Nützliche Konventionen 1
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- Frank Linden
- vor 7 Jahren
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1 Nützliche Konventionen 1 Inverted Minors Nach einer 1 Karo Eröffnung des Partners möchte man die Farbe des Partners heben, weil man Anschluss in der Farbe und keine 4er Oberfarbe hat. Man vertauscht dann die Bedeutung der Gebote 2 Karo und 3 Karo 3 Karo zeigt ein 5er Karo und 6 bis 9 Figurenpunkte, also eine eher schwache Hand, mit der man den Gegner jetzt sperrt. 2 Karo hingegen zeigt eine Hand ab 10 Punkten und mindestens 4 Karo Karten dazu. Man kann sich nun auf der Zweierstufe den Halt in den anderen Farben zeigen und gegebenenfalls SA ansagen. Mit einer schwachen Hand (6 bis 9 Punkten) und nur 4 Karo Karten reizt man 1 SA. Ohne diese Konvention ist man oft gezwungen, 3 Karo zu reizen, obwohl 2SA der bessere Kontrakt ist. Außerdem ist die Stärke oft unklar (ab 10 Pkte oder Partieforcing?). Andererseits bekommt man mit einer schwachen Hand den Kontrakt in der Regel sowieso nicht auf der Zweierstufe, weil die Gegner noch einen Oberfarb-Fit finden werden. Die gleiche Konvention spielt man analog nach 1 Treff, wenn dies mindestens 3 Treff Karten verspricht. Beispiele: 3 2 K B 6 K K B 8 7 Man bietet 2 Karo. Wenn der Partner dann 2 Pik bietet, kann man beruhigt 2 SA bieten 3 2 B 6 K K Man bietet 3 Karo und sperrt den Gegner B 6 K K Man bietet 1 SA 20
2 Vierte Farbe Forcing (4FF) Haben die Partner schon drei Farben natürlich gereizt und noch keinen (Oberfarb-) Fit gefunden, nutzt man ein Gebot in der vierten Farbe, um seinen Partner zu einer weiteren Blattbeschreibung aufzufordern. Beispiel: Die Reizung geht: 1 vom Partner, 1 und dann 1 wiederum vom Partner und man hält Mögliche Gebote: D 10 5 A K K B 2-2 : ist passbar und zeigt nicht die Stärke der Hand - Hebung: verspricht eine 4er Länge - 2SA oder 3SA: ohne Halt in sehr riskant - Hebung: der Eröffner muss keine 5er Länge haben Die Lösung in diesem Dilemma ist das 2 Gebot. Als naürliches Gebot wird es in der Regel nicht gebraucht, weil der Partner schon zwei Farben gezeigt hat und fast nie auch die dritte Farbe noch hat. Die möglichen Antworten des Partners auf 2 sind: 2 : mit 3er 2 : mit 5er (unwahrscheinlich) 2SA oder 3SA mit Karohalt 3 mit 4er Karo (unwahrscheinlich) 3 mit 5er oder als Notgebot Das 2 Gebot im obigen Beispiel bezeichnet man als Sekundärhebung, weil man eine Karte zu wenig hat, um die Farbe direkt zu heben Allgemein beschreibt man sein Blatt weiter nach folgenden Prioritäten, wenn man in der 4-ten Farbe forciert wird: - Sekundärhebung in Partners Oberfarbe - Extralänge in der eigenen Oberfarbe - Stopper in der 4-ten Farbe - Extralänge in der eigenen Unterfarbe oder Sekundärhebung von Partners Unterfarbe - Wiederholung der erstgereizten, eigenen Farbe Ein Gebot der 4-ten Farbe in der 2-er Stufe forciert bis 2SA und erfordert daher mindestens 11 Figurenpunkte, wenn der Partner keine Zusatzstärke gezeigt hat. Ein Gebot der 4-ten Farbe in der 3-er Stufe ist Partie-forcing und erfordert daher eine eigene Eröffnung, wenn der Partner keine Zusatzstärke gezeigt hat. 21
3 Ein Gebot der 4-ten Farbe in der 1-er Stufe ( ) ist natürlich (kein 4te Farbe forcing), man muss dann in 2 springen. 4-te Farbe auf 4-er oder höherer Stufe ist eher ungewöhnlich. Wenn der Gegner eine Farbe dazwischen gereizt hat, ersetzt der Überruf der Gegnerfarbe die vierte Farbe. Bsp: Mit folgender Süd-Hand A K D 10 5 K B 2 hat man nach der unten beschriebenen Reizung ein Problem. Nord Ost Süd West 1 (1 ) 1 (passe) 2 (passe) 2 (!) Man möchte ein Vollspiel erreichen ( Eröffnung gegenüber Eröffnung ), weiß aber nicht, welches man anstreben soll (4, 3SA oder sogar 5 ). 2 ist künstlich und fordert eine weitere Blattbeschreibung von Nord nach oben beschriebenen Regeln. 22
4 1, X, 3, passe passe, passe Alleinspieler: Nord Ausspiel: K Ergebnis: -1 3 fällt vermutlich einmal, aber 2 geht.. 1, pass, 2, pass, 2, pass,2, pass, 2SA,pass,3SA,pass, Alleinspieler: Ost Ausspiel: 5 oder 3 Mit 2 zeigt West Pik Halt und verneint Coeur Halt. Ost kann SA bieten. 1, pass, 2, pass, 2, pass, 2, pass, 3, pass, 5, pass, Alleinspieler: Süd Ausspiel: 6 oder 4 Mit 2 zeigt Nord Pik Halt und verneint Coeur Halt. Ost kann deshalb nicht SA bieten. 23
5 pass, 1, pass, 1, pass,2, pass, 2, pass, 2, pass, 3, pass, 4,, pass Alleinspieler: Süd Süd reizt mit 2 4. Farbe Forcing, Nord zeigt seinen Dreier Anschluss in., pass, 1, pass, 3, pass,3, pass,3, pass,3sa,, pass Alleinspieler: West Ausspiel: 4 oder 4 Ost zeigt mit 3 eine schwache Hand, aber West ist stark. Mit dem von Ost gezeigten Halt kann er 3 SA spielen. 1, pass, 1, pass, 2, pass, 2, pass, 3SA,pass,pass,pass Alleinspieler: Ost West reizt mit 2 4. Farbe Forcing, Ost zeigt seinen Stopper in und seine Zusatzstärke 24
6 1, 1, 2, pass, 2, pass, 2SA,pass, 3SA,pass,pass,pass Alleinspieler: Nord Süd möchte gerne SA spielen, hat aber keinen Halt in Pik. Mit dem Überruf 2 fragt er seinen Partner nach weiterer Blattbeschreibung. 1, pass, 1, pass, 1, pass, 2, pass, 2, pass, 3, pass, Alleinspieler: West Ost möchte gerne SA spielen, hat aber keinen Halt in, Mit der vierten Farbe fragt er nach weiterer Blattbeschreibung. West hat auch keinen Halt, keine Unterstützung in und wiederholt deshalb seine. Ost darf 2 nicht passen, weil die Reizung bis 2 SA forciert ist. 1, X,3,3, 5,?,?,? 3 wegen 8 FP, Doppelfit, Extratrumpf, VP in ist die kleinere Lüge als passen. Nord sperrt - sehr unangenehm - weiter, so dass OW raten müssen, welches der beste Kontrakt ist. Hier gehen 5 / und ein Opfer von 6 rechnet sich bei der günstigen Gefahrenlage noch, ist aber kaum zu finden. 25
7 1, pass, 1, pass, 1, pass, 2, pass, 2, pass, 4SA, pass, 5, pass,7sa, pass, Alleinspieler: Süd Süds Hand ist zu stark, um nach 1 mit 3 SA abzuschließen. Er reizt daher 2 (4.Farbe forcing). Nord zeigt mit 2 die 6-5 Verteilung. Süd erhält als Antwort auf die Keycard- Frage die Antwort: 2 Keycards und Dame. Das müssen Ass und Ass sein. Süd kann 13 Stiche erkennen (5, 1, 6, 1 ) und sagt den Endkontrakt an. 26
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