Sicherheitskonzept Sicherheitsgespräch oder HAZOP Siemens AG Alle Rechte vorbehalten. siemens.com/answers
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- Helene Glöckner
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1 Lunch & Learn Marl, Sicherheitskonzept Sicherheitsgespräch oder HAZOP siemens.com/answers
2 Sicherheitskonzept Risikoanalyse prozessorientiert (Anlagen)Sicherheitskonzept Risikoanalyse Stoffe Reaktion Risikoanalyse personenorientiert Planung Umsetzung Produktion Verfahren Apparate MSR
3 Anforderungen an ein Sicherheitskonzept Gesetzliche Anforderungen Mitarbeiter, Dritte und Umwelt schützen Risikomanagement in der Organisation verankern Erfüllung der Betreiberpflichten gegenüber Behörde nachweisen Wirtschaftliches Eigeninteresse Image des Unternehmens nicht beschädigen Anlagenverfügbarkeit erhöhen Versicherungsprämien senken Möglichste effektive und effiziente Vorgehensweise Unnötige Kosten bei der Erarbeitung des Sicherheitskonzepts vermeiden Alle Risiken beherrschen
4 Risikoanalyse im Sicherheitskonzept Risikoanalyse nachvollziehbar dokumentieren Umsetzung Maßnahmen (regelmäßig) überprüfen Maßnahmen festlegen (Risiko bewerten) Iterativer Prozess Arbeitsplatz Anlagen/Verfahren Mensch Umwelt Information aus Überprüfung bewerten Gefahrenpotentiale identifizieren Auswirkungen Eintrittshäufigkeiten (Risiko) ermitteln Störungsbetrachtung
5 Notwendige Dokumentation Die notwendige Dokumentation besteht aus 1. den betrieblichen Instrumenten, den Dokumenten und Aufzeichnungen, 2. die der Aufrechterhaltung und dem Nachweis des bestimmungsgemäßen Betriebs dienen. In ihnen sind die Risiken, die Maßnahmen und deren Überprüfung festgehalten. Insbesondere: AGA-Org.-Handbücher Management/Betriebshandbuch Audits Prüfvorgaben Begehungen Schulungen/Unterweisungen Betriebsanweisungen Sicherheitsbericht Hautschutz/Handschuhpläne Sicherheitsgespräche HAZOP Störungsbetrachtungen Instandhaltungspläne Zuordnung Mitarbeiter zu Gefährdungsbeurteilung
6 Ausgangspunkt ist die prozessorientierte Betrachtung Sicherheitsgespräch oder HAZOP möglich bei: Anlagenplanung / -errichtung Anlagenänderungen (Stoffe, Verfahren, Apparate, Betriebsbedingungen, Rohstoffe etc.) Änderungen an Versorgungseinheiten (z.b. Abluftsystem, Energieversorgung) Einarbeitung neuer Erkenntnisse Reaktion auf Schadensfälle Forderungen Dritter (Gutachter, Behörde) Update / Fortschreibung Basis für alle anderen Risikoanalysen
7 Generelles Vorgehen Zusammenstellung / Ermittlung aller verfügbaren Vorinformationen / Basisdaten Umschreibung / Abgrenzung des Systems Abgrenzung sicherer Prozessbedingungen Risikoanalyse Maßnahmenempfehlung / -planung Beurteilung des verbleibenden Risikos Gleiches generelles Vorgehen in Sicherheitsgespräch und HAZOP
8 Hoechster Gefahrenanalyse (Sicherheitsgespräch) Beschrieben in Praxishilfen zur Anwendung der TRGS 300, 1994 Schwerpunkt Anlagensicherheit Beinhaltet Elemente von Checklistenverfahren Ausfalleffektanalyse PAAG Prognose der Gefahr, Auffinden der Ursachen, Abschätzen von Auswirkungen, Gegenmaßnahmen bewerten Erfüllt Anforderungen an Gefährdungsbeurteilung gemäß GefStoffV BetrSichV
9 Prinzip Störungen, insbesondere: Versagen der sicheren Umschließung (Korrosion, Leckage ) Verstopfen von Rohrleitungen Überfüllung Unzulässige Temperatur Unzulässiger Druck Stoffverwechslung Dosierfehler Unerwartete Reaktionen Energieausfall (Kühl-/Heizmedium, Druckluft, Strom ) Heiz- oder Kühlmitteleinbruch Ausfall wichtiger Aggregate (Pumpen, Rührer ) Gefahrloses Ableiten beim Ansprechen Sicherheitseinrichtung Bestimmungswidriger Übertritt von Stoffen in andere Anlagenteile Explosionsschutz (Lufteinzug, Ex innen, Ex außen) Verfahren / Tätigkeitsbereiche Rohstoffe Reaktion Trocknung Abfüllung Bewertung Gefahrenpotential Ursachen Auswirkungen Gegenmaßnahmen Risikobewertung
10 Störungsbetrachtung Einstufung von PLT-Schutzeinrichtungen separat gemäß VDI/VDE 2180
11 HAZOP HAZard and OPerability study Methodik in IEC (HAZOP studies Application guide) entwickelt bei ICI in Deutschland bekannt als PAAG-Verfahren Anwendung von Leitworten und Parametern auf alle Rohrleitungen und Apparate Standard-Leitworte: kein, weniger, mehr, sowohl als auch, teilweise, rückwärts, anders als Standard-Parameter: Durchfluss, Druck, Temperatur, Füllstand,... sinnvolle Kombinationen von Leitworten und Parametern wählen für Batch-Prozesse erweitere Leitworte sinnvoll (Zeit, Reihenfolge,...) wichtig ist präzise Beschreibung der Auswirkungen klare Trennung zwischen Auswirkungen und Schutzmaßnahmen
12 HAZOP Leitworte und Parameter
13 HAZOP Arbeitsblatt Konsequenzlevel x Häufigkeitslevel = Risikolevel Einstufung von PLT-Schutzeinrichtungen integrierbar auf Grundlage einer Risikomatrix
14 Vergleich Sicherheitsgespräch HAZOP HAZOP aufwändig, zeitintensiv (1 bis 2 Tage pro R&I), durchgängig sehr detaillierte Betrachtung Sicherheitsgespräch zielgerichteter, hoher Detaillierungsgrad nur an sicherheitsrelevanten Stellen Beide Methoden erfordern viel Erfahrung Sicherheitstechnische Zusammenhänge in Sicherheitsgespräch besser erkennbar HAZOP ergibt bedingt durch die Methode viele Querverweise HAZOP erfordert Darstellung der verschiedenen Knoten je R+I Sicherheitsgespräch kann für ein ganzes R+I geführt werden HAZOP ergibt umfangreichere Dokumentation als bisherige Sicherheitsgespräche Einstufung PLT-Schutzeiunrichtungen Beim Sicherheitsgespräch separat nach VDI/VDE 2180 Bei HAZOP integrierbar
15 Vergleich Sicherheitsgespräch HAZOP Erste Erfahrungen im Industriepark Höchst bei Umstellung des Verfahrens Kaum Überraschungen, d.h. kaum neue Risiken identifiziert Die bisherigen Sicherheitsbetrachtungen nach Hoechster Methode waren sehr effektiv Identifizierung der Risiken abhängig vom Team (Sicherheitsexpertise)
16 Sicherheitsgespräch vs. HAZOP (1) Benötigt wird eine Dokumentation, die Vollständig die Risiken beschreibt Nachvollziehbar ist Übersichtlich ist Künftig genutzt werden kann Einfach zu handhaben ist Mit Bordmitteln angelegt werden kann Möglichst wenig Kosten verursacht Sicherheitsgespräch HAZOP (+) (+) + (+) + (+) + uneingeschränkt erfüllt (+) eingeschränkt erfüllt - nicht erfüllt
17 Sicherheitsgespräch vs. HAZOP (2) Grundlagen (R+I, Berichte, Beschreibungen) Vorbereitung der Dokumentation Erfahrene Teammitglieder Speziell ausgebildeter Moderator Zeitaufwand Geeignet für Batchprozesse Geeignet für Konti-Prozesse Geeignet für Multipurpose/Technika Sicherheitsgespräch HAZOP = = + - = = = = + - = gleiche Eignung, vergleichbare Anforderungen + bessere Eignung, geringere Anforderungen - weniger gute Eignung, höhere Anforderungen
18 Fazit HAZOP vergleichsweise aufwendig, umfangreiche Dokumentation Hoechster Methode zielgerichteter Höherer Aufwand der HAZOP nicht zwingend ein Gewinn an Sicherheit, Kompetenz des Teams ist entscheidend HAZOP international in der Regel gefordert in der chemischen Industrie in Deutschland ist eine weitere Verbreitung nur aufgrund von Vorgaben internationaler Konzerne zu erwarten Als effektivere und effizientere Methode erweist sich das Sicherheitsgespräch
19 Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit! Michael Michalski I IA AS PA EC Process Safety Industriepark Höchst B Frankfurt am Main Telefon: +49 (0) Michalski.Michael@siemens.com
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