Angehörigenarbeit in der Sucht und bei Doppeldiagnosepatienten
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- Sophia Roth
- vor 7 Jahren
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1 Angehörigenarbeit in der Sucht und bei Doppeldiagnosepatienten buss Wissenschaftliche Jahrestagung Dr. med. E. H. Sylvester
2 Community = Gemeinschaft: Familie, Freunde, Arbeit/schule, Glaubensgemeinschaft, Sozial- und Freizeitkontakte Reinforcer = Verstärker im Sinne der klassischen Lerntheorie Ansatz Familien - Training
3 arbeitet nicht mit Distanzierung und Konfrontation, sondern versucht, durch eine aktive und positive Mitarbeit des Angehörigen den Abhängigen in Bahndlung zu bringen sieht Angehörige als ideale Partner im Prozess der Behandlungsverpflichtung zielt auf Analyse der Probleme und identifiziert die typischen Reaktionen der Angehörigen, welche manchmal unbeabsichtigt den Konsum unterstützen Lerntheoretische Grundlage ist das Geben und Nehmen posotover Verstärkung
4 Co-Abhängigkeit Co-Abhängigkeit ist Beziehungsstörung und abhängigkeit. Co- Abhängige unterstützen ihre Partner bis zur eigenen Selbstaufgabe. Sie sind nicht in der Lage, die Aussichtslosigkeit ihres Verhaltens zu bewerten und sich entsprechend zu verhalten. Co-Abhängigkeit kann so weit führen, dass Co-Abhängige sich nicht mehr fühlen und wahrnehmen zumindest in der Beziehung zum Süchtigen, oft aber auch darüber hinaus. Co-Abhängigkeit ist also Irrtum, Versäumnis und Verstrickung. Aus: BKK/Freundeskreis (Hrsg.) Co-Abhängigkeit erkennen. Angehörige von Suchtkranken im Blickpunkt ärztlich-therapeutischen Handelns. Broschüre
5 CRAFT analysiert die Funktion individueller Verhaltensweisen Fokus liegt auf Kommunikation die Angehörigen sollen lernen, die Verstärkung von konsumierendem Verhalten zu unterlassen (Löschung) die Angehörigen sollen lernen, abstinente, funktionale Verhaltensweisen des Abhängigen zu verstärken (positive Verstärkung)
6 Trainingsprogramm für Angehörige, das in Gruppen vermittelt wird Communitiy Reinforcement Ansatz durch den gezielten Einsatz von positiver und negativer Verstärkung (Kontingenzmanagement) kann der Verstärkungswert von nicht konsumierendem Verhalten gegenüber konsumierendem verhalten erhöht werden Hintergrund Einbeziehung von Angehörigen in die Behandlung verbessert: Behandlungsaufnahme Haltequote Outcome
7 Ziele Verringerung des Substanzkonsums bzw. Stabilisierung der Abstinenz beim Indexpatienten Behandlungsaufnahme bzw. Aufrechterhaltung der Veränderungsmotivation beim Indexpatienten Unabhängige Verbesserung der Lebenszufriedenheit der Angehörigen
8 Bestandteile Motivieren des Angehörigen Funktionale Verhaltensanalyse des substanzkonsumierenden Verhaltens Vorsichtsmaßnahmen bei häuslicher Gewalt Kommunikationstraining Positives Verstärkungstraining Strategien zur Reduktion des Substanzkonsums Angehörigen-Selbstverstärkungstraining Vorschläge zur Inanspruchnahme von Hilfen
9 Motivieren der Angehörigen Vermittlung von Studienergebnissen Erhöhung der Zuversicht hinsichtlich Behandlungsergebnissen Entlastung der Angehörigen
10 Funktionale Verhaltensanalyse des substanzkonsummierenden Verhaltens Auslösende Bedingungen (äußere und innere Auslöser) Genaue Beschreibung des Trinkverhaltens (was, wie, wie lange) Identifizieren der kurzfristigen positiven Folgen Identifizieren der langfristigen negativen Folgen
11 Vorsichtsmaßnahmen bei häuslicher Gewalt detaillierte Erfassung bisheriger Gewalterfahrungen, z.b. funktionale Analyse des gewalttätigen Verhaltens Frühwarnsignale Erstellung eines Notfallplans
12 Kommunikationstraining Kurz fassen Positiv formulieren Bezug auf das konkrete Verhalten Gefühle beschreiben Verständnis äußern Teilverantwortung übernehmen Hilfe anbieten
13 Positives Verstärkungstraining Liste von positiven, nicht substanzbezogenen Aktivitäten Attraktivität Konkurrenz zum substanzkonsumierenden Verhalten Wiederholbarkeit Attraktivität auch für den Angehörigen Einschätzung der Attraktivität für den Abhängigen Auswahl des zu verstärkenden Verhaltens
14 Strategien zur Reduktion des Substanzkonsums Entzug von Verstärkern bei Suchtmittelkonsum Unterlassen von allem, was die Konsequenzen des Suchtmittelkonsums abmildert bei Auftreten neuer Schwierigkeiten durch das Zulassen negativer Konsequenzen Einsatz des Problemlöseschemas
15 Strategien zur Reduktion des Substanzkonsums Entzug von Verstärkern bei Suchtmittelkonsum Unterlassen von allem, was die Konsequenzen des Suchtmittelkonsums abmildert bei Auftreten neuer Schwierigkeiten durch das Zulassen negativer Konsequenzen Einsatz des Problemlöseschemas
16 Problemlöse-Schritte 1.Das Problem kurz beschreiben 2.Mögliche Lösungen gemeinsam erarbeiten 3.Unerwünschte Vorschläage beseitigen 4.Eine potenzielle Lösung auswählen 5.Mögliche Hindernisse identifizieren 6.Jedes Hindernis besprechen 7.Sich für eine Strategie entscheiden und diese durchführen 8.Das Ergebnis auswerten
17 Angehörigen-Selbstverstärkungstraining eigene u.u. problematische Konsummuster eigene berufliche Ziele Umgang mit finanziellen und juristischen Schwierigkeiten eigenes emotionales Erleben Förderung eigenständiger, angenehmer Aktivitäten angenehm bezahlbar zeitlich passend bekannt gesellig
18 Inanspruchnahme von Hilfen Kontakte zum Suchthilfesystem Umgang mit möglichen Weigerungen des IP Hilfe in Anspruch zu nehmen Notwendigkeit lang anhaltender Unterstützung
19 FKN-Psychoedukation Doppeldiagnose = Doppelbelastung Sucht und Psychose Sucht und Depression Sucht und Traumafolgestörung
20 FKN-Psychoedukation Psychose = vorübergehender Ausstieg aus der Realität mit Halluzinationen, Wahnvorstellungen, Antriebsarmut, sozialem Rückzug, Denk- und Konzentrationsstörungen, Ich-Störungen Depression = gedrückte Stimmung, verminderter Antrieb, Freudlosigkeit/Interessenlosigkeit, Konzentrationsstörungen, Selbstwertzweifel, Schuldgefühle Traumafolgestörung = Reaktion auf eine Situation außergewöhnlicher Bedrohung oder katastrophalen Ausmaßes, normale Reaktion der menschlichen Psyche auf eine außergewöhnlich Situation
21 FKN-Psychoedukation Frühwarnsymptome Sozialer Rückzug Stimmungsschwankungen Leistungsabfall Schlafstörungen/Alpträume zunehmende Verwahrlosung vermehrtes Klagen körperlicher Beschwerden
22 Rehabilitationsverbund Psychose und Sucht Ameos Klinikum Osnabrück Station R4 Psychose und Sucht stationäre psychiatrische (Akut-)Behandlung diagnostische Abklärung Krisenintervention medizinische Rehabilitation bis zu 12 Monaten stationär/ambulant 4 Plätze Clearing-Team (Case-Management) Rehazentrum am Hesselkamp (RPK) medizinische Rehabilitation 12 Monate stationär/teilstationär 4 Plätze Anschlussbehandlung Caritas-Verband Lt. Verwaltungsvereinbarung von 05/1994 Nachsorge und Komplementärangebote Rehazentrum am Hesselkamp (RPK) - berufliche Rehabilitation - gemäß SGB III und VI
23 FKN-Psychoedukation 8 Schritte der Krisenbewältigung: 1. Ungewissheit 2. Gewissheit 3. Aggression 4. Verhandlungen 5. Frustrationen 6. Annahme 7. Aktivität 8. Solidarität
24 Das Transtheoretische Modell von Prochaska und DiClemente (1983)
25 FKN-Psychoedukation Weitere Hilfsangebote 1. Internet 2. Hausarzt/Facharzt 3. Drogenberatung/Rehabilitationseinrichtung 4. Sozial-psychiatrischer Dienst 5. Angehörigen-Selbsthilfe
26 Vielen Dank!
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