Facts zum Thema Batterierecycling / Batrec

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1 Facts zum Thema Batterierecycling / Batrec Informationen zur Förderung des Technikinteresses in der Schulpraxis Einführung Batterien gehören zum Sondermüll und sollten deshalb richtig entsorgt werden. Dennoch wird jede dritte Batterie über den Kehricht beseitigt, wodurch viele Schadstoffe in die Umwelt gelangen. Durch eine korrekte Entsorgung, welche in der Schweiz gesetzlich festgelegt ist, kann dies verhindert werden. Die Vorschriften bei uns sind strenger als in den Nachbarländern. Zum Beispiel dürfen in der Schweiz keine Sonderabfälle deponiert werden. Der Entsorgungs- und Recyclingprozess ist dadurch finanziert, dass jeder Konsument bereits beim Kauf einer Batterie eine vorgezogene Entsorgungsgebühr (VEG) bezahlt. Überall wo Batterien verkauft werden, müssen sie auch wieder zurückgenommen werden, z.b. am Kiosk, in Warenhäusern oder Tankstellenshops. Auch dort, wo die Batterien nicht einzeln zum Verkauf angeboten werden, sondern in einem Produkt enthalten sind, können sie abgegeben werden. Selbst wenn man die Batterie in einem anderen Geschäft gekauft hat, kann man sie kostenlos an einer beliebigen Sammelstelle zurückgeben. Von den Sammelstellen werden die Batterien dann mit einem Camion zur Batterierecyclingfirma Batrec gebracht. In der Schweiz ist Batrec das einzige Unternehmen, welches Batterien recycelt. Die Batrec wurde 1989 gegründet und 1992 wurde die erste Batterie wiederverwertet. Durch den Recyclingprozess gelangen die Giftstoffe nicht in die Umwelt und die einzelnen Rohstoffe können zurückgewonnen und als Ressource wieder verwendet werden. Weltweit ist Batrec die einzige Firma, die ein Verfahren zur Rückgewinnung und Verarbeitung von Quecksilber entwickelt hat. Quellen und weiterführende Infos Besichtigung der Firma Batrec Geschichte Batrec Die Batrec Industrie AG wurde 1989 gegründet. Drei Jahre später wurde die erste Batterie wiederverwertet. Bereits 1993 wurde die erste Quecksilberdestillation gebaut. Zwölf Jahre nach ihrer Gründung erhielt die Batrec eine Zertifizierung betreffend Qualität und Umwelt konnte die Kapazität durch eine zweite Pyrolyselinie auf 5000 t/jahr erhöht werden. Batrec Hauptgebäude IVP NMS Technikwoche Seite 1 von 6

2 Lithiumbatterien Firmenlogo Durch die Weiterentwicklung des Recyclingprozesses konnte 2003 eine Lithiumbatterie- Anlage eingebaut werden. Lithiumbatterien sind die einzigen Batterien, welche ohne Fremdeinwirkung explodieren, und nur mit speziellen Löschmitteln oder Sand gelöscht werden können. Da Lithium nicht mit Sauerstoff in Verbindung kommen darf, wurde eine Anlage gebaut, welche eine Schutzatmosphäre bildet. Durch diese besteht beim Hacken und Schreddern keine Feuer und Explosionsgefahr wurde das Quecksilber-Center gebaut. Durch den Einbau des Spent Catalysts Recyclingofens 2005 konnten spezielle Katalysatoren umweltgerecht entgiftet werden. Im selben Jahr wurde die Batrec Industrie AG Mitglied der Veolia Environnement Groupe. Die Anlage der Batrec läuft 24 Stunden pro Tag und 365 Tage im Jahr. Mitarbeitende Heute arbeiten 61 Mitarbeiter bei der Batrec. Damit sich die Leute sicher fühlen, werden viele Schutzmassnahmen getroffen. Dies sind unter anderem Folgende: verschiedene Masken für die unterschiedlichen Tätigkeiten je nach Aufgabenbereich unterschiedliche Kleidung ein Überkleid wird nur während einer Schicht getragen Duschpflicht vor Verlassen des Geländes regelmässige Urinproben die Luft in den Räumen wird auf Giftstoffe hin geprüft Augenduschen, Notduschen und speziell ausgerüstete Notfallräume sind überall in der Nähe der Maschinen vorhanden alle Mitarbeiter haben eine Atemschutzausbildung das Personal wird kontinuierlich im Sicherheitsbereich geschult und weitergebildet alle Vorgänge werden genau protokolliert Mitarbeitende Batrec IVP NMS Technikwoche Seite 2 von 6

3 Facts zum Thema Batterierecycling / Batrec Recyclingprozess Giftstoffe werden aus der ganzen Welt zur Batrec gebracht, wo sie verarbeitet werden. Die Batterien werden in Fässern geliefert. Diese sind genau angeschrieben, z.b. mit Herkunft, Inhalt usw. Stimmt etwas mit dem Inhalt nicht, weiss Batrec, wer für den Schaden verantwortlich ist. Sortierung der kleinen Batterien Vor dem eigentlichen Recyclingprozess werden die Batterien und Akkus ins Lager gebracht und nach Grösse, Form, Gewicht und Art sortiert. Keine Maschine kann diese Unterscheidung schneller vornehmen als ein Mensch. Pro Tag werden ca. acht bis zehn Tonnen Batterien sortiert. Die kleineren Batterien werden in einem separaten Raum sortiert. In diesem werden blei- und cadmiumhaltige Batterien und andere Gegenstände, die den Recyclingprozess stören würden, entfernt. Da sich beim Schmelzen nicht alle Batterien gleich verhalten, ist eine möglichst gleiche Mischung der Batterien wichtig. Diese gleiche Mischung wird durch die Sortierung gewährleistet. Knopfbatterien verhalten sich zum Beispiel ganz anders als Flachbatterien. Deshalb können sie nicht alle gemeinsam geschmolzen werden. Die einzelnen Stufen des Recyclingprozesses Pyrolyse (Stufe 1) Ofen für die Pyrolyse IVP NMS Technikwoche Der erste Vorgang des Recyclingprozesses wird als Pyrolyse bezeichnet. Pyrolyse bedeutet die Zersetzung von Stoffen durch Hitze. Bei Temperaturen bis 700 Grad Celsius werden die Batterien geschmolzen. Dadurch verdampfen Wasser und Quecksilber, welche zusammen mit den organischen Überresten (Papier, Plastik, Karton usw.) in die Nachverbrennung kommen. Bei über 1000 Grad Celsius werden die Gase verbrannt, damit Schadstoffe zerstört werden. Die Abgase werden in die Abgasreinigung weitergeleitet. Seite 3 von 6

4 Abgasreinigung (Stufe 2) Die Abgase werden gewaschen und auf 4 Grad Celsius abgekühlt. Dadurch werden die Feststoffe ausgewaschen und das giftige Quecksilber metallisch auskondensiert. Der anfallende Schlamm wird in der Quecksilberdestillation weiterverarbeitet. Metallgewinnung (Stufe 3) Im Induktionsofen werden die metallischen Bestandteile bei einer Temperatur von 1500 Grad Celsius reduziert und geschmolzen. Eisen und Mangan werden zu Ferromangan abgegossen. Zink verdampft und wird in einem Kondensator zurückgewonnen. Alle vier Stunden werden Ferromangan und Schlacke abgegossen. Da die Schlacke nicht weiterverwendet werden kann, wird sie zum Deponiegut. Abwasseraufbereitung (Stufe 4) Das gebrauchte Wasser wird filtriert und gereinigt und in die Kanalisation eingeleitet. Die Feststoffe werden erneut pyrolysiert. Quecksilberdestillation (Stufe 5) Bei über 360 Grad Celsius werden auch die letzten Spuren von Quecksilber aus den Abgasen entfernt. Das Quecksilber wird kondensiert und als flüssiges Material abgegossen. Das flüssige Metall hat einen Reinheitsgehalt von Prozent. Bestandteile 1000 Kilogramm Altbatterien bestehen aus: kg organische Stoffe (Kunststoff, Papier, Wachs) kg Kohle Diese Stoffe werden in der Pyrolyse zu Energie umgenutzt kg Wasser kg Salz Diese Stoffe werden in die Wasseraufbereitungsanlage geleitet. IVP NMS Technikwoche Seite 4 von 6

5 300 kg Ferromangan (Eisen, Mangan) 200 kg Zink (Reinheit 98,5%) 0.3 kg Quecksilber (Reinheit 99,995%) Diese Stoffe werden in der Industrie wieder verwertet. 80 kg Schlacke Wird als Inertstoff deponiert. Autobatterie Bezug zur Umwelt Batterien findet man in jedem Haushalt. Sie werden für die Energieerzeugung gebraucht und wären heute nicht mehr wegzudenken. Sie sind sowohl in Radiogeräten, Gameboys, Taschenlampen, Taschenrechnern, Fernbedienungen, wie auch in Musik spielenden Grusskarten oder Spielzeugen enthalten. Zum Teil ist man sich gar nicht bewusst, wo überall Batterien vorhanden sind, weil es nicht offensichtlich ist. Dennoch sollte man auch diese batteriebetriebenen Gegenstände fachgerecht entsorgen. In der Schweiz werden pro Jahr 120 Millionen Batterien verkauft, was einem jährlichen Verbrauch von 3700 Tonnen entspricht. Davon werden nur zwei Drittel im Recyclingwerk verarbeitet. Dies, obwohl der Konsument verpflichtet wäre, die Batterie an einer Sammelstelle, wo spezielle Behälter bereitstehen, zurück zu bringen. Firmenlogo Durch die vorgezogene Entsorgungsgebühr, welche pro Person pro Jahr 1.45 Franken beträgt, hat man bereits für das Sammeln und Verarbeiten der Batterien bezahlt. In der Schweiz gibt es mehr als Batteriesammelstellen. Auch dort, wo die Batterien nur in Geräten verkauft werden, müssen sie zurückgenommen werden. Entsorgt man die Batterien dennoch über den Kehricht, hat man für eine Dienstleistung bezahlt, die man nicht in Anspruch nimmt. IVP NMS Technikwoche Seite 5 von 6

6 Des Weiteren wird durch nicht korrektes Entsorgen die Umwelt belastet. In der Kehrichtverbrennung werden die Batterien nicht ganz geschmolzen, weil es zu wenig heiss ist und sie nicht lange genug erhitzt werden. Da es keinen entsprechenden Filter gibt, gelangen Quecksilber und andere Schadstoffe in die Umwelt und belasten sie. Stoffreislauf Batterien und Akkus Forscherfragen Wo überall im Alltag findest du Batterien? Was wäre, wenn es keine Batterien gäbe? Suche Informationen über den richtigen Umgang mit Batterien und vergleiche diese Tipps mit deinem eigenen Verhalten. Nimm den Fragebogen Wir testen die Verkaufsstelle und führe die Befragung an einer entsprechenden Verkaufsstelle durch. ( Auftrag 11) Nimm den Fragebogen Wir befragen Passant/innen und führe die Befragung mit einer Person durch. Fülle den Fragebogen zuerst selber aus. ( Auftrag 13) Was wird aus dem rezyklierten Material hergestellt wieder ein gleichwertiges Produkt oder etwas völlig anderes? Suche Informationen über dieses Thema. Teste dein Wissen mit dem Internetquiz re-tour-webquest. ( IVP NMS Technikwoche Seite 6 von 6