Stillen ist ein Geschenk

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1 Stillen ist ein Geschenk

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3 Mut zum Stillen Stillen ist nicht nur der natürlichste und beste Weg, Ihr Baby zu ernähren. Stillen ist auch eine Philosophie des selbstlosen Gebens und einer besonderen zwischenmenschlichen Beziehung. Die innige Liebe zwischen Ihnen und Ihrem Kind berührt selbst Außenstehende. Um das Wohlbefinden und die Entwicklung Ihres Babys zu unterstützen, wird ausschließliches Stillen für sechs Monate empfohlen. Darüber hinaus können Sie gerne so lange weiterstillen, wie Sie und Ihr Baby es möchten. Für Sie als stillende Mutter gibt es zudem wichtige gesundheitliche Vorteile. Lassen Sie sich von Ihren Instinkten leiten und haben Sie Mut zum Stillen! Ihre Katja van Steenkiste Hebamme, Still- & Laktationsberaterin IBCLC Lansinoh Deutschland Stillen ist ein Geschenk 3

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5 Inhalt S. 6 S. 7 S. 8 S. 9 S. 10 S. 12 S. 13 S. 14 S. 18 S. 22 S. 24 S. 26 S. 28 S. 30 S. 31 S. 32 Wie Muttermilch entsteht Bestandteile der Muttermilch Eigenschaften des Kolostrums und der reifen Muttermilch Vorteile des Stillens Der Stillstart Der Trinkvorgang beim Baby in drei Schritten Das Baby richtig anlegen Stillpositionen Schwierigkeiten mit den Brustwarzen und andere Stillhürden Erschöpfung in der Stillzeit Wenn Sie das Gefühl haben, Ihre Muttermilch reicht nicht aus Ausstreichen /Abpumpen und Aufbewahren von Muttermilch Ernährung in der Stillzeit Einnahme von Medikamenten Die Rückkehr in den Beruf Nachgefragt, abgehakt! Wichtige Fragen zur Stillvorbereitung Stillen ist ein Geschenk 5

6 Wie Muttermilch entsteht Wirkung von Hormonen Wenn Ihr Baby an der Brustwarze und dem Brustwarzenhof saugt, wird diese Stimulation an die Hirnanhangsdrüse (Hypophyse) weitergegeben und die Hormone Prolaktin (milchbildendes Hormon) und Oxytocin (Bindungshormon) werden ausgeschüttet. Das Prolaktin unterstützt die Milchbildung. Das Oxytocin löst den Milchspendereflex aus. Dieser Reflex bewirkt, dass die Muttermilch in die Milchgänge gelangt, um dann durch die Brustwarze an das Baby weitergegeben werden zu können. Wenn das Kind an der Brust saugt, setzt der Milchfluss ein. Je öfter das Baby an der Brust trinkt, desto erfolgreicher gelingt dieser Prozess. 1 Brustdrüse (wo die Muttermilch gebildet wird) Die Milchbildungszelle, die wie eine Weintraube aussieht, produziert die Muttermilch. 2 Milchgänge (wo die Muttermilch hindurchfließt) Mithilfe kleiner Muskelzellen wird die Muttermilch durch die Milchgänge geleitet. 3 Brustwarze (wo die Muttermilch herauskommt) In der Brustwarze befinden sich zahlreiche Poren, durch die die Muttermilch abgegeben wird. lansinoh.de

7 Bestandteile der Muttermilch Die Zusammensetzung von Muttermilch ändert sich im Laufe der Stillzeit Milchzucker und andere Kohlenhydrate liefern schnell Energie und machen den größten Teil der Muttermilch aus. Muttermilch hat viele Vorteile, unter anderem enthält sie eine ausgewogene Mischung hunderter wertvoller Inhaltsstoffe. Alle wichtigen Nährstoffe, Fette, Eiweiße und Kohlenhydrate sind in ihrer Zusammensetzung fein aufeinander abgestimmt und passen sich automatisch an die Bedürfnisse des heranwachsenden Kindes an. Fette sind ein wichtiger Bestandteil für die Entwicklung des Gehirns des Babys und für dessen körperliche Entwicklung. Bestandteile von Muttermilch und deren Funktion Die Hauptbestandteile von Muttermilch sind Wasser, Kohlenhydrate (unter anderem Milchzucker), verschiedene Fette und Eiweiße, die entscheidende Eigenschaften haben. Eiweiße werden in kleinere Bestandteile gespalten, wenn sie in den Körper des Babys gelangen, und unterstützen so die Bildung von Muskelzellen. Von besonderer Bedeutung sind außerdem die Immuneiweiße, die im Immunsystem des Kindes eine wichtige Rolle spielen. Stillen ist ein Geschenk 7

8 Eigenschaften des Kolostrums und der reifen Muttermilch Kolostrum (Babys erste Milch/Vormilch) Das Kolostrum ist eine Art Vormilch, die bereits ab der 20. Schwangerschaftswoche in der Brust produziert wird. Diese wertvolle Milch ist besonders reich an Antikörpern. Damit hilft sie, bakteriellen und viralen Infektionen vorzubeugen. Außerdem unterstützen bestimmte Eiweiße und Zuckerarten die Ausscheidung des Mekoniums, auch Kindspech Reife Muttermilch genannt (Babys erster Stuhlgang). Einige Inhaltsstoffe des Kolostrums fördern die Reifung Kolostrum des Darms, beugen einer Neugeborenen-Gelbsucht vor und können das Baby vor Allergien schützen. Vitamin A fördert das Sehvermögen und die Bildung einer gesunden Haut. Mit dem Milcheinschuss, etwa zwei bis fünf Tage nach der Geburt, bildet die Brust eine Übergangsmilch, die im Gegensatz zum Kolostrum schon etwas fett- und kohlenhydratreicher ist, aber noch weniger Eiweiße enthält als die reife Muttermilch. Nicht nur die Konsistenz der Milch ändert sich von dickflüssig zu cremig-flüssig, sondern auch die Farbe von Goldgelb zu milchigem Weiß. Reife Muttermilch Acht bis zehn Tage nach der Geburt Ihres Kindes wird Ihre Brust reife Muttermilch produzieren. Diese enthält im Vergleich zur Vormilch weniger Eiweiße, aber mehr Milchzucker und Fette. Damit steigt der Kaloriengehalt der Muttermilch. lansinoh.de

9 Vorteile des Stillens Stillen schafft eine unvergleichbare Bindung zwischen Mutter und Kind Darüber hinaus hat das Stillen viele weitere Vorteile: Stillen fördert die Entwicklung des Gehirns versorgt mit leicht verdaulicher Milch, die schnell durch den Körper aufgenommen wird beugt Fettleibigkeit und Stoffwechselerkrankungen im späteren Leben vor verstärkt die Bindung zwischen Mutter und Kind hilft, die Aufmerksamkeit der Mutter für die Bedürfnisse des Babys zu erhöhen unterstützt die Gewichtsabnahme nach der Geburt mindert das Risiko von Krebserkrankungen und Wochenbettdepressionen hilft bei der Rückbildung der Gebärmutter reduziert das Risiko einer Entwicklung von Allergien unterstützt das Immunsystem und mindert so das Risiko von Infektionen sichert eine ausgewogene Ernährung Stillen ist ein Geschenk 9

10 Der Stillstart Nach dem kraftvollen und emotionalen Erlebnis der Geburt starten Sie gemeinsam mit Ihrem Kind in das Abenteuer des gemeinsamen Lebens. Noch im Kreißsaal wird das Baby innerhalb der ersten Lebensstunde das erste Mal an Ihre Brust gelegt, um dort Ihren Geruch und auch Ihren Geschmack kennenzulernen. Es wird von allein beginnen, nur von seinen Instinkten gesteuert, an der Brustwarze zu lecken und dann auch daran zu saugen. Lassen auch Sie sich dabei von Ihrem Bauchgefühl leiten und haben Sie keine Sorge, ob das Baby dabei satt wird. Der Magen eines Neugeborenen ist so groß wie eine Haselnuss und wenige Tropfen des honigartigen, goldgelben Kolostrums (Vormilch) genügen bereits, um ihn zu füllen. Diese ganz besondere Milch ist von einzigartiger Zusammensetzung und ist die beste Versorgung für den Start ins Leben. Auch seien Sie bitte unbesorgt, was die Größe Ihrer Brust oder die Form der Brustwarzen angeht. Ihr Baby kennt nur Sie. Sie werden erstaunt sein, wie gut sich ein kleines Kind an alle Gegebenheiten anpassen kann. Das erste Stillen darf so lange dauern, wie Sie beide es möchten. Setzen Sie sich nicht unter Druck. Lassen Sie sich von der Hebamme helfen, wenn Sie das Gefühl haben, das erste Anlegen klappt nicht richtig. Für Sie und Ihr Neugeborenes war die Geburt anstrengend, und es ist ganz normal, dass Sie sich anschließend etwas ausruhen wollen. Das Baby wird nach seiner ersten Mahlzeit einige Stunden schlafen. Nutzen auch Sie die Zeit für ein Nickerchen. Es ist vollkommen normal, dass das Kind danach sehr häufig trinken möchte. Das Kolostrum ist leicht verdaulich und die getrunkenen Mengen sind klein. Genießen Sie die kuschelige erste Stillzeit und lernen Sie ganz in Ruhe Ihr kleines Kind kennen. lansinoh.de

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12 Der Trinkvorgang beim Baby in drei Schritten Wie ein Baby an der Brust trinkt Wenn ein Baby geboren wird, besitzt es bereits die Fähigkeit, Milch aus der Brust seiner Mutter zu trinken und das auf eine komplett andere Art und Weise, als ein Erwachsener es tun würde. 1 Im ersten Schritt umschließt das Kind die Brustwarze und Teile des Brustwarzenhofes fest mit den Lippen und der Zunge. Ein leichtes Vakuum wird aufgebaut. 2 Danach beginnt es mit wellenförmigen Zungenbewegungen. Diese Bewegungen massieren die Brustwarze und streichen Muttermilch in den Mund des Babys. 3 Schließlich hebt sich der hintere Teil der Zunge und führt die Milch in die Speiseröhre. Das Baby dockt an Zungenbewegung Das Baby schluckt Diese drei Schritte gehen ineinander über und so kann das Kind effektiv an der Brust trinken. Wenn Sie gelegentlich ein Fläschchen mit abgepumpter Muttermilch füttern möchten, sollte der darauf verwendete Sauger diese drei Schritte ermöglichen. Das Baby kann so sein erlerntes Trink- und Saugmuster beibehalten. lansinoh.de

13 Das Baby richtig anlegen Achten Sie auf die Signale Ihres Kindes. Lutschen an der Hand, Schmatzen oder Lecken an den Lippen sind erste, sogenannte frühe Hungerzeichen. Wenn Sie diese Zeichen beobachten, wäre es ein guter Zeitpunkt, Ihr Baby an die Brust zu legen. Weinen oder gar Schreien sind bereits sogenannte späte Hungerzeichen. Mit den folgenden Tipps helfen Sie Ihrem Baby, die Brust richtig zu erfassen, damit es optimal an Ihrer Brust trinken kann und das Stillen somit angenehm für Sie beide ist. 1 Vorbereitung Legen Sie das Baby so vor sich, dass die Nase des Babys zu Ihrer Brust zeigt und in Höhe der Brustwarze liegt. Das Baby sollte eng an Ihrem Körper liegen. Berühren Sie die Lippen Ihres Babys oder den Bereich über der Oberlippe mit der Brustwarze, um den Suchreflex zu stimulieren. Warten Sie, bis das Baby den Mund weit öffnet, und führen Sie es ganz nah an Ihre Brustwarze. Berühren Sie Ihr Baby dabei möglichst nur an Schultern oder Rücken. Eine Berührung am Kopf könnte das Baby irritieren. 2 Trinken Überprüfen Sie vorsichtig, ob das Baby korrekt angedockt hat. Die Ober- und die Unterlippe sollten aufgestülpt sein. Das Baby sollte mit Pausbäckchen trinken und keinesfalls Grübchen haben. Hören Sie Schmatzgeräusche oder spüren Sie anhaltende Schmerzen beim Anlegen, unterbrechen Sie das Stillen Ihres Kindes vorsichtig, indem Sie es sanft von der Brust lösen, und versuchen Sie es erneut. Stillen ist Übungssache! 3 Lösen Ihr Baby wird sich üblicherweise selbstständig von der Brust lösen, wenn es genug Muttermilch getrunken hat. Manchmal tut es das jedoch nicht und es nuckelt noch lange an der Brust, ohne zu trinken bzw. zu schlucken. Ist das der Fall, schieben Sie Ihren kleinen Finger vorsichtig von der Seite in den Mundwinkel des Babys, um den Saugvorgang zu stoppen. Stillen ist ein Geschenk 13

14 Stillpositionen Wie Sie Ihr Baby richtig halten, um entspannt stillen zu können Mütter stillen ihre Babys für gewöhnlich 8 12 mal am Tag anfangs für jeweils Minuten. Im Laufe der Stillzeit kann sich die Dauer der Stillmahlzeiten sehr individuell verändern. Um entspannt stillen zu können, ist es wichtig, dass Sie sich dabei gut fühlen. Das Baby richtig zu halten und so den Saugvorgang zu erleichtern, ist wichtig für angenehmes Stillen. Die richtige Position und korrektes Anlegen helfen dem Baby, die Muttermilch effektiv zu trinken. Schmerzen und Unbehagen beim Andocken werden damit vermindert. Stillgrundregeln Sie und Ihr Baby gehen gemeinsam den Weg, ein perfektes Stillpaar zu werden. Neben wenigen Punkten, die Sie beachten sollten, damit das Anlegen und das Trinken problemlos funktionieren, gilt: Erlaubt ist, was funktioniert und was Ihnen beiden gefällt! A Machen Sie es sich selbst bequem. B Achten Sie darauf, dass der Kopf und der Körper des Babys eine gerade Linie bilden. C Das Gesicht Ihres Babys ist Ihnen zugewandt und Mund und Nase zeigen in Richtung Ihrer Brustwarze. D Halten Sie Ihr Baby nah bei sich, um sicherzustellen, dass das Baby die Brustwarze und den Brustwarzenhof mit seinem Mund so weit wie möglich umschließt. E Bitte berühren Sie Ihr Baby beim Heranführen an die Brust möglichst wenig am Kopf, um es nicht zu irritieren. lansinoh.de

15 Fünf grundlegende Stillpositionen 1 2 Wiegehaltung Halten Sie das Baby auf Brusthöhe, Ihr Bauch und der Ihres Babys sollten nah beieinander sein. Das Baby schaut in Ihre Richtung. Stützen Sie den Kopf Ihres Babys mit dem rechten Arm, wenn Sie das Baby an der rechten Brust anlegen, und mit dem linken Arm, wenn Sie es links anlegen. Wenn es Ihnen angenehm ist, können Sie Ihren Arm auch auf ein Stillkissen oder ein anderes festes Kissen legen. Das ist eine der häufigsten Stillpositionen. Kreuz-Wiegehaltung In dieser Position stützen Sie den Kopf des Babys mit dem der Brust, an der Sie das Baby anlegen möchten, gegenüberliegenden Arm. Mit der freien Hand können Sie die Brust stützen. Babys mögen es manchmal nicht, wenn man sie zu fest am Kopf hält, diese Position ist für diese Fälle passend. Für Babys, die Schwierigkeiten haben, die Brustwarze richtig zu erfassen, oder für Babys mit niedrigem Geburtsgewicht ist diese Position ebenfalls gut geeignet, da man die Bewegung des Kopfes besser kontrollieren kann. Nachdem das Baby die Brust richtig erfasst hat und angefangen hat zu trinken, kann man in die Wiegehaltung wechseln oder das Baby auf dem umgelegten Stillkissen ablegen. Stillen ist ein Geschenk 15

16 Fünf grundlegende Stillpositionen 3 4 Rückenhaltung/Footballhaltung Das Baby liegt auf dem Rücken neben Ihrem Körper auf der Seite, an der Sie es trinken lassen möchten. Die Beine Ihres Babys liegen unter dem das Baby stützenden Arm und zeigen nach hinten. Halten Sie das Baby nah an Ihrer Körperseite. Die Brust können Sie mit der Hand des gegenüberliegenden Armes halten. Die Hand des Armes der Stillseite stützt das Köpfchen. Diese Position ist passend für Babys, die Schwierigkeiten beim Anlegen haben. Auch für Mütter, die einen Kaiserschnitt hatten, kann diese Position angenehm sein, da das Baby nicht direkt auf die Bauchregion drückt. Hoppe-Reiter-Haltung Setzen Sie das Baby auf Ihr Knie und stützen Sie Kopf und Schultern des Babys. Diese Position ist geeignet für Babys, die Probleme haben, die Brust richtig zu erfassen, und für kleine, saugschwache Babys. lansinoh.de

17 5 Stillen im Liegen Legen Sie sich bequem in die Seitenlage. Nutzen Sie gern ein Kissen in Ihrem Rücken oder auch zwischen Ihren Beinen, denn das kann sehr angenehm und entlastend für Sie sein. Ihr Baby liegt Ihnen zugewandt ebenfalls in der Seitenlage dicht an Ihnen. Mit Ihrer freien Hand können Sie nun Ihrem Baby Ihre Brust anbieten und Ihr Baby anlegen. Wenn es richtig angedockt ist und gut saugt, können Sie Ihre Brust loslassen und um Ihr Kind fassen, um während des Stillens genüsslich zu kuscheln. Ein Kissen im Rücken des Kindes ist nicht notwendig. Es rollt sich von allein auf seinen Rücken, wenn es fertig mit dem Trinken ist und Sie beide vielleicht dabei eingeschlafen sind. Diese Position eignet sich hervorragend für die ersten Stillversuche und das Stillen in der Nacht. Stillen ist ein Geschenk 17

18 Schwierigkeiten mit den Brustwarzen Flache oder eingezogene Brustwarzen Direkt vor dem Anlegen: Massieren Sie die Brustwarze und den Brustwarzenhof. Bringen Sie mithilfe eines Brustwarzenformers die Brustwarze und den Brustwarzenhof in die richtige Position. Zwischen dem Hervorholen der Brustwarze und dem Saugprozess sollte nicht zu viel Zeit vergehen. Legen Sie das Baby zügig zum Saugen an die Brust an. Es gibt Hilfsmittel, um die Brustwarze bereits in der Schwangerschaft zu formen. Sprechen Sie dazu bitte mit Ihrer Hebamme oder Stillberaterin. lansinoh.de

19 Stillen bei gereizten/wunden/rissigen/blutenden Brustwarzen Reizung oder Wundsein der Brustwarze Die Brustwarze ist außergewöhnlich empfindlich. Das Stillen ist eine ungewohnte Reizung. Die Brustwarze ist wund und gerötet ohne sichtbare Schäden. Das Anlegen ist schmerzhaft, im Verlauf der Stillmahlzeit nimmt der Schmerz ab. Bluten oder blutige Bläschen Bläschen, auch blutgefüllte Blasen haben sich gebildet. Durch falsches Anlegen entsteht möglicherweise ein hoher Unterdruck beim Saugen des Babys an der Brust. Starker Anlegeschmerz, der meist während der gesamten Mahlzeit anhält. Eventuell spuckt das Baby blutige Milch aus. Einrisse (Rhagaden) Risse auf der Spitze oder seitlich an der Brustwarze. Das Aussehen der Brustwarze erinnert an spröde, rissige Haut. Schmerzen bei Berührung und beim Saugen des Babys. Auch in diesem Fall könnte das Baby blutige Milch ausspucken. Das kann Ihnen helfen Überprüfen Sie, ob Ihr Baby die Brustwarze beim Stillen richtig erfasst, und korrigieren Sie die Stillposition wenn nötig. Benutzen Sie eine Brustwarzensalbe aus hochaufgereinigtem Lanolin (erbsengroße Menge je Brustwarze), um die Heilung der verletzten Brustwarze zu unterstützen. Verwenden Sie Stillhütchen nur in Absprache mit Ihrer Hebamme oder Stillberaterin. Versuchen Sie vorerst auf die Benutzung von Schnullern zu verzichten. Diese können zu einer veränderten Saugtechnik des Babys an der Brust führen. Wechseln Sie regelmäßig nach jedem Stillen Ihre gut saugenden Stilleinlagen, um Infektionen vorzubeugen. Stillen ist ein Geschenk 19

20 Andere Stillhürden Milchstau Wenn Sie Verhärtungen oder Knötchen in der Brust bemerken, die Brust druckempfindlich und leicht gerötet ist oder überwärmt erscheint, kann dies ein Milchstau sein. Versuchen Sie in einer passenden Stillposition regelmäßig weiterzustillen. Der Unterkiefer des Babys sollte dabei möglichst in Richtung der Verhärtung zeigen. Gönnen Sie sich Ruhe und vermeiden Sie zu viel alltäglichen Stress. Behandlung Eine Möglichkeit, einen Milchstau zu behandeln, ist das Abpumpen bzw. Ausstreichen von Muttermilch zwischen den Stillmahlzeiten. Auch wärmende Auflagen vor und kühlende Auflagen nach dem Stillen können hilfreich sein. Bleibt die Schwellung in der Milchdrüse unbehandelt, kann es sein, dass sie sich zu einer Brustdrüsenentzündung (Mastitis) entwickelt. Wenn Ihr Baby während eines Milchstaus plötzlich Ihre Muttermilch verweigert, kann das ein Zeichen für eine Mastitis sein. lansinoh.de

21 Brustdrüsenentzündung (Mastitis) Die Mastitis ist eine meist einseitig auftretende Erkrankung mit Fieber (38,5 C und höher), Schüttelfrost und erkältungsähnlichen Gliederschmerzen. Die betroffene Brust ist stark gerötet, schmerzhaft und geschwollen. Meistens ist die Ursache eine bakterielle Infektion. Am häufigsten tritt eine Mastitis 2 3 Wochen nach der Geburt auf, kann aber im Laufe der gesamten Stillzeit entstehen. Behandlung Eine Mastitis benötigt immer die Abklärung durch die Gynäkologin/den Gynäkologen. Sie/Er verschreibt in der Regel ein Antibiotikum, das auch während der Stillzeit eingenommen werden kann und keine negativen Auswirkungen auf das Baby hat. Abstillen ist nicht erforderlich. Stillen Sie Ihr Kind weiterhin nach Bedarf. Bettruhe, wärmende sowie kühlende Auflagen und eine fiebersenkende Therapie gehören ebenfalls zur Behandlung der Brustdrüsenentzündung. Selten führt eine Mastitis zur Bildung einer Zyste in der Brust, die mit Eiter gefüllt sein kann. Ein solcher Abszess wird ebenfalls von der Gynäkologin/vom Gynäkologen behandelt und ist kein Grund zum Abstillen. Stillen ist ein Geschenk 21

22 Erschöpfung in der Stillzeit Wenn Sie vom Stillen müde sind Frauen erleben das Stillen als unterschiedlich anstrengend. Manchmal kann es eine große Herausforderung sein, positiv eingestellt zu bleiben, wenn Sie müde und übernächtigt sind. Holen Sie sich daher Unterstützung bei Ihrer Familie und nehmen Sie sich Zeit für sich selbst. Körperliche Müdigkeit Unterbrechung des Nachtschlafes zum Stillen Neugeborene brauchen Zeit, um sich an den Alltag der Erwachsenen zu gewöhnen. Die Häufigkeit der Stillmahlzeiten, die das Baby fordert, kann deutlich variieren. Manchmal trinkt es oft und lange an der Brust, ein anderes Mal nur ganz kurz. Leider auch nachts. Ruhe im Alltag hilft Ihnen beiden dabei, sich aneinander zu gewöhnen und einen gemeinsamen Rhythmus zu finden. Es ist wichtig, Ihren eigenen Lebensrhythmus an die Bedürfnisse Ihres Babys anzupassen. Allgemeine körperliche Erschöpfung Eine Mutter braucht viel Kraft und Energie, um ihr Baby den ganzen Tag zu halten, zu tragen, zu versorgen und zu stillen. Wenn Sie sich durch Abpumpen einen persönlichen Milchvorrat aufgebaut haben, können Ihr Partner oder andere Familienmitglieder das Baby mit der Muttermilch füttern. Sie können den entstehenden Freiraum für Ihre Erholung nutzen, zum Beispiel für ein Nickerchen, eine erfrischende Dusche oder einen Spaziergang. Außerdem schafft das gelegentliche Füttern auch eine enge Bindung zwischen dem Baby und anderen Familienmitgliedern. lansinoh.de

23 Psychische Müdigkeit Nehmen Sie sich Zeit zum Erholen Nehmen Sie sich selbst wichtig Das milchbildende Hormon (Prolaktin) macht eine stillende Mutter entspannt und müde. Es ist ganz natürlich, dass nicht nur Ihr Baby, sondern auch Sie selbst nach dem Stillen müde werden. Planen Sie Zeit für Entspannung und gemeinsame Nickerchen mit Ihrem Baby ein. Erholen Sie sich von Ihrer Müdigkeit, während das Baby schläft, anstatt Hausarbeit zu erledigen! Mit dem Baby sportlich aktiv sein Mit dem Baby spazieren zu gehen, kann erfrischend für Sie beide sein. Außerdem gibt es viele weitere Angebote, z.b. Fitness- und Yogastudios oder Kurse bei Ihrer Hebamme, die Sie nutzen können, um Sport mit Ihrem Baby zu machen. Bewegung zusammen mit Ihrem Kind hilft dabei, sich besser zu fühlen und Ihren Körper nach der Geburt wieder in Form zu bringen. Haben Sie gemeinsam mit Ihrem Baby Spaß und schaffen Sie so eine tiefe Bindung! Hin und wieder ist es wichtig, kleine Auszeiten zu nehmen. Wenn es schwer ist, Hilfe von Ihrer Familie zu erhalten, können Sie sich auch an eine Kita, einen Babysitter oder eine Tagesmutter wenden. Wenn Ihr Baby betreut wird, können Sie sich auf das konzentrieren, was Ihnen wichtig ist, und später wieder ganz für das Baby da sein. Denken Sie daran, Muttermilch abzupumpen für die Zeit, wenn Sie vom Baby getrennt sind, und geben Sie diese der Betreuungsperson zum Füttern mit. Sollte die psychische Erschöpfung länger anhalten und Sie eine Antriebslosigkeit oder zusätzlich innere Traurigkeit bemerken, scheuen Sie sich nicht, Ihre Hebamme oder Stillberaterin darauf anzusprechen. Diese kann Ihnen professionelle Hilfe vermitteln. Stillen ist ein Geschenk 23

24 Wenn Sie das Gefühl haben, Ihre Muttermilch reicht nicht aus Je häufiger Sie stillen, desto mehr Muttermilch wird Ihr Körper produzieren Das Aussehen Ihres Babys, die Art und Weise, wie es Muttermilch trinkt, die Menge der nassen Windeln, die Häufigkeit von Urinieren und Stuhlgang sowie das Gewicht des Babys sind Indikatoren dafür, ob Ihr Baby genug Muttermilch zu sich nimmt. In den ersten Tagen nach der Geburt werden Sie Ihr Baby durch das Kolostrum ernähren, und sobald die Milchproduktion einsetzt, wird sich die Anzahl der nassen Windeln erhöhen. Häufiges Schreien Ihres Babys und eine als weich empfundene Brust weisen nicht darauf hin, dass Sie zu wenig Muttermilch produzieren. Die Menge abgegebener Muttermilch nimmt zu und stabilisiert sich, je länger Sie stillen. Babys Verhalten und mögliche Ursachen Der Verdacht, Ihr Baby könne nicht genug Muttermilch bekommen, kann durch zahlreiche Umstände entstehen. Dies sind die häufigsten Trugschlüsse. 1. Ihr Baby schreit häufig, wacht oft auf oder weint, während es schläft Auch wenn Ihr Baby ausreichend Muttermilch zu sich genommen hat, kann es einen leichten Schlaf haben oder sich aus anderen Gründen unwohl fühlen. Oft verlangt es einfach nach Ihrer Nähe und fordert diese durch Weinen ein. 2. Ihr Baby möchte sehr häufig an der Brust trinken Der Magen eines Babys ist recht klein und kann nur eine begrenzte Menge an Milch aufnehmen. Muttermilch ist zudem leicht und schnell verdaulich, sodass kein langanhaltendes Sättigungsgefühl ausgelöst wird. Darum sind die Intervalle zwischen den Stillmahlzeiten oft nur kurz. Dieses Stillverhalten wird Clusterstillen genannt und ist vollkommen normal. Außerdem durchläuft Ihr Baby verschiedene Wachstumsschübe. In Phasen stärkerer Wachstums- und Entwicklungsschübe wird es häufiger Stillmahlzeiten verlangen. lansinoh.de

25 3. Ihre Brust fühlt sich nicht mehr so prall an Etwa 2 3 Wochen nach der Geburt ist die Brust der Mutter nicht mehr so prall. Das Brustgewebe hat sich an das Produzieren von Muttermilch gewöhnt und die daraus resultierende leichte Schwellung geht zurück. Dadurch fühlt sich die Brust meist deutlich weicher an. Das bedeutet jedoch nicht, dass sich die Milchproduktion reduziert hat. 4. Ihre Brust wird im Verlauf der Stillzeit kleiner Es ist bekannt, dass die Größe der Brust nicht in Beziehung zur produzierten Milchmenge steht. Auch kleinere Brüste können ausreichend Milch bilden. 5. Die Menge an Muttermilch, die das Baby zu sich nimmt, scheint Ihnen zu klein Die Menge an Muttermilch, die ein Baby während einer Stillmahlzeit zu sich nimmt, variiert von Baby zu Baby. Ein aussagekräftigerer Indikator dafür, dass Ihr Baby genug trinkt, ist die Gewichtszunahme. 6. Beim Ausstreichen oder Abpumpen wird nur wenig Muttermilch gewonnen Die Menge gewonnener Muttermilch und die Menge an Muttermilch, die ein Baby beim Stillen aus der Brust trinkt, stimmen nicht überein. Stillen ist ein Geschenk 25

26 Ausstreichen/Abpumpen und Aufbewahren von Muttermilch Es gibt vielleicht Situationen, in denen Sie Ihr Baby aus verschiedenen Gründen nicht direkt stillen können. Trotzdem kann das Baby weiterhin mit Muttermilch versorgt werden, wenn diese im Voraus gewonnen und für später aufbewahrt wurde. Muttermilch ausstreichen/abpumpen Das Ausstreichen bzw. Abpumpen von Muttermilch sollte ebenso häufig erfolgen wie die gewohnten Stillmahlzeiten. Um die Brust vor dem Abpumpen auf das Gewinnen von Muttermilch vorzubereiten, massieren Sie die Brust etwas. Auch eine wärmende Auflage kann hilfreich sein. Sie können Milch per Hand ausstreichen oder mit einer Milchpumpe abpumpen. Handmilchpumpe Wiederholtes, besonders zusätzliches Ausstreichen bzw. Abpumpen von Muttermilch kann die Milchproduktion anregen. Lassen Sie sich die Technik des Ausstreichens und die Handhabung einer Milchpumpe bitte von Ihrer Hebamme oder Stillberaterin zeigen. lansinoh.de

27 Muttermilch aufbewahren Tiefkühlschrank Kühlschrank (nicht in der Tür!) Bei Raumtemperatur (ca. 21 C) Frisch abgepumpte Muttermilch 3 Monate 3 Tage 3 Stunden Aufgetaute, nicht erwärmte Muttermilch Nicht wieder einfrieren 24 Stunden 3 Stunden Hinweise zu gewonnener Muttermilch Muttermilch, die einmal erwärmt wurde, sollte nicht wieder gekühlt oder eingefroren werden. Muttermilch sollte niemals in der Mikrowelle erwärmt werden, da diese viele der wertvollen Nährstoffe zerstört. Verbrauchen Sie gewonnene Muttermilch so schnell wie möglich, ungeachtet der Haltbarkeit. Stillen ist ein Geschenk 27

28 Ernährung in der Stillzeit Achten Sie für sich und Ihr Baby auf eine ausgewogene Ernährung Im Vergleich zur Schwangerschaft brauchen Sie nach der Geburt und beim Stillen ganz besonders viel Energie. Wenn Sie sich um das Baby kümmern, leiden Sie häufig an Zeit- und Schlafmangel. Unter diesen Umständen kann es durchaus sein, dass Sie Ihre eigene Ernährung gelegentlich vernachlässigen. Achten Sie auf eine ausgewogene Ernährung für sich und Ihr Baby. Geben Sie sich bis zu einem Jahr Zeit, um die zusätzlichen Kilos aus der Schwangerschaft wieder zu verlieren. Schränken Sie Ihre Ernährung nicht zu stark ein, um Gewicht zu verlieren, da sich das nicht nur negativ auf Ihre Gesundheit auswirkt, sondern auch auf die Produktion von Muttermilch. Hier einige Tipps: Essen Sie ausgewogene und abwechslungsreiche Mahlzeiten. Jedes Kind reagiert unterschiedlich empfindlich auf Nahrungsmittel, die seine Mutter zu sich nimmt. Es gibt daher keine generellen Verbote von Lebensmitteln. Wählen Sie Lebensmittel, die weniger würzig sind und einen niedrigen Anteil an Fett und Zucker haben. Nehmen Sie ausreichend Flüssigkeit zu sich (etwa zwei Liter pro Tag). Vermeiden Sie übermäßigen Koffeinkonsum, da Babys darauf empfindlich reagieren können. Auf Nikotin und Alkohol sollte unbedingt verzichtet werden. Vegetarierinnen und Veganerinnen sollten sich von der Hebamme, der Stillberaterin oder ihrer Gynäkologin/ihrem Gynäkologen über eine geeignete Lebensmittelauswahl beraten lassen. lansinoh.de

29 Auswirkungen von Alkoholkonsum und Rauchen Schon kleine Mengen Alkohol im mütterlichen Körper gehen in die Muttermilch über. Das Neugeborene kann mit seinem noch unreifen Körper Alkohol nur sehr langsam abbauen. Dies hat negative Folgen für das kindliche Saug- und Schluckverhalten. Alkohol wirkt sich zudem negativ auf das Wachstum und die gesamte Entwicklung des Babys aus. Es ist erwiesen, dass auch Nikotin einen direkten Effekt auf das Baby hat. Es verursacht Erbrechen, Durchfall, einen erhöhten Puls und Ruhelosigkeit. Außerdem ist eine rauchfreie Umgebung ein wichtiger Bestandteil einer gesunden Schlafumgebung für Babys. Das Risiko eines plötzlichen Kindstodes kann dadurch verringert werden. Als Raucherin thematisieren Sie das Thema bitte bereits in der Schwangerschaft bei Ihrer Hebamme oder Stillberaterin. Auswirkungen von Koffein Koffeinhaltige Getränke, wie z. B. grüner Tee und Kaffee, führen dazu, dass Koffein in die Muttermilch abgegeben wird. Eine höhere Menge Koffein kann daher zu Schlafstörungen beim Kind führen. Wenn Sie auf den morgendlichen Kaffee nicht verzichten möchten, trinken Sie höchstens zwei Tassen pro Tag oder probieren Sie koffeinfreie Varianten. Stillen ist ein Geschenk 29

30 Einnahme von Medikamenten Wenn Sie während der Stillzeit Medikamente nehmen müssen, fragen Sie Ihre Ärztin/Ihren Arzt um Rat. Viele Medikamente gehen in die Muttermilch über und werden beim Stillen an das Baby weitergegeben. Es gibt jedoch nur wenige Medikamente, die sich negativ auf Ihre Muttermilch, die Milchmenge und das Baby auswirken. Die meisten Medikamente sind für Mütter auch während der Stillzeit geeignet. Um sich zu vergewissern, wenden Sie sich bitte an Ihre Ärztin/Ihren Arzt, bevor Sie Medikamente einnehmen, auch bei rezeptfreien und pflanzlichen Mitteln. Eine Ärztin/Ein Arzt kann Nebenwirkungen und mögliche Gefahren einschätzen. lansinoh.de

31 Die Rückkehr in den Beruf Wie Sie trotz Rückkehr in den Beruf weiterstillen können Muttermilch schafft eine enge Beziehung zwischen Ihnen und Ihrem Baby, auch wenn Sie einmal von ihm getrennt sein sollten. Holen Sie sich Unterstützung bei Ihrer Familie, Ihrem Arbeitgeber oder anderen Betreuungspersonen, damit Sie Ihren Beruf und das Stillen miteinander vereinbaren können. Wie Sie das Stillen und die Rückkehr in den Beruf miteinander vereinbaren können: Stillen Sie direkt vor und nach der Arbeit. Tragen Sie Kleidung, die Ihnen das Stillen oder Abpumpen von Muttermilch erleichtert. Besorgen Sie sich eine Milchpumpe, sodass Sie im Büro Muttermilch abpumpen können. Frieren Sie Muttermilch, die Sie im Laufe des Tages abpumpen, ein und lassen Sie diese von der Betreuungsperson Ihres Kindes auftauen und füttern. Wenn die abgepumpte Muttermilch zeitnah gefüttert wird, kann sie bis zu drei Tage auch im Kühlschrank aufbewahrt werden. Zum Transport ist eine Kühltasche empfehlenswert. Machen Sie Gebrauch von Einrichtungen wie Stillzimmern oder Ruheräumen, um Muttermilch abzupumpen. Um das Abpumpen zu erleichtern und die Milchbildung anzuregen, können Sie sich ein Foto Ihres Babys mit an den Ort nehmen, an dem Sie abpumpen. Bitten Sie die Betreuungsperson, Ihr Baby nicht zu füttern, kurz bevor Sie es abholen. Stillen Sie regelmäßig in der Nacht und am Wochenende. Als stillender Mutter stehen Ihnen zusätzliche Still- und Abpumppausen zu ( 7 Mutterschutzgesetz). Sie können in diesen Pausen vor Ort stillen oder Sie pumpen Muttermilch ab. Das Abpumpen beugt einem möglichen Milchstau vor und verhindert einen Rückgang der Milchproduktion. Stillen ist ein Geschenk 31

32 Nachgefragt, abgehakt! Wichtige Fragen zur Stillvorbereitung Der nachfolgende Fragebogen kann Ihnen eine Hilfe sein, wenn Sie bereits in der Schwangerschaft mit Ihrer Gynäkologin/Ihrem Gynäkologen, Ihrer Hebamme oder Stillberaterin über das Thema Stillen sprechen möchten. Nutzen Sie ein solches Gespräch, um schon vor der Geburt Ihres Babys mögliche Zweifel oder Bedenken aus dem Weg zu räumen. Das erleichtert Ihnen den Start in eine entspannte Stillzeit. Was sollte ich unbedingt über das Stillen wissen? Welche Unterstützung kann ich beim Stillen in den ersten Tagen nach der Geburt bekommen? Sollte ich einen speziellen Stillvorbereitungskurs besuchen? Welche Möglichkeiten habe ich, wenn es Probleme beim Stillen gibt? Ist es notwendig, meinen Wunsch, zu stillen, mit dem Geburtshilfeteam zu besprechen? Gibt es Vorgänge oder Komplikationen während der Geburt, die das Stillen beeinflussen könnten? Wie kann ich weiterhin stillen, wenn ich an meinen Arbeitsplatz zurückkehren möchte? lansinoh.de

33 Hier ist Platz für Ihre Fragen an die Hebamme/Stillberaterin: Stillen ist ein Geschenk 33

34 Stillen ist ein wunderbares Geschenk Wir wünschen Ihnen und Ihrem Baby einen schönen und natürlichen Weg ins gemeinsame Leben. Für Ihren gemeinsamen Stillweg wünschen wir Ihnen von Herzen alles Gute und hoffen, dass Sie ein gesundes Wochenbett und eine angenehme Stillzeit haben werden. Ihre Katja van Steenkiste Hebamme, Still- & Laktationsberaterin IBCLC Lansinoh Deutschland lansinoh.de

35 Wichtige Kontakte: Hebamme: Kinderärztin/Kinderarzt: Krankenhaus: Kinderbetreuung: Giftnotzentrale: Notizen: Stillen ist ein Geschenk 35

36 Lansinoh Laboratories Inc. Bayerischer Platz Berlin Tel.: 030 / Fax: 030 / Art.-Nr.: /16