Eltern Konsequenzen für die Planung frühzeitiger Hilfen

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1 Vor- und nachgeburtliche Risiken bei Kindern alkoholabhängiger Eltern Konsequenzen für die Planung frühzeitiger Hilfen Dr. Matthias Brockstedt Kinder- und Jugendgesundheitsdienst Bezirksamt Mitte von Berlin

2 Das Umfeld 2.65 Millionen Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren haben mindestens ein suchtkrankes Elternteil. Kinder aus suchtbelastetetn Familien erleben häufiger verbale, körperliche und sexualisierte Gewalt. Das Risiko der Kinder aus suchtbelasteten Familien, selbst abhängig zu werden, ist hoch. 30 % dieser Kinder werden später selbst suchtkrank. Kinder aus einem suchtbelasteten Haushalt leiden häufiger an Hyperaktivität, Aggressivität, Störungen der visuellen Wahrnehmung und haben oft Schulschwierigkeiten. Durch Alkoholkonsum während einer Schwangerschaft können bleibende Folgeschäden und Entwicklungsstörungen auftreten. (Deutsche Hauptstelle für Suchtfragen e. V., Hamm 2006)

3 Fallbeispiel 33-jährige polnische Mutter, 2. Gravida, 2. Para; zum Schwangerschaftsverlauf keine Angaben, da nicht krankenversichert, fehlende Mutterschaftsvorsorgen; Entbindung in der Klinik: Reifes weibliches Neugeborenes mit wenig Fettgewebe, GG 2660 g bei 50 cm Körperlänge, Apgarwerte 9/10/10, Hämangiom am Schädel; Vom Sozialdienst der Geburtsklinik an KJGD vermittelt wegen fehlender Krankenversicherung für das Neugeborene. Ab 4. Lebenswoche (U3) bis zum 6. Lebensmonat regelmäßige Vorstellung des Säuglings beim KJGD (U4 U5, alle Impfungen); hierbei fielen neben einer Gedeihstörung geringe dysmorphe Stigmata des Mädchens wie bei FAS auf, die Kindsmutter hatte bei acht Vorstellungsterminen alkoholischen Fötor, Ansprachen hierauf unter Zuhilfenahme einer deutsch sprechenden Freundin wurde stets ausgewichen. Zum Zeitpunkt des 6. Lebensmonats Wechsel der kinderärztlichen Betreuung mit Abgabe der Akte als Kinderschutzfall an benachbarten Bezirk, weil Kindsmutter mit beiden Kindern wegen häuslicher Gewalt in ein Frauenhaus aufgenommen wurde. Bereits eine Woche später Inobhutnahme beider Kinder, weil Mutter während des betreuten Aufenthaltes im Frauenhaus in lebensbedrohlichen Alkoholrausch geriet und stationär behandelt wurde.

4 Kindliche Folgen mütterlichen Alkoholmissbrauches FASD = Fetale Alkoholspektrum-Störungen 1. FAS = Fetales Alkoholsyndrom - Kraniofaziale Veränderungen (Mikrozephalie, abgeflachtes Mittelgesicht, tiefstehende Ohren, schmales Lippenrot) - Prä- und postnatale Wachstumsstörung - Neurofunktionale Störungen 2. pfas = partielles Fetales Alkoholsyndrom ohne Wachstumsstörung (=77%) 3. ARND = Alkoholbezogene neurologische Störungen - Neurofunktionale Störungen allein 4. ARBD = alkoholbezogene Geburtsdefekte - Skelett-, Herz- oder Nierenfehlbildungen allein

5 Epidemiologie I Alkoholkonsum gebärfähiger Frauen Jahre (Kraus L., Augustin R. Repräsentativerhebung zum Gebrauch psychoaktiver Substanzen bei Erwachsenen in Deutschland 2000, Sucht 2001;47:3-86) Konsum abstinent Frauen (%) g Reinalk./Tag 6,2 0 risikoarm 82,9 <20 riskant 8, gefährlich 2, hoch 0,6 >80

6 Alkohol und Schwangerschaft Anamnese versus standardisierter Abfrage AUDIT (Alcohol Use Disorder Identification Test) TWEAK (Tolerance, Worry, Eye-opener, Amnesia, K-cut-down) T-ACE (Tolerance, Annoyed, Cut Down, Eye-Opener) TASS (deutsche Version) Toleranz: Wie viel Portionen Alkohol müssen Sie trinken, um eine Wirkung zu verspüren? Anmachen: Haben Sie sich geärgert, wenn man Ihr Trinken kritisierte? Sorgen: Hatten Sie das Gefühl, Sie sollten weniger trinken? Start: Mussten Sie schon mal morgens etwas trinken, um Ihre Nerven zu beruhigen?

7 Epidemiologie II Für Deutschland extrapolierte Schätzzahlen aus internationalen Studien (Stand 2009) Manifestes FAS = 2200 Kinder / Jahr Inzidenz 1 : 300 Geburten pfas, ARND = 4500 Kinder /Jahr Inzidenz gesamt 1:100

8 - geringes Aufholwachstum Verlauf von FASD Wachstumsstörungen - Endgröße Jungen <170 cm, Mädchen < 155 cm - Kopfumfangswachstum bleibt unter der Altersnorm

9 Verlauf von FASD Kraniofaziale Veränderungen - normalisieren sich oft nach dem 3. Lebensjahr - Es bleiben ein flaches Mittelgesicht, schmale Lidspalten,konturloses Philtrum und schmale Oberlippen

10 Verlauf von FASD Organfehlbildungen - verkürzte Fingerendglieder bleiben - Herzfehler bleiben (VSD und/ oder ASD bei 1/3 der Kinder mit FAS - Genitalfehlbildungen bleiben - Nierenfehlbildungen bleiben (bei 1/10 der Kinder mit FAS)

11 Verlauf von FASD Psychopathologische Veränderungen geistige Entwicklungsstörung bei 90% aller Kinder mit Auswirkungen ins Schul- und Erwachsenenalter: Störungen der Wahrnehmung, Sprachentwicklung, Geschicklichkeit, der Intelligenz, der Merk- und Entscheidungsfähigkeit und Konzentration; Soziale und emotionale Störungen mit Hyperaktivität, Impulsivität, Distanzlosigkeit, Verführbarkeit.

12 Differenzialdiagnosen - Cornelia-de-Lange-Syndrom u.v.a.m - Fetal solvent syndrome - Deprivation - Bindungsstörung - ADHS - Persönlichkeitsstörungen - Autismus - Kindliche Schizophrenie

13 Therapeutische Interventionen Frühe Diagnose ermöglicht bessere Förderung und vermeidet biographische Brüche, Delinquenz und Missbrauchserfahrungen; Medikamentöse Therapie mit Methylphenidat selten indiziert und wirksam, mit Risperidon bei Störungen der Impulsverarbeitung im Einzelfall möglich; Im Vordergrund individuelle Verhaltenstherapie mit ritualisierten Alltagsverrichtungen, klaren und einfachen Anweisungen, Beschulung in Förderzentren oder Einrichtungen der Behindertenhilfe.

14 Prognose Spätfolgen der Fetalen Alkoholspektrumstörungen (T. Grant, University of Washington, 12. Sept. 2009) (n = 410 Patienten, 6 bis 51 Jahre) 92 % geistige Entwicklungsstörungen 42 % Schulabbrecher 40 % Gesetzesübertretungen 42 % Unangemessenes Sexualverhalten** 20 % Alkohol und Drogenprobleme **hohe Rate an sexuellem Mißbrauch und Teenagerschwangerschaften mit bis zu 20% Risiko für FASD bei den Kindern

15 Prävention TASS bei allen Schwangeren Berufsverband der Ärzte für Gyn./ Geburtshilfe; AUDIT bei jedem stationären Aufenthalt Jugendlicher nach Intoxikation Rettungsstellen der Kliniken und Kinderpsychiater Chatangebote für junge Mädchen zum Thema Alkohol und schwanger werden Freie Träger Alkohol und Schwangerschaft als verbindlicher Schulstoff SenBWF Ihre Fachvorschläge:?????

16 Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit

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