Mobilitätsmanagement in Europa auf dem Weg zu einer standardisierten Evaluation
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- Paulina Fleischer
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1 Mobilitätsmanagement in Europa auf dem Weg zu einer standardisierten Evaluation Janina Welsch & Sonja Haustein 9. Aachener Kolloquium Mobilität und Stadt Mobilität und Verkehr managen - aus der Forschung für die Praxis 18. und 19. September 2008
2 Ausgangslage Mobilitätsmanagement (MM) wird seit einigen Jahren auf nationaler und europäischer Ebene angewendet und im Rahmen von Forschungsprojekten weiterentwickelt Ziel: Förderung des nachhaltigen Verkehrs und Steuerung der Nachfrage der Pkw-Nutzung durch Änderung von Einstellungen und Verhalten Zentral: weiche Maßnahmen aus den Bereichen Information & Kommunikation sowie organisatorische und koordinierende Maßnahmen 2
3 Verbreitung von MM in Europa Länder mit breitem Einsatz von MM & politischen Vorgaben und Programmen Länder mit Umsetzung von einzelnen Maßnahmen v.a. auf lokaler Ebene & durch einzelne Initiativen Länder wo MM kaum bekannt & nur selten angewendet wird Mobilitätsmanagement ist überwiegend dort verbreitet, wo MM auf allen Ebenen als verkehrs- & umweltpolitisches Instrument anerkannt wird und die Umsetzung durch Politik, Behörden und Initiativen unterstützt wird 3
4 MM in Europa gute Beispiele Niederlande z.b. Unterstützung von betrieblichem MM durch regionale Verkehrsmanagement-Zentren & innovative Ansätze auch im kommerziellen Bereich ( MobilityMixx für multimodale Dienstreisenabwicklung ) Großbritannien z.b. integriert MM i.d. Planung (fordert MM bei Bauvorhaben um verkehrlichen Auswirkungen zu mindern); Initiativen & Organisationen unterstützen betriebliches MM & nachhaltigen Verkehr in Gemeinden Schweden z.b. schwedisches Zentralamt für Straßenwesen fordert Anwendung von MM-Maßnahmen, bevor es Straßen Aus- Neubau zustimmt / kofinanziert 4
5 Verbreitung von MM in Deutschland eher einzelne Maßnahmen des MM meist aufgrund lokaler Aktivitäten oder Einzelinitiativen umgesetzt MM als Begriff kaum verwendet & MM nicht breit gefördert stellenweise trotzdem gute Voraussetzung für MM (im Vergleich zu anderen europäischen Ländern z.b. im ÖV & Radverkehr, CarSharing, autofrei Wohnen) für Weiterverbreitung von MM sind Anerkennung und Förderung wichtig Grundlage ist dabei Nachweis der Wirksamkeit des MM gute Evaluationsdaten liefern gute Argumente 5
6 EU-Projekt MAX MAX Successful Travel Awareness Campaigns and Mobility Management Strategies (EU-Projekt mit 25 europäischen Partnern) vereint wesentliche Themen zur Weiterentwicklung des MM unter gemeinsamen Dach: WP A: Innovative Kampagnen für Bewusstseinsbildung WP B: Verhaltensänderungsmodelle und Evaluation WP C: Qualitätsmanagement und MM für kleinere Städte WP D: Integration von Planung und MM in Arbeit: Standardisierter Leitfaden zur Evaluation von Mobilitätsmanagement-Maßnahmen und Projekten maxsumo 6
7 Evaluation von MM in Europa Evaluationspraxis in Europa sehr heterogen Evaluationsergebnisse beruhen meist auf einfachen Vorher-Nachher-Vergleichen (ohne Kontrollgruppe) Methodisch fundierte Evaluationsstudien stellen eher die Ausnahme dar in Schweden werden MM-Maßnahmen systematisch evaluiert Grund: schwedisches Zentralamt für Straßenwesen kofinanziert Mobilitätsprojekte nur bei Anwendung von SUMO Mangel an reliablen / zuverlässigen empirischen Daten über die Wirkung von MM-Maßnahmen 7
8 Instrumente Leitfäden Empfehlungen MOST-MET (Monitoring and Evaluation Toolkit): modular aufgebauter Leitfaden Bewertung sämtlicher MM- Maßnahmen (z.b. Mobilitätszentralen, betriebliches MM) führt in 7 Arbeitsschritten durch Vorbereitung und Durchführung des Mobilitätsprojektes & seiner Evaluation SUMO (System for Evaluation of Mobility Projects): nutzerfreundliche Weiterentwicklung von MOST-MET, die in Schweden für die Evaluation von kofinanzierten Mobilitätsprojekten angepasst wurde Evaluation gemäß SUMO und MOST-MET basiert auf dem Vergleich der Situation vor und nach der Implementierung der MM-Maßnahmen sowie dem Abgleich erzielten Änderungen mit zuvor aufgestellten Zielen Leitlinien zur Evaluation von Verkehrsprojekten (ISB&IEAS) 8
9 maxsumo Bewertungsebenen MM-Service / MM-Maßnahme Mobilitätsangebot Verhaltenswirkungen A B C D E F G H I Durchgeführte MM-Maßnahmen und deren Kosten (z. B. Anzahl und Kosten von verteiltem Informationsmaterial, Incentives) Bekanntheit der angebotenen MM-Maßnahmen (z. B. Anzahl der Firmen/Mitarbeiter, die von der Aktion gehört haben) Nutzung der MM-Maßnahme (z. B. Anzahl Firmen, die Informationsmaterial anfordern) Zufriedenheit mit MM-Maßnahme (z. B. Anteil der Personen, die mit Informationsmaterial zufrieden sind) Akzeptanz des Mobilitätsangebotes (z. B. Anteil der Personen, die an der Aktion teilnehmen) Test des neuen Verhaltens (z. B. Modal Split, Tage der Radnutzung im Aktionszeitraum, zurückgelegte Kilometer) Zufriedenheit mit neuem Verhalten (z. B. Anteil der Personen, die zufrieden mit der Radnutzung sind) Dauerhafte Verhaltensänderungen (z. B. Modal Split 1 Jahr nach der Kampagne) Auswirkungen der Verhaltensänderungen (z. B. gesteigerte Fitness, eingesparte CO 2 -Emissionen durch Rad- statt Autonutzung) 9
10 maxsumo auf dem Weg zur Standardisierung Weiterentwicklung von SUMO zu maxsumo Empfehlungen zur Auswahl eines adäquaten Untersuchungsdesigns zur Wirkungsevaluation Zur Erhöhung der Reliabilität und Vergleichbarkeit: Integration von experimentellen & quasiexperimentellen Untersuchungsplänen Einfügen von standardisierten Fragen zur Messung mobilitätsbezogener Einstellungen & des Verhaltens (z.b. durch Mobilitätstagebücher) 10
11 Fazit MM in Europa unterschiedlich verbreitet MM-Maßnahmen bisher kaum systematisch evaluiert bestehende Evaluationen weisen häufig methodische Schwächen auf mit maxsumo sollen Durchführung von Evaluationsstudien erleichtert und Datenqualität verbessert werden ermöglicht Aussagen über Ursache-Wirkungs-Beziehungen Verbesserung der allgemeinen Datenlage zur Effektivität von MM durch breite Anwendung nur aussagekräftige Daten ermöglichen den vielfach geforderten Effektivitätsnachweis 11
12 Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit
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