Ausgangslage. Seit Jahren steigender arbeitszeitpolitischer Handlungsbedarf: Ergebnisse der großen Beschäftigtenbefragung
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- Christin Nadine Arnold
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2 Ausgangslage Seit Jahren steigender arbeitszeitpolitischer Handlungsbedarf: die Realität der 35-Stunden-Woche Ergebnisse der großen Beschäftigtenbefragung Anträge an den Gewerkschaftstag Umsetzung tariflicher Bildungsteilzeit/Altersteilzeit
3 Foto: IG Metall 35-Stunden-Woche im Realitätscheck flächendeckende Umsetzung bis 1995, aber noch Lücken und seitdem keine konzertierte Arbeitszeitpolitik unterschiedlichste Ausprägung hinsichtlich Beginn und Ende pro Tag Verteilung über die Woche Anzahl der Freischichten pro Jahr der Preis: hohe Flexibilität der Beschäftigten
4 Foto: IG Metall die tatsächlichen Arbeitszeiten steigen und steigen Überstundenverfall: es werden mehr Überstunden nicht bezahlt als bezahlt digitales, mobiles Arbeiten bietet einerseits Chancen, fördert aber andererseits Mehrarbeit und Entgrenzung
5 Bild: Cover der Publikation Beschäftigtenbefragung; Analyse der Ergebnisse Beschäftigtenbefragung 2013 massenhaft qualitative Aussagen durch freie Nennungen zum Thema Arbeitszeit quantitative Erhebung zu 5 Feldern Flexibilisierung und Arbeitszeit Vereinbarkeit von Arbeit und Leben Weiterbildung und berufliche Entwicklung Alters- und alternsgerechtes Arbeiten Altersvorsorge und flexible Rentenübergänge ganz klar: hoher Problemdruck bei Arbeitszeit
6 Foto: PantherMedia / privilege1 Flexibel im Alltag Ich wünsche mir mehr Unterstützung für Eltern, die arbeiten wollen. Also flexiblere Arbeitszeiten und Regelungen für Heimarbeit, damit die Kinderbetreuung einfacher wird.
7 Foto: Avava - Fotolia.com Flexibel im Alltag Für die Vereinbarkeit von Beruf und Familie gibt es eindeutig eine Benachteiligung von Männern. Eine Arbeitszeitreduzierung für Männer ist bei uns nahezu ausgeschlossen.
8 Foto: Ingram Image Ltd. Flexibel im Alltag Es sollten außer den 35 Stunden auch andere Stundenumfänge wie zum Beispiel 37 Stunden möglich sein. Die Wahl sollte jedem selbst überlassen und veränderbar sein.
9 Foto: aluxum/ istock Zeiterfassung Bitte kämpft weiterhin gegen die Vertrauensarbeitszeit in den Betrieben. Sie führt zu mehr unbezahlten Überstunden, da sich die Leute nicht trauen, extra geleistete Stunden aufzuschreiben.
10 Foto: bialasiewicz/panthermedia.net Zeiterfassung Ich wünsche mir von der IG Metall stärkere Aktivität bei der Einhaltung der tariflichen Arbeitszeit, da bei uns derart viele (teils unbezahlte) Überstunden geleistet werden, dass die Arbeit auf mehr Personal verteilt werden könnte.
11 Foto: pixabay Zeiterfassung Unsere Zeiterfassung endet nach 18 Uhr. Ich bin im Vertrieb tätig und habe kein Problem damit, länger zu arbeiten. Aber: Die Arbeitsleistung sollte erfasst werden! Wenn ich bis 21 Uhr im Büro arbeite, dann sollte diese Zeit auch anerkannt werden.
12 Foto: DaWanda, Shop Inanitas mobiles Arbeiten Wegen meiner Gesundheit würde ich gerne einen Teil der Arbeit von zu Hause machen, darf aber nicht. Eine ganz neue Kollegin mit Kindern darf. Wieso? Hier sind die Kriterien überhaupt nicht klar.
13 Foto: match-ptach.de mobiles Arbeiten Bei uns im Team ist mobile Arbeit tabu. Es heißt dann, man wolle sich einen Urlaubstag erschleichen. Das ist ein Schlag ins Gesicht für motivierte Mitarbeiter, die immer wieder erfolgreich Projekte bearbeiten und,nebenbei ihre Familie managen.
14 Foto: tagesbüro-freising.de mobiles Arbeiten Die IG Metall hat den Bezug zu den Büroangestellten verloren und sollte Druck und Stress sowie den Umgang mit neuen Medien wie Mobiltelefon und Laptop stärker fokussieren.
15 Foto: Ikyam / Panthermedia.net Schichtarbeit Die Schichtpläne kommen total kurzfristig. Wir bekommen nie eine genaue Auskunft; und wenn doch, wird sie häufig nicht eingehalten. Urlaub und Freizeit kann ich gar nicht planen.
16 Foto: Stahlzentrum Schichtarbeit Weniger Stress durch bessere Schichtmodelle und die Möglichkeit, mal eine Auszeit von der Schichtarbeit zu nehmen. Also tut bitte wieder mehr für die Arbeiter.
17 Foto: Juice Images - Fotolia Schichtarbeit Bei den Schichtmodellen sollten die Wünsche der Belegschaft berücksichtigt werden. Wochenendschichten werden hier immer genehmigt ohne Rücksicht auf die Arbeiter.
18 Viele wollen weniger arbeiten
19 Viele wollen mehr Zeitautonomie 84 %: Arbeitszeit kurzfristig verändern können 80 %: Arbeitszeit vorübergehend absenken können 72 %: Beginn und Ende der Arbeitszeit soll klar sein 34 %: gerne zum Teil zu Hause arbeiten
20 Eltern wollen zeitweise reduzieren 85 % aller Eltern fänden es gut, wenn sie ihre Arbeitszeit für eine Weile absenken könnten bei Alleinerziehenden (das sind zu 90 Prozent Frauen) ist dieser Wunsch am größten, aber selten Realität: GEWÜNSCHTE ARBEITSZEIT TATSÄCHLICHE ARBEITSZEIT unter 35 Stunden 37 % unter 35 Stunden nur 21 %
21 Schlussfolgerungen Arbeitszeit soll planbar sein. Arbeitszeit soll erfasst werden. Arbeitszeit soll vergütet werden. Arbeitszeit soll beeinflussbar sein.
22 Bildungsteilzeit / Altersteilzeit Lebensphasen besser Rechnung tragen Tariferfolge Metall-Elektro 2015 Einstieg in die geförderte Bildungsteilzeit verbesserte Regelungen zur Altersteilzeit
23 Foto: wall-art.de Politischen Rahmen schaffen: Weiterbildung ist kein Privatvergnügen, sondern dient einer starken Wirtschaft. Familien-Aufgaben sind kein Hobby, sie sind gesamtgesellschaftliche Aufgabe. Für diese Phasen in Leben und Beruf braucht es strukturierte Unterstützung.
24 Teilziele Vergütung geleisteter Arbeit mehr Gerechtigkeit gleiche Teilhabechancen Angleichung der Arbeitszeiten in Regionen und Branchen
25 sichere Beschäftigungsverhältnisse mehr Sicherheit Planbarkeit der Arbeitszeit Zeit für Qualifizierung und Weiterbildung
26 gesundheitsförderliche Leistungsbedingungen und ausreichend Personal mehr Gesundheit ausreichende Pausenund Erholzeiten humane Schichtsysteme und mobiles Arbeiten
27 lebensphasenorientierte Arbeitszeiten mehr Vereinbarkeit und Selbstbestimmung Rückkehrrechte auf Vollzeit mehr Zeitsouveränität/ bessere Vereinbarkeit
28 Auch für die Arbeitszeit gelten die Leitlinien: sicher, gerecht und selbstbestimmt!
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