1. Selbstverständnis, Grundlagen und Leitgedanken
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- Tomas Schuler
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1 1. Selbstverständnis, Grundlagen und Leitgedanken Ausgehend von unseren Erfahrungen als Fachkräfte in der Jugendhilfe und in Anbetracht sich wandelnder Lebensbedingungen von Kindern und Jugendlichen, versuchen wir unsere Angebote fortwährend so zu gestalten, dass wir den gesellschaftlichen Entwicklungen im Rahmen rechtlicher Bestimmungen und materieller Voraussetzungen gerecht werden. Pädagogische Praxis verstehen wir als einen konstruktiven und dialogischen Prozesses, indem Bedingungen und Beziehungen so arrangiert sind, dass Jugendliche die Möglichkeit haben eigene Bedürfnisse und Interessen zu erkennen und Kompetenzen zu entwickeln die es ihnen ermöglichen, ihr Leben sicher, selbstbestimmt und verantwortungsbewusst zu gestalten, sie also nicht nur Empfänger pädagogischer Leistungen, sondern gleichermaßen Leistungserbringer sind. Auf diesem Verständnis basierend charakterisiert sich Schule aus unserer Sicht immer auch unter Aspekten des sozialen Lernens und Lebens. Schulsozialarbeit begreift die Schule demnach als einen sozialen Lern- und Lebensort, sie leistet Vernetzungsarbeit mit anderen sozialen Diensten und ist Kooperationspartnerin für Schüler, Lehrer, Eltern und andere öffentlichen Institutionen. Schulsozialarbeit beteiligt sich maßgeblich an der Integration von sozial benachteiligten SchülerInnen, sie unterstützt und hilft soziale Kompetenzen zu vermitteln. In diesem Sinne arbeitet Schulsozialarbeit präventiv. Schulsozialarbeit ist ein Angebot der Jugendhilfe an Schulen in Form einer verbindlich vereinbarten und gleichberechtigten Kooperation. Sie bewegt sich an der Schnittstelle zwischen Jugendhilfe und Schule und übernimmt damit eine Binde- und Brückenfunktion zwischen den beiden Systemen. Sie integriert jugendhilfespezifische Ansätze, Methoden und Ziele in den schulischen Alltag und stellt damit nicht nur eine zusätzliche Möglichkeit dar, die pädagogische 1
2 Qualität der Schule zu unterstützen und zu fördern, sondern stellt zugleich die Koppelung zwischen Elternhaus, Schule und sozialem Umfeld her. Schulsozialarbeit orientiert sich an den Leitmotiven einer akzeptierenden und wertschätzenden Grundhaltung gegenüber den Schülern und ihren Bezugspersonen, sowie an den Prinzipien der Vertraulichkeit, Freiwilligkeit und Partizipation. Sie berücksichtigt die Individualität der Schüler, arbeitet vernetzt, leistet Hilfe zur Selbsthilfe und wird bei akuten Problemlagen als aufsuchende soziale Arbeit praktiziert. Schulsozialarbeit verfolgt den pädagogischen Ansatz der Ganzheitlichkeit und dementsprechend neben der kognitiven auch auf soziale, emotionale, motorische und kreative Entwicklung angelegt. 2. Zuordnung des Angebotes Träger Shed Dachverband DPWV Produktbereich Jugendhilfe Produktgruppe Schulsozialarbeit Rechtliche Grundlagen NRW Schulgesetz 5 (2) SGB VIII 13 (1 u. 4), 81 (1) Allgemeine Zusätzliche Schulsozialarbeit im Rahmen des Bildungs- und Beschreibung Teilhabepaketes basierend auf den Beschlüssen des Schulausschusses vom und des Jugendhilfeausschusses vom und befristet bis zum Rahmenbedingungen Es handelt sich um eine Kooperation zwischen Schule, Jugendhilfeträger und der Stadt Wuppertal. Handlungsleitend ist die von der Stadt Wuppertal vorgelegte Zielvereinbarung Schulsozialarbeit. 2
3 3. Zielorientierung Mit der Orientierung auf soziale Integration und gesellschaftliche Teilhabe wendet sich Schulsozialarbeit insbesondere an sozial benachteiligte und/oder individuell beeinträchtigte Schüler und Schülerinnen. Sie leistet Unterstützung bei der Persönlichkeitsentwicklung und dient dem Abbau sozialer Ungleichheit. Zielgruppen sind Schüler und Schülerinnen und deren soziales Umfeld, dazu gehören: Schüler und Schülerinnen, insbesondere mit sozialer Benachteiligung Eltern Lehrer und Lehrerinnen Familie Klassenverbände Schulgremien Schulleitung Sozialraum und Gemeinwesen 4. Leistungsspektrum Sozialpädagogische Kernleistungen Schüler und Schülerinnen - Sozialpädagogische Begleitung von SchülerInnen - Einzelfallarbeit unter Berücksichtigung des familiären und sozialen Kontextes, lebensweltorientierte Schülerberatung - Beratung und Unterstützung bei individuellen Problemlagen, Konfliktberatung und Krisenintervention - Vermittlung zu Institutionen weiterführender Hilfen, Zusammenarbeit mit dem Bereich der Hilfen zur Erziehung - Unterstützungsmanagement durch Einzelfallhilfe und/oder Gruppenarbeit, Förderung des sozialen Miteinanders in der Schule 3
4 - Orientierungs- und Beratungsangebote beim Übergang Schule/Beruf, Unterstützung beim beruflichen Einstieg oder beim Wechsel in eine andere Schulform Eltern und Personen- sorgeberechtigte - Beratungsangebote für Eltern - Elternarbeit, Elternqualifizierung - Sensibilisierung, Förderung und Unterstützung von Eltern und Sorgeberechtigten bei der Ausübung der Erziehungsverantwortung - Themenzentriertes Elterncoaching - Stärkung des Erziehungspotenzials - Anbahnung von Kontakten mit Behörden und Beratungseinrichtungen - Beratung bei der Vermittlung und Beantragung von Leistungen aus dem Bildungs- und Teilhabepaket Lehrerinnen und Lehrer Thematisch orientiert - Unterstützung von Lehrkräften in konflikt- und krisenhaften Prozessen - Beratung in sozialpädagogischen Fragestellungen - Erarbeitung und Durchführung von Präventionsangeboten - Aktivierung von Unterstützungsmechanismen - Klassenbezogene Projektarbeit - Vernetzung und Kooperation im Gemeinwesen, Aktivierung und Nutzung sozialräumlicher Ressourcen - Beratende Mitwirkung in schulpolitischen Gremien - Schulbezogene Projektarbeit - Gewinnung von Kooperationspartnern für Veranstaltungen und Angebote an der Schule - Akquise von Fördermitteln - Öffentlichkeitsarbeit 4
5 Ergänzende, begleitende und übergreifende Aktivitäten - Realisierung von erlebnispädagogischen Angeboten - Maßnahmen zur Vermeidung von Schulverweigerung - Migrationsarbeit - Politische Arbeit - Geschlechtsspezifische Angebote - Angebote zur Nutzung von Medien mit Orientierung auf die: - Vermittlung sozialer Werte - Verbesserung von Lern- und Entwicklungschancen - Akzeptanz sozial-kultureller Unterschiede und Förderung interkultureller Verständigung - Hinterfragung politischer Tendenzen - Wahrnehmung und Reflexion der eigenen Geschlechterrolle und Findung einer selbstbewussten Geschlechtsidentität - Förderung eines kritischen Medienumgangs Methodische Prinzipien - Sozialpädagogische Einzelfallhilfe - Sozialpädagogische Gruppenarbeit - Interdisziplinarität - Sozialraumorientierung und Ressourcennutzung - Projektarbeit - Gruppentrainings - Lebensweltorientierung - Handlungsorientierung - Vernetzung mit sozialen Diensten - Elternarbeit - Dokumentation 5
6 5. Fachliche Standards und Qualitätsbausteine 5.1 Fachliche und persönliche Mindestanforderungen an den Stelleninhaber/die Stelleninhaberin Qualifikation gemäß den Vorgaben der Stadt Wuppertal, Dipl. Soz.Päd./Soz.Arb., mindestens B.A. Berufserfahrung i.d. Kinder- u. Jugendarbeit respektive i.d. Jugendhilfe Methodische Kenntnisse und Fertigkeiten in der sozialpädagogischen Einzel- und Gruppenarbeit Rechtskenntnisse im SGB VIII, im Schulgesetz, in Jugendschutz und Jugendstrafrecht Kenntnisse über Abläufe, Funktionsweisen, Hierarchieebenen, Gremien und Beteiligungsverfahren im System Schule Fähigkeiten im Bereich geschlechtsspezifischer, interkultureller und medienpädagogischer Ansätze Darüber hinaus sollte eine grundsätzliche persönliche Befähigung und Bereitschaft zu Kooperation und Kommunikation, zur Arbeit im Team, zum Austragen und Aushalten von Konflikten bestehen. Fähigkeiten zu strukturierter und pragmatischer Vorgehensweise, vorausschauende Organisation, Kritik- und Reflexionsfähigkeit bilden weitere Eignungsmerkmale. Des Weiteren liegt von allen Mitarbeitern ein erweitertes polizeiliches Führungszeugnis, sowie eine Erklärung gem. 72a SGB VIII vor. 5.2 Dienst- und Fachaufsicht Neben der fachlichen Begleitung durch die Koordinationsstelle der Stadt Wuppertal dient die dem Anstellungsträger obliegende Dienst- und Fachaufsicht auch der Unterstützung des Stelleninhabers bei der Bewältigung der vielfältigen Aufgaben in Form von: 6
7 Verfügunkstellung des trägerseitig existenten institutionellen Wissens Rückkopplung an trägerseitig vorhandene Zusatzqualifikationen Zugriff auf den Materialpool Hilfestellung bei der Zusammenarbeit mit anderen Institutionen und sozialen Diensten durch den Rückgriff auf bereits bestehende Kooperationen und persönliche Kontakte Hilfestellung in Krisensituationen Unterstützung bei der Abklärung zusätzlicher Hilfebedarfe Reflexion des Arbeitsprozesses Supervision Kollegialer Einbindung 5.3 Fachliche und organisatorische Vorraussetzungen des Trägers Jugendhilfeträger in Wuppertal seit 1983 mit Know-how i.d. Bereichen Jugendwohngemeinschaft - - Soziale Gruppenarbeit - - Individualpädagogische Projekte im In- u. - Ausland u. trägereigenem Wohnen - - Flexible Erziehungshilfe - Formulierte Positionen zu - - Migration - - Partizipation - Jungen und Mädchenarbeit - - Kooperation mit dem Jugendamt ( Anlage 1) Betriebsinternes Verfahren bei Kindeswohlgefährdung (Anlage 2) Übernahme der mustervertraglichen Regelungen zu 72 a SGB VIII (Anlage 3) 7
8 Personalentwicklung/Zusatzqualifikationen - - Zertifizierte Kinderschutzfachkraft - - Outdoortrainer/Ropescoursetrainer - - Marte-Meo Beraterin i.a. - - Anti- Gewalt und Deeskalationstrainer - - Psychotraumatologischer Fachberater Mehrjährige Kooperation mit dem Berufskolleg Elberfeld, zuletzt im Schuljahr 2010/2011 Durchführung eines Trainings zum Regelverständnis (Anlage 4) Elternqualifizierende Projekte - - Deeskalationstraining Hauptschule Bärendelle in Essen (Anlage 5) - - ADS Training Heiligenhaus (Anlage 6) - Mitarbeit in jugendhilferelevanten Gremien in Wuppertal, wie auch auf Landes- und Bundesebene Mehrjährige Kooperation mit der Vestischen Kinderklinik Datteln/ Kinder- und Jugendpsychiatrie mit den Schwerpunkten - Supervision, Coaching, Einzelfallanalyse - Klientenbezoger ambulanter Basis und Eingansdiagnostik, ambulanter oder stationärer Therapie 8
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