Die DVSG und die Konkurrenz aus der Pflege?
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- Sylvia Kirchner
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1 Die DVSG und die Konkurrenz aus der Pflege? Weiterbildung 2008 des SFSS in Gwatt Referent: Hans Nau, Klinikum Stuttgart SFSS 1
2 Positionspapier der DVSG zur Kooperation zwischen Sozialdienst und Pflegeüberleitung (1) Hintergründe Im April 2003 verabredeten Mitglieder der Landesverbände Baden-Württemberg des Deutschen Berufsverbandes für Pflegekräfte (DBfK) und der Deutschen Vereinigung für Sozialarbeit im Gesundheitswesen (DVSG) die Einrichtung einer Arbeitsgruppe mit dem Auftrag: Erstellung eines gemeinsamen Positionspapiers zur Zusammenarbeit von Klinischer Sozialarbeit und Pflegeüberleitung SFSS 2
3 Positionspapier der DVSG zur Kooperation zwischen Sozialdienst und Pflegeüberleitung (2) Begründung Anforderungen an die Überleitung steigen Kürzere Verweildauer Multiple Problemstellungen Kein Konzept, das die Zusammenarbeit der am Entlassungsprozess Beteiligten regelt Schnittstellenproblematik, Drehtüreffekte Pflegeüberleitung Konkurrenz für Sozialarbeit? SFSS 3
4 Positionspapier der DVSG zur Kooperation zwischen Sozialdienst und Pflegeüberleitung (3) Ergebnisse Verabschiedung des Positionspapiers Ende 2003 Vorstellung in der Fachöffentlichkeit und in den Gremien der einzelnen Verbände Weiterentwicklung des Positionspapiers durch die DVSG Aktuelle Version vom Dezember SFSS 4
5 Positionspapier der DVSG zur Zusammenarbeit zwischen Sozialdienst und Pflegeüberleitung (4) Wesentliche Aussagen (1)Patienten haben Anspruch auf eine gut koordinierte Überleitung in die nachstationäre Versorgung. (2)Das Entlassungsmanagement muss optimiert werden. (3)Der Bedarf an Beratung und Unterstützung wird weiter wachsen. (4)Sofern neben dem Sozialdienst auch Pflegeüberleitung in einem Krankenhaus tätig sind, arbeiten sie im Sinne einer ganzheitlichen Patientenversorgung eng zusammen SFSS 5
6 Positionspapier der DVSG zur Zusammenarbeit zwischen Sozialdienst und Pflegeüberleitung (5) Aufgaben Sozialarbeit Psychosoziale Anamnese Feststellung des konkreten Beratungs- und Unterstützungsbedarfs Themen Krankheitsverarbeitung, Bearbeitung psychosozialer Belastungen Unterstützung bei der Bewältigung veränderter Lebenssituationen und Erarbeitung einer tragfähigen Entscheidung Ermittlung vorhandener Ressourcen und Entwicklung von Perspektiven Information und Beratung zu bestehenden Versorgungsangeboten SFSS 6 Finanzielle Fragen
7 Positionspapier der DVSG zur Zusammenarbeit zwischen Sozialdienst und Pflegeüberleitung (6) Aufgaben Pflegeüberleitung Pflegeüberleitung ist Bestandteil des Pflegeprozesses Sicherstellung der Pflegekontinuität Beratung zu Fragen der häuslichen Versorgung Themen Erstellung individueller Pflegeanamnesen und zielen Ermittlung des aktuellen Unterstützungsbedarfs Einleitung notwendiger pflegerischer Maßnahmen und Sicherstellung ihrer Finanzierung Anleitung von pflegenden Angehörigen/Pflegeberatung SFSS 7
8 Positionspapier der DVSG zur Zusammenarbeit zwischen Sozialdienst und Pflegeüberleitung (7) Abgrenzung der Bereiche/Kooperation Ein qualifiziertes Entlassmanagement für pflegebedürftige Patienten zur Sicherstellung der ambulanten Versorgung erfordert die Berücksichtigung sowohl psychosozialer als auch pflegerischer Aspekte. Beide Professionen nehmen entsprechend ihrer Qualifikationen unterschiedliche Aufgabenbereiche eigenverantwortlich wahr und ergänzen einander. Eine enge Zusammenarbeit der beiden Professionen ist zwingend erforderlich. Sinnvoll ist eine Organisationseinheit Sozialarbeit und Pflegeüberleitung bzw. zumindest eine Kooperationsvereinbarung, in der Strukturen der Zusammenarbeit geregelt sind SFSS 8
9 Rahmenbedingungen (1) : Gesetzliche Grundlagen Beispiel Baden-Württemberg: 31 LKG (Neufassung von 2007/2008) Das Krankenhaus stellt einen sozialen Krankenhausdienst sicher, der auch Pflegeüberleitung umfasst. Aufgaben des Dienstes: Der soziale Krankenhausdienst sorgt dafür, dass nach Entlassung des Patienten die zu seiner Pflege, Nachsorge und Rehabilitation notwendigen Maßnahmen eingeleitet werden.! Keine Festlegung, welche Profession die Aufgaben des sozialen Krankenhausdienstes SFSS erfüllen soll. 9
10 Rahmenbedingungen (2): Expertenstandard Entlassungsmanagement in der Pflege Der Expertenstandard wurde Ende 2002 verabschiedet Der Expertenstandard setzt einen Anfangspunkt, systematisch aus pflegerischer Perspektive dem Entstehen von Versorgungsbrüchen... durch eine gezielte Vorbereitung von Patienten und Angehörigen... entgegenzuwirken. Ein gelungenes Entlassungsmanagement kann nur in multidisziplinärer Zusammenarbeit erreicht werden... Enthält Standards zur Struktur- Prozess- und Ergebnisqualität Jeder Patient mit einem poststationären Pflege- und Unterstützungsbedarf erhält ein individuelles Entlassungsmanagement zur Sicherung einer kontinuierlichen bedarfsgerechten Versorgung SFSS 10
11 Aktuelle Situation in Deutschland Es gibt unterschiedliche, konkurrierende Modelle Sozialarbeit übernimmt alle Aufgaben Sozialarbeit wird durch Pflege(überleitung) oder andere Berufsgruppen ersetzt Sozialarbeit und Pflegeüberleitung ohne strukturierte Kooperation Sozialarbeit und Pflegeüberleitung als organisatorische Einheit Ökonomische Aspekte stehen im Vordergrund SFSS 11
12 Perspektiven (1) Veränderungen der Rahmenbedingungen Zunehmende soziale und gesundheitliche Ungleichheit Wachsende Zugangsprobleme für soziale benachteiligte Menschen Versorgung chronisch Kranker mit komplexen Problemlagen Demografische Entwicklung und Veränderungen der Familienstrukturen Steigender Beratungs- und Steuerungsbedarf Sich weiter dynamisierende Ökonomisierung sozialer und gesundheitlicher Versorgung SFSS 12
13 Perspektiven (2) Kernelement der Sozialarbeit Sozialarbeit unterscheidet sich von anderen Hilfen für den Menschen dadurch, dass sie nicht einen Teilbereich menschlicher Existenzbedingungen in den Mittelpunkt stellt, sondern die Problematik von Einzelnen, Gruppen und Gemeinwesen in ihrem lebenstypischen und gesellschaftlichen Zusammenhang sieht und angeht. Marianne Künzel-Schön, SFSS 13
14 Perspektiven (3) Herausforderungen Sozialarbeit (1) Umbau bewusst mitgestalten (player) (2) Konzentration auf Aufgaben, die professionelle Sozialarbeit erfordern (3) Darstellung der Bedeutung sozialarbeiterischer Beratung für den Behandlungserfolg (4) Multidisziplinäres Team als Chance sehen SFSS 14
15 Perspektiven (4) Wichtig ist nicht die ausführende Institution, sondern das maximal positive Outcome für den Patienten. Gemeinsames Orientierungsmodell: ICF (International Classifikation of Functioning) Krankheitsfolgen Aktivitätsbegrenzungen Einschränkungen der Teilhabemöglichkeiten SFSS 15
16 Perspektiven (5) Sozialarbeit und Pflegeüberleitung Die Ergebnisse werden optimiert (Pflege bringt Pflegekompetenzen mit) Die Akzeptanz des Sozialdienstes steigt Verwirklichung des multiprofessionellen Teams als Zukunftsmodell zur Bewältigung der wachsenden Herausforderungen (Qualität und Wirtschaftlichkeit) SFSS 16
17 Fazit (1) Das Rad kann und soll nicht zurückgedreht werden Pflegeüberleitung ist Konkurrenz für die Klinische Sozialarbeit aber Sozialarbeit wird weiterhin und sogar verstärkt für die Lösung der Probleme gebraucht Der Umbau erfolgt nicht harmonisch; wir befinden uns in einem Verteilungskampf, wobei die Sozialarbeit sich aufgrund ihres geringen Anteils um Anerkennung und Verbündete bemühen muss SFSS 17
18 Fazit (2) Pflegeüberleitung als Fachberatung stärkt den Sozialdienst, weil, Sozialarbeit sich auf Schwerpunkte konzentrieren kann der Dienst innerhalb der Institutionen aufgewertet wird Sozialarbeit aus der Randständigkeit herausführt werden kann Aber Veränderungen des Aufgabenprofils müssen SFSS 18 akzeptiert werden
19 Quellen (1)Schnittstellen in der medizinischen Rehabilitation, N. Eichler, Referat bei der Fachtagung Pflege und Sozialarbeit Schnittstellen in der medizinischen Rehabilitation, (2) Anforderungen und Perspektive, S. Kraus, s. (1) (3) Pflege in der Rehabilitation, U. Höhmann, s. (1) (4) Positionspapier der DVSG zur Kooperation zwischen Sozialdienst und Pflegeüberleitung (Stand Dezember 2004), (5) Expertenstandard Entlassungsmanagement in der Pflege, Deutsches Netzwerk für Qualitätsentwicklung in der Pflege (Hrsg), Sonderdruck (6) Auswertung des Modells Sozialarbeit und Pflegeüberleitung, Klinikum Stuttgart, unveröffentlicht (7) Prozessoptimierung im Casemanagement durch Integration der Pflegeüberleitung in die Klinische Sozialarbeit, M. Mühlhäußer, Abschlussarbeit (unveröffentlicht) (8) Integrierte Versorgung nach deutschem Muster.- die Rolle der Sozialarbeit, M. Ewers, Referat gehalten auf dem Bundeskongress 2008 der DVSG, SFSS 19
20 So!! So nicht!
21 Kontaktdaten Hans Nau, Dipl. Sozialpädagoge und Supervisor Leitung Klinische Sozialarbeit Klinikum Stuttgart Kriegsbergstr. 60 D Stuttgart Tel. 0711/ Fax. 0711/ Mail:
22 Aufmerksamkeit! Ihre Danke für
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