Ausgangsbedingungen in den Teilnehmerländern im Jahr 1979
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- Walther Bäcker
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Transkript
1 Materialien zum EWS
2 Ausgangsbedingungen in den Teilnehmerländern im Jahr 1979
3 Erfolgreiche Disinflation Zuwachsrate der Verbraucherpreise
4 Erfolgreiche Stabilisierung der Wechselkurse auf kurze Sicht
5 Franc-DM und Pfund-DM im Vergleich Pfund Sterling Französischer Franc 1971M9 1972M7 1973M5 1974M3 1975M1 1975M M9 1977M7 1978M5 1979M3 1980M1 1980M M9 1982M7 1983M5 1984M3 1985M1 1985M M9 1987M7 1988M5 1989M3 1990M1 1990M M9 1992M7 1993M5 1994M3 1995M1 1995M M9 1997M7 1998M5 1970M1 1970M11
6 ECU als Währungseinheit Absolute Beträge der nationalen Währungen im ECU-Währungskorb
7 Der Währungskorb des Sonderziehungsrechts Special Drawing Right (SDR) Währung Absoluter Betrag Wechselkurs zum US-Dollar Wert in US-Dollar Euro 0,4100 1,364 0,559 Jap. Yen 18, ,54 0,154 Pfund Sterling 0,0903 2,0041 0,181 US Dollar 0, ,632 Summe 1,526 US-Dollar 1 US-Dollar=0,655 SDR
8 Das Interventionssystem im Europäischen Wechselkursverbund Preis DM/FF Intervention der Bundesbank Angebot FF Franc/DM Devisenmarkt Frankfurt Parität 33,33 DM je 100 FF Oberer Interventionspunkt 34,08 (Verkaufspunkt für Franc) +/- 2,25% Unterer Interventionspunkt 32,58 (Ankaufspunkt für Franc) Nachfrage FF Preis FF/DM Intervention der Banque de France Angebot DM Menge FF Franc/DM Devisenmarkt Paris Parität 300 FF je 100 DM Oberer Interventionspunkt 306,75 (Verkaufspunkt für DM) +/- 2,25% Unterer Interventionspunkt 293,25 (Ankaufspunkt für DM) Nachfrage DM
9 Aufwertungsdruck für DM I Annahme: Preis DM/FF Nachfrage nach DM steigt, d.h. Angebot an Franc steigt auch Angebot FF Angebot FF Franc/DM Devisenmarkt Frankfurt Parität 33,33 DM je 100 FF Überschussangebot an FF = Ankauf an Franc durch die BuBa Preis FF/DM Nachfrage FF Angebot DM Menge FF Franc/DM Devisenmarkt Paris Parität 300 FF je 100 DM Überschussnachfrage an DM = Verkauf an DM durch die Banque de F. Nachfrage DM Nachfrage DM
10 Aufwertungsdruck für DM II Annahme weiterhin: Franc/DM Devisenmarkt Frankfurt Preis DM/FF neue Parität 31,75 DM je 100 FF Nachfrage nach DM steigt, d.h. Angebot an Franc steigt auch Aufwertung der DM Angebot FF Angebot FF Verschiebung der Parität und der Interventionspunkte um 5% Nachfrage FF Preis FF/DM Abwertung des Franc Angebot DM Menge FF Franc/DM Devisenmarkt Paris neue Parität 315 FF je 100 DM Verschiebung der Parität und der Interventionspunkte um 5% Nachfrage DM Nachfrage DM
11 Interventionskredite Für die Interventionen stand den Teilnehmerländern ein Kreditmechanismus zur Verfügung ( sehr kurzfristige Finanzierung ) mit unbegrenztem Finanzierungsvolumen. Allerdings war im Prinzip stets eine Rückzahlung innerhalb von 3 ½ Monaten vereinbart.
12 Effekte einer Intervention zugunsten des Franc Bundesbank kauft Franc gegen D-Mark an. Die expansiven Liquiditätseffekte der Intervention auf die deutsche Geldbasis können vollständig sterilisiert werden. Die durch die Intervention erworbenen Franc- Bestände werden an die Banque de France weitergeleitet. Diese muss dafür der Bundesbank innerhalb von drei Monaten einen Ausgleich in Dollar oder D-Mark bieten. Bei begrenzten Reservebeständen der BdF wird somit ein Anpassungsdruck auf das Schwachwährungsland ausgeübt.
13 Effekte einer Intervention zugunsten des Franc Banque de France kauft ebenfalls Franc gegen D-Mark an Die restriktiven Liquiditätseffekte auf die französische Geldbasis können ebenfalls vollständig sterilisiert werden. Die Banque de France verliert durch die Intervention Währungsreserven und kann deshalb eine solche Situation nur begrenzt durchhalten. Damit wird also ebenfalls ein Anpassungsdruck auf das Schwachwährungsland ausgeübt.
14 Häufige Realignments im EWS sorgen spannungsfreie Entwicklung
15 Allmählicher Übergang zu stabilen DM-Kursen DM-Kurse der Teilnehmerwährungen (1998=100)
16 Kurzfristiger Realzins und Veränderung des realen Wechselkurses Disinflation in Frankreich über den Realzinskanal
17 Ebenso in Italien Kurzfristiger Realzins und Veränderung des realen Wechselkurses
18 Gründe für Erfolg EWS wurde bis 1987 im Prinzip als ein System des managed floating gefahren, d.h. es gab relativ häufige Anpassungen der Wechselkurse. Disinflation wurde in den meisten Ländern über eine starke Anhebung der Realzinsen erreicht. EWS war durch eine klare Dominanz der Bundesbank gekennzeichnet. Diese resultierte aus der Stabilitätsorientierung der Bundesbank, der wirtschaftliche Größe Deutschlands und den asymmetrisch wirkenden Regeln des Systems. Dominanz wurde problematisch als Bundesbank 1990/91 eine restriktive Zinspolitik einschlug, um den Boom der deutschen Einheit zu dämpfen. Die für D angemessene Zinspolitik war für die meisten anderen Länder zu restriktiv. Folge: Konjunkturelle Abkühlung in Europa bei ohnehin hoher Arbeitslosigkeit.
19 DM-Zinsen als Untergrenze für die Zinsen in den anderen Teilnehmerländern
20 Logik der ungedeckten Zinsparität s e =i FF - i DM Bei freiem Kapitalverkehr: Aufwertungserwartung für die DM ( s e >0) muss ausgeglichen werden durch eine entsprechend höhere Verzinsung für Franc-Titel (i FF ) gegenüber DM-Titeln (i DM ) Wenn Aufwertungserwartung für die D- Mark kann Franc-Zins nie unter DM-Zins liegen
21 Taylor-Zins für Frankreich Taylor-Zins ist eine Daumenregel für eine konjunkturgerechte Zinspolitik Taylor-Zins= r + π + 0,5 (π π*) + 0,5 (Outputlücke)
22 Problem überhöhter Realzinsen in den Jahren 1991/1992
23 Keine fundamentalen Gründe für Abwertung des Franc gegenüber D-Mark im Jahr 1992
24 Ursache der Währungskrisen der Jahre 1992/93 Problem der überhöhten Realzinsen wurde von den Märkten im September 1992 erkannt und es kam zu spekulativen Attacken auch auf Währungen wie den Franc, deren Länder eine stabilitätsorientierte Politik verfolgten. Italien und Großbritannien schieden im September aus dem System aus. Bundesbank verhielt sich weitgehend passiv. Es kam dadurch zu einer starken Aufwertung der D- Mark, die vor allem auch für Ost-Deutschland sehr problematisch war.
25 EWS-Krise 92/93 Aufwertung der DM am 14. September 1992 Austritt des Pfund-Sterling am 17. September 1992 Mehrfache starke Abwertungen von Peseta, Escudo und Irischem Pfund Aufweitung der Bandbreite von ± 2,25 % auf ± 15 % im August Für DM- Gulden weiterhin ± 2,25 %.
26 Effekte der starken DM-Aufwertungen: Standortproblem in Deutschland
Konsequenz: Höhere Realzinsen für Kreditnehmer, da Risikoprämie im Zins für Inflationsrisiko
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