Zur Sensitivität von Bevölkerungsprognosen
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- Sophie Melsbach
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1 Zur Sensitivität von Bevölkerungsprognosen Dr. Christina Wilke Hamburgisches WeltWirtschaftsInstitut, Niederlassung Bremen (HWWI Bremen) Vortrag auf der DGD-Jahrestagung vom März 2015 in Berlin
2 Überblick 1. Motivation 2. Vorhandene Prognosen und ihre Grenzen 3. Konzeption eines eigenen Projektionsmodells 4. Modellergebnisse zur Sensitivität 5. Fazit und Ausblick Hamburgisches WeltWirtschaftsInstitut (HWWI) Seite 2
3 1. Motivation Demografischer Wandel: älter weniger bunter zentrale Herausforderung für unsere Gesellschaft Bevölkerungsprognosen helfen, die Entwicklung insgesamt einzuschätzen, liefern die quantitative Basis für politische Entscheidungen sowie die Entwicklung von Reformvorschlägen und zeigen den verbleibenden Handlungsspielraum auf! Bevölkerungsprognosen versus -projektionen Nicht nur die Ergebnisse einer Prognose an sich sind relevant, sondern insbes. ihre Sensitivität in Bezug auf die ihr zugrunde liegenden Annahmen Sensitivität: Hebelwirkung der zentralen Annahmen/ Parameter Hamburgisches WeltWirtschaftsInstitut (HWWI) Seite 3
4 Überblick 1. Motivation 2. Vorhandene Prognosen und ihre Grenzen a. Datenquellen b. Zentrale Annahmen c. Merkmale und Restriktionen 3. Konzeption eines eigenen Projektionsmodells 4. Modellergebnisse zur Sensitivität 5. Fazit und Ausblick Hamburgisches WeltWirtschaftsInstitut (HWWI) Seite 4
5 2. Vorhandene Prognosen und ihre Grenzen a. Datenquellen Nationale Ebene (ohne internationale Prognosen) Koordinierte Bevölkerungsvorausberechnungen des Statistischen Bundesamtes Regionale Ebene (Bundesländer, Raumordnungsregionen und Kreise) Regionaldatenbank GENESIS Statistische Landesämter BBSR Hamburgisches WeltWirtschaftsInstitut (HWWI) Seite 5
6 2. Vorhandene Prognosen und ihre Grenzen b. Zentrale Annahmen Regionaldatenbank GENESIS Statistische Landesämter BBSR 12. KBV Orientieren sich an der 11. oder 12. KBV Orientiert sich an der KBV Fertilität Mortalität 1,4 ab 2020 (KBV 2012) Variante 1 und 2 KBV Bildung (geglätteter) altersspezifischer Geburtenziffern und Sterberaten anhand vergangener Trends Fortschreibung bestehender Trends Variante KBV Migration Variante W1 und W2 KBV Berücksichtigung regionaler Besonderheiten Fortschreibung des Musters seit der Jahrhundertwende Hamburgisches WeltWirtschaftsInstitut (HWWI) Seite 6
7 2. Vorhandene Prognosen und ihre Grenzen c. Merkmale und Restriktionen Regionaldatenbank GENESIS Statistische Landesämter BBSR Prognosezeitraum / / Altersschritte Bund: Altersjahre (0 bis 100+) Länder: 3 Altersgruppen 3 bis 20 Altersgruppen Bund/Länder: 20 Altersgruppen (unter 3 bis 85+) Raumordnungsregionen: 9 Altersgruppen (unter 6 bis 80 +) Kreise: 5 Altersgruppen (unter 20 bis 80 +) Geschlecht ja teilweise vorhanden teilweise vorhanden Hamburgisches WeltWirtschaftsInstitut (HWWI) Seite 7
8 2. Vorhandene Prognosen und ihre Grenzen c. Merkmale und Restriktionen (2) Allgemeine Restriktionen: Meistens (wenige) Altersgruppen Häufig keine Unterscheidung nach Geschlecht Keine Sensitivitätsanalyse anhand der gegebenen Prognosen machbar: Meist nur ein Szenario oder keine systematische Variation der Annahmen Hamburgisches WeltWirtschaftsInstitut (HWWI) Seite 8
9 Überblick 1. Motivation 2. Vorhandene Prognosen und ihre Grenzen 3. Konzeption eines eigenen Projektionsmodells a. Methodik b. Verteilungen und Merkmale c. Annahmen d. Ergebnisse im Basisszenario 4. Modellergebnisse zur Sensitivität 5. Fazit und Ausblick Hamburgisches WeltWirtschaftsInstitut (HWWI) Seite 9
10 3. Konzeption eines eigenen Projektionsmodells a. Methodik Kohorten Komponenten Methode Alternative methodische Herangehensweisen: Time Series Microsimulation Structural Models Hamburgisches WeltWirtschaftsInstitut (HWWI) Seite 10
11 3. Konzeption eines eigenen Projektionsmodells b. Verteilungen und Merkmale Altersspezifische Geburtenraten Altersspezifische Mortalitätsraten Altersspezifische, geglättete Nettomigrationszahlen Hamburgisches WeltWirtschaftsInstitut (HWWI) Seite 11
12 3. Konzeption eines eigenen Projektionsmodells c. Annahmen Orientiert sich an 11. und 12. KBV Fertilität (GR) Konstant bei 1,4 Mortalität (MR) LE in 2050: 83 Jahre (M) und 88 Jahre (F) Migration (NM) Variante W1 KBV (+ 100 Tsd. netto) Hamburgisches WeltWirtschaftsInstitut (HWWI) Seite 12
13 3. Konzeption eines eigenen Projektionsmodells d. Ergebnisse im Basisszenario Ausgewählte Ergebnisvariablen: I. Bevölkerungszahl ~68 Mio. in 2050 Hamburgisches WeltWirtschaftsInstitut (HWWI) Seite 13
14 3. Konzeption eines eigenen Projektionsmodells d. Ergebnisse im Basisszenario Ausgewählte Ergebnisvariablen: II. Altersstruktur Altersquotient: 65+/ (20-64) ~67% in 2050 Hamburgisches WeltWirtschaftsInstitut (HWWI) Seite 14
15 Überblick 1. Motivation 2. Vorhandene Prognosen und ihre Grenzen 3. Konzeption eines eigenen Projektionsmodells 4. Modellergebnisse zur Sensitivität a. Fertilität b. Mortalität c. Migration 5. Fazit und Ausblick Hamburgisches WeltWirtschaftsInstitut (HWWI) Seite 15
16 4. Modellergebnisse zur Sensitivität a. Fertilität Veränderung in der Bevölkerungszahl Veränderung in der Altersstruktur Langfristig: + 0,1 Kinder pro Frau ab sofort -> etwa 2,5 Mio. mehr Menschen in 2060 Alterseffekt: - 2,5 Prozentpunkte -> tritt mit deutlicher Verzögerung auf Hamburgisches WeltWirtschaftsInstitut (HWWI) Seite 16
17 4. Modellergebnisse zur Sensitivität b. Mortalität Veränderung in der Bevölkerungszahl Veränderung in der Altersstruktur Langfristig: + 1 Jahr längeres Leben -> knapp 1 Mio. mehr Menschen in 2060 Alterseffekt: + 2 Prozentpunkte pro zusätzliches Jahr Hamburgisches WeltWirtschaftsInstitut (HWWI) Seite 17
18 4. Modellergebnisse zur Sensitivität c. Migration Veränderung in der Bevölkerungszahl Veränderung in der Altersstruktur Langfristig: Tsd. -> etwa 5 Mio. mehr Menschen in 2060 Alterseffekt: Zuwanderung macht jünger -> - 4 Prozentpunkte Hamburgisches WeltWirtschaftsInstitut (HWWI) Seite 18
19 Überblick 1. Motivation 2. Vorhandene Prognosen und ihre Grenzen 3. Konzeption eines eigenen Projektionsmodells 4. Modellergebnisse zur Sensitivität 5. Fazit und Ausblick Hamburgisches WeltWirtschaftsInstitut (HWWI) Seite 19
20 5. Fazit und Ausblick Die Parameter Fertilität Mortalität Migration haben unterschiedlich starke Hebelwirkungen Um die Handlungsspielräume in der Politik einschätzen zu können, sind neben der Spannbreite realistischer Annahmen und der Spannbreite der Ergebnisse (Szenarien) diese Hebelwirkungen relevant Sensitivitätsanalysen gerade auch auf regionaler Ebene wichtig! Hamburgisches WeltWirtschaftsInstitut (HWWI) Seite 20
21 Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit! Dr. Christina Wilke Hamburgisches WeltWirtschaftsInstitut, Niederlassung Bremen (HWWI Bremen)
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