Bioökonomie International. Globale Zusammenarbeit für eine biobasierte Wirtschaft

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1 Bioökonomie International Globale Zusammenarbeit für eine biobasierte Wirtschaft

2 Globales Wissen nutzen - Bioökonomie stärken. Um die Welt nachhaltig mit Nahrungsmitteln, nachwachsenden Rohstoffen und umweltfreundlicher Energie zu versorgen, bedarf es einer biobasierten Wirtschaft und weltweiter Kooperation. Mit der verstärkten Internationalisierung von Wissenschaft und Forschung übernimmt die Bundesregierung Verantwortung für die globalen Herausforderungen Welternährung, Klima- und Umweltschutz und stärkt gleichzeitig den Bioökonomie-Standort Deutschland. Die Herausforderungen der Zukunft lassen sich nur gemeinsam schultern. Bis Mitte des Jahrhunderts benötigen acht bis zehn Milliarden Menschen ausreichend Nahrungsmittel für eine gesunde Ernährung. Die Endlichkeit fossiler Rohstoffe und der drohende Klimawandel erfordern die Entwicklung einer Wirtschaft, die auf nachwachsenden Rohstoffen basiert. Mit Hilfe einer nachhaltigen Agrarwirtschaft trägt die Bioökonomie dazu bei, die Welternährung zu sichern und zudem biobasierte Produkte und Energie bereitzustellen. Mit der Fördermaßnahme Bioökonomie International unterstützt das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) internationale, modellhafte Forschungs-

3 und Entwicklungsprojekte zwischen deutschen und außereuropäischen Partnern. Bis zum Jahr 2015 fanden drei Ausschreibungsrunden statt. Weitere jährliche Bewerbungsrunden sind geplant. Bevorzugt werden Kooperationen mit Argentinien, Brasilien, Chile, China, Indien, Kanada, Malaysia, Russland und Vietnam, doch sind auch Verbünde unter Beteiligung anderer Nicht-EU-Länder möglich. Gemeinsam die Vision der biobasierten Wirtschaft verfolgen Die BMBF-Maßnahme Bioökonomie International ist eingebettet in die Nationale Forschungsstrategie Bio- Ökonomie 2030 der Bundesregierung. Die geförderten Projekte sollen einen wichtigen Beitrag zu einem der fünf Handlungsfelder der Forschungsstrategie leisten: weltweite Ernährung sichern Agrarproduktion nachhaltig gestalten gesunde und sichere Lebensmittel produzieren nachwachsende Rohstoffe industriell nutzen Energieträger auf Basis von Biomasse ausbauen. Ein Beispiel aus der Förderung: Vor dem Hintergrund des Klimawandels ist für die beiden großen vietnamesischen Flussdeltas ein steigender Wasserspiegel zu erwarten. Zudem wächst die Bevölkerung weiter. Innerhalb des BMBFgeförderten Verbundes DeltAdapt werden der nachhaltige Anbau von Reis, Aquakulturen und Reis-Garnelen-Systeme erforscht. Die Wissenschaftler untersuchen nicht nur Fragen zur Wasserqualität, Bodenfruchtbarkeit oder Umwelt, sondern befassen sich auch mit sozioökonomischen Aspekten wie Auswirkungen auf das Einkommen oder Landflucht. Andere Projekte mit argentinischen, chilenischen

4 oder russischen Teams erforschen die Optimierung von Wertschöpfungsketten. Neue Verfahren zur Abfallverwendung sind ein wesentlicher Schlüssel zur nachhaltigen Nutzung der Ressourcen Land und Wasser. Ernährung hat Vorrang Der Wandel zu einer biobasierten Wirtschaft ergibt sich aus dem Zusammenspiel vieler Faktoren. Er wird entscheidend durch wissenschaftlich-technische Innovationen vorangetrieben, sein Gelingen hängt aber auch von sozialen Prozessen sowie von Wechselwirkungen zwischen Gesellschaft, Technik, Wirtschaft und Ökologie ab. Zu den Faktoren gehören Bevölkerungswachstum, Landnutzungskonflikte und Konkurrenz um knappe Ressourcen. Für die Bundesregierung steht fest: Der Wandel zu einer biobasierten Wirtschaft darf nicht zu Nutzungskonflikten um fruchtbares Land führen. Die Sicherung der Ernährung hat Vorrang vor der stofflichen oder energetischen Nutzung von Biomasse. Die Fördermaßnahme des BMBF unterstützt die deutschen Partner. Der Beitrag des ausländischen Partners soll finanziell abgesichert und im Umfang vergleichbar mit dem deutschen Anteil sein. Antragsberechtigt sind Hochschulen und außeruniversitäre Forschungseinrichtungen, Landes- und Bundeseinrichtungen sowie Unternehmen mit Sitz in Deutschland, darunter insbesondere auch kleine und mittlere Unternehmen.

5 Die länderübergreifenden Verbünde unterstützen die Strategie der Bundesregierung zur Internationalisierung von Wissenschaft und Forschung und erschließen neue Innovationspotenziale. Der Ausbau internationaler Kooperationen ist eine wichtige Querschnittsaufgabe der Nationalen Forschungsstrategie BioÖkonomie Mit der Fördermaßnahme Bioökonomie International werden vor allem folgende Ziele verfolgt: Forschungszusammenarbeit mit den weltweit Besten stärken internationale Innovationspotenziale erschließen Zusammenarbeit mit Entwicklungsländern in Bildung, Forschung und Entwicklung nachhaltig stärken international Verantwortung übernehmen und globale Herausforderungen bewältigen. Die weltweite Zusammenarbeit bietet die Chance, neue biobasierte Produkte, Verfahren und Dienstleistungen für den Bioökonomie-Standort Deutschland zu erschließen, fehlende Kompetenzen zu ergänzen sowie Know-how und Spitzentechnologien zu teilen. Ein Auswahlkriterium für die Förderung von Projekten ist deshalb auch ihr Beitrag zur Umsetzung der Nationalen Forschungsstrategie.

6 Informationen & Kontakt Forschungszentrum Jülich GmbH Projektträger Jülich (PtJ) Geschäftsbereich BIO Jülich Dr. Christian Breuer Tel.: +49 (0) 2461/ Impressum Herausgeber Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) Referat Bioökonomie Berlin Bestellungen Publikationsversand der Bundesregierung Postfach / Rostock publikationen@bundesregierung.de Internet: oder per Tel.: / Fax: Stand März 2016 Redaktion und Gestaltung Ulrike Roll, Projektträger Jülich (PtJ) Druck diedruckerei.de Bildnachweis Titel: chinaface/istock; MiguelMalo/iStock. Innen: Jupiterimages/PHOTOS.com>>/thinkstock; Rawpixel Ltd/iStock/thinkstock; Jevtic/iStock/Thinkstock. Dieser Flyer ist Teil der Öffentlichkeitsarbeit des Bundesministeriums für Bildung und Forschung; er wird kostenlos abgegeben und ist nicht zum Verkauf bestimmt.