Wegleitung zur Erstellung von Planheften (Beschrieb und Aufteilungspläne) im Rahmen der Begründung von Stockwerkeigentum

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1 Bauinspektorat Rheinstrasse 29 Postfach, 4410 Liestal Tel. 061 / Fax 061 / Wegleitung zur Erstellung von Planheften (Beschrieb und Aufteilungspläne) im Rahmen der Begründung von Stockwerkeigentum 1. Die Planhefte sind in zweifacher Ausführung (ungeheftet) bei einem ermächtigten Notariatsbüro einzureichen. 2. Die Hefte haben immer zu enthalten: Titelblatt (Format A4) generelle Beschreibung detaillierte Beschreibung (Aufteilung) einen Situationsplan, Mst. 1:500 oder 1:1000 ev. einen Umgebungsplan Grundrisspläne über die einzelnen Geschosse, Mst. 1:100 Fassadenpläne werden nicht benötigt. Ausnahmsweise können z.b. bei Hangüberbauungen Schnittpläne beigelegt werden. 3. Als Stockwerkeigentumseinheiten (Sonderrechte) können nur Räume ausgeschieden werden, die allseitig geschlossen sind und über einen eigenen Zugang verfügen. Das heisst, dass die Stockwerkeigentumseinheit von einem gemeinschaftlichen Gebäudeteil aus betreten wird, ohne Inanspruchnahme von fremdem Sonderrecht. Stockwerkeigentumseinheiten (Sondenrechte) können neben Wohnungen, Läden etc. auch Keller- oder Estrichräume sein, welche durch Lattenverschläge unterteilt sind. Eventuell auch durch Drahtgitter abgeteilte, abschliessbare Autoeinstellplätze. Autoparkplätze im Freien oder Gartenabteile können nicht zu Stockwerkeigentum (Sonderrechten) ausgestaltet werden. Solche Objekte sind entweder im alleinigen Benützungsrecht über die Erstellung von entsprechenden Dienstbarkeiten oder in einem entsprechenden Stockwerkeigentümer-Reglement zuzuweisen. Gegebenenfalls wäre auch eine Ausscheidung der Parkplätze und Gartenabteile als autonome Parzellen zu prüfen. 4. Balkone, ausserhalb der geschlossenen Gebäudehülle, sind Bestandteile der Stockwerkeigentumseinheiten (Sonderrechte). Sie sind in den Grundrissplänen innerkant Brüstung rot zu umranden. Terrassen (Dachbestandteile) und Gartensitzplätze sind als alleiniges Benützungsrecht (Dienstbarkeit) auszuscheiden. 5. In den Grundrissplänen und den Beschreibungen sind zwingend die gleichen Bezeichnungen zu verwenden (Kellergeschoss, Erdgeschoss, Obergeschoss, Dachgeschoss, etc.). Sowohl in den Plänen als auch in den Beschreibungen sind alle Räume, inklusive Vorplätze, WC's, Bäder, Reduits, Keller- und Estrichabteile, etc. identisch aufzuführen. 6. Die Wortbegriffe sind klar zu trennen. So bezeichnet man z.b.: einen Autoabstellplatz im Freien als Autoparkplatz einen Autoabstellplatz in einer Einstellhalle als Autoeinstellplatz einen Autoabstellplatz in einer geschlossenen Boxe als Autoeinstellraum oder Garage Liestal, 21. Mai 2014 Seite 1

2 Bauinspektorat Basel-Landschaft Gleiches gilt für die Nummerierung. Die Objekte sollen klar durch Nummern getrennt werden. Die gleiche Nummer darf nicht für verschiedene Sonderrechte oder Miteigentumsanteile verwendet werden. Keller- oder Estrichabteile haben die gleiche Nummer wie die daran berechtigte Stockwerkeigentumseinheit zu tragen (z.b. Keller 1, Estrich 1 zu Wohnung 1). Bei grösseren Gebäuden dürfen die Nummern ohne weiteres drei- oder vierstellig sein und codeartig z.b. Geschoss, Lage und Wohnungsnummer enthalten. Eine Einstellhalle kann z.b. die Objektnummer 300 tragen, die einzelnen Einstellplätze die Nummern 301, 302, etc. 7. Zur Kolorierung der einzelnen Objekte dürfen in den Situations- und Grundrissplänen nur folgende Farben verwendet werden: Blau ausgefüllt = Gemeinschaftliche Blau umrandet = Alleinige Benützungsrechte Rot umrandet = Sonderrechte Die Verwendung von nur zwei Farben fördert die Übersichtlichkeit der Pläne und hat sich in der Praxis bewährt. Ferner finden sich Teil- oder Vollfarbenblinde in den Plänen besser zurecht. 8. Die Textblätter haben in jedem Fall das Format A4 aufzuweisen. Die Pläne müssen das gleiche Format haben (gegebenenfalls gefaltet). Die Situationspläne, welche beim zuständigen Geometerbüro bezogen werden können, sind als Ausschnitte aus den Grundbuchplänen in den Masstäben 1:500 oder 1:1000 einzureichen. Die Grundrisspläne müssen den Masstab 1:100 aufweisen, für einfache Fälle (Keller, Einstellhalle, Industrie, etc.) kann auch der Masstab 1:200 gewählt werden. Bei Verkleinerungen ist auf Masstabgenauigkeit zu achten. 8. Das Titelblatt muss die allgemeinen Angaben enthalten: Art des Objektes Grundbuchgemeinde Parzellennummer und Fläche Strasse und Hausnummer Grundeigentümer und dessen UNTERSCHRIFT sowie ADRESSE Aufteilungsverantwortliche Person Die GENERELLE BESCHREIBUNG besteht aus der Aufzählung der Geschosse mit den Stockwerkeigentumseinheiten und der Legende. Die DETAILLIERTE BESCHREIBUNG (Aufteilung) enthält die Einzelheiten, für jedes Geschoss geordnet nach dem gemeinschaftlichen Eigentum, den Sonderrechten und den alleinigen Benützungsrechten. Die Beschreibung geht von unten nach oben und soll den Stockwerkeigentümern einen Überblick über das gesamte Eigentum (Liegenschaft) vermitteln. Ferner sind auf separatem Blatt die Wertquoten der einzelnen Sonderrechte in Tausendstel auszuweisen. Wenn sich einzelne Stockwerkeigentumseinheiten über mehrere Geschosse erstrecken, kann die Aufzählung in einem Zuge mit entsprechender Unterteilung erfolgen. Keller- und Estrichräume sind bei den einzelnen Geschossen als Sonderrechte und bei den Stockwerkeigentumseinheiten als deren Bestandteile aufzuführen. Liestal, 21.Mai 2014 Seite 2

3 Bauinspektorat Basel-Landschaft Begründung von Stockwerkeigentum Grundbuch: Parzelle: Nr. Gebäude: [Objekt, Adresse] Signaturen: Gemeinschaftliches Eigentum Sonderrecht Alleiniges Benützungsrecht Grundeigentümer: [Name, Adresse] Unterschrift:... Projektverfasser: [Name, Adresse] Unterschrift:... Verantwortlich für die Aufteilung: [Name, Adresse, Telefonnummer] Unterschrift:... Liestal, 21.Mai 2014 Seite 3

4 Bauinspektorat Basel-Landschaft Aufteilungsbeschrieb Umgebung Zugang zu Haus und zu Einstellhalle, Gartenanlage, Rampe zu Einstellhalle, Besucherparkplätze BP1 und BP2 Alleiniges Benützungsrecht: Garten G1 zu Wohnung W1 Garten G2 zu Wohnung W2 Garten G3 zu Wohnung W1 Autoabstellplatz P3 zu Wohnung Autoabstellplatz P4 zu Wohnung Autoabstellplatz P5 zu Wohnung Untergeschoss Sonderrecht: AEH Autoeinstellhalle bestehend aus: Rampe, Manövrierfläche, Velo- /Mofa-Abstellplätze Alleiniges Benützungsrecht: Autoeinstellplatz 301 Autoeinstellplatz 302 Autoeinstellplatz 303 Autoeinstellplatz 304 Autoeinstellplatz 305 Autoeinstellplatz 306 Autoeinstellplatz 307 Autoeinstellplatz 308 Treppenhaus, Lift,, Gang, Schleuse, Hauswart/Energie, Trockenraum, Heizungskamin Sonderrecht: H1 Hobbyraum mit Dusche/WC H2 Hobbyraum mit Dusche/WC K1 Kellerraum K2 Kellerraum K3 Kellerraum K4 Kellerraum K5 Kellerraum Liestal, 21.Mai 2014 Seite 4

5 Bauinspektorat Basel-Landschaft Erdgeschoss Hauseingang, Treppenhaus, Lift, Installationsschächte Sonderrecht: W1 4½-Zimmerwohnung, bestehend aus:, Zimmer 1, Zimmer 2, Zimmer 3, Wohnzimmer, Küche/Essen, Bad/WC, Dusche/WC, Wintergarten W2 4½-Zimmerwohnung, bestehend aus:, Zimmer 1, Zimmer 2, Zimmer 3, Wohnzimmer, Küche/Essen, Bad/WC, Dusche/WC, Wintergarten Obergeschoss Treppenhaus, Lift, Installationsschächte Sonderrecht: W3 4½-Zimmerwohnung, bestehend aus:, Zimmer 1, Zimmer 2, Zimmer 3, Wohnzimmer, Küche/Essen, Bad/WC, Dusche/WC, Wintergarten W4 W5 4½-Zimmerwohnung, bestehend aus:, Zimmer 1, Zimmer 2, Zimmer 3, Wohnzimmer, Küche/Essen, Bad/WC, Dusche/WC, Wintergarten 4½-Zimmerwohnung, bestehend aus: Wohnungseingang, Treppe ins Dachgeschoss Dachgeschoss Installationsschächte, Lift Sonderrecht: W5 4½-Zimmerwohnung, bestehend aus: 2 Vorplätze, Küche, Essen/Wohnen, Zimmer 1, Zimmer 2, Zimmer 3, Bad//WC, Dusche/WC Alleiniges Benützungsrecht: Terrasse/Pflanzentrog T5.1 zu Wohnung W5 Terrasse/Pflanzentrog T5.2 zu Wohnung W5 Liestal, 21.Mai 2014 Seite 5

6 BP1 BP NG Lindenweg 35a 36 7a 11a 1 12b a a 26a 28a 30a Lerchenstrasse P5 P4 P3 G1 G2 G3 Situation 1:500 Bauinspektorat Basel-Landschaft Juni Mai 2014

7 Untergeschoss 1:100 Bauinspektorat Basel-Landschaft HEIZUNGS- KAMIN Hauswart Energie K P3 Keller K2 Keller P4 K1 Keller K4 Keller 303 Autoeinstellhalle 300 P5 Treppenhaus Trocknen Lift LM 304 Gang Schleuse Du/WC Du/WC K5 H2 H Schutzraum Hobbyraum Hobbyraum Velo 21. Mai 2014

8 Erdgeschoss 1:100 Bauinspektorat Basel-Landschaft HEIZUNGS- KAMIN Zimmer 2 Zimmer 3 Wohnen Wintergarten Zimmer 1 W2 Du/WC Bad/WC Kochen/Essen Lift Treppenhaus Du/WC Bad/WC Kochen/Essen Zimmer 1 W1 Zimmer 2 Zimmer 3 Wohnen Wintergarten 21. Mai 2014

9 Obergeschoss 1:100 Bauinspektorat Basel-Landschaft HEIZUNGS- KAMIN Zimmer 2 Zimmer 3 Wohnen Wintergarten Zimmer 1 W4 W5 Du/WC Bad/WC Kochen/Essen Lift Treppenhaus Du/WC Bad/WC Kochen/Essen Zimmer 1 W3 Zimmer 2 Zimmer 3 Wohnen Wintergarten 21. Mai 2014

10 Dachgeschoss 1:100 Bauinspektorat Basel-Landschaft HEIZUNGS- KAMIN T5.1 Terrasse Kochen Wohnen/Essen W5 Lift Du/WC Zimmer 3 Zimmer 1 Bad/WC Zimmer 2 Terrasse T Mai 2014