Mobbing Eine besondere Form der Schulgewalt. Folgen von Bullying. ... Schwere Schäden an Leib und Seele... Dipl. Soz. Stefanie von Bargen
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- Ingeborg Esser
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1 Mobbing Eine besondere Form der Schulgewalt Folgen von Bullying... Schwere Schäden an Leib und Seele... Dipl. Soz. Stefanie von Bargen
2 Überblick - aus den langfristigen Täter-Opfer-Beziehungen ergeben sich für alle Beteiligten kurz- und langfristig negative Folgen - ein negatives Selbstbild der Opfer manifestiert sich über Jahre hinweg; Versuch der Kompensation kann durch einen übernommenen Täterstatus erfolgen, was zu einer Verschlimmerung führt - Opfer verlieren langfristig ihr Selbstvertrauen; Täter lernen, dass Machtmissbrauch funktioniert und sie an ihr Ziel führt (was in Beziehungsunfähigkeit resultiert) Seite 2
3 Folgen für die Opfer - Unkonzentriertheit - Psychosomatische Beschwerden (z.b. Essstörungen) - Schulischer Leistungsabfall, Schulvermeidung - Gefühle wie Selbstmitleid, Selbstschuld, Selbstabwertung, Depressivität (insbesondere bei Mädchen) - Einsamkeit, Isolation - Angst- und Unsicherheitsgefühle - Schlafstörungen - Bettnässen - Kopf-, Rücken- und andere körperliche Schmerzen Seite 3
4 Folgen für die Opfer Overall, the most common negative reactions to bullying were irritability, an ongoing sense of panic, repeated memories of bullying incidents and impaired concentration (Sharp et al. 2000: 39) Seite 4
5 3 Stufen der Viktimisierung (nach Mohr 1998) Primäre re Viktimisierung... erfährt das Opfer durch direkte und indirekte Angriffe, die mit Angst und Schmerz einhergehen und die physische und psychische Unversehrtheit des Opfers bedrohen. Seite 5
6 3 Stufen der Viktimisierung (nach Mohr 1998) Sekundäre Viktimisierung... erlebt das Opfer, wenn sein soziales Umfeld z.b. Mitschüler, Lehrende, Eltern etc. keinerlei Interesse sowie Unverständnis gegenüber den geschilderten Vorkommnissen zeigt. Hilflosigkeit und Verunsicherung des Opfers verstärken sich noch einmal, wenn es zu Schuldvorwürfen seitens des sozialen Umfeldes kommt. Seite 6
7 3 Stufen der Viktimisierung (nach Mohr 1998) Tertiäre re Viktimisierung Die verfehlten Reaktionen des sozialen Umfelds bedingen aus der sekundären Viktimisierung heraus die tertiäre. Infolge der genannten Zuschreibungsprozesse und Stigmatisierungen durch die Täter und weitere beteiligte oder unbeteiligte Personen, nimmt das Opfer seine im zugewiesene Rolle an. Seite 7
8 Studie: England (1992) (nach Smith/Sharp 1994) - Befragung von 723 Schülerinnen und Schülern weiterführender Schulen; 40% gaben an im vergangenen Schuljahr Opfer von Bullying geworden zu sein - Folgende Auswirkungen wurden seitens der Opfer geschildert (Mehrfachnennung waren hier möglich!): * 1/5 schwänzte die Schule, um den Attacken zu entgehen * 1/3 hatte Konzentrationsschwierigkeiten * 1/5 hatte Schlafprobleme * mehr als 1/5 fühlte sich nach einem Angriff körperlich krank Seite 8
9 Folgen für die Opfer Ein solches Erlebnis, erniedrigt worden zu sein, kann eine traumatische Dimension annehmen, mit der Folge, daß sich diese Kinder schließlich nicht mehr annehmen können und mit der belastend erlebten unangenehmen Situation die eigene Person ablehnen. (Grützemann 1997:161) Seite 9
10 Folgen für die Täter - erhöhte Wahrscheinlichkeit eine Depression oder ein negatives Selbstwertgefühl zu entwickeln - Ablehnungserfahrung durch Gleichaltrige - insbesondere Täter-Opfer sind suizidgefährdet - selten: Schuldgefühle Seite 10
11 Langfristige Folgen für Täter und Opfer Opfer Selbstbewusstseinsprobleme bleiben ebenso bestehen, wie die Neigung zu Depressionen Täter Ehemalige Bullies weisen vermehrt aggressive Partnerschaften auf Probleme, Partnerschaften einzugehen Wahrscheinlichkeit der Jugend- und Erwachsenendelinquenz steigt Seite 11
12 Langfristige Folgen für Täter und Opfer Olweus (1991) konnte feststellen, dass 60% der Jungen, die zwischen der 6. und der 9. Klassenstufe als Bullies auftraten, im Alter von 24 Jahren mindestens eine Vorstrafe aufwiesen, mehr als 1/3 sogar 3 und mehr Vorstrafen. Die Gefahr in ein delinquentes Milieu abzugleiten, scheint sich demnach frühzeitig anzudeuten, denn nur 10% der Kinder in der Kontrollgruppe dieser Studie zeigte ähnlich Auffälligkeiten. Seite 12
13 Folgen für weitere Mitschüler - über die Auswirkungen von Bullying auf die weiteren direkt oder indirekt Beteiligten Mitschüler ist bisher wenig bekannt - die Unterstützer der Bullies leiden häufig unter ähnlichen Symptomen, wie die Bullies - Zuschauer und Mitläufer zeigen eher Symptome der Opfer, massive Angst, der oder die Nächste zu ein, sowie hohen Anpassungsdruck Seite 13
14 Es folgt... Gruppenarbeit.
15 Literatur: Bargen, Stefanie von (2008): Bullying - Möglichkeiten des Opferschutzes. Saarbrücken Grützemann, W. (1997): Opfer sein dagegen sehr... Die Opfer am Tatort Schule. In: Knopf, H. (Hrsg.) (1997): Aggressives Verhalten und Gewalt in der Schule. München, S Mohr, A. (1998): Peer-Viktimisierung in der Schule und ihre Bedeutung für die seelische Gesundheit von Jugendlichen (Dissertation). Lengerich, Berlin, Rom, Riga, Wien, Zagreb Olweus, D. (1991): Bully/Victim Problems Among Schoolchildren: Basic Facts and Effects of a School Based Intervention Program. In: Pepler, D.J./ Rubin, K.H. (ed.): The Development and Treatment of Childhood Aggression. Hove and London, S Scheithauer, H./ Hayer, T./ Petermann, F. (2003): Bullying unter Schülern. Erscheinungsformen, Risikobedingungen und Interventionskonzepte. Göttingen, Bern, Toronto, Seattle Smith, P. K./ Sharp, S. (1994): The Problem of School Bullying. In: Smith, P. K./ Sharp, S.: School Bullying. Insights and Perspectives. London and New York, S Sharp, S./ Thompson, D./ Arora, T. (2000): How long before it hurts? An Investigation into Long-term Bullying. In: School Psychology International, Vol. 21(1), S Seite 15
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