsendeschluss: Freitag, der 26.09.2014 12:00 Uhr 1. Welche der folgenden Aussagen sind richtig? (a) Eine divergente Folge ist nicht

Mehr

Das Newton Verfahren.

Das Newton Verfahren. Das Newton Verfahren. Ziel: Bestimme eine Nullstelle einer differenzierbaren Funktion f :[a, b] R. Verwende die Newton Iteration: x n+1 := x n f x n) f x n ) für f x n ) 0 mit Startwert x 0. Das Verfahren

Mehr

9 Konvergenz und absolute Konvergenz von Reihen

9 Konvergenz und absolute Konvergenz von Reihen 9 Konvergenz und absolute Konvergenz von Reihen 9.2 Konvergenz von Reihen 9.5 Monotoniekriterium für Reihen 9.6 Konvergenzkriterium von Cauchy für Reihen 9.9 Rechenregeln für konvergente Reihen 9.10 Absolute

Mehr

1,2,3,4,5,... Dabei ist die Reihenfolge wichtig, jede Zahl hat also ihre feste Position. Die Folge 2,1,4,3,... ist eine andere als 1,2,3,4,...

1,2,3,4,5,... Dabei ist die Reihenfolge wichtig, jede Zahl hat also ihre feste Position. Die Folge 2,1,4,3,... ist eine andere als 1,2,3,4,... 9 Folgen Eine (unendliche) Folge im herkömmlichen Sinn entsteht durch Hintereinanderschreiben von Zahlen, z.b.: 1,2,3,4,5,... Dabei ist die Reihenfolge wichtig, jede Zahl hat also ihre feste Position.

Mehr

Folgen und Reihen. Mathematik-Repetitorium

Folgen und Reihen. Mathematik-Repetitorium Folgen und Reihen 1.1 Vollständige Induktion 1.2 Zahlenfolgen 1.3 Eigenschaften konvergenter Zahlenfolgen 1.4 Konvergenzkriterien 1.5 Unendliche Reihen 1.6 Eigenschaften unendlicher Reihen 1.7 Rechnen

Mehr

Kapitel 4. Folgen und Reihen. Josef Leydold Auffrischungskurs Mathematik WS 2017/18 4 Folgen und Reihen 1 / 38

Kapitel 4. Folgen und Reihen. Josef Leydold Auffrischungskurs Mathematik WS 2017/18 4 Folgen und Reihen 1 / 38 Kapitel 4 Folgen und Reihen Josef Leydold Auffrischungskurs Mathematik WS 2017/18 4 Folgen und Reihen 1 / 38 Folgen Eine Folge ist eine Anordnung von reellen Zahlen. Die einzelnen Zahlen heißen Glieder

Mehr

Dem Anschein nach werden diese Zahlen kleiner und kleiner und streben gegen Null. Was sollen sie sonst auch tun? Aber der Begriff

Dem Anschein nach werden diese Zahlen kleiner und kleiner und streben gegen Null. Was sollen sie sonst auch tun? Aber der Begriff 47 5 Irrationales 5.1 Folgen, Konvergenz und Vollständigkeit Eine Abbildung a : N R definiert eine Folge von reellen Werten a 1 = a(1), a 2 = a(2), a 3 = a(3),... Solche Zahlenfolgen werden uns dazu dienen,

Mehr

Kap. 10: Folgen und Reihen. Eine Funktion a : N Ñ R

Kap. 10: Folgen und Reihen. Eine Funktion a : N Ñ R Definition: Zahlenfolge Kap. 10: Folgen und Reihen 10.1 Definition: Zahlenfolge Eine Funktion a : N Ñ R poder Cq heißt reelle (oder komplexe) Zahlenfolge. Man nennt a n apnq das n-te Folgenglied und schreibt

Mehr

Viele Statistiken werden durch endliche Folgen beschrieben. (z.b. Anzahl der Studierenden an der TU München in den Jahren 1962 bis 1976)

Viele Statistiken werden durch endliche Folgen beschrieben. (z.b. Anzahl der Studierenden an der TU München in den Jahren 1962 bis 1976) Kapitel 9 Folgen und Reihen 9.1 Folgen 9.1.1 Was ist eine Folge? Abbildungen, die auf N definiert sind (mit Werten z.b. in R), heißen (unendliche) Folgen. Abb., die auf einer endlichen Menge aufeinander

Mehr

3 Folgen, Reihen und stetige Funktionen

3 Folgen, Reihen und stetige Funktionen Höhere Mathematik 101 3 Folgen, Reihen und stetige Funktionen 3.1 Folgen und Reihen: Definitionen und Beispiele Eine reelle oder komplexe Zahlenfolge ist eine Abbildung, die jeder natürlichen Zahl n eine

Mehr

$Id: folgen.tex,v /05/31 12:40:06 hk Exp $ an 1 2 n 1 ist gerade, 3a n 1 + 1, a n 1 ist ungerade.

$Id: folgen.tex,v /05/31 12:40:06 hk Exp $ an 1 2 n 1 ist gerade, 3a n 1 + 1, a n 1 ist ungerade. $Id: folgen.tex,v. 202/05/3 2:40:06 hk Exp $ 6 Folgen Am Ende der letzten Sitzung hatten wir Folgen in einer Menge X als Abbildungen a : N X definiert, die dann typischerweise in der Form (a n ) n N, also

Mehr

Kapitel IV. Folgen und Konvergenz

Kapitel IV. Folgen und Konvergenz Kapitel IV Folgen und Konvergenz Inhalt IV.1 Zahlenfolgen Motivation und Begriffsbestimmungen IV.2 Konvergente Folgen Konvergenz und Grenzwert einer Folge Rechenregeln konvergenter Folgen IV.3 Einige nützliche

Mehr

Mathematik 1 Folgen, Reihen und Finanzmathematik

Mathematik 1 Folgen, Reihen und Finanzmathematik Wirtschaftswissenschaftliches Zentrum 1 Universität Basel Abteilung Quantitative Methoden Mathematik 1 Dr. Thomas Zehrt Folgen, Reihen und Finanzmathematik Inhaltsverzeichnis 1 Zahlenfolgen 2 1.1 Grundlegende

Mehr

Man schreibt dann lim. = bzw. lim

Man schreibt dann lim. = bzw. lim Die Funktion f : R R geht für x nach (bzw. ), fallses für allem R + ein t(ε) R + gibt, so dass gilt ist x > t(ε), dann folgt f(x) > M bzw. ist x > t(ε), dann folgt f(x) < M. Man schreibt dann lim x = bzw.

Mehr

D-MAVT/D-MATL Analysis I HS 2017 Dr. Andreas Steiger. Lösung - Serie 1

D-MAVT/D-MATL Analysis I HS 2017 Dr. Andreas Steiger. Lösung - Serie 1 D-MAVT/D-MATL Analysis I HS 07 Dr. Andreas Steiger Lösung - Serie. Frage Welche der Aussagen sind richtig? Eine divergente Folge ist nicht beschränkt. Falsch. Z.B. ist {( ) n } n N beschränkt und divergent.

Mehr

Folgen und Reihen. Petra Grell, WS 2004/05

Folgen und Reihen. Petra Grell, WS 2004/05 Folgen und Reihen Petra Grell, WS 2004/05 Folgen 1 Einführung Beispiel 1.1. Setze fort: 1, 2, 3,... 4, 5, 6,... natürliche Zahlen 5, 8, 13,... Fibonacci-Zahlen Wir können nicht eindeutig sagen, wie es

Mehr

Folgen und Reihen. Zahlenfolgen , ,

Folgen und Reihen. Zahlenfolgen , , 97 Wegener Math/5_Reihen Mittwoch 04.04.2007 8:38:52 Folgen und Reihen Zahlenfolgen Eine Zahlenfolge a besteht aus Zahlen a,a 2,a 3,a 4,a 5,... Die einzelnen Zahlen einer Folge heißen Glieder oder Terme.

Mehr

11. Folgen und Reihen.

11. Folgen und Reihen. - Funktionen Folgen und Reihen Folgen Eine Folge reeller Zahlen ist eine Abbildung a: N R Statt a(n) für n N schreibt man meist a n ; es handelt sich also bei einer Folge um die Angabe der Zahlen a, a

Mehr

Vorlesung: Analysis I für Ingenieure

Vorlesung: Analysis I für Ingenieure Vorlesung: Analysis I für Ingenieure Dozent: Dr. Michael Karow Thema: unendliche Reihen Definition. Eine unendliche Reihe ist der Grenzwert einer Folge von Summen: a k = lim k a k, wobei a k C. Falls der

Mehr

$Id: reihen.tex,v /06/12 10:59:50 hk Exp $ unendliche Summe. a 1 + a 2 + a 3 +.

$Id: reihen.tex,v /06/12 10:59:50 hk Exp $ unendliche Summe. a 1 + a 2 + a 3 +. Mathematik für Informatiker B, SS 202 Dienstag 2.6 $Id: reihen.tex,v.8 202/06/2 0:59:50 hk Exp $ 7 Reihen Eine Reihe ist eine unendliche Summe a + a 2 + a 3 +. Die Summanden a i können dabei reell oder

Mehr

2 - Konvergenz und Limes

2 - Konvergenz und Limes Kapitel 2 - Folgen Reihen Seite 1 2 - Konvergenz Limes Definition 2.1 (Folgenkonvergenz) Eine Folge komplexer Zahlen heißt konvergent gegen, wenn es zu jeder positiven Zahl ein gibt, so dass gilt: Die

Mehr

ist streng monoton fallend.

ist streng monoton fallend. Beispiel 3.5 Betrachte die Folgen aus Beispiel 3.1 Die Folgen a und d mit a n = n 2 und d n = 2 n sowie die Fibonacci-Folge sind streng monoton wachsend. Die Folge b mit b n = 1 n ist streng monoton fallend.

Mehr

Rechenoperationen mit Folgen. Rekursion und Iteration.

Rechenoperationen mit Folgen. Rekursion und Iteration. Rechenoperationen mit Folgen. Die Menge aller Folgen in V bildet einen Vektorraum, V N, für den die Addition und skalare Multiplikation wie folgt definiert sind. (a n ) n N + (b n ) n N := (a n + b n )

Mehr

Kapitel 3. Konvergenz von Folgen und Reihen

Kapitel 3. Konvergenz von Folgen und Reihen Kapitel 3. Konvergenz von Folgen und Reihen 3.1. Normierte Vektorräume Definition: Sei V ein Vektorraum (oder linearer Raum) über (dem Körper) R. Eine Abbildung : V [0, ) heißt Norm auf V, falls die folgenden

Mehr

6 Reelle und komplexe Zahlenfolgen

6 Reelle und komplexe Zahlenfolgen Mathematik für Physiker I, WS 200/20 Freitag 0.2 $Id: folgen.tex,v. 200/2/06 :2:5 hk Exp $ $Id: reihen.tex,v. 200/2/0 4:4:40 hk Exp hk $ 6 Reelle und komplexe Zahlenfolgen 6. Cauchyfolgen Wir kommen nun

Mehr

10 Aus der Analysis. Themen: Konvergenz von Zahlenfolgen Unendliche Reihen Stetigkeit Differenzierbarkeit

10 Aus der Analysis. Themen: Konvergenz von Zahlenfolgen Unendliche Reihen Stetigkeit Differenzierbarkeit 10 Aus der Analysis Themen: Konvergenz von Zahlenfolgen Unendliche Reihen Stetigkeit Differenzierbarkeit Zahlenfolgen Ein unendliche Folge reeller Zahlen heißt Zahlenfolge. Im Beispiel 2, 3, 2, 2 2, 2

Mehr

Folgen und endliche Summen

Folgen und endliche Summen Kapitel 2 Folgen und endliche Summen Folgen und ihre Eigenschaften Endliche arithmetische und geometrische Folgen und Reihen Vollständige Induktion Anwendungen Folgen/endliche Summen Eigenschaften Folgen

Mehr

n=1 a n mit reellen Zahlen a n einen

n=1 a n mit reellen Zahlen a n einen 4 Unendliche Reihen 4. Definition und Beispiele Ein altes Problem der Analysis ist es, einer Reihe mit reellen Zahlen einen Wert zuzuordnen. Ein typisches Beispiel ist die unendliche Reihe + +..., die

Mehr

Alternativ kann man auch die Differenz a n+1 a n betrachten:

Alternativ kann man auch die Differenz a n+1 a n betrachten: Aufgabe 1 Folgen auf Monotonie und Beschränktheit prüfen. a) Beschränktheit? Die Folge ( ) n N mit = n + ( 1) n ist nach unten beschränkt, denn es gilt n + ( 1) n n 1 1 für alle n N. Allerdings ist die

Mehr

(alternierendes Vorzeichen) a n := ( 1)n n + 1 a n := 3n 2 7n a n := n(n 1)(n 2), n 3

(alternierendes Vorzeichen) a n := ( 1)n n + 1 a n := 3n 2 7n a n := n(n 1)(n 2), n 3 ANALYSIS FÜR PHYSIK UND VERWANDTE FÄCHER I 43 2. Folgen und Reihen Folgen und Reihen werden in jedem Analysislehrbuch besprochen, siehe etwa [H, Kapitel III], [K, Kapitel 5], [J2, Kapitel 23] oder [M,

Mehr

Kapitel 2. Folgen und ihre Konvergenz

Kapitel 2. Folgen und ihre Konvergenz Kapitel 2 Folgen und ihre Konvergenz Zur Erinnerung Denition. Eine Folge (reeller Zahlen) ist eine Funktion von N 0 nach R. Schreibweisen. Im Falle einer Folge f : N 0 R schreibt man an Stelle von f (n)

Mehr

Folgen und Reihen. Beschränkte Folge: Es gibt eine Zahl c = const.

Folgen und Reihen. Beschränkte Folge: Es gibt eine Zahl c = const. Folgen und Reihen Folgen: Def.: Eine Abbildung a N K, n a(n) := a n (K = R C) wird Zahlenfolge genannt. Sie heißt reelle (komplexe) Zahlenfolge, falls K = R(C) ist. Symbole: a n K: Elemente der Folge,

Mehr

$Id: reihen.tex,v /12/08 16:13:24 hk Exp $ 1 q

$Id: reihen.tex,v /12/08 16:13:24 hk Exp $ 1 q $Id: reihen.tex,v.35 207/2/08 6:3:24 hk Exp $ 5 Reihen 5. Konvergenz von Reihen In der letzten Sitzung hatten wir die Summenformel für die sogenannte geometrische Reihe q n = für q < q hergeleitet und

Mehr

k=1 {S n } n N konvergiert, so schreibt man: a n n=1 und spricht dann von Konvergenz oder Divergenz der unendlichen Reihe

k=1 {S n } n N konvergiert, so schreibt man: a n n=1 und spricht dann von Konvergenz oder Divergenz der unendlichen Reihe 7 Reihen sind spezielle Folgen, die durch Summation entstehen. Definition 7. : {a n } n N sei Folge in C; S n := n Folge {S n } n N unendliche Reihe. Falls a k statt lim S n. a k heißt {S n } n N konvergiert,

Mehr

INGENIEURMATHEMATIK. 8. Reihen. Sommersemester Prof. Dr. Gunar Matthies

INGENIEURMATHEMATIK. 8. Reihen. Sommersemester Prof. Dr. Gunar Matthies Mathematik und Naturwissenschaften Fachrichtung Mathematik, Institut für Numerische Mathematik INGENIEURMATHEMATIK 8. Reihen Prof. Dr. Gunar Matthies Sommersemester 2016 G. Matthies Ingenieurmathematik

Mehr

eine reelle oder komplexe Folge ist, kann man daraus eine neue Folge {s n } n=0 konstruieren durch s n = a 0 + a a n, s n = a k.

eine reelle oder komplexe Folge ist, kann man daraus eine neue Folge {s n } n=0 konstruieren durch s n = a 0 + a a n, s n = a k. Analysis, Woche 7 Reihen I A 7. Folgen aus Folgen Wenn a n eine reelle oder komplexe Folge ist, kann man daraus eine neue Folge s n konstruieren durch s n = a 0 + a + + a n, oder netter geschrieben s n

Mehr

7 KONVERGENTE FOLGEN 35. inf M = Infimum von M. bezeichnet haben. Definition. Sei (a n ) n N eine beschränkte Folge in R. Dann heißt.

7 KONVERGENTE FOLGEN 35. inf M = Infimum von M. bezeichnet haben. Definition. Sei (a n ) n N eine beschränkte Folge in R. Dann heißt. 7 KONVERGENTE FOLGEN 35 und die größe untere Schranke mit bezeichnet haben. inf M = Infimum von M Definition. Sei (a n ) n N eine beschränkte Folge in R. Dann heißt der Limes superior der Folge, und lim

Mehr

D-INFK Analysis I FS 2017 Prof. Dr. Özlem Imamoglu. MC-Fragen Serie 1. Einsendeschluss: Freitag, der :00 Uhr

D-INFK Analysis I FS 2017 Prof. Dr. Özlem Imamoglu. MC-Fragen Serie 1. Einsendeschluss: Freitag, der :00 Uhr D-INFK Analysis I FS 2017 Prof. Dr. Özlem Imamoglu MC-Fragen Serie 1 Einsendeschluss: Freitag, der 26.09.2014 12:00 Uhr 1. Welche der folgenden Aussagen sind richtig? Eine divergente Folge ist nicht beschränkt.

Mehr

Zahlenfolgen. Aufgabe 1 (Streichholzfiguren)

Zahlenfolgen. Aufgabe 1 (Streichholzfiguren) Zahlenfolgen Aufgabe (Streichholzfiguren) a) Wie viele Streichhölzer benötigt man für die 0. Figur? b) Gib für die Streichholzfolge eine rekursive und eine explizite Berechnungsvorschrift an. Aufgabe (Quadratzahlen)

Mehr

Folgen und Reihen Folgen

Folgen und Reihen Folgen Folgen und Reihen 30307 Folgen Einstieg: Wir beginnen mit einigen Beispielen für reelle Folgen: (i),, 4, 8, 6, (ii) 4,, 6, 3, 7, (iii) 0,,,, 3,, (iv), 3, 7,,, Aufgabe : Setzt die Zahlenfolgen logisch fort

Mehr

10 Kriterien für absolute Konvergenz von Reihen

10 Kriterien für absolute Konvergenz von Reihen 10 Kriterien für absolute Konvergenz von Reihen 10.1 Majoranten- und Minorantenkriterium 10.3 Wurzelkriterium 10.4 Quotientenkriterium 10.9 Riemannscher Umordnungssatz 10.10 Äquivalenzen zur absoluten

Mehr

Beispiel. Gegeben sei die Folge (a n ) n N mit. a n := n 2 + 5n + 1 n. Es gilt. (n 2 + 5n + 1) n 2 = n2 + 5n + 1 n) n2 + 5n n, woraus folgt

Beispiel. Gegeben sei die Folge (a n ) n N mit. a n := n 2 + 5n + 1 n. Es gilt. (n 2 + 5n + 1) n 2 = n2 + 5n + 1 n) n2 + 5n n, woraus folgt Beispiel. Gegeben sei die Folge (a n ) n N mit a n := n 2 + 5n + 1 n Es gilt ( ( ) (n 2 + 5n + 1) n 2 = n2 + 5n + 1 n) n2 + 5n + 1 + n, woraus folgt a n = (n2 + 5n + 1) n 2 n2 + 5n + 1 + n = 5n + 1 n2

Mehr

Kapitel 4 Folgen und Reihen

Kapitel 4 Folgen und Reihen Kapitel 4 Folgen und Reihen Inhalt 4.1 4.1 Konvergenzkriterien für für Folgen 4.2 4.2 Reihen 4.3 4.3 Achilles und und die die Schildkröte Seite 2 4.1 Konvergenzkriterien für Folgen Wiederholung (vgl. (vgl.

Mehr

Hörsaalübung zu Blatt 5 Analysis I für Studierende der Ingenieurwissenschaften

Hörsaalübung zu Blatt 5 Analysis I für Studierende der Ingenieurwissenschaften Fachbereich Mathematik der Universität Hamburg WiSe 2017/2018 Dr. Hanna Peywand Kiani Hörsaalübung zu Blatt 5 Analysis I für Studierende der Ingenieurwissenschaften Polynome, Folgen, Reihen 1. Teil 11/12.12.2017

Mehr

Kapitel 3. Reihen und ihre Konvergenz

Kapitel 3. Reihen und ihre Konvergenz Kapitel 3 Reihen und ihre Konvergenz Abschnitt 3.1 Der Reihenbegri und erste Beispiele Denitionen zu Reihen, 1 Denition. Sei (a n ) n N0 eine Folge reeller Zahlen. Für n N 0 heiÿt dann die Zahl s n :=

Mehr

Seite 1. Folgen. Folgen. Klaus Messner,

Seite 1. Folgen. Folgen. Klaus Messner, Seite 1 Klaus Messner, klaus_messner@web.de Seite 2 Begriffe Die Schreibweise stellt eine Folge dar. Die a i nennt man glieder und i ist der Index bzw. die Nummer eines speziellen glieds. In den Lehrbüchern

Mehr

Folgen und Reihen. Christoph Laabs, n s k und ist Grenzwert dieser Reihe.

Folgen und Reihen. Christoph Laabs, n s k und ist Grenzwert dieser Reihe. Folgen und Reihen Christoph Laabs, christoph.laabs@tu-dresden.de Grundlagen Eine Reihe ist darstellbar durch z. B. = a 0 + a + a 2 + a + a 4 +... Ausgesprochen wird das als Summe von von k bis Unendlich.

Mehr

4. Folgen von (reellen und komplexen) Zahlen [Kö 5]

4. Folgen von (reellen und komplexen) Zahlen [Kö 5] 20 4. Folgen von (reellen und komplexen) Zahlen [Kö 5] 4.1 Grundbegriffe Definition 1. a) Eine Folge (reeller bzw. komplexer) Zahlen ist eine Abbildung a: Z k C mit einem k Z. Schreibweise: a(n) = a n

Mehr

HM I Tutorium 5. Lucas Kunz. 24. November 2016

HM I Tutorium 5. Lucas Kunz. 24. November 2016 HM I Tutorium 5 Lucas Kunz 24. November 206 Inhaltsverzeichnis Theorie 2. Definition einer Reihe.............................. 2.2 Wichtige Reihen................................. 2.3 Limites inferior

Mehr

Vorlesung Mathematik 1 für Ingenieure (Wintersemester 2015/16)

Vorlesung Mathematik 1 für Ingenieure (Wintersemester 2015/16) 1 Vorlesung Mathematik 1 für Ingenieure (Wintersemester 2015/16) Kapitel 7: Konvergenz und Reihen Prof. Miles Simon Nach Folienvorlage von Prof. Dr. Volker Kaibel Otto-von-Guericke Universität Magdeburg.

Mehr

3.2 Konvergenzkriterien für reelle Folgen

3.2 Konvergenzkriterien für reelle Folgen 3.2 Konvergenzkriterien für reelle Folgen Definition: Eine reelle Folge a n ) n N heißt monoton wachsend : n < m : a n a m streng monoton wachsend : n < m : a n < a m nach oben beschränkt : C R : n : a

Mehr

3.3 Konvergenzkriterien für reelle Folgen

3.3 Konvergenzkriterien für reelle Folgen 3.3 Konvergenzkriterien für reelle Folgen Satz: Eine monoton wachsende, nach oben beschränkte reelle Folge a n ) n N ist konvergent mit Grenzwert lim a n = sup{a n n N} Beweis: Sei a n ) n N nach oben

Mehr

Mathematik I. Vorlesung 7. Folgen in einem angeordneten Körper

Mathematik I. Vorlesung 7. Folgen in einem angeordneten Körper Prof. Dr. H. Brenner Osnabrück WS 009/010 Mathematik I Vorlesung 7 Folgen in einem angeordneten Körper Wir beginnen mit einem motivierenden Beispiel. Beispiel 7.1. Wir wollen die Quadratwurzel einer natürlichen

Mehr

x k = s k=1 y k = y konvergent. Dann folgt (cx k ) = cx für c K. Partialsummenfolge konvergiert

x k = s k=1 y k = y konvergent. Dann folgt (cx k ) = cx für c K. Partialsummenfolge konvergiert 4 Reihen Im Folgenden sei K R oder K C. 4. Definition. Es sei (x k ) Folge in K. Wir schreiben x k s und sagen, die Reihe x k konvergiere, falls die sogenannte Partialsummen-Folge s n x k n, 2,... in K

Mehr

4 Reihen. s n = a 1 + a 2 + + a n = Die Folge (s n ) n N der Partialsummen heißt eine (unendliche) Reihe und wird auch als a k. k=1. )n N geschrieben.

4 Reihen. s n = a 1 + a 2 + + a n = Die Folge (s n ) n N der Partialsummen heißt eine (unendliche) Reihe und wird auch als a k. k=1. )n N geschrieben. 4 Reihen Aus Folgen lassen sich durch Aufaddieren weitere Folgen konstruieren. Das sind die sogenannten Reihen, sie spielen in der Finanzmathematik eine wichtige Rolle. Sei (a k ) k N eine Folge. Wir definieren

Mehr

VO Mathematik I für Studierende der Wirtschaftswissenschaften

VO Mathematik I für Studierende der Wirtschaftswissenschaften VO Mathematik I für Studierende der Wirtschaftswissenschaften ao. Univ.-Prof. Mag. Dr. Andreas J. Novák December 3, 015 1 Einleitung 1.1 Mathematische Schreibweisen: für alle es existiert ein/eine n n

Mehr

Analysis I. Guofang Wang Universität Freiburg

Analysis I. Guofang Wang Universität Freiburg Universität Freiburg 22.11.2016 3. Mächtigkeit und die komplexe Zahlen Komplexe Zahlen Definition Die komplexe Zahlen sind definiert als C = R 2 = R R, mit (x 1, y 1 ) + (x 2, y 2 ) = (x 1 + x 2, y 1 +

Mehr

eine reelle oder komplexe Folge ist, kann man daraus eine neue Folge {s n } n=0 konstruieren durch s n = a 0 + a a n, a k.

eine reelle oder komplexe Folge ist, kann man daraus eine neue Folge {s n } n=0 konstruieren durch s n = a 0 + a a n, a k. Analysis, Woche 7 Reihen I 7. Folgen aus Folgen Wenn a n eine reelle oder komplexe Folge ist, kann man daraus eine neue Folge s n konstruieren durch s n = a 0 + a + + a n, oder netter geschrieben s n =

Mehr

4 Reihen und Finanzmathematik

4 Reihen und Finanzmathematik 4 Reihen und Finanzmathematik 4. Reihen Aus Folgen lassen sich durch Aufaddieren weitere Folgen konstruieren. Das sind die sogenannten Reihen, sie spielen in der Finanzmathematik eine wichtige Rolle. Sei

Mehr

4. Folgen und Grenzwerte 4.2 Grenzwertsätze für Folgen

4. Folgen und Grenzwerte 4.2 Grenzwertsätze für Folgen 4. Folgen und Grenzwerte 4.2 Grenzwertsätze für Folgen Rechenregeln für konvergente Folgen Satz 4.11 Die Folgen (a n ) und (b n ) seien konvergent mit dem Grenzwert a bzw. b. Dann gilt: 1 lim (a n + b

Mehr

1 k = = Sie ist also gerade der Grenzwert der zur Folge (r k 10 k ) k N0 gehörenden Reihe( n

1 k = = Sie ist also gerade der Grenzwert der zur Folge (r k 10 k ) k N0 gehörenden Reihe( n Die zur Folge ( k ) k N gehörende Reihe ( n k ) n N ist divergent, genauer k =. 2. Dezimalzahlen: Eine Zahl r = r 0,r r 2 r 3 mit r 0 N 0 und r n {0,...,9} für n hat den Wert r = r 0 +r 0 +r 2 00 +...

Mehr

Analysis I. Guofang Wang Universität Freiburg

Analysis I. Guofang Wang Universität Freiburg Universität Freiburg 8.11.2016 Kapital 2. Konvergenz 1. Grenzwerte von Folgen Definition 1.1 (Folge) Eine Folge reeller Zahlen ist eine Abbildung N R, n a n. a n heißt das n-te Glied der Folge, die Folge

Mehr

Didaktik der Analysis und der Analytischen Geometrie/ Linearen Algebra

Didaktik der Analysis und der Analytischen Geometrie/ Linearen Algebra A. Filler Didaktik der Analysis und der Analytischen Geometrie/ Linearen Algebra, Teil 3 Folie 1 /16 Didaktik der Analysis und der Analytischen Geometrie/ Linearen Algebra 3. Zahlenfolgen und Grenzwerte

Mehr

TECHNISCHE UNIVERSITÄT MÜNCHEN Zentrum Mathematik

TECHNISCHE UNIVERSITÄT MÜNCHEN Zentrum Mathematik TECHNISCHE UNIVERSITÄT MÜNCHEN Zentrum Mathematik Prof. Dr. Oliver Matte Max Lein Zentralübung Mathematik für Physiker 2 Analysis ) Wintersemester 200/20 Lösungsblatt 5 2..200) 32. Häufungspunkte Sei a

Mehr

Folgen, Reihen, Grenzwerte u. Stetigkeit

Folgen, Reihen, Grenzwerte u. Stetigkeit Folgen, Reihen, Grenzwerte u. Stetigkeit Josef F. Bürgler Abt. Informatik HTA Luzern, FH Zentralschweiz HTA.MA+INF Josef F. Bürgler (HTA Luzern) Einf. Infinitesimalrechnung HTA.MA+INF 1 / 33 Inhalt 1 Folgen

Mehr