Adhese Universal. Material FRAGEN & ANTWORTEN

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1 Material 1. Welches sind die Inhaltsstoffe von Adhese Universal? Adhese Universal enthält Methacrylate, Ethanol, Wasser, hochdisperses Siliziumdioxid, Initiatoren und Stabilisatoren. Die Harzmatrix von Adhese Universal basiert auf einer Kombination von Monomeren mit hydrophilen (Hydroxyethylmethacrylat/HEMA), hydrophoben (Decandioldimethacrylat/D3MA) und dazwischen liegenden (BisGMA) Eigenschaften. Die Kombination dieser Eigenschaften sorgt dafür, dass unter unterschiedlichen Oberflächenbedingungen eine wirksame Verbindung zwischen dem hydrophilen Zahnsubstrat und dem hydrophoben Composite-Füllungsmaterial hergestellt wird. 2. Welches Lösungsmittel enthält Adhese Universal? Adhese Universal enthält als Lösungsmittel Ethanol und Wasser. Wasser ist enthalten, um den Ätzvorgang im Rahmen der Selbstätztechnik zu vereinfachen. In Kombination mit Ethanol trägt Wasser auch dazu bei, die hydrophile Zahnsubstanz zu benetzen und sorgt für ein effektiveres Verdampfen des Lösungsmittels insgesamt. Ausserdem fördert die Wasser/Ethanol-Mischung die Infiltration des Smear Layers und der Kollagenfasern durch das Monomer. 3. Ist Adhese Universal techniktolerant in der Anwendung? Das in der Formulierung von Adhese Universal enthaltene funktionalisierte, methacrylierte Carboxylsäurepolymer (MCAP) sorgt für die Ausbildung eines stabilen und homogenen Films, der sehr tolerant gegenüber allen Anwendungsweisen ist (z.b. unterschiedliche Lufttrocknungs-Techniken). Mit nur einer Adhäsivschicht lässt sich eine hohe Haftkraft auf Schmelz und Dentin erzielen, und das unabhängig vom verwendeten Ätzprotokoll. 4. Welche Filmdicke hat Adhese Universal? Polymerisiertes Adhese Universal hat eine Filmdicke von ca. 10 Mikron (μm). Durch die Kombination von thixotropem Siliziumdioxid und funktionalisiertem, methacryliertem Carboxylsäure-Polymer (MCAP) lässt sich das Adhäsiv mit Luft zu einer dünnen Schicht verblasen. So entsteht ein dünner, gleichmässiger Adhäsivfilm nach der Lichthärtung. Dies verringert das Risiko von Passungsproblemen bei der Befestigung. Da es keine Vorgaben für die ideale Filmdicke gibt, wurden Vergleichsuntersuchungen im Rahmen der Befestigung von Inlays mit Adhese Universal nach der Lichthärtung mit klinisch bewährten Produkten wie ExciTE F durchgeführt. 5. Wie dick ist die Hybridschicht bei der Verwendung von Adhese Universal? Die Dicke der Hybridschicht variiert abhängig vom Ätzprotokoll. Bei der Total-Etch-Technik wird der Smear Layer entfernt und die Dentintubuli bis in eine Tiefe von etwa 3-5 Mikron (μm) demineralisiert. Das heisst, das Adhäsiv kann tief ins Dentin eindringen und eine Hybridschicht ausbilden. Bei Anwendung der Self-Etch-Technik hat die Hybridschicht eine geringere Dicke, da die Demineralisierung durch den höheren ph-wert von Adhese Universal geringer ausfällt. 6. Welchen ph-wert hat Adhese Universal? Der ph-wert von Adhese Universal liegt zwischen Adhese Universal, wie universelle Adhäsive im Allgemeinen, enthalten nur geringe Mengen an saurem Monomer und haben daher eine mild-ätzende Wirkung. 7. Ist Adhese Universal röntgenopak? /9-

2 Nein. 8. Wenn Adhese Universal mild sauer ist, wie kann es dann bei Anwendung der Selbstätztechnik ohne separate Phosphorsäureätzung ein ausreichender Verbund zum Schmelz erzielt werden? Adhese Universal besitzt eine optimierte mild-ätzende Wirkung, die für eine wirksame Konditionierung ungeätzter Zahnoberflächen sorgt und damit die Grundlage für eine mikromechanische Retention schafft. Nicht präparierter Schmelz muss jedoch vorher mit Phosphorsäure geätzt werden (z.b. Total Etch). 9. Welche Inhaltsstoffe sorgen dafür, dass praktisch keine postoperativen Sensibilitäten auftreten, nicht einmal bei der Anwendung der Total-Etch-Technik? Die Lösungsmittelkombination Wasser/Ethanol sowie die integrierten Mikrofüller verbessern die Penetration von Adhese Universal in die Dentintubuli und sorgen für eine verlässliche Dentinversiegelung durch die Ausbildung einer homogenen Adhäsivschicht mit ausgeprägten Polymerpfropfen ( Resin tags ). Ausserdem sorgen die in Adhese Universal enthaltenen sauren Monomere für eine Proteinausfällung in der Dentinflüssigkeit, die zu einer mechanischen Blockierung beiträgt und damit hilft, Flüssigkeitsbewegungen und die dadurch verursachten postoperativen Sensibilitäten zu verhindern. 10. Muss Adhese Universal im Kühlschrank gelagert werden? Nein. Adhese Universal kann bei Raumtemperatur (bei 2-28 C) gelagert werden. Adhese Universal enthält saure Monomere mit mildätzenden Eigenschaften in niedriger Konzentration. Daher ist die in Adhese Universal enthaltene Monomer-Mischung beständig gegenüber hydrolytischem Abbau bei Raumtemperatur. 11. Wie wurde die Lagerstabilität von Adhese Universal überprüft? Aufgrund seiner Monomer-Zusammensetzung und der niedrigen Säurekonzentration bzw. seiner mildätzenden Eigenschaften zeigt Adhäsiv Universal auch in Stabilitätskontrollen mit hohen Temperaturen von 42 C über 20 Wochen und 50 C über 8 Wochen durchgängig verlässliche Scherhaftwerte. 12. Enthält Adhese Universal hydrolytisch stabile Monomere vergleichbar mit jenen in ExciTE F und AdheSE One F? Nein. Spezielle, hydrolytisch stabile Monomere sind nicht nötig, da Adhese Universal eine niedrige Säurekonzentration mit mildätzenden Eigenschaften aufweist. 13. Ist Adhese Universal gegenüber hohen Temperaturschwankungen resistent? Adhese Universal bildet eine stabile, homogene Lösung, deren Homogenität im Temperaturbereich zwischen -20 C und +50 C überprüft wurde. Der Test zeigte, dass die Adhese Universal-Flüssigkeit innerhalb dieser Bandbreite homogen und stabil bleibt und es zu keiner Phasenseparation oder Ausfällung kommt. 14. Kann Adhese Universal noch angewendet werden, wenn es irrtümlicherweise eingefroren wurde? Ja. Adhese Universal sollte in diesem Fall vor der klinischen Anwendung bei Raumtemperatur aufgetaut werden. In der F&E durchgeführte Tests haben gezeigt, dass Temperaturen von -20 C keine negativen Auswirkungen auf die Qualität von Adhese Universal haben /9-

3 15. Welche Farbe hat Adhese Universal? Da Adhese Universal Campherchinon enthält, hat es eine gelbe Farbe. Daher ist gut erkennbar, wenn die beflockte Kanüle oder der Applikator mit Adhäsiv benetzt sind. 16. Kann es durch Adhese Universal zu einer Verfärbung von ästhetischen Restaurationen (z.b. Veneers) kommen? Die gelbe Farbe von Adhese Universal beeinträchtigt die Farbe der endgültigen Restauration nicht, da die Filmdicke sehr gering ist und der gelbe Farbton nach der Lichthärtung verschwindet. In der klinischen Anwendung hat sich gezeigt, dass es durch die gelbe Farbe des Photoinitiators zu keinerlei Verfärbungen kommt. 17. Enthält Adhese Universal Kaliumfluorid? Nein. In Total-Etch-Adhäsiven (ExciTE F) und sauren, selbstätzenden Adhäsiven (AdheSE One F) hat das Fluorid die Aufgabe, mit den durch den Ätzvorgang gelösten Calciumionen eine Bindung einzugehen. Dadurch bilden sich Calciumfluorid-Salze, die für eine Versiegelung der Tubuli sorgen. Bei mildätzenden Adhäsiven (Adhese Universal) ist die Ätzwirkung nicht so ausgeprägt. Die Demineralisation des Dentins und die Freilegung von Dentintubuli sind geringer. Eine Versiegelung der Dentintubuli mit Calciumfluorid-Salzen ist aufgrund der optimierten hydrophilen Infiltrationseigenschaften von Adhese Universal nicht notwendig. Bei Anwendung der Total-Etch-Technik werden die Dentintubuli aufgrund der optimierten Benetzung des Dentins mit Adhese Universal auch ohne Calciumfluorid- Salze wirksam versiegelt. 18. Welche Änderungen in der Formulierung wurden bei Adhese Universal im Vergleich zu AdheSE One F und ExciTE F vorgenommen? Die Formulierung von Adhese Universal ist völlig neu, es handelt sich also nicht um eine Modifikation der Formulierung von bestehenden Adhäsiven wie AdheSE One F und ExciTE F. Die Formulierung basiert auf einer ausgewogenen Mischung aus Monomeren mit hydrophilem und hydrophobem Charakter sowie optimiertem Säuregrad und milder Ätzwirkung, die bei Raumtemperatur stabil ist. Indikationen 1. Welches sind die Indikationen von Adhese Universal? Direkte, lichthärtende Composite- und Compomer-Restaurationen Direkte Stumpfaufbauten mit licht-, selbst- und dualhärtenden Composites. Reparatur frakturierter Composite- und Compomerfüllungen. Adhäsive Befestigung indirekter Restaurationen mit licht- und dualhärtenden Befestigungscomposites. Versiegelung präparierter Zahnoberflächen vor der temporären / definitiven Befestigung indirekter Restaurationen. Desensibilisierung empfindlicher Zahnhälse. 2. Wann ist Adhese Universal kontraindiziert? Bei erwiesener Allergie gegen Bestandteile von Adhese Universal oder wenn die vorgeschriebene Anwendungstechnik nicht möglich ist Anwendungen, bei denen eine ausreichende Belichtung nicht gesichert ist (z.b. Befestigung von Wurzelstiften) /9-

4 Direkte Pulpaüberkappungen 3. Kann Adhese Universal sowohl für direkte als auch indirekte Befestigungsverfahren angewendet werden? Ja. Adhese Universal wird immer zu einer dünnen Schicht verblasen und hat daher eine geringe Filmdicke. Dies wird durch den thixotropen Siliziumdioxidfüller noch unterstützt. Die Adhäsivschicht wird vor der Eingliederung der indirekten Restauration immer lichtgehärtet. Ein zusätzlicher Aktivator für die Dualhärtung ist daher nicht nötig. Durch die Lichthärtung werden die Säuremonomere in Adhese Universal immobilisiert, was zu einer guten Aushärtung entlang der Adhäsiv/Befestigungscomposite-Grenzfläche beiträgt, auch ohne zusätzlichen Aktivator für die Dualhärtung. Aufgrund der mild-sauren Formulierung ist Adhese Universal mit den Initiatorsystemen von lichtund dualhärtenden Befestigungscomposites sowie licht-, dual- und selbsthärtenden Stumpfaufbaucomposites kompatibel. 4. Kann Adhese Universal in Kombination mit jeder Ätztechnik (Self-Etch, Selective-Etch, Total-Etch) angewendet werden? Ja. Adhäsive müssen sowohl hydrophobe als auch hydrophile Eigenschaften aufweisen, um einen Verbund zwischen der hydrophilen Zahnsubstanz und dem hydrophoben Restaurationsmaterial herstellen zu können. Adhese Universal besitzt eine optimierte mildätzende Wirkung, die für eine wirksame Konditionierung von geätzten und nicht geätzten Oberflächen sorgt. Aufgrund der ausgewogenen Mischung aus hydrophilen und hydrophoben Monomeren ist es sehr tolerant gegenüber feuchtem Dentin, sodass es in Kombination mit allen Ätztechniken angewendet werden kann. 5. Ist Adhese Universal mit licht-, dual- und selbsthärtenden Materialien kompatibel? Ja. Die milde Ätzwirkung und die Immobilisierung der sauren Monomere durch die Lichthärtung bewirken, dass die Initiatoren für die Selbsthärtung im Befestigungsmaterial entlang der Adhäsiv/Zement-Grenzfläche fast ungehindert ihre Wirkung entfalten können. Konventionelle Adhäsive enthalten höhere Konzentrationen von sauren Monomeren, die die Co-Polymerisation entlang der Adhäsiv/Zement-Grenzfläche behindern können. Adhese Universal ist daher mit allen Initiatorsystemen von licht- und dualhärtenden Befestigungscomposites und licht-, dual- und selbsthärtenden Stumpfaufbau-Composite kompatibel. 6. Kann Adhese Universal anstelle von Multilink Primer A&B eingesetzt werden, wenn mit dem Befestigungsmaterial Multilink Automix gearbeitet wird? Nein. Multilink Automix ist ein geschlossenes System, dass die Komponenten Multilink Primer A&B und Multilink Befestigungscomposite umfasst. Daher kann es nicht in Kombination mit anderen Adhäsiven angewendet werden. Multilink Automix ist so konzipiert, dass es in Gegenwart der in Multilink Primer A&B enthaltenen Co-Initiatoren seine Wirkung entfaltet. 7. Kann Adhese Universal zum Zementieren von Brackets verwendet werden? Nein. Für diese Indikation sind mit Adhese Universal keine Tests durchgeführt worden, und es ist daher für diese Indikation nicht freigegeben. 8. Hat Adhese Universal eine desensibilisierende Wirkung? Adhese Universal ist als Schutzlack für überempfindliche Zahnhälse geeignet. Durch das 20- sekündige Einmassieren dringt das Adhäsiv in das Dentin ein und bedeckt es gleichmässig. Durch diese Dentinversiegelung wird ein desensibilisierender Effekt erzielt /9-

5 9. Warum kann Adhese Universal in Kombination mit dualhärtenden Befestigungscomposites angewendet werden, ohne dass ein Aktivator für die Dualhärtung nötig ist? Die milde Ätzwirkung und die Immobilisierung der sauren Monomere durch die Lichthärtung bewirken, dass die Initiatoren für die Selbsthärtung im Befestigungsmaterial entlang der Adhäsiv/Zement- Grenzfläche praktisch ungehindert ihre Wirkung entfalten können. Daher wird kein Aktivator für die Dualhärtung benötigt. 10. Kann Adhese Universal zur Befestigung von Wurzelstiften eingesetzt werden? Nein. Adhese Universal ist für Anwendungen, bei denen eine ausreichende Belichtung nicht gesichert ist, kontraindiziert (z.b. für die Befestigung von Wurzelstiften). Bestehende Produkte wie Multilink Automix oder SpeedCem sind hingegen für diese Indikation gut geeignet. 11. Kann Adhese Universal in indirekten Restaurationsverfahren (z.b. bei der Herstellung von Keramik-, Zirkon- oder Metallrestaurationen) als Primer eingesetzt werden? Nein. Adhese Universal ist nicht als Primer für Restaurationsmaterialien geeignet, da die Zugabe von Silan bisher keine überzeugenden In-vitro-Ergebnisse gebracht hat. Eine von Prof. Kern an der Universität Kiel durchgeführte Untersuchung hat bestätigt, dass der mit Multilink Automix in Kombination mit Monobond Plus erzielte adhäsive Verbund zu IPS e.max Lithium-Disilikat signifikant besser ist als jener mit Systemen, die universelle Adhäsive beinhalten, wie z.b. RelyX Ultimate in Kombination mit Scotchbond Universal (3M ESPE), DUO-LINK in Kombination mit ALL-BOND UNIVERSAL (BISCO) und Nexus 3 in Kombination mit Optibond XTR (Kerr). Die Schlussfolgerung von Prof. Kern nach Prüfung der Haftzugfestigkeit von künstlich gealterten Proben lautete: Nur das Monobond Plus/Multilink Automix Befestigungssystem zeigte über einen Zeitraum von 3 Tagen, 30 Tagen und Zyklen Temperaturwechselbelastung bzw. 150 Tagen und Zyklen Temperaturwechselbelastung einen stabilen Verbund zu Lithium-Disilikat-Keramik (e.max CAD). Anwendung/Vorgehensweise 1. Warum ist eine Adhäsivschicht bei Adhese Universal ausreichend, während andere Adhäsive zwei- oder dreimal aufgetragen werden müssen? Durch den thixotropen Siliziumdioxid-Füller und das methacrylierte Carboxylsäure-Polymer (MCAP) in Adhese Universal wird eine homogene und robuste Adhäsivschicht in einem Auftrag erzielt. Diese Adhäsivschicht bedeckt und versiegelt jede Zahnoberfläche zuverlässig. 2. Wie nass darf das Dentin sein, wenn Adhese Universal aufgetragen wird? Adhese Universal ist sehr tolerant gegenüber den unterschiedlichen Feuchtigkeitsgraden, die Dentinoberflächen nach der Präparation aufweisen. Der einfachste Weg, einen optimalen Feuchtigkeitsgrad der Klebefläche sicherzustellen, ist das Trocknen der Dentinoberfläche mit einem starken Luftstrom. Aufgrund der in Adhese Universal enthaltenen hydrophilen/hydrophoben Monomere und der Lösungsmittelzusammensetzung kann unabhängig vom verwendeten Ätzprotokoll so verfahren werden. 3. Welche Probleme treten auf, wenn zu viel Feuchtigkeit auf der Dentinoberfläche verbleibt? Da das Wasser während des Verblasens des Adhäsivs nur langsam verdampft, dauert es länger, bis ein unbeweglicher Adhäsivfilm entstanden ist. Um dies zu vermeiden, wird empfohlen, die Zahnoberfläche schon vor der Applikation des Adhäsivs kurz mit einem starken Luftstrom zu trocknen /9-

6 4. Was geschieht, wenn das Dentin übertrocknet wird? Wird das Dentin übertrocknet, kann das freigelegte Kollagennetzwerk kollabieren, wie das bei Total- Etch-Adhäsiven, die kein Wasser enthalten, manchmal der Fall ist. In Adhese Universal kommen Wasser und Ethanol als Lösungsmittel zum Einsatz. Diese Mischung trägt dazu bei, kollabierte Kollagenfasern zu entwirren und wieder zu benetzen. Daher funktioniert Adhese Universal sehr gut auf trockenem Dentin. 5. Muss die Ätzzeit mit Phosphorsäure verkürzt werden, da Adhese Universal Säuremonomere enthält? Nein. Ätzmittel auf Phosphorsäurebasis sollten wie in der entsprechenden Gebrauchsinformation angegeben appliziert werden. 6. Die in Adhese Universal enthaltenen Säuremonomere werden nicht abgespült. Besteht dadurch das Risiko einer Überätzung des Dentins, was zu Sensibilität oder einer Beschädigung der Pulpa führen könnte? Es hat sich gezeigt, dass selbst bei stark sauren, selbstätzenden Adhäsiven das Risiko von postoperativen Sensibilitäten sehr gering ist. Adhese Universal ist ein mildätzendes Adhäsiv, das eine Überätzung des Dentins selbst nach Anwendung von Phosphorsäure wirksam verhindert. Sobald Adhese Universal mit Hydroxylapatit in Kontakt kommt, reagiert das saure Monomer mit dem Hydroxylapatit und wird dadurch neutralisiert. 7. Hat die verwendete Ätztechnik Auswirkungen auf die Applikationszeit von Adhese Universal? Nein. Das Anwendungsprotokoll bleibt das gleiche, egal welche Ätztechnik angewendet wird (Self- Etch, Total-Etch oder selektive Schmelzätzung). 8. Warum muss Adhese Universal 20 Sekunden lang in die Zahnsubstanz einmassiert werden? Das 20-sekündige Einreiben sorgt dafür, dass das Adhäsiv gut in das Dentin penetriert und eine deckende Adhäsivschicht entsteht. Die Diffusion durch den Smear Layer unterstützt die mechanische Versiegelung und hat eine desensibilisierende Wirkung. Das durchgehende 20-sekündige Einmassieren maximiert zudem den Kontakt der Säuremonomere (MDP/MCAP) mit den Dentin- und Schmelzoberflächen. 9. Welche Inhaltstoffe in Adhese Universal sorgen dafür, dass ein sichtbarer, glänzender Film entsteht? Der Glanz entsteht durch die glatte und homogene Adhäsivschicht, die sich durch die Stabilität der Monomerlösung und das gleichmässige Verdampfen der Lösungsmittel Ethanol und Wasser bilden kann (anders als bei Adhäsiven auf Acetonbasis). Zusätzlich enthält Adhese Universal ein saures Polymer (methacryliertes Carboxylsäure-Polymer), das aufgrund seiner filmbildenden Eigenschaften dafür sorgt, dass eine gleichmässige Schicht entsteht. 10. Muss man den VivaPen bzw. die Adhese Universal-Flasche vor der Anwendung schütteln? Nein. Weder der VivaPen noch die Flasche müssen geschüttelt werden. 11. Adhese Universal muss vor der Befestigung von indirekten Restaurationen immer lichtgehärtet werden. Kann das in indirekten Verfahren zu Passungsproblemen führen? /9-

7 Die Dicke der Adhäsivschicht kann in indirekten Restaurationsverfahren ein Problem darstellen. Interne Untersuchungen haben ergeben, dass die Dicke der Adhäsivschicht nach der Lichthärtung weniger als 10 μm beträgt, sodass selbst präzise passende indirekte Restaurationen problemlos eingegliedert werden können. 12. Was geschieht, wenn Adhese Universal nicht mit einen Polymerisationsgerät lichtgehärtet wird? Adhese Universal muss 10 Sekunden lang mit einem Polymerisationsgerät lichtgehärtet werden. Wird das Füllungsmaterial auf ungehärtetes Adhäsiv aufgebracht, so wird dieses verdrängt, da das Füllungsmaterial eine festere Konsistenz hat. Das führt nicht nur zu einem schwächeren Verbund zwischen Zahnhartsubstanz und Füllungsmaterial, sondern beeinträchtigt auch den Randschluss. Zudem kann eine vollständige Aushärtung der Adhäsivschicht ohne Lichthärtung nicht garantiert werden, was wiederum das Risiko von postoperativen Sensibilitäten erhöht. 13. Wie lange kann Adhese Universal verarbeitet werden, ohne dass es zu einer vorzeitigen Aushärtung durch Operationslicht kommt? Wie kann eine vorzeitige Aushärtung verhindert werden? Da Adhese Universal lichtempfindlich ist, müssen benetzte Brushkanülen, Applikatoren und Material in Tüpfelformen immer vor Licht geschützt werden (z.b. VivaPad ). Eine vorzeitige Aushärtung kann man vermeiden, indem man Adhese Universal gemäss Gebrauchsinformation anwendet. 14. Kann Adhese Universal mit Polymerisationsgeräten von anderen Herstellern lichtgehärtet werden? Ja. Adhese Universal must mit einer Lichtintensität von mindestens 500 mw/cm 2 10 Sekunden lang lichtgehärtet werden (z.b. mit Bluephase Style). Es spielt keine Rolle, welche Art von Lichtgerät verwendet wird (LED, Halogenlicht). 15. Kann Adhese Universal gemeinsam mit der ersten Tetric EvoFlow-Schicht lichtgehärtet werden? Nein. Unabhängig von der klinischen Situation muss das Adhäsiv immer zuerst lichtgehärtet werden. Wird das nicht gemacht, kann es zu postoperativen Sensibilitäten kommen. 16. Wie wird verhindert, dass die provisorische Restauration an der Zahnsubstanz haftet, wenn die Dual-Bonding-Technik mit Adhese Universal angewendet wird? Bevor das Provisorium mit provisorischem Zement befestigt wird, muss die präparierte Fläche immer mit Vaseline oder Glycerin isoliert werden. 17. Welches Anwendungsprotokoll wird für die Dual-Bonding-Technik mit Adhese Universal empfohlen? Nach der Präparation der Kavität zuerst eine Schicht Adhese Universal auftragen (sofortige Dentinversiegelung). Die präparierte Fläche mit Vaseline oder Glycerin isolieren. Die provisorische Restauration einzementieren. Die provisorische Restauration entfernen. Kavität mit Prophylaxe-Paste reinigen (z.b. Proxyt). Eine zweite Schicht Adhese Universal applizieren. Die finale Restauration einzementieren /9-

8 18. Mit welchen Substanzen kann es bei der Verwendung von Adhese Universal zu Wechselwirkungen kommen? Phenolische Substanzen können die Aushärtung von Adhese Universal inhibieren (z.b. Eugenol, Salicylderivate). Auf die Verwendung solcher Materialien 12 h vor der Behandlung mit Adhese Universal verzichten. Blutstiller auf Eisen- und Aluminiumbasis dürfen kurz vor oder während der Behandlung mit Adhese Universal nicht eingesetzt werden. Bleichmittel und oxidierende Desinfektionsmittel dürfen 7 Tage vor der Behandlung mit Adhese Universal nicht eingesetzt werden. Hochdosierte Fluoridierungsmittel dürfen 7 Tage vor der Behandlung mit Adhese Universal nicht eingesetzt werden. 19. Kann die Reinigung/Desinfektion der Kavität mit Wasserstoffperoxid die Klebewirkung von Adhese Universal negativ beeinflussen? Ja. Wasserstoffperoxid kann mit dem im Adäsiv enthaltenen Photoinitiator Campherchinon reagieren. Dann härtet die Adhäsivschicht nicht mehr vollständig aus. 20. Kann Telio CS Desensitizer die Klebewirkung von Adhese Universal beeinträchtigen? Nein. Adhese Universal verliert durch die Vorbehandlung der Kavität mit Telio CS Desensitizer seine Wirksamkeit nicht. 21. Kann Chlorhexidin die Klebewirkung von Adhese Universal beeinträchtigen? Nein. Adhese Universal verliert durch die Vorbehandlung der Kavität mit Chlorhexidin seine Wirksamkeit nicht. Lieferformen 1. Wie viele Applikationen sind mit Adhese Universal im VivaPen (2 ml) bzw. in der Flasche (5 g) möglich? Das unabhängige Testinstitut Berndt & Partner hat die Effizienz, den Materialverlust und die Wirtschaftlichkeit der VivaPen-Lieferform mithilfe eines gravimetrischen Messverfahrens bei repräsentativer klinischer Anwendung untersucht und mit konventionellen Flaschen verglichen. Der VivaPen mit 2 ml Füllmenge ermöglicht ca. 192 Einzelzahn-Anwendungen. Das sind fast dreimal mehr Anwendungen pro Milliliter, im Vergleich zu konventionellen Flaschen. Die Flasche mit 5 g ermöglicht ca. 145 Einzelzahnanwendungen. 2. Warum ist die VivaPen-Lieferform effizienter als konventionelle Flaschen? Mithilfe des einfachen Klick-Mechanismus kann der Anwender die benötigte Menge Adhäsiv exakt dosieren. Das Vordosieren in Tüpfelformen entfällt mit dem Ergebnis eines deutlich geringeren Materialverlustes. Der VivaPen ist so konzipiert, dass er Lösungsmittelverlust durch Verdunsten so gering wie möglich hält. Bei Flaschen ist das anders, da das Adhäsiv vordosiert werden muss und ein höherer Lösungsmittelverlust daher unvermeidlich ist. In der VivaPen-Lieferform ist das Adhäsiv gut verschlossen, was für die maximale Anzahl an Applikationen pro ml und eine konstante Viskosität sorgt. In einer Studie von Berndt & Partner zur Effizienz des VivaPens im Vergleich zu anderen Lieferformen von Adhäsiven zeigte sich, dass mit einem VivaPen (2 ml Inhalt) bis zu 192 Einzelzahnanwendungen möglich sind /9-

9 3. Wie viele Klicks sind für eine Adhese Universal-Anwendung nötig? Der Klickmechanismus des VivaPen muss 2 3 Mal betätigt werden, um die Brushkanüle ausreichend mit Adhese Universal zu benetzen. Die Benetzung der Kanülenspitze ist durch die gelbe Farbe von Adhese Universal erkennbar. Hinweis: Wenn der VivaPen zum ersten Mal benutzt wird, können aus technischen Gründen mehr als 2 3 Klicks nötig sein, um die beflockte Kanüle zu benetzen. 4. Können für den VivaPen auch andere beflockte Kanülen verwendet werden? Nein, es stehen keine weiteren Kanülen zur Verfügung. Produktfremde Kanülen sind mit dem Viva- Pen nicht kompatibel und dürfen daher nicht eingesetzt werden. 5. Wie sollte der VivaPen nach jeder Anwendung gereinigt/desinfiziert werden? Aus hygienischen Gründen sollten immer die VivaPen-Schutzhüllen verwendet werden. Entscheidet der Zahnarzt dennoch keine Schutzhülle zu verwenden, können Verunreinigungen auf dem VivaPen oder der Flasche etwa durch Abwischen mit Alkohol oder anderen nicht-oxidierenden Desinfektionsmittel entfernt werden. Der VivaPen darf nicht in ein Desinfektionsbad gelegt oder autoklaviert werden. 6. Kann der VivaPen wieder mit Adhäsiv befüllt werden? Nein. Wenn der VivaPen leer ist, muss er entsorgt werden. 7. Was geschieht, wenn zum Verschliessen des VivaPens oder der Flasche nicht der Originalverschluss verwendet wird? Da das Adhäsiv leicht flüchtig und lichtempfindlich ist, muss der VivaPen bzw. die Flasche sofort nach jeder Anwendung sorgfältig mit dem Originalverschluss verschlossen werden. 8. Wie weiss man, wann der VivaPen leer ist? Die Füllstandsanzeige gibt Auskunft über den verbleibenden Inhalt im VivaPen: Verschwindet der weisse Anzeiger aus dem Sichtfenster, ist der VivaPen leer /9-