Feldpostkarten aus dem I. Weltkrieg

Transkript

1 Ausstellung Feldpostkarten aus dem I. Weltkrieg Waldperlacher Familien haben die Zeitdokumente bewahrt. Kommunalwahlen am 16. März und Europawahlen am 25. Mai 2014 im Eingangsbereich der Gänselieselschule Tag des offenen Denkmals 9. September 2013 im Archiv vom Festring Perlach

2 Kriegserklärungen Am 4. August 1914 versammelte Kaiser Wilhelm II. in Berlin die Vertreter aller im Reichstag vertretenen Parteien um sich und erklärte in einer Thronrede: Ich kenne keine Parteien mehr, ich kenne nur noch Deutsche! Zum Zeichen dessen, dass Sie fest entschlossen sind, ohne Parteiunterschied, ohne Stammesunterschied, ohne Konfessionsunterschied durchzuhalten mit mir durch dick und dünn, durch Not und Tod zu gehen, fordere ich die Vorstände der Parteien auf, vorzutreten und mir das in die Hand zu geloben. Das Deutsche Reich erklärte 1914 den Krieg am 1. August an Rußland 2. August an Luxemburg 3. August an Frankreich 4. August an Belgien

3 Feldpostkarten 1914 Festring Perlach e.v. Franz Kerscher, Waldheimplatz 22a, Te.: , Man zeigte seine Solidarität zur kaiserlichen Familie

4 Die Wacht am Rhein Es braust ein Ruf wie Donnerhall, Wie Schwertgeklirr und Wogenprall: Zum Rhein, zum Rhein, zum deutschen Rhein! Wer will des Stromes Hüter sein? Refrain Lieb Vaterland, magst ruhig sein, Fest steht und treu die Wacht am Rhein! [ ] Solang ein Tropfen Blut noch glüht, Noch eine Faust den Degen zieht, Und noch ein Arm die Büchse spannt, Betritt kein Feind hier deinen Strand. Refrain Lieb Vaterland, magst ruhig sein, Fest steht und treu die Wacht am Rhein! [ ] 1914 Dieses politische Lied hatte im Kaiserreich ab 1871 die Bedeutung einer inoffiziellen Nationalhymne (Entstanden um 1850).

5 Patriotische Feldpostkarten 1914 Deutschland, Deutschland über alles in der Welt Wenn es stets zum Schutz und Trutze zusammenhält *) Deutsche Frauen, deutsche Treue, Deutscher Wein und deutscher Sang Sollen in der Welt behalten Ihren alten guten Klang *) Uns zu edler Tat begeistern, unser ganzes Leben lang Deutsche Frauen, deutsche Treue, deutscher Wein und deutscher Sang *)! *) Auszug aus dem Deutschlandlied, gedichtet am 26. August 1841 von August Heinrich Hoffmann von Fallersleben; Melodie nach Joseph Haydn.

6 1916 Ich hatt einen Kameraden, Einen bessern findst du nit. Die Trommel schlug zum Streite, Er ging an meiner Seite In gleichem Schritt und Tritt. [ ] Will mir die Hand noch reichen, Derweil ich eben lad. Kann dir die Hand nicht geben, Bleib du im ew gen Leben Mein guter Kamerad! Gedicht und Lied zur Beschönigung und Verklärung des Kriegsopfers und Heldentods von 1809/1825. Heil dir im Siegerkranz, Herrscher des Vaterlands! Heil, Kaiser, dir! Fühl in des Thrones Glanz die hohe Wonne ganz, Liebling des Volks zu sein! Heil Kaiser, dir! [ ] Heilige Flamme, glüh, glüh und erlösche nie fürs Vaterland! Wir alle stehen dann mutig für einen Mann, kämpfen und bluten gern für Thron und Reich! Ab 1871 wurde das Lied zur Kaiserhymne. Feldpostkarten an Soldaten 1916

7 Die letzte Maß fürn Vater! Österreich und Deutschland furchtlos und treu Mobilmachung 1914

8 1914 "Wir Deutsche fürchten Gott, aber sonst nichts in der Welt - und die Gottesfurcht ist es schon, die uns den Frieden lieben und pflegen lässt." Bismarck in einer Reichstagsrede Feldpost mit patriotischen Phrasen Die kaiserliche Fahne schwarz, weiß. rot mit dem Kaiseradler, das eiserne Kreuz von 1914 und der Lorbeerkranz für den Sieg sollten motivieren!

9 Abschied und Sehnsucht der Soldaten

10 Der bayrischer König Ludwig III. besuchte 1915 seine Truppen

11 Da war man noch in der Ausbildung!

12 Freude auf den Krieg Meine Lieben, ab 1. Dezember bin ich nun endlich Soldat. *) Lieber Onkel! Für Eure zwei ausgezeichneten Päckchen herzlichen Dank. Seit meiner Beförderung zum Fahnenjunker-Unteroffizier bin ich zur Offiziersstaffel gekommen. Auf meine neue Tätigkeit als Gruppenführer freue ich mich ungemein. Viele Grüße von Eurem Neffen. Allerherzliche Grüße Euer Neffe *) Manfred von Richthofen wurde am 21. April 1918 abgeschossen

13 Soldaten berichten von Erfolgen! Die Feldpostkarten von militärischen Details wurden für die Soldaten in der Etappe angeboten.

14 17. Jan. 17 Ihr Lieben! Sende Euch eine Aufnahme des deutschen Heldenfriedhofes von St. Michael. Da könnt Ihr sehen, wie wir die Gräber unserer Gefallenen Kameraden ehren und schmücken. [ ] Mein innigst geliebtes Weiby! [ ]Sende Dir hiermit einige Ansichten von den Mordwerkzeugen der Franz. u. auch von uns. Habe diese selbst schon in den Händen gehabt. Die Wirkung dieser Dinger kann sich kein Mensch vorstellen, der es nicht selbst gesehen hat. 21. IV.17 Mein Alles, mein Lieb! Sende Dir hier eine Aufnahme eines deutschen Grenzorts; kannst sehen wie er unter dem Kriege leiden musste. Da sollten auch unsere Gr. Köpfen einmal gehen, daß sie sehen würden was Krieg heißt. Wir sind in einem franz. Dorf, das auch so zusammengeschossen ist u. hausen in den Kellern der zusammengestürzten Häuser. Kannst Dir denken was das für ein Leben ist. Es grüßt Dich Dein Dich liebender Kriegsberichte nach Hause

15 Leben an der Front Festring Perlach e.v. Franz Kerscher, Waldheimplatz 22a, Te.: , immer auf dem Sprung

16 Im I. Weltkrieg von kämpften 64 Millionen Soldaten davon sind 10 Millionen Soldaten als Helden gefallen. *) Militärische Verluste im I. Weltkrieg *) Schätzungen nach Wikipedia