Sicher auf dem Dach. Sonderdruck. Aus der DDH EDITION Ratgeber ENERGIETRÄGER DACH

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1 Sicher auf dem Dach Aufdach-Systeme Die Montage von Aufdach- Solaranlagen ist insbesondere Aufgabe des Dachdeckerhandwerks. Wichtig für den funktionssicheren, dauerhaften Einsatz am Dach: der Schutz des Bedachungsmaterials vor Bruch oder Undichtigkeit. Wir zeigen, wie die Regen- und Standsicherheit mit universell einsetzbaren Haltern sichergestellt werden kann. Sonderdruck Aus der DDH EDITION Ratgeber ENERGIETRÄGER DACH

2 TECHNIK Bei der Montage einer Solaranlage müssen Grundfunktion und Regensicherheit des Dachs gewährleistet sein. Universell einsetzbare Solarhalter bieten dem Dachhandwerker die Möglichkeit, eine aufgeständerte PV- oder Solarthermieanlage ohne Kompromisse fachgerecht einzubauen. Sicher auf dem Dach Aufdach-Systeme Die Montage von Aufdach-Solaranlagen ist insbesondere Aufgabe des Dachdeckerhandwerks. Wichtig für den funktionssicheren, dauerhaften Einsatz am Dach: der Schutz des Bedachungsmaterials vor Bruch oder Undichtigkeit. Wir zeigen, wie die Regen- und Standsicherheit mit universell einsetzbaren Haltern sichergestellt werden kann. Hanns-Christoph Zebe 2 RATGEBER ENERGIETRÄGER DACH 2013

3 Fotos: Klöber Mit dem beschlossenen Ausstieg aus der Nutzung der Kernenergie sowie den endlichen Ressourcen an fossilen Energieträgern ist deutlich geworden, dass die Photovoltaik in der nachhaltigen Energienutzung eine bedeutende Rolle einnehmen wird. Bereits jetzt werden an sonnigen Tagen bis zu 20 % des aktuellen Stromverbrauchs durch Photovoltaik abgedeckt. Und die Tendenz steigt. Auch wenn die Vergütungssätze für die Einspeisung von Solarstrom in das öffentliche Stromnetz zurückgefahren werden, lohnt sich die Investition in eine Solaranlage. Die Systempreise werden auch weiter sinken und die Eigennutzung des selbst erzeugten Stromes nimmt zu. Im Mittelpunkt stehen dabei die Dächer und durch die Sensibilisierung für eine Die Position des Solarhalters wird durch Ausmittlung der Dachpfanne festgelegt hochwertige Dachintegration somit auch die Arbeit des Dachdeckers. Dachdeckerhandwerk ist gefordert Bedingt durch die Merkblätter des ZVDH, Solartechnik für Dach und Wand von April 2011 und das neue Merkblatt Einbauteile bei Dachdeckungen, ist der Stellenwert der Integration von Solaranlagen in das Dach noch einmal deutlich herausgestellt worden. In der Vergangenheit ist das Geschäft insbesondere mit aufgeständerten Solaranlagen aber häufig in andere Gewerke übergegangen. Als Spezialist für die Dachsicherheit ist jedoch das Dachdeckerhandwerk gefordert, sich mit der sicheren Integration von Solaranlagen auf dem Dach auseinander zu setzen. So sehen die Anforderungen des Merkblatts vor, dass Einbauteile entsprechend den technischen Vorschriften standsicher und windsogsicher einzubauen sind. Auch müssen sie die Regensicherheit der Dachdeckung sicherstellen und die Funktion des Dachs darf durch Halterungen und Stützen nicht beeinträchtigt werden. Dies gilt sowohl für den Neubau als auch für die nachträgliche Montage auf dem Dach. Mit konventionellen Solar-Dachhaken ist dies oft nur sehr eingeschränkt möglich. Vor allem sind diese Dachträger oft nicht statisch ausreichend bemessen und können Windsog- und Schneelasten nicht dauerhaft sicher in die Dachkonstruktion ableiten. Um herkömmliche Dachhaken durch die Dachdeckung führen zu können, müssen oftmals die Kopf- und Fußverfalzungen der Dachpfannen bearbeitet werden. Dies entspricht weder den Verarbeitungsvorschriften der Dachpfannenhersteller noch den Fachregeln des Zentralverbands des Deutschen Dachdeckerhandwerks e. V. (ZVDH) und kann zu Einschränkungen der Regensicherheit der Dachdeckung führen. Nicht nur die sichere Lastaufnahme ist ein Thema, sondern auch die mögliche Verformung und die Belastung der Dachdeckung sind zu beachten. So reichen diese Haken oft nicht aus, die Lasten aus Windsog und Schnee sicher aufzunehmen; in der Folge kann es zu Brüchen der Dach- RATGEBER ENERGIETRÄGER DACH

4 TECHNIK Die Fixierung erfolgt auf dem Sparren. Ist eine Befestigung des Halters auf dem Sparren wegen der Lage der Ziegelöffnung nicht in Nähe des Aufnahmedorns möglich, wird ein zusätzliches Stützbrett zwischen den Latten untergebaut und mit dem Halter fixiert. pfannen mit Dacheinregnungen kommen. Durch passend vorkonfektionierte Befestigungssysteme ist gerade für das Dachdeckerhandwerk eine sichere Einbindung von aufgeständerten Solaranlagen möglich. Dabei spielt ein variabel einzusetzender Solarhalter aus Gussaluminium mit einem optimierten Lochbild zur variablen Befestigung eine wichtige Rolle. Aber was leistet so ein Halter und wie wird er durch den Dachhandwerker verbaut? In Kombination mit einer universellen Grundplatte kann der Halter für fast alle Dacheindeckungen eingesetzt werden. Die Auslegung der Befestigungshalter erfolgt nach statischer Berechnung mit den Bemessungswerten für Druckbelastung von 1,50 kn, auf Zugkraft 1,49 kn sowie der Querkräfte mit 1,00 kn. Besonders wichtig für den funktionssicheren, dauerhaften Einsatz im Dach ist, dass durch das Befestigungssystem keine Belastungen des Bedachungsmaterials auftreten. Die Dachdeckung ist es somit vor Bruch und Undichtigkeiten geschützt. Für die Verlegearbeiten ist günstig, dass nahezu keine Bearbeitung der Dacheindeckung erfolgen muss, um die Solarhalter durch das Dach zu führen. Je nach Systemvariante kann der Solarhalter für Dachneigungen von sowie installiert und durch einen Adapter mit vielen Montageschienen eingesetzt werden. Montage im Detail Am Beispiel eines nachträglichen Einbaus in ein Ziegeldach können die STATEMENT KOMPLETTANBIETER DANK SICHERER SYSTEME DDM Sascha Gerner, Riedstadt, Mitglied der Dachdecker-Innung Darmstadt: Als Meisterbetrieb ist uns die Dachsicherheit gerade bei der Aufdach-Montage von Solaranlagen wichtig. Die Befestigungstechnik des neuen Solarhalters hat mich überzeugt, die sichere Einbindung ist mit der entsprechenden Grundplatte auch bei stark profilierten Großflächenziegeln möglich. So kann ich auch die Montage von Solaranlagen bei meinen Bauherren optimal beraten. Für mich ist es wichtig, dass ich mich durch sichere Systeme von den Wettbewerbern aus anderen Gewerken absetzen und als Komplettanbieter darstellen kann. 4 RATGEBER ENERGIETRÄGER DACH 2013

5 wesentlichen Schritte aufgezeigt werden. Für Dachdeckermeister Sascha Gerner war die sichere Integration einer nachträglich montierten Aufdach-PV- Anlage ein wesentlicher Beratungspunkt. Nach statischer Berechnung kann der Halter mit der entsprechenden Montageschiene durch sein Tragverhalten einen Stützenabstand von bis zu 1,80 m ermöglichen. So ergab die Berechnung eine optimierte Verteilung auf dem Dach. Die entsprechenden Stellen in Sparrennähe wurden aufgedeckt und die Halteplatte mit dem optimierten Lochbild mit Schrauben M6x120 mm auf den Konterbrettern der Dachelemente des Fertighauses sicher befestigt. Die optimale Position ergab sich nach Ausmittlung der Großflächenziegel. Im günstigsten Fall kann der Aluminiumhalter mit dem Aufnahmedorn direkt auf dem Sparren montiert werden. Das Lochbild erleichtert dabei die Positionierung. Liegt der Sparren etwas ungünstiger in der Ziegelöffnung, so wird der Halter gedreht und ein zusätzliches Stützbrett über zwei Lattenreihen befestigt. Der Halter wird zusätzlich zur Befestigung auf dem Sparren noch auf dem Stützbrett fixiert. Unterschiedliche Deckungen möglich Je nach Dachdeckung kommt die universelle Grundplatte mit einer EPDM- Manschette zum Einsatz. Unterschiedliche Schürzenlängen ermöglichen dabei auch den Einsatz bei Großflächenziegel. Die Grundplatte wird zusätzlich mit Spenglerschrauben auf der Traglatte fixiert. Die Abdichtungsmanschette wird über den Halter geschoben und sorgt für eine regensichere Durchführung des Halters. So können die Lasten auch bei Beanspruchung des Hakens keine Beschädigung der Dachdeckung bewirken. Ein integrierter Butylstreifen im unteren Bereich der flexiblen Schürze sichert nach dem Anformen des Pfannenprofils durch Abziehen einer Schutzfolie die Lage und verhindert das Eindringen von Treibregen. Anschließend können die Profilschienen mit einem Adapter auf dem Halter befestigt werden. Die Verlegung der Module erfolgt nach einem Schaltplan. Ähnlich wird auch Die universelle Grundplatte ermöglicht die regensichere Einbindung des Halters in die Dachdeckung. Die Verlegung der Module erfolgt auf konventionellen Schienen. ein Kabeldurchgang montiert. So können die Solarleitungen sicher unter die Dachdeckung geführt werden und ein Scheuern der Kabel wird verhindert. Der Anschluss der Leitungen an den Wechselrichter ist Aufgabe des Elektrikers. Die sichere Montage von Aufdach-Anlagen ist insbesondere die Aufgabe des Dachdeckerhandwerks. Regensicherheit und Standsicherheit können mit universell einsetzbaren Haltern sichergestellt werden. So ergänzt die Aufdach-Montage von Solaranlagen das Leistungsbild des Dachdeckers. AUTOR AUTORENKASTEN_DACH- Dipl.-Ing. Hanns-Christoph Zebe ist Fachautor und Geschäftsführer eines Ingenieurbüros für das Bauwesen. RATGEBER ENERGIETRÄGER DACH

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