Gewalt gegen Frauen Rechtsmedizinische Aspekte. Bayernweite Fachtagung, Erlangen am Claudia Oehme
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- Emil Morgenstern
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1 Gewalt gegen Frauen Rechtsmedizinische Aspekte Bayernweite Fachtagung, Erlangen am Claudia Oehme
2 MIGG-Projekt Medizinische Intervention gegen Gewalt an Frauen Bundesmodellprojekt zur Unterstützung niedergelassener Ärztinnen und Ärzte mit Förderung durch BMFSFJ Rechtsmedizinisches Teilprojekt mit den Standorten Düsseldorf Kiel München
3 MIGG-Projekt Hintergrund Gewalt einer der größten gesundheitlichen Risikofaktoren Chron. psychische + psychosomatische Beschwerden 3x mehr gynäkologische unspezifische Beschwerden Schwangerschaft besonderer Risikofaktor Schlüsselrolle der Ärzteschaft bei der Aufdeckung von Gewalt Weltbericht Gewalt und Gesundheit WHO, 2002
4 MIGG-Projekt Praxisrekrutierungen Teilprojekt Rechtsmedizin: Düsseldorf: 17 Praxen mit 9 Ärztinnen und 11 Ärzten davon Gynäkologie: 4 Kiel: München: 7 Praxen mit 14 Ärztinnen und 13 Ärzten davon Gynäkologie: Praxen mit 17 Ärztinnen und 3 Ärzten davon Gynäkologie: 12 Aquisequote < 5%
5 MIGG-Projekt INTERVENTIONSSCHEMA Wahrnehmen und Erkennen: Gewalt als Ursache von Krankheiten akute und chronische gesundheitliche Störungen als Folge von Gewalt erkennen - red flags Ansprache bei Verdacht: Patientin sensibel ansprechen Gesprächsbereitschaft signalisieren, offene, direkte Fragen stellen Wertschätzung ausdrücken - zuhören - Gewalt als Unrecht benennen Untersuchung und Dokumentation, fachgerechte medizinische Versorgung: sensibel untersuchen und Verletzungen fachgerecht und konkret dokumentieren und behandeln Sicherheitsaspekte abklären und Weiterverweisung Schutzbedürfnis abklären: Risikoerfassung Beteiligung von Kindern - über spezialisierte Hilfeeinrichtungen informieren - Bahnung weiterer Hilfen Wiedervorstellungstermin Eigene Grenzen erkennen: Sicherheit des Praxisteams Looking after yourself
6 MIGG-Projekt - Ergebnisse
7 Warum Rechtsmedizin?
8 Warum Rechtsmedizin? Klinische Rechtsmedizin Definition: Anwendung (rechts-)medizinischen Wissens auf die Beurteilung lebender Personen im Dienste der Rechtspflege
9 Klinische Rechtsmedizin -Aufgaben klassische Themenfelder: Befunderhebung und interpretation bei bei Opfern und Tatverdächtigen von Körperverletzungsund versuchten Tötungsdelikten bei Opfern und Tatverdächtigen von Sexualdelikte bei Misshandlung, Vernachlässigung und sexuellem Missbrauch von Kindern
10 Klinische Rechtsmedizin -Aufgaben Quelle: Koordination des S.I.G.N.A.L.-Projekts (Marianne Peters)
11 Klinische Rechtsmedizin -Aufgaben Quelle: BMfSFJ, 2004
12 Gewaltopferambulanz am IRM München I. Eröffnung der Gewaltopferambulanz für Erwachsene im März 2010 II. Antrag auf Förderung zur Etablierung und Validierung einer Ambulanz für kindliche und jugendliche Gewaltopfer mit wissenschaftlicher Evaluierung der erhobenen Daten Förderung für 3 Jahre seit April 2011
13 Gewaltopferambulanz am IRM München
14 Gewaltopferambulanz am IRM München Angebot: öffentlich-soziale Einrichtungen kostenlose Untersuchung Ärzte Sorgeberechtigte (Foto-) Dokumentation der Verletzungen Sicherung & Aufbewahrung von Beweismitteln u. Spuren Hilfe bei Anwendung des Art. 14 Abs. 6 GDVG (Bayern) interdisziplinäre Vernetzung
15 Gewaltopferambulanz am IRM München Möglichkeit der persönlichen Vorstellung, aber auch telefonische Beratungen 24-Stunden-Telefon-Hotline Schaffung einer Internetpräsenz: ( Entwicklung eines Dokumentationsbogens Informationsbogen für die betroffenen Frauen
16 Internetpräsenz
17 Gewaltopferambulanz am IRM München Untersuchungsraum
18 Gewaltopferambulanz am IRM München Warteraum
19 Gewaltopferambulanz: das Team
20 Dokumentation Handwerkszeug Dokumentationsbogen Fotoapparat Maßstab Beschreibung der Verletzung in Wort und Bild
21 Dokumentation Untersuchungsbogen vorgefertigte Bögen im Internet Institut für Rechtsmedizin München Bayrisches Landeskriminalamt erleichtern standardisierte Dokumentation Gedächtnisstütze
22 Dokumentation
23 Dokumentation Fotodokumentation: Digital Augenscheinbeweis mittleres 1/3 des Übersicht + linken Unterarms Detailaufnahme Maßstab beugeseitig 4 x 4 cm groß senkrecht zur KÖF rot-violette, in den Randbereichen blau verfärbte Hautveränderung mit gelblichen Abblassungen unscharf begrenzt
24 Interpretation Beurteilung Art der Verletzung Alter stumpfe Gewalt scharfe/halbscharfe Gewalt thermische Gewalt Strangulation andere Formen Kontext mit Anamnese Beurteilung möglich? Übereinstimmung? Schweregrad? Z u r ü c k h a l t u n g!
25 Dokumentation Deskriptiv dokumentieren Auf unmittelbare Schlussfolgerung und Bewertungen verzichten Möglichkeit der Rekonstruktion gewalttätigen Handelns mit größtmöglicher Detailtreue und forensischer Sicherheit auch nach längerer Zeit
26 Spurensicherung Abriebe (oral, vaginal, Penis, anal, Haut) Fingernägel Sperma Speichel Blut (Alkohol, Drogen) Urin (K.O.-Tropfen) Haare
27 Spurensicherung Ärztliche Beweismittelsicherung wichtig für: Glaubwürdigkeit des Opfers (Reduktion der sekundären Traumatisierung) sichere Identifizierung des Tatverdächtigen (DNA) Aufdeckung von Serientaten (Modus operandi, DNA-Datenbank) Hinweise für vorgetäuschte Delikte (Selbstverletzung, psychische Störung)
28 Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!
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