Lokale Wertschöpfung durch EE: Mit den Bürgern geht es besser!
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- Rainer Heinrich
- vor 7 Jahren
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1 Lokale Wertschöpfung durch EE: Mit den Bürgern geht es besser! Praxisgestützte Überlegungen zum Nutzen von Kommune und Region von Tom Jost, EnergieBuerGEr Gelsenkirchen Gelsenkirchen,
2 Achtung: Multiple Person! Tom Jost - Freier Fachjournalist für (Erneuerbare) Energie und Elektromobilität - Third Mover in Photovoltaik und Solarwärme - zertifizierter Projektierer für Bürger- Energiegenossenschaften - Gründungsvorstand der EnergieBuerGEr Gelsenkirchen eg
3 Der Stand der Dinge - Gründungsboom : 892 neue Bürger-Genossenschaften - Initiatoren: Bürgergruppen, örtliche Volks- und Raiffeisenbanken, Gemeinden, einzelne Stadtwerke - direktes Invest: mehr als 1 Mrd. Euro bis 2014 Stand Ende 2014: 973 Bürger-Energiegenossenschaften z.b. Bürgersolar Willich eg: 2009 initiiert von Stadtwerken, Volksbank und kommunaler Gebäudegesellschaft
4 historische Marker Maßgebliche Ereignisse: : Einsetzen der Diskussion um Verlängerung der AKW- Restlaufzeiten : Regierungswechsel zur CDU/FDP-Koalition : Verlängerung der Restlaufzeiten per Gesetz - März 2011: Fukushima - April 2012: EEG-Novellierung - August 2014: EEG-Novellierung
5 z.b. EnergieBuerGEr Motivation: Die Stadt unternimmt zu wenig, um ihre Solar-PV-Potenziale zu erschließen - wirtschaftlich erreichbar: 193 Mio kwh/jahr mit 214 MW Leistung - Ende 2012 erreicht: 9 Mio kwh/jahr mit 10 MW Leistung Die Stadt ist arm ihre Bürger sind es nicht unbedingt. Die Stadt beteiligt ihre Bürger nur unzureichend an den Chancen. Fazit: Man muss der Stadt auf die Sprünge helfen, es ist schließlich unsere Heimat
6 z.b. EnergieBuerGEr Vorgehensweise: - Bürgerantrag nach 24 GO NRW: Öffnung kommunaler Dächer für bürgerschaftliches Invest - Parallelbitte: Gebt uns schnell ein erstes Dach - Dezember 2011: Bau der ersten 25-kWp-Solaranlage - März 2012: Bau zweier weiterer 25-kWp-PV-Blöcke - Januar 2013: Gründung der Genossenschaft
7 Wertschöpfung I: Erster Wertschöpfungs-Aspekt: - Solarmodule aus GE-überwachter Fertigung - Montage durch GE-Fachbetrieb - Gerüstbauer aus GE - Dachabnahme durch GE- Fachbetrieb - Co-Finanzierung über GE-Bank - Statiker aus der Region - Montagegestelle aus NRW - Wechselrichter aus Hessen - Versicherung aus Deutschland
8 Ende des Booms Ursachen: - EEG-Änderung April 2012 mit massiver Förderungskürzung und 10-Prozent-Klausel - EEG-Novelle August 2014 mit rückwirkendem Fortfall des Grünstrom-Privilegs - ab Sommer 2014: zusätzliche Hindernisse durch BaFin und KAGB - Winter 2014/15: De-facto- Ausschluss von der ersten Ausschreibung für Solar-PV- Flächenanlagen
9 Innovativ weiter Seit 2012 entwickeln innovative Genossenschaften neue Investitionsmodelle. Zum Beispiel - Mieterstrom-Projekt der Heidelberger Energiegenossenschaft - Zusammenschluss zu der Bürgerwerke eg als Vertriebs- Dach (aktuell 35 Mitglieds- Genossenschaften) - Neue Regionalstrom Franken eg (2015 gegründet) - Bau von Nahwärmenetzen HEG: Gewinner des Deutschen Solarpreises 2014
10 Es geht auch anders Zum Beispiel: Direktbelieferung - Schuldach-PV (63 kwp) in Bochum mit primärer Direktversorgung des Berufskollegs (Netzeinspeisung und EEG-Vergütung nur an Wochenenden und zu Ferienzeiten) - Weitere Projekte sind in Vorbereitung
11 Wertschöpfung II: Zweiter Wertschöpfungs-Aspekt: - Verlässlich kalkulierbare Stromkosten - Klimawirkung am Ort durch Verdrängung von Kohlestrom - Vorbildfunktion der Schule - PV-Datenaufkommen fließt in Unterricht ein - Erweiterte Bürgerresonanz und neue Beitritte - Inzwischen auch: Veranlagung zu Gewerbe- und Körperschaftsteuer
12 Wertschöpfung III: Dritter Wertschöpfungs-Aspekt: - Beteiligte Bürger wirken als Multiplikatoren - Erhöhte Bereitschaft zum Bezug von Öko-Strom - Investitionen in Energieeffizienz im eigenen Haushalt - Investitionen in Gebäudetechnik und Energiespar-Maßnahmen am eigenen Haus - Investitionen in private Solaranlagen & Speicher - und
13 Wertschöpfung IV: natürlich auch in klimafreundliche Elektromobilität
14 Kommunen und Genos: Heben, was vorhanden ist Situation 2015: - Genossenschafts-feindliche Rahmenbedingungen - Politische Präferenz liegt woanders - realisierbare Projekte sind teilweise hochkomplex Kommunen und Genos als Partner? - Kommunale Eigenerzeugung von Energie wirft große Probleme auf - Innovative Genossenschaften erschließen neue Potenziale - Schonung der Kommunalfinanzen (auch zinslose Schulden sind Schulden!) - endlich gelebte Bürgerbeteiligung und dadurch stärkere Motivation und Identifikation
15 Finale Wenn eine Kommune ihre Bürger/innen nicht besser einbindet, verschenkt sie Potenziale in einem Ausmaß, das sie nicht ansatzweise begreift. Sie verliert an Attraktivität und liefert Abwanderungsgründe. Eine Zusammenarbeit muss sich offen, vorurteilsfrei und fair auf das Nutzen der unterschiedlichen guten Gaben zum Wohle von Gemeinde, Bürgern und Umwelt stützen. Sonst lässt man es besser.
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