5. Die Erweiterung der EWU

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1 5. Die Erweiterung der EWU Was ist die optimale Größe der EWU? Sind die neuen Mitglieder bereit für die EWU? Welche Unterschiede bestehen noch? Was sind die Optionen für den Übergang zur EWU?

2 R,E Die optimale Anzahl an Mitgliedern R E E n* n n

3 Quelle: ECB.

4 Geplanter Beitritt Quelle: ECB.

5 Die Wechselkursoptionen Freier Float Managed Float Feste Wechselkurse Currency Board EWS II Mitgliedschaft

6 Entscheidungskriterien Import von Geldwertstabilität Erfüllung der Kriterien für die Mitgliedschaft Gefahren von spekulativen Attacken Verlust der Autonomie (Asymmetrische Schocks) Balassa-Samuelson

7 Balassa-Samuelson-Effekt Weniger entwickelte Länder haben in der Regel einen größeren Produktivitätsfortschritt Der findet vorwiegend im industriellen (handelbaren) Sektor statt; die Löhne steigen dort entsprechend Aufgrund der Mobilität der Arbeit steigen auch die Löhne im nichthandelbaren Sektor Da die Produktivität dort geringer ist, steigen die Preise der nichthandelbaren Güter an und damit die Inflation Konsequenz: Die Währung des Landes muss real aufwerten

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10 Das B-S Problem der EWU Macht nach Schätzungen 1-3% pro Jahr aus 2 Möglichkeiten der realen Aufwertung Aufwertung des nominalen Wechselkurses Erhöhung der Inflationsrate Beides ist nicht mit den Kriterien vereinbar!

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12 Was tun? Missachtung bzw. Aussetzung des Inflationskriteriums Berücksichtigung der Inflation der handelbaren Güter, Nichtbeachtung der Inflation im N-Sektor aber: Gleichbehandlung verletzt Abwarten bis catch-up Prozess beendet, oder Erzeugung einer temporären Rezession Ausnutzen des Bandes für graduelle Aufwertung (+15%) aber: Konversionsrate = Leitkurs; Anpassen der Leitkurse oder Wechselkursänderung beim Eintritt nötig; zudem muss Zeithorizont bekannt sein

13 6. EWU und Drittstaaten Welche Rolle spielt der Euro international? Euro vs. Dollar Ist die EWU ein Beispiel für anderen Staaten? Pläne für weitere Währungsunionen EWU und Schweiz Vor- und Nachteile des autonomen Franken

14 Internationale Vertretung der EWU

15 Der Euro in der internationalen Währungsordnung Funktionen von Geld Zahlungsmittel Recheneinheit Wertaufbewahrungsmittel Netzwerkeffekte Warum Fremdwährung? Geldwertstabilität Verschuldung Transaktionskosten (Vehikel-Währung)

16 Geldwertstabilität Quelle: IMF, WEO, Oct. 2014

17 Vehikel-Währung Dollar Peso Won

18 Euro-Bindungen Quelle: Carsten ECB Hefeker

19 Euro oder Dollar? Was beeinflusst die Wahl zwischen Dollar und Euro? Geschichte Geografie

20 Anteil Währungen an Transaktionen

21 Zusammensetzung Währungsreserven

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23 Wer benutzt sie?

24 Änderungen des Aussenwertes

25 Kosten vs. Gewinne? Seigniorage-Gewinn für die EZB Internationales Prestige und Macht Verschuldung wird leichter und günstiger Nachfrage nach Euro wertet ihn auf Erschwerte Kontrolle der Geldmenge (plötzliche Wechsel der Währung durch Anleger)

26 Blick in die Zukunft Kaum Änderungen der Nachfrage über die Zeit Verschiebung von Sterling zu Dollar nach WK I und WK II Wechsel nur sehr selten (Netzwerkeffekte) Wechsel von Dollar zu Euro? Anzahl der Weltwährungen wird begrenzt bleiben (Dollar, Euro, Renminbi/Yuan (evtl. eines Tages))

27 Schweiz und EWU Was sind die Beziehungen der Schweiz mit der EWU Effekte von Wechselkursvariabilität Effekte einer Anbindung an den Euro Zinsbonus?

28 Wechselkurs zum Euro Quelle: SNB

29 15. Januar 2015 Quelle: Frankfurter Allgemeine Zeitung.

30 Handelsverflechtung

31 Zinsbonus Schweiz? Langfristig keine reale Wirkung

32 Reale Zinsdifferenzen und reale Wechselkurse

33 Anlagebonus ändert daran nichts

34 7. Die EWU-Krise Die Krise zeigt deutlich, wie die zuvor erwähnten Teile zusammenpassen und dazu geführt haben In diesem Abschnitt geht es also abschliessend darum, die Ursachen (vereinfacht) zu benennen und mögliche Optionen zu diskutieren

35 Entwicklung in Europa Einführung des Euros führt zu einer Ausweitung des Handels in den Mitgliedsländern Der Verlust der Möglichkeit abzuwerten, führt in vielen Euroländern zu massivem Verlust an Wettbewerbsfähigkeit Der Wegfall des Wechselkursrisikos führt zu einer deutlichen Konvergenz der europäischen Zinssätze und großen Kreditströmen

36 Wettbewerbsfähigkeit Quelle: Subacchi, Pickford 2012.

37 Quelle: Subacchi, Pickford 2012.

38 Quelle: Subacchi, Pickford 2012.

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40 Quelle: Stahler und Subramanian, 2014.

41 Hintergrund der Krise Seit Platzen der dot.com-blase in den USA Anfang des Jahrtausends herrscht eine sehr expansive Geldpolitik; Vertrauen der Märkte auf bail-out durch Zentralbank, wenn etwas schief geht ( Greenspan put ) Zugleich Deregulierung des Bankensektors in USA, Aufhebung der Trennung von Investment- und traditionellem Bankgeschäft Banken vergeben großzügig Immobilienkredite (z.t. mehr als 100% der Kaufsumme) und geben Risiko durch Wertpapiere weiter Diese Papiere gelten (weil mit Immobilien gesichert) als risikolos

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43 Platzen der Immobilienblase macht diese Papiere wertlos; Banken geraten unter Druck Risiko der Bankenpleite führt zu Interventionen des Staates und Übernahme schwacher Banken durch andere Banken; Regierung und Zentralbank intervenieren und kaufen Papiere im großen Stil auf Übernahme von Lehman-Brothers durch andere Banken scheitert; US-Regierung interveniert nicht, um keinen moral hazard zu kreieren

44 Die Folgen für Europa Auch europäische Banken sind von Immobilienpleite in USA getroffen und geraten unter Druck Banken sind misstrauisch und leihen sich gegenseitig kein Geld mehr; auch die sonstige Kreditvergabe sinkt Banken reduzieren Kredite auch an Staaten: GIIPS geraten unter Druck und haben Refinanzierungsprobleme Die Zinsen steigen massiv an und machen Finanzierung immer schwieriger Die neue griechische Regierung offenbart, dass Defizitund Verschuldungszahlen geschönt waren

45 Griechische Verschuldung Quelle: Europäische Union.

46 Griechenlands Defizitquote

47 Zinssätze auf Staatsschuld Quelle: Subacchi, Pickford 2012.

48 Da europäische Banken (vor allem in D und F) stark in Griechenland und der sonstigen Peripherie exponiert waren, intervenierten die EU-Staaten zur Rettung Griechenlands (und Portugals etc.) EFSF ( ) und ESM (ab 2012/13) wurden geschaffen und schrittweise ausgebaut (Aufstockung, Hebelung ) Beide sollen mit Gemeinschaftshaftung für verschuldete Staaten Kredite aufnehmen Zugleich interveniert die Europäische Zentralbank und kauft den Geschäftsbanken in grossem Stil Papiere ab

49 Die Gläubiger Griechenlands

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52 Rettungsschirme

53 Wo ging das Geld hin? Quelle. Financial Times.

54 Wer sind die aktuellen Gläubiger? Quelle. Frankfurter Allgemeine Zeitung.

55 Bedeutung der Banken

56 Das Dilemma Ein Zahlungsausfall Griechenlands würde die Banken in Europa weiter schwächen und die Gefahr für andere hochverschuldete Staaten weiter verschärfen Es droht die Schädigung des Finanzsystems (bank-run, Kreditklemme ) Ein bail-out durch Staaten ist eigentlich verboten (EU- Vertrag) und politisch unattraktiv Die weitere Intervention der Zentralbank ist ebenfalls so nicht vorgesehen und wird von D abgelehnt (anders in GB und USA) Finanzierung durch IWF ist lediglich ein Feigenblatt; Beteiligung des Rests der Welt schwierig

57 Trotz der zeitweiligen Besserung der Situation in Griechenland und einer deutlichen Besserung in anderen Krisenstaaten ist umstritten, wie eine Rückkehr der griechischen Krise sich auswirken würde. Während in Deutschland (wohl auch aus taktischen Gründen) die Gefahr nicht mehr so groß gesehen wird, gehen andere immer noch von einer Gefahr für die Eurozone aus.

58 Zustand Europas Quelle: EU.

59 Fragile Banken

60 und jetzt

61 nehmen die spreads wieder zu

62 Griechenlands Aussichten Quelle: The Economist.

63 Eigentlich hätte das alles nicht passieren sollen Der Stabilitätspakt verbietet Defizite und Verschuldung; bei Verletzung sind Sanktionen vorgesehen Der EU-Vertrag verbietet bail out von Staaten und den direkten Ankauf von Staatspapieren durch EZB; Staaten sollen diszipliniert werden und inflationäre Geldpolitik verhindert werden Aber: D und F haben daran mitgewirkt, dass der SWP nicht angewendet wurde Fehlende klare Pläne und Vorgaben der Politik lassen der EZB wenig Alternativen zur Intervention

64 Was tun? Austritts Griechenlands aus der Eurozone Technisch schwierig und aufwendig, Zwang zudem ausgeschlossen In Erwartung dessen: Zusammenbruch des Bankensystems Seit Mrd. abgezogen; davon 16 Mrd. ins Ausland Selbst wenn: sofortige Abwertung von Drachme und Zahlungsunfähigkeit; Zusammenbruch der Ökonomie Übergreifen auf andere Länder NB: Nordeuro hätte ähnliche Folgen für Gläubiger!

65 Lösungen sind langfristiger Art Griechenland und andere Staaten werden wettbewerbsfähiger durch niedrigere Preise und Löhne Die Fiskalregeln werden verschärft und dann (hoffentlich) eingehalten Nur dann ist davon auszugehen, dass private Investoren wieder den Länder vertrauen Banken werden besser reguliert, Staatspapiere sind nicht länger risikolos

66 Was man kurzfristig tun kann Eurobonds bzw. (teilweise) Integration der Fiskalpolitik um Vertrauen zu schaffen Nebeneffekt: ein integrierterer Kapitalmarkt Die EZB stärker intervenieren lassen (Risiko der langfristigen Inflation im Moment gering) Umschuldung und haircut der griechischen Schuld

67 Zusammenfassung Unglückliches Zusammentreffen von Bankenkrise und Staatsschuldenkrise, die offenbar Europa überfordern Hintergrund in verfehlter Politik und mangelnder Regulierung zu sehen Offenbare Planlosigkeit der Politik verschärft die Krise weiter Strukturelle Probleme der EWU und des SWP als eigentliche Ursache

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