Auswirkungen einzelner Managementmaßnahmen auf die Wirtschaftlichkeit der Mutterkuhhaltung
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- Swen Fromm
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1 Auswirkungen einzelner Managementmaßnahmen auf die Wirtschaftlichkeit der Mutterkuhhaltung Detlef May Lehr-und Versuchsanstalt für Tierzucht und Tierhaltung e.v. Groß Kreutz
2 Gliederung Betriebsvorstellung Warum Mutterkühe in Groß Kreutz? Wirtschaftlichkeit verschiedener Managementmaßnahmen Fazit und Ausblick
3 Flächenausstattung: Produktionskapazitäten 1020 ha bewirtschaftete Gesamtfläche mit 29 Bodenpunkten und durchschnittl. Schlaggröße 7,9 ha 300 ha Grünland mit Nutzungseinschränkungen Tierbestände 215 Milchkühe + weibl. Nachzucht, 100 Mutterkühe + Nachzucht, Mastrinder (800 Tiere) Mutterschafe (500) Leistungsprüfstationen für Schweine, Rinder und Schafe
4 Warum Mutterkühe in Groß Kreutz? Verwertung des Aufwuchs von Flächen mit Nutzungseinschränkungen als Weide und Winterfutter (Naturschutzheu, Spätschnittheu und extensive Silage) Teil der Grünlandstandorte nicht oder nur teilweise mähfähig durch Vernässung Nutzung der Herde für Datenerfassungen, Untersuchungen und Ausbildung Erzeugung von Zuchttieren
5 Herdenbewirtschaftung Ganzjährige Draußenhaltung der Herde (Schutzdach/Folienstall nur für Zuchtbullen und weibliche Nachzucht außerhalb der Weidesaison) Hauptabkalbesaison März bis Mai Winterweide auf grundwasserfernen leichten eingesäten Ackerstandorten mit Wasserversorgung über Leitung Winterfütterung und Einstreu mit Naturschutz- und Spätschnittheu Bewirtschaftung von 4 Sommer- und 3 Winterherden Erzeugung von Uckermärkerzuchttieren und Beschickung der Prüfstation LOW COST Strategie
6 Ökonomische Bewertung des Verfahrens Keine Pacht- und Flächenkosten Keine Zuordnung Flächenprämien Zuordnung nur gekoppelter Flächenprämien wo Tierhaltung Voraussetzung Zuordnung Opportunitätsertrag aus Alternative Mulchen + 60 pro Hektar
7 Die Wirtschaftlichkeit der Mutterkuhhaltung hängt von mehreren Faktoren ab Fruchtbarkeit, Aufzuchtleistung und Kälberverluste Futterqualität, Winterfuttertage und Futterkosten Arbeitserledigungskosten (Arbeit und Maschinen) Vermarktung Ausgleichszahlungen Festkosten für Gebäude und Maschinen
8 Leistungen pro Mutterkuh und Jahr
9 Kosten pro Mutterkuh und Jahr
10 Ansprüche an die Reproduktion für eine gute Wirtschaftlichkeit Hervorragende Fruchtbarkeit (Notwendigkeit von jeder Kuh ein Kalb pro Jahr) Hohes Aufzuchtvermögen (wenig Totgeburten und Kälberverluste) Aufzuchtrate und Produktivitätszahl wirtschaftlich entscheidend Keine unproduktive Kühe in der Herde (Ausscheiden der Kühe nach Totgeburten oder Kälberverlusten)
11 Schwergeburten vermeiden! 3 Ursachen: Kalb zu groß 1. Fütterungsbedingt 2. Genetik des Bullen Färse nicht reif für die Kalbung (Aufzuchtmanagement) Kuh unterkonditioniert oder verfettet Hauptursachen über Fütterung beeinflussbar
12 Fütterung 40 bis 70 % der Gesamtkosten sind Futterkosten Reduzierung der Winterfuttertage Reduzierung des Energiebedarfs in der Winterfutterzeit durch Wahl der Trockenstehzeit (Trockene Kuh frist 70 % der TS der laktierenden Kuh, 50 % Eiweiß- und 60 % Energiebedarf) Futtermanagement - Steuerung der Futterresourcen Abstimmung von Futterbedarf mit den verfügbaren Futterqualitäten und Futtermengen (Bei enger Bilanz steigt das Produktionsrisiko und es ergeben sich oft wechselhafte Ergebnisse)
13 Kalbezeitraum Möglichst kurz innerhalb der Herde (60 % Kalbungen in den ersten 21 Tagen, 80 % in den ersten 45 Tagen und 100% in 60 Tagen) Wer kennt seine Zahlen? Vorteile: Bessere Geburtsüberwachung möglich, Arbeitszeitersparnis Fütterung besser steuerbar, nur ein Absetzen notwendig, Voraussetzungen: ausreichende Kondition der Kühe in der Deckzeit, Kapazität der Deckbullen und Libidokontrolle wenig Haltungsänderungen direkt vor und während Deckzeit, TU nach 102 Tagen nach Beginn Deckzeit
14 Die richtigen Kühe selektieren Unproduktive Kühe sollten als Schlachttiere verwertet werden Durchführung von Trächtigkeitsuntersuchungen ab 42. Tag nach der Deckzeit Selektion nicht trächtiger Tiere Falls über 10 % TU Ursachenprüfung (Bulle?, Parasiten?, Kondition der Kühe?) Selektion von Kühen nach Totgeburten und Kälberverlusten (Einsparung von Futtertagen, besonders Winterfuttertagen) Selektion von Problemkühen (Aggressivität, Gesundheit, fehlende Mütterlichkeit, Klauen und Euter)
15 Arbeitserledigungskosten beachten Direkte für Tierbetreuung Indirekte für Futtererzeugung und Weidebewirtschaftung sowie Weidepflege Maschinenkosten Futter /Tierbetreuung stark Betriebsspezifisch (Eigen- oder Fremdmechanisierung) Wasserversorgung, Zaunbau und Futterlagerort Problemtiere selektieren (Schwergeburten, Kranke, Springer und aggressive Kühe) Ruhige Herde weniger Arbeitsaufwand Sortier- und Behandlungstechnik erforderlich PKW Kosten
16 Auswirkungen einzelner Managementmaßnahmen Reduzierung der Kälberverluste von 10 auf 5% + 32 pro MK Erhöhung der Abkalberate von 0,95 auf 1 pro MK + 33 pro MK Ausdehnung Weideperiode /Verringerung der Winterfuttertage + 15 pro Monat Anstieg der Kälberpreise um 7 % (0,3 pro Kg) + 35 pro MK Erhöhung der Tageszunahmen der Kälber um 100 g pro Tag +11 pro Mutterkuh Senkung des Arbeitsaufwandes um 1 Arbeitsstunde + 15 pro MK Senkung der Anschaffungskosten des Zuchtbullen um pro MK Keine Auswirkungen von höheren Reproraten zwischen 15 und 30 % bei hohen Rindfleischpreisen (Zusatzkosten von höheren Schlachtkuherlösen gedeckt)
17 Fazit Die Mutterkuhhaltung stellt ein wichtiges Verfahren zur Grünlandnutzung und eine Einkommensquelle für viele Brandenburger Landwirtschaftsbetriebe dar. Für eine befriedigende Wirtschaftlichkeit werden hohe Anforderungen an das Betriebsregime gestellt, sowie die Nutzung von tiergebundenen Beihilfen ist erforderlich. Schwankende Absetzer und Fleischpreise sowie Änderungen der Produktionskosten zwischen den Jahren beeinflussen entscheidend die Wirtschaftlichkeit Aus betriebswirtschaftlicher Sicht wird in der Mehrzahl der Unternehmen nur eine unzureichende Entlohnung der eingesetzten Arbeitszeit durch die Mutterkuhhaltung erzielt, bzw. unter Vollkostenbedingungen werden Verluste erwirtschaftet
18 Ausblick Es wird weiter eine hohe Nachfrage nach Absetzern der Mutterkuhhaltung geben Zunehmende Umweltdiskussion zur ganzjährigen Draussenhaltung, Tierschutz und Arbeitssicherheit Verwertung von Grünland als Rohstoff weiter notwendig Zunehmende Flächenkonkurrenz durch Substratbedarf der Biogasanlagen und hohe Ackerfutter- und Getreidepreise (steigende Flächenkosten und geringere Verfügbarkeit) Weiterentwicklung der Verfahren dringend erforderlich zur Sicherung der Wettbewerbsfähigkeit bei steigenden Arbeitserledigungskosten
19 Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!
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