Demenz im Krankenhaus Ein neue Herausforderung für das Personal und den Patient!? Neuwied, 1. Juli 2014
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- Willi Egger
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1 Demenz im Krankenhaus Ein neue Herausforderung für das Personal und den Patient!? Neuwied, 1. Juli 2014 Vortrag anlässlich der Regionalen Pflegekonferenz Neuwied zum Thema Demenz im Krankenhaus in Kooperation mit dem Netzwerk Demenz im Landkreis Neuwied Ansprechpartner in der Kreisverwaltung Neuwied: Agnes Ulrich, Leiterin der Sozialabteilung Dr. Ulrich Kettler, Psychiatriekoordinator Renate von Ritter / Dozentin für Gerontopsychiatrie
2 Der demographische Wandel im Krankenhaus ist ein zunehmender Faktor struktureller Veränderung und stellt das Personal und das Management der Pflege, Betreuung und Fürsorge vor neue Herausforderungen. Eine wachsende Anzahl von Patienten im Akutkrankenhaus hat neben ihrer akuten Erkrankung auch die Nebendiagnose Demenz. Ihre Versorgung stellt die Mitarbeiter der Akutkrankhäuser vor neue Herausforderungen. Derzeit ist der Klinikalltag kaum auf Menschen mit Demenz eingestellt, was für Patienten und Mitarbeiter negative Folgen haben kann.
3 Filmausschnitt Der Tag, an dem die Handtasche verschwand Marion Kainz, 2000
4 Wenn ihr mir Blumen bringt, dann spüre ich Leben wenn die Besuchszeit um ist, dann ist es wieder wie sterben Denn ich bin hier fremd und oft alleine in den Weiten der Flure Lichter und Betten. und während ich mich Suche verwelken meine Blumen.. M.Wissussek 2014
5 Wirkung des Krankenhauses: o Unbekannte, unüberschaubare Umgebung o Eingeschränkte Bewegungs- und Beschäftigungsmöglichkeiten o Veränderte Tagesabläufe o Veränderte Umgangsformen o Andere Form der Betreuung o Beängstigende Handlungen o Fehlen vertrauter Personen o Allgemeine Hektik, laute Geräuschkulisse o Schlechte Beleuchtung
6 1: Das Krankenhaus ist kaum auf die Versorgung von Menschen mit Demenz vorbereitet: o Behandlungsabläufe sind straff organisiert ( Zeitdruck ) o Räumliche Gestaltung - lange Flure, einheitliche Türen o Hektik, laute Atmosphäre o Ärzte/Pflegende sind an Akutversorgung orientiert
7 2. Verstehen der Krankheitsdynamik Eine Demenz wahrzunehmen und zu akzeptieren ist am Anfang erschwert durch die fehlenden Schmerzen oder fehlender spontaner Einschränkungen, deshalb auch anfangs keine Akzeptanz als Krankheit bei den Betroffenen ( und den Angehörigen ) Verlust der vertrauten Umgebung und der vertrauten Abläufe verunsichern den DE und verstärken die Symptome, dadurch weiterer Verlust von Bewältigungsstrategien, weitere Zunahme der Angst und Verunsicherung
8 Sagt mir nicht ihr kümmert euch um mich wenn ihr mich weder versteht noch wahrnehmt! Im Klinikalltag nehmen wir häufig die kleinen Nuancen der Veränderung bei an Demenz erkrankten Menschen nicht, oder zu spät wahr, was in Folge zu einer Verschlechterung der Demenz, bis hin zum Delir führen kann!
9 Verstehender Umgang Wer nicht versteht, der kann nicht begegnen ( M.Wissussek) Der Umgang mit den Verwirrtheitsäußerungen der Kranken, die mit Fortschreiten der Demenz immer verwirrter werden, stellen eine große Belastung dar für Professionelle in der Pflege und natürlich im besonderen Maße auch für die Angehörigen. Eine Hilfe ist der Umgang mit Dementen nach dem Türöffnungskonzept. Mit diesem Begriff soll ausgedrückt werden, dass die Begleitung von Menschen mit Demenz wie die Suche nach einem Schlüssel ist, um in ihre versunkene Welt hinein zu gelangen. Je mehr Schlüssel oder Türöffner man hat, desto besser. Sie helfen mit der vom Versinken bedrohten Persönlichkeit Kontakt zu halten
10 Was können Angehörige tun? Informationen geben über Allgemeinzustand, Gewohnheiten, Ressourcen Biographie Bogen Bezugsperson sein Alltagsgegenstände mitbringen ( Kissen, Decke, Bilder, Stofftier, Handtasche ) Begleitung bei Untersuchungen Hilfe bei der Nahrungsaufnahme, Pflege Toilettengänge anregen Beobachtungen weitergeben (Schmerzen? ) Beschäftigung bieten (Strickzeug) Besuche organisieren
11 Telefonnummern der Ansprechpartner Medikamentenliste (Orginalverpackung) Vertraute Kleidung Feste Schuhe Eigene Toilettenartikel, Parfüm Hörgerät, Brille Zeitschriften, Bücher, Lieblingsmusik Patientenverfügung- Kopie Betreuungsurkunde - Kopie Aufnahme falls möglich planen und vorbereiten Rooming-In Sozialdienst nutzen Vorträge, Informationsveranstaltungen besuchen
12 Was tun WIR? Wir, das Team des Krankenhauses vom Pflegedienst, über die Ärzte hin zum Betreuungspersonal.
13 Was tun wir? Wir werden zum WIR ( wertschätzend, integrativ, reflektorisch ) Wir bilden ein Team Wir begegnen Menschen, egal welcher Diagnose auf Augenhöhe! Wir vermeiden Reizüberflutung und Überforderung Wir akzeptieren krankheitsbedingte Verhaltensweisen Wir akzeptieren die Problematik der Angehörigen Wir sensibilisieren unsere Wahrnehmung Wir verbessern unsere Organisationsstruktur Wir sind die jungen Alten! Nach der Emotionspflege/Wissussek
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17 Herzlichen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!! Renate von Ritter
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